15 Hunderassen nur für Fortgeschrittene

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Hundeanfänger suchen sich nicht selten ihr Haustier nach dem Aussehen aus. Rassehunde liegen hoch im Kurs. Oft wird nicht genug berücksichtigt, dass es hartnäckige und schwer zu erziehende Hunderassen gibt. Unerfahrene Hundehalter sind mit eigenwilligen Tieren schnell überfordert. Übernimmt dann der Hund die Herrschaft über den Halter, wird die Situation schnell unkontrollierbar und unerträglich.

Es gibt Hunderassen, die dafür bekannt sind, dass sie eine strenge Erziehung benötigen. Oft sind diese Hunde auch überzüchtet und leiden unter Rasse – Krankheiten. Tatsächlich gibt es Hunderassen, die dem Menschen unter Umständen sogar gefährlich werden können. Erkundigen Sie sich vorher genau, welches Tier zu Ihnen passt. Wir stellen Ihnen 15 Hunderassen vor, von denen Anfänger besser die Finger lassen.

1. Dobermann

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Ängstlichen Menschen kann ein Dobermann ganz schön Furcht einflößen. Diese Hunde sind charakterstark, mutig und haben eine relativ niedrige Reizschwelle. Der Körperbau ist kräftig und spiegelt die Energie dieser Hunderasse wider. Zwar entwickelt das sensible Tier eine enge Bindung an seinen Halter, doch benötigt er eine erfahrene, strenge führende Hand.

Gut erzogen ist der Dobermann ein hervorragender Wachhund, der seine Menschen jederzeit verteidigt. Wie keine andere Hunderasse spiegelt er die Befindlichkeit seines Besitzers wider und benötigt daher einen Halter mit starkem Charakter. Für Hundeneulinge ist diese Hunderasse keine gute Wahl. Für den Dobermann sollte man bereits Erfahrung in der Erziehung von Hunde haben.

2. Beagle

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Der Beagle ist eigentlich ein Jagdhund. Ein eigenwilliges und schlaues Kerlchen. Wittert er eine Beute, ist er urplötzlich im Gebüsch oder im Wald verschwunden. Hunderassen, die ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurden, brauchen eine besonders konsequente Erziehung. Ansonsten läuft man Gefahr, dass der Beagle macht was er möchte.

Die verzweifelten Rufe des Besitzers um den ausgebüxten Hund zu sich zu rufen, verschallen im Wald, wenn das Tier ihn nicht als Rudelführer akzeptiert. Der abenteuerliche Sturkopf braucht eine strenge Hand, sonst geht das Temperament mit ihm durch. Erfahrene Hundehalter haben jedoch viel Freude an dieser freundlichen und intelligenten Hunderasse. Anfänger wählen besser eine unkomplizierte Hunderasse. Auch die nächste Hunderasse hat es in sich.

3. Chihuahua

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Viele kennen den Chihuahua vor allem aus der Handtasche der Hotelerbin Paris Hilton. Der kleine Vierbeiner erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit. Die mexikanische Hunderasse sieht auch wirklich sehr niedlich und pfiffig aus. Dabei wird leicht übersehen, dass diese Hunde zwar klein sind, aber äußerst eigenwillig.

Besonders auffällig ist, dass die kleinen Kerlchen sich scheinbar für größer halten, als sie sind. Ein Chihuahua lässt sich auch von großen Hunden nicht einschüchtern. Außerdem sind die Winzlinge dafür bekannt, dass sie große Kläffer sind. Unerfahrene Hundehalter verzweifeln schnell am übergroßen Ego des Chihuahuas. Die Hunderasse leidet auch häufig an Knieproblemen. Wer jedoch mit den kleinen Macken dieser Rasse gut zurechtkommt, hat einen loyalen treuen Begleiter an seiner Seite. Hunderasse Nummer 4 ist besonders problematisch.

