11 Filme, selbst solche aus der Welt der großen und renommierten Hollywood-Produktionen, vermögen es, den Zuschauer gleichermaßen verstört zurückzulassen. Gewiss, die einzelnen Bilder ergeben in sich einen gewissen Sinn, doch im Gesamtkontext scheint man oft den roten Faden zu verlieren. Es gibt Filme, die allein schon durch ihren Titel andeuten möchten, dass der Produzent sich für intellektueller hält als sein Publikum. Ein prominentes Beispiel hierfür ist „Prometheus“. Andere Filme wiederum scheinen gar nicht erst den Versuch zu unternehmen, den Betrachter in die Handlung einzubeziehen. Wer denkt, er könne seiner Großmutter den Film „Cloud Atlas“ erklären, hat zweifellos den Film nicht wirklich verstanden.
An dieser Stelle möchten wir euch eine Auswahl an Filmen präsentieren, über die man nach dem Kinobesuch hervorragend diskutieren kann, ohne dabei zwangsläufig zu einer gemeinsamen Deutung zu gelangen.
1. Tank Girl
Im Jahre 2033 hat ein Meteoriteneinschlag die Erde in eine öde Wüstenlandschaft verwandelt. Wasser ist zu dem kostbarsten Handelsgut geworden und wird von Kesslee, gespielt von Malcolm McDowell, streng kontrolliert. In einem der Arbeitslager gerät Rebecca, auch bekannt als Tank Girl und verkörpert von Lori Petty, in die Zwangsarbeit und plant ihre Flucht. Um dieser zu entkommen, entwendet sie kurzerhand einen Kampfpanzer. Auf ihrer Flucht kreuzen sie den Weg einer Gruppe Kängurumenschen, mit denen sie sich verbünden, um gegen das Wassermonopol anzutreten. Zwischendurch sprengt sie auch noch das Etablissement von „Rattengesicht“ (gespielt von Iggy Pop) in die Luft, bevor sie schließlich verhindert, dass Kesslee allen Sklaven das kostbare Wasser entzieht.
Obwohl der Film mit einem Budget von rund 25 Millionen Dollar produziert wurde und weltweit nur knapp 7 Millionen Dollar einspielte, erweist er sich für Sammler von skurrilen Filmwerken als lohnenswert.
2. Prometheus – Dunkle Zeichen
Der Film „Prometheus – Dunkle Zeichen“ ist Teil des „Alien-Universums“. In der Handlung begibt sich ein Raumschiff auf einen fremden Planeten, um herauszufinden, ob er womöglich der Ursprung der Menschheit ist. Interessanterweise stellten die meisten Kritiker fest, dass der Film gleichzeitig oberflächlich und sehenswert ist – ein paradoxes Urteil an sich.
Die visuellen Effekte sind zweifellos beeindruckend, die Schauspieler liefern solide Leistungen ab, jedoch lässt die eigentliche Handlung zu wünschen übrig. Es gibt ständig Situationen, in denen die Charaktere anders handeln könnten, und das wirft Fragen auf. Es scheint, als ob die Figuren in der Geschichte ihr eigenes Handeln nicht wirklich verstehen, und der Zuschauer erst recht nicht.
3. Interstellar
Eine ungewöhnliche Schwereanomalie manifestiert sich in einem Kinderzimmer und hinterlässt Spuren im Staub, deren Anordnung einen ehemaligen Astronauten zu einer geheimen NASA-Basis führt. In dieser Basis werden Experimente rund um ein Wurmloch in der Nähe des Saturn durchgeführt.
Der Astronaut entschließt sich, ins All zurückzukehren, und ab diesem Punkt nimmt die Geschichte eine unheimliche Wendung. Sie dreht sich um Zeitverschiebungen, Quanteneffekte, schwarze Löcher und ist von intensivem Drama geprägt. Schließlich verliert sich die Klarheit darüber, wer wem aus welchem Grund Botschaften senden konnte, und die wahre Bedeutung von „Interstellar“ bleibt für die meisten Zuschauer ein Rätsel.
4. The Matrix Revolutions
Der dritte Matrix-Film, „The Matrix Revolutions,“ versucht, Neo’s Suche nach Wahrheit zwischen Realität und Matrix zu beenden. Die Handlung bringt neue Wendungen, indem sie eine Maschinengesellschaft zeigt, die feiert und Sex hat. Smith vervielfältigt sich und jagt Neo. Dieser trifft den „Architekten,“ der wiederholte Zyklen erklärt.
Am Ende wird die Matrix neu gestartet, der Architekt und das Orakel treffen sich im Park, und die Geschichte scheint von vorne zu beginnen. Die Handlung kann verwirrend sein, aber sie fügt neue Facetten zur Matrix-Welt hinzu und stellt Neo’s Bestrebungen in den Mittelpunkt.
5. Inception
Im Film „Inception“ manipulieren die Charaktere nicht nur ihren eigenen Verstand, sondern auch den Verstand anderer. Es ist daher verständlich, dass irgendwann auch das Publikum Schwierigkeiten hat, den Überblick zu behalten.
