11 unfassbare historische Ereignisse, bei denen es neue Erkenntnisse gibt

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Nervenkitzel, Gänsehaut und steigender Puls, das liefert höchstens der sonntägliche Tatort, und zwar mit fiktiven, ausgedachten Geschichten. Sie sind der Meinung, Ereignisse, die zu derartigen, körperlichen Reaktionen führen, geschehen nur in Amerika, oder zumindest weit außerhalb unseres behüteten Landes?

Falsch gedacht, wir beweisen mit diesen 11 chronologischen Tatsachenberichten, dass in den vergangenen Jahrzehnten auch hierzulande verrückte, unglaubliche, teilweise verheerende und in jedem Fall filmreife Dinge geschehen sind, die die meisten nicht einmal mehr auf dem Schirm hatten, oder sogar noch nie von ihnen gehört haben.

Auf den folgenden Seiten können Sie ihr „Katastrophen-Wissen“ auf die Probe stellen, kennen Sie sich bereits bestens aus, oder wird sie die ein oder andere wahre Begebenheit doch zum Staunen bringen?

1. 1980 – das Oktoberfestattentat

26. September, 1980 – Ein Tag wie jeder andere, auf der „Wiesn“ ist es spät und es ist einiges los, die Besucher feiern ausgelassen. 22:19 – Ein plötzlicher Knall durchschneidet die Geräuschkulisse von johlenden Gästen und Blasmusik. Es soll noch ein paar Minuten dauern, bis die Musik endgültig verstummt und die ersten Menschen panisch realisieren, was soeben schreckliches geschehen ist.

22:35 – Auf dem Volksfestplatz beginnt es von Beamten zu wimmeln wie in einem Bienenstock. Die verängstigten Gäste werden so gut es geht vom Gelände geschleust. Es herrscht Chaos. Einige, die sich in unmittelbarer Nähe des Sprengsatzes befunden haben, verlieren ihr Leben, mehr als 200 werden verletzt.

2014 – Nachdem im Jahr 1980 der einzige Verdächtige selbst nicht überlebt hatte, wird der Fall 2014 wegen einer Zeugin, die sich nach 34 Jahren an neue Details erinnert erneut aufgerollt.

2. 2015 – Germanwings Flug 9525 (Teil 1)

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Der Standardflug der Fluggesellschaft Germanwings mit der Flugnummer 9525 wurde schlagartig zu einer der schlimmsten Flugzeugkatastrophen, als der Pilot Andreas Lubitz den unter seinem Kommando stehenden Airbus A320 – 211 in den Alpen ins Verderben steuert.

24. März 2015 – Die Germanwings-Maschine befindet sich auf dem regulären Flug von Barcelona nach Düsseldorf, an Bord: 150 Passagiere, darunter auch 16 Schüler mit 2 ihrer Lehrer aus dem Kreis Recklinghausen.

10:30 – Flug Nummer 9525 erreicht die angestrebte Reiseflughöhe. Der Kapitän bestätigt dem zuständigen Fluglotsen in Marseille den Kurs. Ca. 10:33 – der Kapitän verlässt seinen Platz im Cockpit, um die Toilette aufzusuchen, er schließt die Tür hinter sich – vorschriftsmäßig. Der Co-Pilot Lubitz nutzt diese kurze Zeitspanne für die verheerende Manipulation der Bordelektronik, er verstellt die Zielhöhe des Autopiloten von 38.000 auf 100 Fuß (ca. 30 m).

3. 2015 – Germanwings Flug 9525 (Teil 2)

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24. März 2015, 10:34 – Der Fluglotse registriert, dass das Flugzeug viel zu schnell Höhe verliert, was er nicht ahnt: Der Sinkflug wurde eingeleitet, bei Erhöhung auf maximal mögliche Geschwindigkeit. Der Funkspruch bleibt unbeantwortet.

10:34 – Der Kapitän drückt den Summer, signalisiert damit seinem Co-Piloten: „Lass mich wieder ins Cockpit“. Die Tür bleibt geschlossen. 10:34 bis 10:40 – Das Tonbandgerät zeichnet 5 mal das Geräusch des Summers auf und energisches Klopfen an der Cockpit-Tür.