4. Bulldogge

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Englische oder französische Bulldoggen sind liebenswerte Gesellen. Die Hunderasse ist leicht zu erziehen und kinderlieb. Dennoch sollte man sich gut überlegen, sich einen solche einen Hund zuzulegen. Tierschützer sprechen gerade in Zusammenhang mit dieser Rasse von Qualzucht. Bullys leiden unter starken gesundheitlichen Problemen.

Ihre Kurzatmigkeit führt dazu, dass einige Hunde sogar das Bewusstsein verlieren, oder nur im Sitzen schlafen können. Hundebesitzer von englischen Bulldoggen berichten, dass die Tiere wirklich leiden. Doch nicht nur Atemprobleme machen dieser Hunderasse Probleme, ihr gesamter Bewegungsapparat ist durch die Überzüchtung der Rasse nicht mehr richtig funktionsfähig. Neben dem Mops gilt die englische Bulldogge leider zu den Hunden mit den meisten Qual-Zuchtmerkmalen. Der nächste Hund ist ein Bewegungs-Ass.

5. Siberian Husky

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Als Besitzer eines Siberian Huskies werden Sie sicher oft angesprochen, denn die Hunde sind ausgesprochen schön. Ein dickes Fell und blaue oder mehrfarbige Augen kennzeichnen die Rasse. Die ursprünglich aus Sibirien stammenden Hunde sind intelligent und athletisch. Für unerfahrene Hundehalter ist diese Rasse trotz ihrer Attraktivität dennoch nicht zu empfehlen.

Huskies brauchen sehr viel Bewegung. Gern büxt diese Hunderasse auch aus, denn einsperren lassen will sich dieser Hund nicht. Einen Hund mit soviel Energie zu beschäftigen fordert den Menschen ganz schön heraus. Diese Tiere sind richtige Sportskanonen und sie sind nicht gern allein. Siberian Huskies brauchen viel Zuwendung und unentwegt geistige und körperliche Herausforderungen.

6. Rottweiler

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Der Rottweiler hat einen kräftigen Körperbau und viel Energie. Gute Erziehung hilft dem Tier sein Temperament und seine Kraft zu zügeln. Unerfahrene Hundehalter versäumen oft den richtigen Zeitpunkt, um Fehlverhalten gar nicht erst aufkommen zu lassen. Bei falscher Haltung kann diese Hunderasse gefährliches und aggressives Verhalten entwickeln.

Nicht umsonst wird der Rottweiler auf der Liste der Kampfhunde geführt. Eine konsequente artgerechte Erziehung fördert jedoch die besten Eigenschaften der Rasse zutage: Anhänglichkeit, Anpassungsfähigkeit und Gutmütigkeit. Die Kraft, die diese Hunde haben machen sich die Gesetzeshüter zu nutzen, indem diese Rasse seit dem Jahr 1910 als Polizeihund eingesetzt wird. Für Anfänger ist das Kraftpaket Rottweiler nicht zu empfehlen. Auch Hunde der nächsten Rasse sind äußerst kräftig.

7. Weimaraner

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Der Weimaraner ist ein Jagdhund. Diese Hunderasse arbeitet gern, schnell und ausdauernd. Um seinen ausgeprägten Jagdtrieb unter Kontrolle zu halten, benötigt er eine feste charakterstarke Bezugsperson. Gekonnte und sensible Erziehung macht diesen Hund zu einem wachsamen Begleiter. Ist ein Weimaraner unterfordert bilden sich unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten heraus.

Die Hunde zerbeißen dann Gegenstände und machen sich durch unerwünschtes, stetiges Bellen bemerkbar. Ein Jagdgebrauchshund sollte eigentlich seinem Wesen entsprechend gehalten werden, er ist nur bedingt als Familienhund geeignet. Ein Garten und ein Beschäftigungsparcours reichen für einen solchen Hund nicht aus. Der Weimaraner muss auf einem seiner Persönlichkeit entsprechenden hohen Niveau ausgebildet werden. Die amerikanische Polizei setzt diese Hunderasse häufig als Drogenspürhund ein. Wetten, die nächste Hunderasse ist Ihnen gut bekannt.

