Film-Enden, die für reichlich Verwirrung gesorgt haben

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Ein offenes Ende bei einem Blockbuster ist immer sehr frustrierend. Der Zuschauer verfolgt zwei Stunden lang mit großer Spannung die Handlung und steht am Ende im Dunkeln. Was übrig bleibt, sind viele offene Fragen. Es gibt viele dieser Filme, die Kinofreunde mit einer abwechslungsreichen Geschichte und verzweigten Entwicklungen begeistert.

Für das Publikum ist dies sehr verwirrend. Im Normalfall wird am Ende alles aufgeklärt. Manch ein Regisseur hat aber eine andere Idee und lässt das Ende offen. In der Folge werden Filme vorgestellt, bei denen genau dies der Fall. Vielleicht kann hier das ein oder andere Geheimnis enthüllt werden.

1. „Donnie Darko“ aus dem Jahr 2001

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„Donnie Darko“ ist ein Sci-Fi-Teenager-Drama, in dem scheinbar Zeitreisen thematisiert werden. Am Anfang entsteht durch eine Unregelmäßigkeit in der vierten Dimension ein alternatives Universum. Hier spielt sich die Handlung größtenteils an. Dieses Universum ist jedoch instabil. Es muss geschlossen werden, da ansonsten das komplette Raum-Zeit-Kontingent bedroht ist.

Im Verlauf der Handlung wird sich Donnie darüber bewusst. Er schließt das alternative Universum, indem er sich von der Turbine töten lässt. Dadurch werden die gesehenen Ereignisse ausgelöscht, haben jedoch bei den beteiligten Personen Spuren hinterlassen. Gretchen (Jena Malone) und Donnie lernen sich jedoch niemals wirklich kennen.

2. „2001: Odyssee im Weltraum“ aus dem Jahr 1968

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Stanley Kubricks Klassiker gilt auch nach 50 Jahren immer noch als Meisterwerk. Immer noch zerbrechen sich viele Zuschauer den Kopf über das Ende. Astronaut Bowmann (Keir Dullea) hat eine neue Dimension erreicht. Er landet nach einer undefinierbaren Route in einem Schlafzimmer. Hier wird er schnell zu einem alten Mann. Am Schluss hat er sich zum berüchtigten Weltraum-Baby entwickelt und schaut auf die Erde herab.

Der Film soll die menschliche Evolution abhandeln. Aus Affen wurden Menschen, die sogar in den Weltraum reisen können. Astronaut Bowman gelangt nun auf die nächste Ebene der Entwicklung. Er wird als Weltraum-Baby wiedergeboren. Mit dem Blick auf die Erde macht er deutlich, dass die Entwicklung erst am Anfang steht.

3. „Silent Hill“ aus dem Jahr 2006

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Der Film „Silent Hill“ ließ das Kinopublikum ratlos zurück. Hauptcharakter Rose Das Silva (Radha Mitchell) fährt nach Silent Hill, um den Grund für die Albträume ihrer Adoptivtochter Scharon herauszufinden. Hier landet sie in einer Parallelwelt. Sharon ist die gute Hälfte von Alessa (Jodelle Ferland). Sie viel vor einigen Jahren einer frenetischen Sekte zum Opfer. Ein Dämon schuf aus Rache die Parallelwelt für Alessa.

Hier sind auch Scharon und Rose gefangen. Beide können am Ende Silent Hill mit seinen gruseligen Einwohnern entkommen. Zu Hause angekommen stellt der Kinobesucher fest, dass beide immer noch in der Parallelwelt gefangen sind, während Rose Mann Christopher (Sean Bean) in unserer Welt ist.

4. „Interstellar“ aus dem Jahr 2014

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Mit dem Blockbuster „Interstellar“ sorgte Regisseur Christopher Nolan für große Verwirrung bei den Kinobesuchern. Der Hauptcharakter Cooper (Matthew McConaughey) wird zum Schluss in ein schwarzes Loch gesogen. Am Ende landet er in einem vierdimensionalen Würfel, einem sogenannten Tesseract hinter einem Bücherreagal. Dadurch kann er mit seiner Tochter Murphy (Mackenzie Fox) kommunizieren.

