Katie Smith konnte nicht fassen, was mit ihrem Bauch passierte

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Die Geschichte von Katie Smith ist unglaublich und erschreckend zugleich. Mit einem mysteriösen Gesundheitsproblem begab sich die junge Schülerin, die zu jener Zeit gerade mal die achte Klasse besuchte, zu einem Arzt.

Als sie die Testergebnisse, die Licht ins Dunkle bringen sollten, von ihrem Arzt erzählt bekam, war sie schockiert. In einem persönlichen Video erzählt Smith auf YouTube über die lebensgefährliche Situation und das physische und psychologische Leiden, das sie jahrelang plagte und bis heute nicht vergessen kann.

Die Geschichten und Gerüchte über ihren Bauch machten sie fertig – denn schwanger konnte sie nicht sein. Der wahre Grund für das Wachstum ihres Bauches ist kaum zu glauben.

1. Wie Katie Smith’s Bauch zur Spekulation ihrer Schule wurde

Als Achtklässlerin bekam die junge Katie an ihrer Schule natürlicherweise mit, welche Gerüchte verbreitet wurden. Eines Tages jedoch wurde sie selbst zum Hauptgespräch. Einige Mitschüler fingen an, verletzende Kommentare über ihren Bauch zu machen. Smith verstand damals selbst nicht, warum ihr Bauch solch eine massive Größe annahm.

Dadurch, dass sich die Situation mit ihrem Bauch verschlimmerte, waren auch die Kommentare dazu immer schwerer zu ertragen. Es wurde herumerzählt, dass die Schülerin schwanger sei, wofür es jedoch keinerlei Beweise gab. Um es ihren Mitschülern zu beweisen, machte sie letztendlich einen Schwangerschaftstest. So sehr sie auch darunter litt – der Druck sich mit ihrem Bauch zu beschäftigen hat ihr womöglich das Leben gerettet.

2. Der negative Schwangerschaftstest

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Sie erzählte in ihrem Video davon, wie die Eltern ihrer Mitschüler die Situation bereits kritisierten und meinten, dass „es sich für ein schwangeres Mädchen nicht gehört, in der achten Klasse zu sein“. Zwei Tage vor Ende des zweiten Semesters buchte Smith also einen Arzttermin, um ihren Sorgen und den Verschwörungen der Eltern ein Ende zu bereiten.

Doch er Ausgang des Termins war genauso, wie Smith es erwartet hatte: ihr Schwangerschaftstest war negativ. Das Ergebnis erklärte jedoch die Symptome, welche sie zum Ende ihrer Schulzeit erlitt, nicht. Smith erzählte: „Ich war 14. Ich wusste nicht, was zur Hölle das war. Ich dachte wortwörtlich, dass ich ein Alien in meinem Bauch hatte.“

3. Smith’s Symptome

In fünf Monaten legte die Schülerin ca. 25 Kilogramm zu und hatte Bewegungsprobleme aufgrund der starken Rückenschmerzen, die sie erlitt. Das Schlimmste, so erzählte Smith, war aber die Größe ihres Bauches. „Wenn ich mich hinlegte, bemerkte ich, wie etwas aus meinem Bauch herausplatzte und praktisch alle meine Organe zerquetschte. Ich musste wie verrückt auf die Toilette.“

Die Ärzte versuchten vergeblich herauszufinden, was mit ihrem Bauch los war. Smith wurde, um auf Nummer Sicher zu gehen, sogar auf Diabetes getestet, ebenfalls negativ. Als ihre Mutter dann darauf bestand, dass ein Ultraschall aufgenommen werden soll, kam endlich das erste Mal Licht ins Dunkel. Sie fand heraus, was zu ihren verstörenden Symptomen führte.

4. Erste Antworten

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Die Antworten der Ärzte alarmierten Smith nur noch mehr: Der Grund für das enorme Wachstum ihres Bauches war eine Zyste, die mittlerweile epische Proportionen erreicht hat. Der Arzt, welcher für das Röntgenbild zuständig war, rief die Mutter der Schülerin an, um ihr eine schlimme Nachricht zu überbringen.

„Der Doktor sagte“, erzählte die besorgte Smith, „dass ich sterben werde und dass ich es mit dieser Zyste niemals durch die High-School schaffen würde“. Anschließend wurden weitere Tests gemacht, um die gesamte Größe ihrer Zyste festzustellen. Generell können Zysten sich in jedem Gewebe des Körpers formen. In Smith’s Fall befand sie sich direkt in ihren Eierstöcken.

5. Was genau ist eine Zyste?

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Eine Zyste ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase bzw. ein abgekapselter Hohlraum im Gewebe. Diese Blase kann verschiedene Größen annehmen, ist jedoch in den meisten Fällen nur wenige Millimeter bis Zentimeter groß. Zysten sind häufig gutartig und bilden sich nach einiger Zeit von selbst zurück.

Die Zyste, die Smith jedoch hatte, nennt sich Ovarialzyste und ist entweder angeboren oder kann sich unter bestimmten Bedingungen entwickeln. Oftmals, genauso wie in ihrem Fall, wird sie nur aus Zufall bei einer Ultraschall-Untersuchung entdeckt. Da hormonelle Schwankungen das Wachstum von Zysten begünstigen, treten diese meistens erst in der Pubertät oder in den Wechseljahren auf.