10:38 – Während das Kontrollzentrum versucht die Besatzung per Funk zu erreichen, beginnt die französische Luftverteidigung damit, das gleiche zu versuchen – vergebens. 10:40 – Neben den Atemgeräuschen von Andreas Lubitz ist nun das Warnsignal mit der deutlichen Aufforderung: Terrain, Terrain, Pull up, Pull up, was soviel bedeutet wie „Hochziehen“ zu hören. 10:41 – Das Band stoppt, Stille. Das Flugzeug zerschellt im Gebirge.

4. 2015 – Die verschwundene Familie

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22. Juli 2015 – Irgendwo in Niedersachsen, die Sommerferien stehen vor der Tür. Ca. 12:00 – Miriam, 12, ist seit Tagen in der Schule krankgemeldet, chattet aber mit einer Freundin über WhatsApp, sie freut sich auf einen Reitausflug am Wochenende.

16:20 – Die Mutter der Familie, Sylvia Schulze verlässt ihre Arbeitsstätte noch vor Feierabend. Ihr Mann hat sie heim gerufen, Miriam ginge es schlechter. 17:25 – Familienvater Marco führt ein Telefonat mit dem Reiterhof, auf dem er einem Nebenjob nachgeht.

19:33 – Erneutes Telefonat von Marco, er erzählt seinem Schwiegervater zu dessen großer Verwunderung, das seine Frau und die Tochter bereits schlafen würden. 20:58 – Marcos Handy wird vom Netz abgemeldet – für immer. 31. Juli 2015 – Marco wird leblos am Ufer der Elbe aufgefunden, er wurde Opfer eines Verbrechens. Miriam und Sylvia sind bis heute unauffindbar.

5. 1981 – Fall Nina von Gallwitz

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18. Dezember 1981, ca. 7:45 – die 8-jährige Nina wird auf dem Weg zur Schule in Köln entführt. 8:10 – Eine Freundin von Nina, die den Schulweg normalerweise gemeinsam mit ihr läuft, informiert Ninas Mutter über deren Verschwinden.

9:25 – Eine Hundertschaft der Kölner Polizei schwärmt aus, umliegende Grünanlagen werden akribisch durchforstet. 13:00 – Die Entführer melden sich telefonisch, lassen ein von Nina bespieltes Tonband ablaufen, indem gefordert wird, die Polizei nicht einzuschalten – zu spät.

19. Dezember – Ein Brief trifft ein, eine Lösegeldforderung, kein genauer Betrag, eine Aufforderung an den Bänker Hubertus von Gallwitz, ein Höchstgebot für seine Tochter abzugeben. 21. Dezember – Die Eltern bieten 80.000 DM, die Entführer willigen ein. Mehrere Lösegeldübergaben scheitern, die Zusammenarbeit mit der Polizei wird beendet. 15. Mai 1982 – Nina wird dank der Lösegeldübergabe durch einen privaten Vermittler freigelassen.

6. 1987 – Die Entführung der Schleckerkinder

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23. Dezember 1987 – Ein Tag vor Heiligabend. 23:00 – Familie Schlecker kommt von einer Weihnachtsfeier, als Maskierte deren Villa stürmen. Im Haus sind die Kinder Meike und Lars, sowie die Ehefrau Christa.

Die Verbrecher verschleppen die Kinder, bringen sie in eine nahegelegenen Fischerhütte, als deren Geiseln. Forderung der Gangster: 18 Millionen. Der Vater, dessen Besitz bereits damals auf mehr als eine Milliarde DM geschätzt wird, beginnt zu verhandeln.

Er drückt die Erpresser auf 9,6 Millionen – bis zu dieser Summe ist Schlecker versichert. 24. Dezember – Während das Lösegeld übergeben wird und die Entführer mit einem PKW flüchten, gelingt es den Kindern, sich eigenständig aus den Handschellen zu befreien – sie sind unverletzt. 1998, Sommer Die Entführer von damals begehen erneut einen Raub in unmittelbarer Nachbarschaft der Familie Schlecker und werden festgenommen.

7. 1988 – „Dagobert“ der Kaufhauserpresser (Teil 1)

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25. Mai 1988 – es ist Nacht, als die Bombe im Berliner KaDeWe detoniert, Sachschaden: 250.000 DM. Ein Erpresser, Arno Funke wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellen wird, hatte im Vorfeld 500.000 DM gefordert, jetzt nimmt man ihn ernst.

Er flieht mit dem von der Polizei nach Plan vor eine fahrende S-Bahn geworfenen Geld, und lebt davon einige Jahre. 13. Juni 1992 – Karstadt erhält ein Erpresserschreiben, die Forderung, 1 Million DM.