Jeder hat seine eigenen Tricks, um herauszufinden, ob man sich in der Realität oder in einem Traum, möglicherweise im Verstand einer anderen Person, befindet und wie tief man darin verstrickt ist. Fans diskutieren noch immer darüber, wie sich der Kreisel am Ende des Films drehte, um festzustellen, wie real die gezeigten Szenen waren. Doch letztendlich ist zu betonen: Das war alles nur Film!
6. 2001: Odyssee im Weltraum
„2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick ist eine zeitlose Meisterwerk, das 1968 einen Oscar gewann und auch nach 50 Jahren immer noch fasziniert. Der Film beginnt bei den Urmenschen und führt die Zuschauer auf eine epische Reise bis ins All. Doch am Ende bleibt die Bedeutung des mysteriösen schwarzen Monolithen unklar, der scheinbar seit Anbeginn der Menschheit Einfluss auf die Geschichte nimmt.
Diese offene Frage trägt zur zeitlosen Faszination des Films bei und regt weiterhin Diskussionen und Interpretationen an. Die visuellen Effekte, die innovative Musik und die philosophische Tiefe machen „2001“ zu einem beeindruckenden Kunstwerk.
7. Uhrwerk Orange
Ein weiterer provokanter Film von Kubrick ist „A Clockwork Orange“ (deutscher Titel: „Uhrwerk Orange“). Der Film beleuchtet die kriminelle Laufbahn des Psychopathen Alec und seiner „Droogs“ sowie den Versuch seiner „Heilung“ durch eine Therapie der Gewaltreizüberflutung. Nach seiner „Heilung“ wird Alec von seinen früheren Opfern heimgesucht, und das Experiment gilt als gescheitert. Dennoch geht es Alec gut, da er seine Abneigung gegen Sex und Gewalt überwunden hat.
Interessanterweise wurde der Name der Band Heaven 17 erstmals in einer Szene in diesem Film von 1971 sichtbar.
8. Boxing Helena
Jennifer Lynch, die Tochter von David Lynch, zeigt in „Boxing Helena“ klare Inspiration von ihrem Vater. In diesem Film entwickelt ein Chirurg eine besessene Liebe zu einer jungen Frau, der er schließlich die Beine amputiert und sie gefangen hält. Als sie ihn angreift, entfernt er auch noch ihre Arme.
Doch am Ende entpuppt sich die ganze Geschichte als Albtraum… Jennifer Lynch beweist mit diesem verstörenden Werk, dass sie die Fähigkeit zur Schaffung einer düsteren, surreal wirkenden Handlung geerbt hat, die typisch für die Werke ihres berühmten Vaters ist. „Boxing Helena“ ist ein Film, der die Grenzen zwischen Realität und Traumwelt auf unheimliche Weise verschwimmen lässt.
9. Being John Malkovich
In „Being John Malkovich“ dreht sich alles darum, in die Haut von John Malkovich zu schlüpfen. Craig Schwartz (gespielt von John Cusack) stößt auf eine winzige Tür, die ihm ermöglicht, für 15 Minuten in das Innere von John Malkovich einzutauchen.
Diese skurrile Erfahrung vermietet er an andere, bis Malkovich selbst in seine eigene Welt eindringt. Von diesem Punkt an wird die Geschichte nur noch absurder und entfaltet eine wahre Achterbahnfahrt der skurrilen Erlebnisse. Der Film ist eine einzigartige Reise in die Tiefen der menschlichen Psyche und eine bezaubernde Ode an die Fantasie.
10. Zardoz
Im Jahr 2293 existiert eine Welt, in der die Reichen sich in unverwundbaren Schutzkuppeln verbergen, während draußen die „Wilden“ von einem fliegenden Kopf manipuliert werden. In dieser skurrilen Realität sieht man Sean Connery in einem eigenartigen Outfit, bestehend aus einer roten Windel, Hosenträgern und hohen Stiefeln, wie er Menschen erschießt.
Durch einen raffinierten Trick gelangt er in die Schutzkuppel und enthüllt den „Unsterblichen“, dass ihre Unsterblichkeit eine Illusion ist. Die Auflösung offenbart, dass alles von Anfang an geplant war, und der Name „Zardoz“ eine Verbindung zum „Wizard of Oz“ darstellt, was die Geschichte mit einer überraschenden Wendung abschließt.
11. Solaris
„Solaris“ ist zweifellos sehenswert, insbesondere in der 1972er Verfilmung von Andrei Tarkowski. Der Film beeindruckt mit fesselnden Bildern, kreativen Konzepten und einer herausragenden Filmmusik. Dennoch bleibt die Handlung für viele Zuschauer rätselhaft, was auch dem komplexen Thema geschuldet ist.
Die Geschichte dreht sich um den Psychologen Kris Kelvin, der zur Erforschung des Planeten Solaris auf eine Orbit-Raumstation geschickt wird. Dort erlebt er unerklärliche Phänomene, darunter die Erscheinung seiner verstorbenen Frau, die immer wieder stirbt und aufersteht. Mit der Zeit wird klar, dass Solaris menschliche Erinnerungen zum Leben erwecken kann. Schließlich trifft Kelvin auf einer Insel des Planeten eine perfekte Kopie seines Elternhauses und seinem verstorbenen Vater.