Hollywood ist für Schauspieler, Regisseure und Drehbuchautoren der Traumarbeitsplatz. Es ist der Ort, an dem die Stars von morgen gemacht werden und jahrzehntelange Karrieren ihren Anfang finden.
Wer hingegen in Hollywoods Ungnade fällt, landet auf der schwarzen Liste. Mitte des 20. Jahrhunderts war dies eine reale Auflistung von Personen mit vermeintlich kommunistischen Ansichten. Diesen untersagte Hollywood fortan die Arbeit in den legendären Filmstudios.
Heutzutage ist die schwarze Liste eher symbolischer Natur. Zweifelhafte politische Ansichten sind aber nach wie vor ein sicherer Weg, um von Hollywood ausgeschlossen zu werden. Wir stellen elf Stars vor, die sich den Zorn der Traumfabrik auf ganz unterschiedliche Weise zugezogen haben.
1. Charlie Sheen
Die Schauspielkarriere von Charlie Sheen begann im zarten Alter von acht Jahren. Seine berühmteste Rolle ist die des umtriebigen Charlie Harper in der TV-Serie Two and a Half Men.
Bereits kurz nach dem Start im Jahr 2003 mutierte die Show samt Protagonist zum weltweiten Publikumsliebling. Hinter den Kulissen kämpfte Sheen zeitgleich gegen seine Drogen- und Alkoholsucht.
Im Jahr 2011 war die Geduld von Chuck Lorre, dem Produzenten der Show, endgültig am Ende. Nach verbalen Verfehlungen, geplatzten Drehterminen und Vorwürfen der häuslichen Gewalt durch seine Ex-Frauen starb Sheen zu Beginn der neunten Staffel den Serientod. Seitdem hält er sich mit kleinen, unrühmlichen Gastauftritten in Filmen und Serien über Wasser.
2. Roseanne Barr
In den 90er-Jahren gehörte Roseanne Barr zu den bekanntesten Serienstars der Welt. In ihrer gleichnamigen Serie durfte das Publikum zehn Staffeln lang die Höhen und Tiefen einer typischen amerikanischen Familie miterleben.
Im Jahr 2018 versuchte sich der amerikanische TV-Sender ABC an einem Reboot der Serie. Barr und ihre ehemaligen Kollegen verkündeten freudig, zur Verfügung zu stehen.
Die Neuauflage endete, bevor sie richtig begann. Barr hatte ihre politischen Ansichten und ihre Unterstützung für Donald Trump nie verheimlicht. Ihre rassistischen Äußerungen gegenüber der Beraterin des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama zwang ABC jedoch, Stellung zu beziehen. Dieser setzte die Neuauflage von Roseanne nach nur einer Staffel kurzerhand ab.
3. Brendan Fraser
Zu Beginn der 2000er spielte sich Brendan Fraser in der Filmreihe Die Mumie in die Herzen der Zuschauer. Nach kurzer Zeit galt er in den Medien als begehrtester Leinwandheld des neuen Jahrtausends.
So schnell sein Stern am Hollywood-Himmel aufstieg, so rasant fiel er wieder. Die Rollenangebote blieben aus und Fraser verschwand aus den Augen der Öffentlichkeit. Der Schauspieler selbst vermutet, den Grund für sein vorzeitiges Karriereende zu kennen.
Fraser hatte Phillip Berk, den ehemaligen Präsidenten der Hollywood Foreign Press Association, öffentlich der sexuellen Belästigung bezichtigt. Den Anschuldigungen wurde nie nachgegangen. Für den Schauspieler bedeuteten sie jedoch den Ausschluss aus der vermeintlich schillernden Welt Hollywoods.
4. Mo’nique
Ihre bekannteste Rolle spielte Mo’nique in dem 2009 erschienenen Drama Precious. An der Seite von Gabourey Sidibe und Mariah Carey gewährte sie dem Publikum einen Einblick in die prekären Zustände einer dysfunktionalen Familie.
Für ihre schauspielerische Leistung erhielt sie den Oscar. Ein Erfolg, der nicht von ihrem Verhalten am Set und ihren Aussagen nach Ende der Dreharbeiten ablenken konnte. Mo’nique weigerte sich, auf Filmfesten unentgeltlich für das Drama Precious zu werben.
Schließlich bestätigte Lee Daniels, der Regisseur des Films, Mo’niques offiziellen Ausschluss aus Hollywood. Nach weiteren verbalen Ausrutschern gegenüber Daniels, dem Streaming-Dienst Netflix und der Talkshow-Legende Oprah Winfrey war das Schicksal der Komikerin besiegelt.
4. Corey Feldman
Ein weiteres trauriges Beispiel für die zweifelhaften Moralvorstellungen Hollywoods ist der ehemalige Kinderstar Corey Feldman. Im Alter von sieben Jahren stand er erstmals vor der Kamera, bis er den Durchbruch mit Die Goonies und Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers schaffte.
Später machte Feldman hauptsächlich mit Drogeneskapaden von sich reden. Laut eigener Aussage geht seine Sucht auf den sexuellen Missbrauch zurück, den er als Kind in Hollywoods Filmstudios erleiden musste. Anschuldigungen, denen niemand nachging.
Offiziell war es seine Drogensucht, die Feldman auf die schwarze Liste Hollywoods beförderte. Die Rollenangebote blieben aus und zwangen ihn, sich mit kleinen Rollen in unscheinbaren Filmen zufriedenzugeben.
6. Jim Caviezel
Jim Caviezel gehörte lange Zeit zu Hollywoods Lieblingen. Mit seinem Charisma und seinem schauspielerischen Talent spielte er neben Größen wie Demi Moore, Sean Connery und Adrien Brody.
