Fußballprofis haben während ihrer Karriere das große Geld verdient. Viele haben nicht daran gedacht, dass die Zeit als Profi begrenzt ist. Sie haben nicht an die Zeit nach der aktiven Laufbahn gedacht und das Geld für schicke Immobilien, schnelle Autos oder schöne Frauen ausgegeben. Profis sind letztendlich auch nur ganz normale Menschen. Manchmal läuft es gut, manchmal läuft es schlecht.
Viele Profis konnten ihr Geld gewinnbringend anlegen, oder nach ihrer Laufbahn einen lukrativen Job als Experte, Markenbotschafter oder Trainer finden. Es kommt immer wieder vor, dass ehemalige Fußballstars trotzt der Millionen, die sie verdient haben, pleitegehen. Ihr Leben hat sich teilweise auf tragische Art in eine ganz andere Richtung entwickelt.
1. Eike Immel – deutscher Torwart
Eike Immel war Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre der beste deutsche Torwart. Er stand viele Jahre bei großen Vereinen wie Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart und Manchester City unter Vertrag. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er ab 1997 als Co- und Torwart-Trainer bei Vereinen wie Besiktas Istanbul, Austria Wien oder Fenerbahce Istanbul.
Aufgrund einer schweren Hüftverletzung musste Eike Immel seine Trainerkarriere im Jahr 2005 aufgeben. Seitdem ist sein Leben aus der Bahn geraten. Der Aufbau einer eigenen Fußballschule ging schief. Er riet in so eine große finanzielle Not, dass er im Jahr 2008 bei der RTL-Sendung „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ mitmachen musste.
2. Reinhard „Stan“ Libuda – Vereinslegende bei Schalke 04
Reinhard Libuda kam bereits mit neun Jahren in die Nachwuchsabteilung des FC Schalke 04. Er wurde von allen nur Stan genannt. Bei Schalke 04 ist er heute noch als absolute Vereinslegende bekannt. Allerdings stand er auch drei Jahre beim großen Revierrivalen Borussia Dortmund unter Vertrag. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Jahr 1976 verflog schnell der Ruhm aus seiner aktiven Zeit als Fußballer.
Aufgrund seiner damals beginnenden Karriere brach Libuda seine Lehre als Maschinenschlosser ab. Lange Zeit ging er keiner Beschäftigung mehr nach. Dann arbeitete er in einer Papierveredlungsfabrik. Später übernahm er einen Tabakladen in Gelsenkirchen. Der gewünschte Erfolg blieb aus und Libuda verstarb 1996 völlig verarmt an einen Schlaganfall.
3. Radoslaw Kaluzny – Energie Cottbus
Radoslaw Kaluzny spielte insgesamt sechs Jahre in Deutschland. Beim damaligen Bundesligisten Energie Cottbus gehörte er zu den absoluten Leistungsträgern. Im Jahr 2016 veröffentlichte der ehemalige Profi seine Biografie. Darin gab er bekannt, dass ihm von dem Geld aus seiner Karriere nichts mehr geblieben ist. Während seiner Laufbahn hat er nicht an später gedacht, viel gefeiert und auf hohem Niveau gelebt.
Heute arbeitet Radoslaw Kaluzny als Mauergehilfe in Bialystok, im Nordosten Polens. Er führt ein ganz normales Arbeiterleben, um finaziell über die Runden zu kommen. Könnte er die Zeit zurückdrehen, würde er einigen anders machen und wäre intelligenter mit seinem Geld umgegangen, wie er in seinem Buch verrät.
4. David James – englische Torwartlegende
David James stand insgesamt 26 Jahre lang für große englischen Vereine wie den FC Liverpool, Aston Villa oder Manchester City zwischen den Pfosten. Er verdiente Millionen. Bereits kurz nach seinem Karriereende 2014 wurde bekannt, dass er pleite ist. David James musste persönliche Dinge wie handsignierte Bälle, Trikots und sogar seine Autosverkaufen.
Zudem musste er noch eine große Summe wegen der Scheidung von seiner Ex-Frau aus dem Jahr 2005 begleichen. Die Finanzkrise aus dem Jahr 2008 soll ihn ebenfalls sehr hart getroffen haben. David James war aber auch für seinen verschwenderischen Lebensstil bekannt. Heute arbeitet er in Indien als Spielertrainer und geht seine Schulden an.
5. George Best – Vereinslegend von Manchester United
Ohne Zweifel zählt George Best zu den talentiertesten Fußballern aller Zeiten. Seine beste Zeit hatte der Mittelfeldstar bei Manchester United in den 60er Jahren. Er feierte große Erfolge wie die englische Meisterschaft und den Europapokal. Mit der großen Aufregung um seine Person konnte der extravagante George Best irgendwann nicht mehr umgehen.
Die Folge waren ständig Skandale. Affären, Spielsucht und ein Alkoholproblem machten sich bei seinen Leistungen bemerkt. 1974 musste er deshalb Manchester United verlassen. Fortan ging es mit George Best immer weiter bergab. Er kam nicht mehr auf die Beine. Aufgrund seines jahrelangen Alkoholproblems benötigte er 2003 eine Lebertransplantation. Im Jahr 2005 starb er im Alter von nur 59 Jahren an Multiorganversagen.