8. Berhadiner

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Der Bernhardiner sieht aus wie ein übergroßes gemütliches Kuscheltier. Wir alle haben bei dieser Hunderasse das Bild eines Lawinenhundes mit Schnapsfläschchen um den Hals vor Augen. Männliche Bernhardiner können bis zu 1000 Kilogramm schwer werden. Diese Hunde sind Kraftpakete, die man gut unter Kontrolle haben sollte.

Die Größe des Schweizer Nationalhundes bringt einige Probleme mit sich. Für eine Stadtwohnung ist dieser Hund völlig ungeeignet. Ein riesiger Garten und ein großes Haus wären nötig um eine geeignete Umgebung für den Bernhardiner zu schaffen. Diese Hunderasse mag es zudem gern ruhig und gemütlich und bewegt sich nur äußerst ungern zwischen Autos und Menschen.

9. Pit Bull

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Pit Bulls sind wahrscheinlich die gefürchtetste Hunderasse überhaupt. Eine Statistik belegt, dass 52% aller Todesfälle, die Hundeangriffen zuzuschreiben sind auf diese Hunderasse zurückgehen. Da diese Rasse teilweise als Kampfhunde gezüchtet wurde, ist sie oft auch anderen Hunden gegenüber wenig tolerant. Halter eines Pit Bulls müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, vor allem was andere Hunde betrifft.

Bevor man sich einen solchen Hund ins Haus holt, sollte man sich genau über diese Rasse informieren. Mit Verständnis für den Züchtungs-Hintergrund dieser Hunde und guter Erziehung kann ein Pit Bull ein guter Familien- und Begleithund sein. Anfänger sollten jedoch von dieser besonderen Rasse besser die Finger lassen. Hunderasse Nummer 10 ist in Deutschland nicht sehr bekannt.

10. Dogo Argentino

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Ein Dogo Argentino wird ungefähr 60 bis 70 cm groß. In Argentinien ist diese Hunderasse sehr häufig anzutreffen, in Deutschland eher selten. Der Dogo Argentino wurde ursprünglich als Jagdhund gezüchtet. Zwar hat der Hund ein freundliches Wesen, für Anfänger in der Hundehaltung ist er dennoch wenig geeignet.

Der ausgeprägte Jagdinstinkt des Tieres beinhaltet auch die Absicht zu töten. Leider kann man dem Dogo Argentino diesen Trieb kaum abgewöhnen. Für andere Hunde oder Kleinkinder kann dieser Hund daher gefährlich werden. Diese Hunderasse muss besonders gut sozialisiert und erzogen werden und braucht viel Beschäftigung. Die nächste Hunderasse stammt aus der Türkei und auch diese Hunde brauchen erfahrene Hundehalter.

11. Kangal

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Kangals sind Hirtenhunde aus der Türkei. Ausgewachsen sind sie etwa 70 cm groß und bis zu 60 Kilo schwer. Das Tier ist robust und kräftig. Die Hunderasse gilt als äußerst wachsam, aber auch als dominant. Ein Kangal übernimmt seine Rolle als Hütehund mitunter perfekt, doch wenn der Hundebesitzer nicht gerade Schäfer ist, könnten ihm genau diese Eigenschaften des Tieres Probleme bereiten.

Auch in einer Familie versucht der Kangal seine Dominanz auszuleben und ordnet sich kaum unter. Andere Hunde oder Haustiere werden von ihm nicht geduldet. Der starke Freiheitsdrang des Kangals verlangt viel Auslauf. Dieser Hunderasse sollte man ein Leben entsprechend seiner Eigenschaften und seinem Rollenverständnis zugestehen.