Im Jahr 2004 begegnete der aufstrebende Star seinem Kollegen Mel Gibson, der mittlerweile hinter die Kamera gewechselt hatte. Dieser bot Caviezel die Rolle als Jesus in Die Passion Christi an. Fairerweise wies Gibson seinen Kollegen auf die Gefahr hin, aufgrund dieser Rolle möglicherweise auf der schwarzen Liste Hollywoods zu landen.
Tatsächlich war Die Passion Christi das Ende von Caviezels vielversprechender Karriere. Das Epos wurde von den Kritikern zerrissen und von entsetzten Zuschauern boykottiert. Casting-Direktoren hüten sich seitdem, den Schauspieler zu engagieren.
7. Mel Gibson
Nachdem er mit seinem kontroversen Filmprojekt maßgeblich am Karriereende von Jim Caviezel beteiligt war, traf Mel Gibson dasselbe Schicksal. Binnen weniger Monate wandelte er sich von Hollywoods Action-Held und Frauenschwarm zum ungeliebten schwarzen Schaf.
Seine Regiearbeit am Film Die Passion Christi bezeichneten Medien und Publikum einstimmig als „rassistisch“, „blasphemisch“ und „unnötig brutal“. Hinzu kamen Gibsons persönliche Verfehlungen, zu denen Trunkenheit am Steuer, anti-semitische Wutausbrüche und homophobe Äußerungen gehörten.
Gibson trotzt seinem Ausschluss aus den Reihen der Top-Schauspieler Hollywoods mit eigenen Projekten. Erfolge wie Mad Max, Braveheart, Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis und Der Patriot wird er aber in naher Zukunft vermutlich nicht mehr feiern dürfen.
8. Katherine Heigl
In Roswell präsentierte sich Katherine Heigl in den Jahren 1999 bis 2002 erstmals einem breiten Publikum. Drei Jahre später schlüpfte sie in die Rolle der Dr. Izzy Stevens in der Hit-Serie Grey’s Anatomy: Die jungen Ärzte.
Ihr Ruf eilte Heigl schon damals voraus. Mit ihrem unkollegialen Verhalten, ihren Wutausbrüchen und ihren überzogenen Forderungen in Bezug auf ihre Garderobe fiel sie am Set von Grey’s Anatomy unangenehm auf.
Parallel zur Serie wirkte sie an mehreren Filmen mit. Romantik-Komödien wie 27 Dresses bescherten ihr zunächst große Erfolge. Als sie das Drehbuch ihres Films Beim ersten Mal im Nachhinein als „sexistisch“ bezeichnete, hatte allerdings auch die Filmbranche genug von ihr.
9. Vince Vaughn
Mit Komödien wie Zoolander und Voll auf die Nüsse manifestierte Vince Vaughn seinen Ruf als Blödelbarde Hollywoods. Schließlich wurde ihm die Sehnsucht der Traumfabrik nach facettenreichen Talenten zum Verhängnis.
Vaughns Abstieg vom Liebling zur Randfigur basiert nicht auf seinem Verhalten am Set. Viele seiner Kollegen bezeichneten ihn als angenehmen, lustigen Drehpartner. Grund für seinen Abstieg war vielmehr sein eingeschränktes Repertoire, das er mit ernsten Rollen vergeblich unter Beweis zu stellen versuchte.
Ganz unschuldig war Vaughn am Verlauf seiner Karriere dennoch nicht. Als Lösung für die Massenschießereien an amerikanischen Schulen nannte er die Bewaffnung aller Schüler. Eine Äußerung, die vor allem bei Eltern auf wenig Gegenliebe stieß.
10. Taylor Lautner
Die Filmreihe Twilight katapultierte Taylor Lautner im Jahr 2010 an die Spitze der vielversprechendsten Nachwuchstalente Hollywoods. In der Rolle von Jacob Black eroberte er die Herzen des jungen Publikums.
Fortan galt der Teenie-Star als Liebling der Casting-Direktoren. Mit seinem charismatischen Lächeln und seiner zurückhaltenden Art fand Lautner in der Altersklasse 14-24 eine beachtliche Anhängerschaft. Als Hauptdarsteller in Filmen wie Tracers und Atemlos – Gefährliche Wahrheit war es seine Aufgabe, die Massen in die Kinos zu ziehen.
Die Kritiker konnte Lautner mit seinen schauspielerischen Darbietungen nicht überzeugen. Mit dem Abklingen des Twilight-Hypes und dem Verlangen der Regisseure nach vielseitigen Talenten fand Lautners kurze Karriere in Hollywood ein abruptes Ende.
11. Stacey Dash
Als verwöhnte Teenagerin Dionne machte Stacey Dash die Komödie Clueless an der Seite von Alicia Silverstone zum Kultfilm der 90er-Jahre. Es folgten Rollen in TV-Serien wie The Game und Single Ladies.
Durch ihre kontroversen politischen Ansichten geriet ihre TV-Karriere ins Stocken. Zu ihren umstrittensten Aussagen gehörte der Vorschlag, den Black History Month der USA abzuschaffen. Der Großteil der amerikanischen Bevölkerung empfand diesen Aufruf als geschmacklos für jemanden, der selbst afroamerikanischer Herkunft ist.
Nach abfälligen Kommentaren über Migranten und die LGBT-Community landete Dash endgültig auf der schwarzen Liste. Mittlerweile entschuldigte sich die leidenschaftliche Trump-Unterstützerin für ihre Aussagen. An ihrem angeschlagenen Ruf dürfte dies jedoch nichts mehr ändern.