6. Ronaldinho – brasilianischer Spielmacher
Ronaldinho war für viele Fußballliebhaber das Nonplusultra in den 2000er Jahren. Seine Leichtigkeit am Ball, seine Technik und seine Eleganz sind bis heute unübertroffen. Er hat bei großen Vereinen wie dem FC Barcelona oder dem AC Mailand gekickt. Nach seiner aktiven Laufbahn sorgte er allerdings des Öfteren für negative Schlagzeilen. Im Jahr 2018 wurde berichtet, dass Ronaldinho pleite ist.
Der ehemalige Weltfußballer steht beim brasilianischen Staat mit ca. 2 Millionen Euro in der Kreide. Er hat in einem Naturschutzgebiet gebaut und wurde daraufhin mit zu einer Geldzahlung verurteilt. Er verweigerte die Zahlung, woraufhin die Steuerfahnder sein Konto pfänden wollten. Doch hier war nichts mehr zu holen. Die Behörden entzogen Ronaldinho vorläufig seinen Pass.
7. Ailton – der brasilianische Kugelblitz
Ailton hat einst Bundesliga-Geschichte geschrieben. Viele seiner Tore sind bis heute unvergessen. Seine Figur brachte ihm den Namen „Kugelblitz“ ein. Leider gehört er auch zu den Spielern, bei denen es nach der aktiven Laufbahn sehr finanziell schnell bergab ging. Die Versteigerung seiner Torschützenkanone markierte seinen Tiefpunkt. Angeblich schuldete Ailton seinem Spielerberater Geld.
Er ließ die Auktion jedoch durch das Gericht stoppen und stellte seine Auszeichnung dem Museum des SV Werder Bremen zur Verfügung. Mit diversen Fernsehauftritten generierte der Brasilianer fortan Einnahmen. So nahm er 2012 an der sechsten Staffel des RTL-Dschungelcamps teil, war in diversen Shows von Stefan Raab zu Gast und schwang zuletzt bei „Lets Dance“ das Tanzbein.
8. Keith Gillespie – Manchester United
Keith Gillespie war Teil der legendären „Klasse 92“ von Manchester United. Zusammen mit Paul Scholes, den Neville-Brüdern, Nicky Butt, Ryan Giggs und David Beckham gewann die Mannschaft in den folgenden Jahren diverse Titeln. Keith Gillespie kam selbst aber nur auf neun Einsätze für das legendäre Team. Er wechselte anschließend zu Newcastle United.
Hier absolvierte er eine sehr solide Karriere in der Premiere League und kam insgesamt auf 86 Länderspiele für Nordirland. So hat er Millionen verdient. Gegenüber dem Daily Telegraph wurde jedoch bekannt, dass er einst sein komplettes Gehalt bei den Buchmachern umgesetzt und in Wettbüros verspielt hat. Nach seinen eigenen Angaben hat er so etwa 12 Millionen Euro verloren.
9. Paul „Gazza“ Gascoigne – Alkohol und schöne Frauen
Die Karriere von Paul Gascoigne war einzigartig. Genauso unglaublich war leider auch sein schneller Absturz. Bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien spielte er sich mit seiner leidenschaftlichen Spielweise in die Herzen der englischen Fans. Von den meisten wurde er nur „Gazza“ genannt.
Der tiefe Fall sollte nicht lange auf sich warten. Es ging oft sehr turbulent im Leben von Paul Gascoigne zu. Irgendwann hat der Alkohol die Kontrolle über den begnadeten Fußballer übernommen. Die Folge waren gesundheitliche Probleme und teure Krankenhausaufenthalte. Im Jahr 2016 konnte der Bankrott noch in letzter Sekunde abgewendet werden, indem er eine seit fünf Jahren fällig Steuerschuld in letzter Sekunde beglich.
10. Nico Patschinski – heute fährt er Bus
Nico Patschinski hat einst in einem denkwürdigen Spiel für den FC St. Pauli den 2:1 Siegtreffer gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München erzielt. Sein Verein lag damals auf einen Abstiegsplatz, konnte anschließend den Klassenerhalt sichern. Für Nico Patschinski selbst war dieses Spiel der Höhepunkt seiner Karriere. Er wurde durch dieses Tor zu einem Helden.
Danach folgten leider viele Tiefpunkte. Immer wieder sorgt er wegen Spielschulden für negative Schlagzeilen und legte sich mit Vereinsverantwortlichen an. Nach seiner aktiven Laufbahn ist nichts mehr übrig geblieben von den satten Gehältern. Er schlug sich als Bestatter, Caterer und Paketzusteller durch. Nach einer weiteren Ausbildung fährt er heute Linienbus.
11. Ansgar Brinkmann – der weiße Brasilianer
Ansgar Brinkmann entwickelte sich in den 90ern und zu Beginn der 2000er Jahre zu einer absoluten Kultfigur in der Bundesliga. Er kam viel rum. Seine direkte Art und seine smarten Sprüche wurden überall von den Fans geschätzt. Dazu passend zählt Ansgar Brinkmann zu einem der letzten Straßenfußballer in Deutschland. Seine technischen Fähigkeiten waren überragend.
Mit einer besseren Einstellung hätte es eine ganz große Karriere werden können. Aber auch so hat er genügend Geld verdient. Dieses investierte er nach seiner Laufbahn in ein Reha-Zentrum. Dieses Projekt sollte sich zu einem Millionengrab entwickeln. Ansgar Brinkmann ging fast Pleite und musste übergangsweise sogar bei seinen Schwiegereltern einziehen.