12. Belgischer Schäferhund

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Der belgische Schäferhund gilt als furchtlos und ausdauernd. Die Tiere sind leicht erregbar und wachsam, gelten jedoch nicht als aggressiv. Diese Hunde wurden als Arbeitshunde gezüchtet. Sie sind etwas zierlicher als die deutschen Schäferhunde, doch genauso intelligent und sehr flink. Aufgrund ihrer guten Eigenschaften werden diese Hunde oft als Polizeihunde eingesetzt.

Diese agilen und hochintelligenten Hunde brauchen einen brauchen eine gute Ausbildung und anschließend eine ausreichende Arbeitsauslastung. Langweilen sich diese Hunde, werden sie schnell aggressiv. Es liegt nahe, dass ein unerfahrener Hundebesitzer mit einem belgischen Schäferhund überfordert ist. Wer zu reiten beginnt, wird das schließlich auch nicht auf einem Rennpferd tun. Unter Punkt 13 lernen Sie den brasilianischen Nationalhund kennen.

13. Fila Brasileiro

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In den 50er Jahren wurde diese Hunderasse erstmals gezüchtet. Der Fila Brasileiro ist eine Mischung aus Bulldogge, Bloodhound, Dogge und Mastiff. Ein hervorragender Wachhund mit einem starken Charakter. Dieser Hund wird seine Menschen auf jeden Fall verteidigen, soviel ist gewiss. Wegen seiner Größe ist der Fila Brasileiro jedoch kein Hund für Neulinge in der Hundehaltung.

Dieses Tier benötigt viel Platz und ausreichend Bewegung. Fremden Menschen gegenüber ist diese Hunderasse misstrauisch und anderen Hunden gegenüber schnell aggressiv. Bei gelungener Sozialisation zeigt sich auch der weiche, anhängliche und verschmuste Kern in der Persönlichkeit dieser Hunde. Die nächste Hunderasse, die wir vorstellen, steht in Größe und Stärke dem Fila Brasileiro in nichts nach.

14. Owtscharko

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Diesen Hund muss man sich n der Weite der russischen Steppe vorstellen. Unermüdlich beobachtet er hier seine Viehherde, treibt sie zusammen und schlägt Fressfeinde in die Flucht. Der kaukasische Owtscharko ist dabei genügsam und kann im Freien gehalten werden. Um sich einem Menschen unterzuordnen, braucht diese Hunderasse eine erfahrene Hand und eine klare Führung.

Für ein Leben in der Stadt ist dieser Hund völlig ungeeignet. Sein starker Hüte- und Schutztrieb gepaart mit seiner Stärke und Größe machen den Owtscharko bei schlechter Sozialisation durchaus gefährlich. Wer ausreichend Erfahrung mitbringt und über die entsprechenden Haltungsbedingungen verfügt, kann in dieser Hunderasse aber einen treuen Freund finden. In Dänemark sind Otscharkos verboten, ebenso die nächste Hunderasse.

15. Boerboel

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Seit dem 17. Jahrhundert wird die Hunderasse Boerboel in Südafrika als Farmerhund eingesetzt. Boerboels sind starke, große Hunde mit hervorragenden Eigenschaften als Wachhunde. Diese Tiere haben einen sehr stark ausgeprägten Schutztrieb und verteidigen Haus, Hof, Mensch und Tier. Ein Trieb, der in einer normalen häuslichen Umgebung auf wenig Gegenliebe stoßen wird.

Dieser Hund wird seine Menschen gegen Nachbarn, Spaziergänger, fremde Hunde und Postboten verteidigen. Bei falscher Erziehung und ungeeigneten Haltungsbedingungen kann diese Hunderasse aggressive Verhaltensweisen zeigen und auch Menschen gefährlich werden. Unsere Liste der 15 Hunderassen für Fortgeschrittene zeigt, jedes Tier sollte artgerecht gehalten werden, sonst wird das Leben für Hund und Besitzer zur Qual.