Der reale Popeye – die Story

Bild: Imago / piemags

Nicht nur Kinder lieben Popeye, den schrulligen Matrosen aus der Zeichentrickserie. Spinat verleiht ihm ungeahnte Kräfte und lässt seine Muskeln wachsen. Aber hatte diese Figur ein reales Vorbild oder existiert der echte Popeye wirklich? War er vielleicht gar nicht der Held, den man in ihm sah? Manche vermuten das.

Online kursieren viele Gerüchte um den realen Popeye und auch das Foto des Matrosen, der Popeye wie aus dem Gesicht geschnitten gleicht, lässt Vermutungen zu. Es scheint wirklich so zu sein, dass mehr hinter der Zeichentrickfigur steckt, als bisher geahnt wurde. Jedenfalls hat Popeye bis heute nichts von seiner Faszination verloren und einen festen Stellenwert als Comic-Figur.

1. Ein Foto geht um die Welt

Bild: Marina Amaral/Twitter

Dieses Foto verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien. Hatte hier jemand das Vorbild von Popeye, dem Seemann gefunden? Vielleicht ja, denn die Ähnlichkeit ist unverkennbar. Pfeife und das schiefe Grinsen entsprechen genau der Comic-Figur, die durch Spinat zu ungeahnten Kräften gelangte.

Auch das Auge des Seemanns ist ebenso zusammengekniffen, wie man es von Popeye kennt. Allerdings könnte auch ein begabter Schauspieler durch die entsprechende Maske das Erscheinungsbild angenommen haben. Viele Möglichkeiten sind vorstellbar. Dass diese Person real ist und tatsächlich die Vorlage für Popeye darstellt, ist eine der Varianten.

2. Popeye als Heizer?

Bild: Imago / Allstar

Es wurde später bekannt, dass der auf dem berühmten Foto abgebildete Matrose in der britischen Royal Navy als Heizer auf einem Schlachtschiff diente. Und das Foto wurde im Jahr 1940 aufgenommen. Aber wieso sah der Seemann Popeye so ähnlich? Ein normaler Heizer mit den coolen Eigenschaften von Popeye ist schwer vorstellbar.

Vielleicht war es lediglich das Aussehen, das die beiden verband. Zudem entstand das Bild mehr als 10 Jahre nach der Erfindung der Comic-Figur Popeye. Aber es gibt weitere Theorien um den echten Popeye. Manche davon haben direkt oder indirekt mit der Royal Navy zu tun.

3. Der fiktive Popeye – wie alles begann

Bild: IMAGO / Everett Collection

Es war das Jahr 1929 als der fiktive Popeye durch den Karikaturisten Segar das Licht der Welt erblickte. Zu diesem Zeitpunkt war die Bedeutung, die diese Figur später erlangen sollte, noch nicht absehbar. Popeye sollte lediglich eine eher unbedeutende Nebenrolle in einem Comic spielen. Allerdings kam es anders. In den USA wurde der merkwürdige Seemann beliebt und sein Bekanntheitsgrad stieg enorm.

Auch heute noch ist Popeye eine wahre Kultfigur, was sich sein Erfinder mit Sicherheit damals nicht träumen ließ. Selbst dass Popeye einmal der Navy zugehörig sein würde, stand noch nicht fest.

4. Popeye in der Handelsmarine

Bild: Imago / Ronald Grant

Zunächst war die Figur des Popeye unspektakulär in der Handelsmarine angesiedelt. Etwas später ging er dann zur Küstenwache. Nachdem der Karikaturist Segar verstorben war, dachte immer noch niemand daran, Popeye in die Navy eintreten zu lassen. Dies änderte sich erst 1941.

Zu diesem Zeitpunkt gingen viele junge Amerikaner zur Navy. Und was lag näher, als auch Popeye diesen Schritt gehen zu lassen? Jetzt trug er die Uniform der US-Navy. Gleichzeitig kam der Spinat ins Spiel, der im Laufe der Jahre noch sehr viel Bedeutung im Hinblick auf die Figur Popeye gewinnen sollte.

5. Mit Spinat zu Muskelmasse

Bild: IMAGO / Everett Collection

Viele wissen vielleicht nicht, dass Popeye zunächst gar keinen Spinat aß. Seine außergewöhnlichen Kräfte erhielt er dadurch, einen Hühnerkopf zu reiben. Dann aber stellte er im Laufe der Zeit fest, dass immer wenn er Spinat zu sich nahm, seine Stärke um einiges verbessert wurde. Also spezialisierte er sich von da an darauf, stets ausreichend Spinat zu essen.

Diese Tatsache führte dazu, dass der Spinat auch bei Kindern immer beliebter wurde und die Umsätze im Handel stiegen. Jeder wollte so sein wie Popeye! Und wenn die Kraft vom Spinat kam, dann musste er halt gegessen werden.

6. Rocky Fiegel der reale Popeye?

Bild: Imago / Ronald Grant

Rocky Fiegel, der in der Nähe von Chester lebte, war zwar dem Meer zugetan, allerdings nicht als Matrose oder Seemann. Es ist daher eher unwahrscheinlich, dass er auf diesem Foto abgebildet ist. Er war schlichtweg ein Barkeeper, der auch selbst den Alkohol liebte.