März 1993 – Die Forderung erhöht sich auf 1,4 Millionen, es wird mit einem Bombenattentat gedroht. Nachdem das Kaufhaus die Drohung ignoriert, detoniert nachts eine Rohrbombe in der Porzellanabteilung des Kaufhauses. Daraufhin signalisiert der Konzern mittels eines vereinbarten Textes in der örtlichen Tageszeitung seine Bereitschaft zu zahlen: „Onkel Dagobert grüßt seine Neffen“ Was dann geschah, erfahren sie auf der nächsten Seite.

8. 1988 – „Dagobert“ der Kaufhauserpresser (Teil 2)

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15. Juli 1992 – Die erste Geldübergabe in Mecklenburg-Vorpommern scheitert. 14. August 1992 – Die zweite Geldübergabe kommt nicht zustande. 9. September 1992 – Der Erpresser verleiht seiner Forderung Nachdruck und legt einen Brand in der Karstadt Filiale Bremen. Die Sprinkleranlage geht kaputt, Schadenhöhe: mehrere Millionen.

15. September 1992 – Der Geduldsfaden des Verbrechers reißt, erstmals explodiert eine Bombe während der Öffnungszeit im Fahrstuhl einer Filiale in Hannover, 2 Menschen werden verletzt.

Oktober 1992 – 2 weitere Übergaben platzen. Januar 1993 – 2000 Beamte sind für eine Übergabe im Einsatz, Dagobert entkommt, ohne Geld. April 1993 – Lösegeldübergabe in Berlin, Dagobert entkommt mit der Beute, doch er wurde hereingelegt, wenige Geldscheine, viele Papierschnipsel. 19. Mai 1993 – Seine Antwort folgt prompt: Eine Bombe explodiert im Kaufhaus in Bielefeld. 22. April 1994 – Arno Funke alias „Dagobert“ wird in einer Berliner Telefonzelle gestellt, die Jagd hat ein Ende.

9. 1994 – Untergang der Estonia

27. September 1994 – Tag der Standardüberfahrt, Tallinn – Stockholm 19:17 – Kapitän Andresson ist verärgert, er hätte um 19:00 Uhr ablegen müssen, nun wird sich die Ankunft verzögern.

1:15 – Es ist stockfinster auf rauer See, als das Bugvisier bricht. Unüberschaubare Wassermassen dringen ungehindert in das Innere der Estonia. 1:22 – Nachdem der unerfahrene Kapitän die Geschwindigkeit nicht verringert, gerät alles außer Kontrolle, er funkt „Mayday“, Schiffe in der Umgebung empfangen den Notruf und antworten. Eine Warndurchsage wird fatalerweise nur auf estnisch durchgeführt, die schwedischen Passagiere verstehen kein Wort.

1:29 – Der Funkkontakt bricht endgültig ab, die Estonia verschwindet vom Radar der anderen Schiffe und Militäranlagen an Land. Bis heute wird gerätselt, ob jemand die Ankunft einer brisanten Fracht in Schweden verhindern wollte, Passagiere hörten zwischen 2 und 3 Schläge, waren Bomben an Bord?

10. 1996 – Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen

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11. April 1996 – Tag der schwerwiegendsten Katastrophe, die sich jemals auf einem deutschen Flughafen ereignet hat. 15:31 – Das Telefon klingelt auf der Wache der Flughafenfeuerwehr, ein Taxifahrer meldet einen seltsamen „Funkenflug“ über dem Dach von Terminal A.

Man vermutet zuerst einen Defekt technischer Natur und schickt einen Elektriker um das ganze zu begutachten. 15:55 – Der Brandalarm wird ausgelöst. 16:05 – Feuerwehrleute öffnen vom Rollfeld aus die Türen des Terminals. 16:30 – Erst jetzt gelingt es den Rettern auf die Ankunftsebene vorzudringen – zu spät.

Es haben bereits 16 Menschen im dichten Rauch das Leben verloren. 16:36 – Der Flugverkehr wird gestoppt und auf Köln/Bonn umgeleitet. 19:30 – 1000 Feuerwehrleute schaffen es endlich, den Großbrand unter Kontrolle zu bekommen. 13. April 1996 – Die Airline LTU nimmt als erste Fluggesellschaft nach dem verheerenden Brand wieder den Flugbetrieb auf.