Durch Morsecodes überreicht er ihr die Geheimnisse für die Rettung der Menschheit. In ferner Zukunft hat sich die Menschheit zu höherdimensionalen Wesen entwickelt. Cooper wurde also von der zukünftigen Menschheit gerettet, nachdem er selbst zuvor die Menschheit gerettet hat. Oder wurde er von ganz anderen Wesen befreit?

5. „Shutter Island“ aus dem Jahr 2010

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Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) entdeckt am Ende seiner Ermittlungen die schreckliche Wahrheit. Sein eigener Name ist Andrew Laeddis und er ist selbst Patient im Ashecliffe Hospital, einer Anstalt für psychisch gestörte Schwerkriminelle unter der Leitung von Dr. John Cawley (Ben Kingsley). Dieser lässt Leaddis seine Vorstellungen durchleben und zum Ermittler werden.

So soll Laeddis endlich die Wahrheit akzeptieren. Er gibt sich die Schuld daran, dass seine manisch-depressive Frau Dolores (Michelle Williams) ihre drei gemeinsamen Kinder ermordet hatte. Am Ende scheint sich Leaddis seiner wahren Identität bewusst, kann damit aber nur schwer leben. Er täuscht ein Scheitern des Experiments vor, damit er durch eine Lobotomie erlöst wird.

6. „No Country for Old Men” aus dem Jahr 2007

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Noch viele Jahre nach dem Erscheinen des Blockbusters der Coen-Brüder wundern sich viele über den Schluss. Sheriff Tom Bell (Tommy Lee Jones) erzählt seiner Frau von einem Traum, der Mord an Llewelyn Moss (Josh Brolin) durch Chigurh (Javier Bardem) wird allerdings nicht gezeigt. Durch die Verwunderung über das Ende wird die eigentliche Botschaft des Films übersehen.

Bell erkennt, dass er nicht mehr für Gerechtigkeit sorgen kann, weil er zu alt ist. Im Traum, den er am Schluss erzählt, reitet er mit seinem Vater in die Berge. Sein Vater reitet voraus, um ein Feuer für ihn zu entzünden. Nun ist es die Aufgabe des Jungen, die zunehmende Dunkelheit und das Chaos zu beherrschen.

7. „American Psycho“ aus dem Jahr 2000

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Patrick Bateman (Christian Bale), ein New Yorker Yuppie begeht mehrere Morde und will diese gestehen. Über diese Aussage kann sein Anwalt Harold (Stephen Bogaert) nur lachen. In „American Psycho“ wird das Ende bewusst nicht aufgeklärt. Es lässt sich nicht letztlich klären, ob Bateman die Morde begangen hat, oder Opfer seiner eigenen Fantasie wurde.

Dies ist aber auch gar nicht die entscheidende Frage. Vielmehr geht es darum, den Lebensstil von Menschen wie Bateman anzuklagen. Er handelt nur aus Neid und Gier, ist aber innerlich vollkommen leer. Vielleicht hat aber auch sein Anwalt bei all den Verzweigungen den Überblick verloren und Bateman kommt nur dank einer einfachen Verwechslung straffrei davon. Beide Optionen sind denkbar.

8. „Inception“ aus dem Jahr 2010

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Die letzte Szene von Christopher Nolans Blockbuster „Inception“ bleibt im Kopf. Der Zuschauer stellt sich die Frage: Befindet sich Cobb (Leonardo DiCaprio) in einem Traum oder in der Realität? Im Film dreht Cobb immer einen Kreisel. Dreht sich der Kreisel weiter, befindet er sich in einem Raum, fällt der Kreisel befindet er sich in der Wirklichkeit.

Der Film endet, bevor der Kreisel umfällt. Laut Regisseur Nolan ist es am Ende egal, ob Cobb sich im Traum oder der Realität befindet. Am Ende hat er sich dafür entschlossen, seine Wirklichkeit zu akzeptieren. Nur auf diese Weise ist er mit seinen Kindern wieder glücklich vereint.