6. Die Beseitigung des Problems

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Trotz der schockierenden Neuigkeiten, gab es auch eine gute Nachricht. Die Zyste an Smith’s Eierstöcken war mit Flüssigkeit gefüllt. Das hieß für die Schülerin, dass die Ärzte sofort mit einer Operation eingreifen konnten. Wie es auch normalerweise der Fall ist, war ihre Zyste ebenfalls gutartig. Es konnte kein Krebs festgestellt werden, was für Smith und ihre Mutter eine unglaubliche Erleichterung gewesen sein muss.

Sie schrieb später auf YouTube: „Sie sagten mir praktisch, dass die Zyste wie ein Tumor war und dies der Grund dafür war, warum sie so schnell wuchs.“ Smith’s Fall war auch sehr außergewöhnlich, denn ihre Zyste wog letztendlich ganze 50 Kilogramm.

7. Smith war nicht alleine mit ihrer Beschwerde

Es gibt andere Frauen, die über dasselbe Problem berichteten. In 2018 berichtete BBC über eine junge Frau in Wales, Keely Favell, die ebenfalls eine riesige Zyste in ihrem Bauch hatte. Ihre Geschichte verlief in vielerlei Hinsicht parallel zu der von Katie Smith: „Trotz mehrerer negativer Schwangerschaftstests, verharrten die Ärzte darauf, dass sie schwanger sein musste, aufgrund des enormen Wachstums ihres Bauches.“

Da Favell damals in ihren 20ern war, konnte sie einfach mitspielen, wenn ihre Mitmenschen davon ausgingen, dass sie schwanger sei. Sich selbst konnte Favell die Situation allerdings nicht erklären. Sie redete sich einfach ein und überzeugte sich davon, dass sie „fett“ sei.

8. Favell’s Erfahrungen

Zunächst erfuhr Favell auch nicht, was genau das gesundheitliche Problem war. „Ich werde niemals den geschockten Gesichtsausdruck des Beraters vergessen, als er mich untersuchte. Er sagte ich habe eine riesige Masse in meinen Eierstöcken und dass die einzige Option eine Operation sei. Er konnte nicht genau sagen, was es war, oder wie groß es genau war.“, erinnerte sie sich im Interview mit BBC.

Die junge Frau musste sich also operieren lassen. Erst nach der Operation konnten die Ärzte die Größe der Zyste feststellen. BBC erklärte, dass sie „das Gewicht eines sieben- bis achtjährigen Kindes hatte b. z. w. das Gewicht von sieben normalgroßen Neugeborenen“.

9. Weitere Frauen mit ähnlichen Erfahrungen

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Nichtsdestotrotz, die beiden Frauen wissen heute, dass dies keine Einzelfälle waren. Kayla Rahn, die zu jenem Zeitpunkt 30 Jahre alt war, erschien mit ihrer ähnlich kuriosen Geschichte in der Zeitschrift Women’s Health. Bei ihr wurde eine ca. 25 Kilogramm schwere Zyste aus den Eierstöcken entfernt.

Genauso wie Favell und Smith, litt sie unter starken Bauchschmerzen, nahm massiv an Gewicht zu und konnte sich diese Symptome monatelang nicht erklären. Letztendlich wurde auch bei ihr von Ärzten eine Zyste von enormem Ausmaß festgestellt. Von allen Frauen, die hier genannt werden, hatte Katie Smith jedoch die, gewichtstechnisch, schwerste Zyste mit ihren ca. 50 Kilogramm.

10. Die Geschichte von Smith auf YouTube

Tapfer entschied sich Smith, ihre schockierende Erfahrung auf der Plattform zu teilen. Sie machte ein langes Video über die medizinische Prozedur und Entfernung der Zyste. Die gesamte Dokumentation umfasst Bilder vor dem Eingriff, während dem Eingriff und die Nachher-Bilder, als die lebensgefährliche Operation dann endlich vorbei war.

Währenddessen läuft das emotionale Lied „Please Remember“ von LeAnn Rimes, was die Geschichte zu einem berührenden Erlebnis macht. Smith erzählt von den ergreifenden Details des Eingriffs und wie schlimm es zuging: „Ärzte wurden aus dem ganzen Land eingeflogen, um die sieben Stunden lange Operation zu machen. Sie sagten mir, dass ich es möglicherweise nicht überleben würde.“

11. Smith’s Leben nach dem Eingriff

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Zunächst, so erklärt die junge Frau, musste sie eine schwere Erholungsperiode durchlaufen. „Als ich aufwachte, konnte ich nicht sprechen.“ Smith konnte kein festes Essen vertragen, jedoch stabilisierte sich das mit der Zeit. „Ich versuchte immer zu essen, aber musste mich dennoch jedes Mal übergeben.“ Doch die Erfahrung war es bestimmt wert, um sich von der plagenden Zyste zu verabschieden.

Obwohl Smith nach dem Eingriff schlechtere Chancen hat, schwanger zu werden, plant sie irgendwann zu adoptieren. Zehn Jahre nach ihrer Operation hat sie die Liebe ihres Lebens geheiratet. Die starke Frau zeigt, dass man auch nach solch einem schweren Schicksal sein Glück finden kann.