11. 2013 – Tunnelraub von Berlin (Teil 1)

Irgendwann Anfang des Jahres 2012 – Irgendwo in Berlin, 4 Meter unter der Erde: Männer graben in der Erde, schuften, schleppen insgesamt 120 Tonnen Sand und Erde weg, erschaffen einen 45 Meter langen Stollen.

14. Januar 2013, früher morgen – Die Feuerwehr im Berliner Bezirk Steglitz rückt aus, ein Wachmann der örtlichen Volksbank hat im Tresorraum der Bank eine Rauchbildung bemerkt. Der Einsatz vergrößert sich, in einer nahegelegenen Tiefgarage wird ebenfalls ein Brand gemeldet.

Schnell wird die Polizei hinzugerufen, denn die Männer haben etwas Unglaubliches unter den Rauchschwaden entdeckt: Einen Tunnel! Die damalige Polizeimeldung: „Bislang unbekannte Einbrecher haben von einer Tiefgarage in Steglitz einen Tunnel bis in den Tresorraum einer Bank gegraben und dort mehrere Schließfächer aufgebrochen.“

12. 2013 – Tunnelraub von Berlin (Teil 2)

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Die Bank besitzt 1600 Schließfächer, viele davon wurden aufgebrochen und geplündert, ein Raubzug der Superlative! Die Kunden der Volksbank sind in Aufruhr, was ist mit ihrem mühsam angesparten Geld, mit ihren Besitztümern geschehen und wie ist die rechtliche Situation?

11. Januar – 14. Januar 2013: In dieser Zeitspanne, beginnend an einem Freitagabend bis zum frühen Montagmorgen, haben die Räuber insgesamt 294 Schließfächer ausgeräumt. Ihre Beute: Bargeld, Goldbarren, wertvolle Schmuckstücke. Die genaue Summe ist schwer zu beziffern, sie beruht auf den Angaben der Besitzer, geschätzter Schaden: 9-10 Millionen Euro.

Das Fatale: Nur etwa ein Sechstel der Schließfachkunden hatten eine Zusatzversicherung für den Inhalt ihrer Schließfächer abgeschlossen, die Beweislast der Ausgeraubten lag bei ihnen selbst. Viele der Geschädigten klagten gegen ihre Bank, um wenigstens ein wenig Entschädigung zu erhalten.

13. 2019 – Der Anschlag von Halle (Teil 1)

Ende 2010 – Der spätere Verdächtige bricht ein Chemie-Studium ab, leistet daraufhin ein paar Monate Wehrdienst. 2015 – Er besorgt sich im Internet eine Schusswaffe, ob es sich bei diesem Kauf um eine „scharfe“ oder eine Schreckschusswaffe handelt, kann nicht abschließend geklärt werden. September 2018 – Er bewirbt sich als Zeitsoldat bei der Bundeswehr, zieht diese Bewerbung aber zu einem späteren Zeitpunkt selbst wieder zurück.

Im Laufe der Ermittlungen kommen viele Dinge ans Licht, unter anderem stellte er selbst Munition her und baute Waffen, plante damit unvorstellbare Dinge zu tun.

09. Oktober 2019 – Leider bleibt es nicht bei seinen Gewaltfantasien, an diesem Tag ist der höchste jüdische Feiertag, „Jom Kippur“. Von offensichtlichem Wahnsinn getrieben, begeht Stephan Balliet ein unglaubliches, menschenverachtendes Verbrechen.

14. 2019 – Der Anschlag von Halle (Teil 2)

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9. Oktober 2019 – ca. 12:00 Uhr, Innenstadt Halle: Es fallen Schüsse. Die Wut eines Mannes, 27 Jahre alt, richtet sich gewaltsam gegen eine Synagoge. 12:03Notruf, jemand meldet eine Schießerei. 12:04 – die Polizeiinspektion Halle wird umgehend von dem Vorfall unterrichtet.

12:11 – Eintreffen der Polizei am Tatort, hier beklagt man bereits ein weibliches Opfer. Der Täter bewegt sich mit dem PKW von der Humboldtstraße in die Ludwig-Wucherer-Straße.

Er wirft einen Sprengsatz in einen Imbiss, ein Mann erliegt dort seinen Verletzungen. Die Polizei trifft nur wenige Minuten nach dem Mann ein und verletzt ihn bei einem Schusswechsel am Hals. 13:00 – Der Täter wechselt den Fluchtwagen, flieht Richtung München. 13:35 – Der Täter kollidiert bei seiner Flucht mit einem LKW, es erfolgt der Zugriff durch die Polizei und die anschließende Festnahme.