Der ursprünglich aus Polen stammende Fiegel ähnelte Popeye jedoch sehr. Zudem war er passionierter Pfeifenraucher und eines seiner Augen war kleiner als das andere. Dies prägte den Gesichtsausdruck ungemein. Nicht wenige Menschen sind davon überzeugt, dass Fiegel der reale Popeye ist. Auch aufgrund seiner enormen Stärke und der Tatsache, dass Rocky keinem Kampf aus dem Weg ging.

7. Stammte Popeye wirklich aus Chester?

Bild: Imago / Cinema Publishers Collection

Segar selbst bestritt immer vehement, ein reales Vorbild für Popeye gehabt zu haben. Allerdings ist es doch wahrscheinlich. Mittlerweile nehmen zahlreiche amerikanische Städte in Anspruch, die Geburtsstätte der Comicfiguren um Popeye zu sein. Allen voran Chester.

Hier hatte Segar in jungen Jahren am Chester Opera House gearbeitet, um Geld für seine Weiterbildung als Zeichner zu verdienen. Allein deshalb scheint es nicht unmöglich, dass es Personen aus Chester waren, die ihn zu den Comic-Figuren inspirierten. Auszuschließen ist es jedenfalls nicht. Aber ganz sicher sein kann man auch nicht. Nur Segar selbst könnte die Wahrheit sagen, hat sie jedoch mit ins Grab genommen.

8. Popeye als Statue

Bild: Imago / Italy Photo Press

In Chester und einigen weiteren Orten wird an Popeye in Form einer Statue erinnert. So auch in Crystal City, Texas. Hier findet sich mitten im Stadtzentrum eine große Popeye-Statue. Und das nicht ohne Grund, denn in der Gegend wird vermehrt Spinat angebaut. Und womit könnte man besser werben als mit Popeye, der seine Kraft dem grünen Gemüse verdankte?

Im Bezug auf Rocky Fiegel allerdings wurde nie geklärt, ob er vor einem seiner zahlreichen Fights zu Spinat gegriffen hat. Vieles um Popeye lässt sich nicht genau klären. Aber der Mythos um Popeye, Kraft und Spinat lebt.

9. Die Pfeife ist verschwunden

Bild: Imago / Ronald Grant

Es ist nichts mehr so, wie es früher war. Das bemerkten auch die Fans von Popeye. Zum neunzigsten Geburtstag des Comic-Helden im Jahr 2019 erschienen zwar neue Cartoons auf Youtube, aber es fehlte ein entscheidendes Detail. Der neue Popeye sah zwar immer noch aus wie der alte, allerdings fehlte die Pfeife.

Heute gilt das Rauchen als uncool und gefährlich und wer möchte schon einen uncoolen Popeye sehen? Allerdings hat sich an seinem sonstigen Erscheinungsbild nichts geändert. Der Blick, das schiefe Lächeln, alles gleich geblieben. Und natürlich das markante Kinn, ohne das Popeye nicht Popeye wäre.

10. Der reale Popeye starb 1947

Bild: Imago / Everett Collection
Film: Popeye

1947 verstarb Fiegel und wurde anonym begraben. Aber der offizielle Popeye Fan Club dachte auch viele Jahre später noch an ihn. Zu seinen Ehren errichtete er einen Grabstein, der eine Abbildung von Popeye darstellte.

Ob ihm Zeit seines Lebens irgendwann einmal bewusst geworden war, als Vorbild für Popeye hergehalten zu haben, wurde niemals geklärt. Wahrscheinlich wäre es ihm auch egal gewesen, denn sein Leben bestand in der Hauptsache aus Alkohol und Schlägereien. Aus denen ging er immer als Sieger hervor. Er hatte eben die Kraft eines Popeye. Doch wahrscheinlich nicht aufgrund seines Spinatkonsums.

11. Erinnerungen an Popeye

Bild: Imago / Everett Collection

Heute gibt es zahlreiche Gelegenheiten, Popeye noch einmal ganz nah zu kommen. So bei einem Besuch in Chester. Das alte Opernhaus, das vormals lange Zeit als Kino fungierte, wurde zu einem Museum umgebaut. Alles rund um die Figur Popeye lässt sich hier finden. Eine wahre Fundgrube für echte Fans.

Auch Sammler kommen auf ihre Kosten. In einem dem Museum angeschlossenen Laden können ausgefallene und begehrte Stücke gefunden werden. Hier scheint die Zeit still zu stehen und man hat das Gefühl, Popeye kommt jeden Moment um die Ecke, in der Hand eine Dose Spinat.

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Oktopusse besitzen insgesamt neun Gehirne: eines zentral im Kopf und je eines in jedem der acht Arme. Diese zusätzlichen Gehirne in den Armen ermöglichen es den Oktopussen, ihre Arme unabhängig voneinander zu steuern und zu koordinieren. Diese außergewöhnliche neurologische Struktur macht sie zu einigen der intelligentesten und anpassungsfähigsten Meerestiere. Sie können Werkzeuge verwenden, aus komplexen Labyrinthen entkommen und sich sogar durch kleine Öffnungen zwängen.