Die Archäologie bietet ein spannendes und vielseitiges Berufsfeld. Im Vergleich zum typischen Bürojob gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Archäologen erforschen alte Kulturen, indem sie Relikte ausgraben, die ihnen faszinierende Einblicke in die Geschichte der Menschheit gewähren.
Durch ausführliches Analysieren der Fundgegenstände kann man zum Beispiel ablesen, welche Werkzeuge die Menschen früher verwendet haben, oder welche Hierarchien es in einigen Völkern gegeben hat.
Doch nicht alle Entdeckungen lassen sich für die Wissenschaftler leicht kategorisieren.
Manchmal werden sie mit Dingen konfrontiert, die nahezu unerklärlich und rätselhaft sind. In diesem Artikel haben wir sieben sensationelle Entdeckungen zusammengetragen, die selbst bei erfahrenen Archäologen viele Fragen aufgeworfen haben.
1. Die Moa-Vögel von Neuseeland
1986 entdeckten mehrere Wissenschaftler bei Ausgrabungen eine riesige, dinosaurierähnliche Klaue auf dem Mount Owen in Neuseeland. Die intakte Klaue war noch mit Muskelgewebe versehen und schuppiger Haut bedeckt.
Später bestätigten die Fachleute, dass es sich um einen Fuß der inzwischen ausgestorbenen flügellosen Vogelart Waldmoa handelte. Die Pflanzenfresser, die sich von Blättern und Früchten ernährten, sind vor etwa 2000 Jahren von der Erdoberfläche verschwunden. Moas waren riesige Vögel mit einer Größe von bis zu zweieinhalb Metern und einem Gewicht von bis zu 250 kg.
Leider starben sie nach der Besiedlung durch unsere menschlichen Vorfahren aus. Viele kunstvolle Höhlenmalereien zeugen noch heute von der einstigen Existenz der Urvögel.
2. Die Steinkugeln von Costa Rica
In den 1930er Jahren wurden im dicht bewachsenen Urwald im Diquis-Delta von Costa Rica erstmals nahezu makellose kugelförmige Steine gefunden.
Die meisten dieser Steinsphären bestehen aus magmatischen Gestein.
Über 350 weitere Varianten dieser präkolumbianische Artefakte wurden an anderen Orten des Landes entdeckt.
Die Kugeln hatten eine Größe von wenigen Zentimetern und einen Durchmesser von über 2 Metern. Damit lösten die faszinierenden Relikte zahlreiche Spekulationen aus. Doch was war ihr Zweck? Dienten sie etwa als astronomische Gärten oder waren sie ein Versammlungsort für Riten?
Auch wie und von wem sie hergestellt wurden, muss in Zukunft weiterhin erforscht werden. Im Jahr 2014 wurden die Felskolosse in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
3. Das Voynich-Manuskript
Das mittelalterliche Voynich-Manuskript wurde nach Wilfrid Voynich benannt. Der Buchhändler hatte den mysteriösen Kodex bereits 1912 auf einem alten Schloss in Südeuropa gekauft.
Dennoch konnte bislang keiner den Autor, der hinter dem handschriftlichen Artefakt steckt, identifizieren, dass in einer fremdartigen Sprache verfasst worden ist. Der unlesbare Text ist zusätzlich mit Abbildungen nicht identifizierbarer Pflanzen und Objekte versehen.
Natürlich hat das Manuskript zahlreiche Verschwörungstheorien auf den Schirm gebracht und die Fantasie von so manchem Esoteriker beflügelt.
Kryptologen, Spezialisten für Militärcodes und selbst das FBI haben sich an der Entschlüsselung versucht. Der genaue Inhalt des mysteriösen Buches konnte bislang noch nicht geklärt werden.
4. Der unvollendete Obelisk in Ägypten
Der „unvollendete“ Obelisk in der oberägyptischen Stadt Assuan ist höher als jeder bekannte Obelisk, der jemals ausgegraben wurde. Dieser gigantische Steinblock aus Rosengranit sollte 36 m hoch werden.
Es wird geschätzt, dass sein Gewicht zwischen 1100 und 1150 Tonnen beträgt.
Es ist unklar, auf wessen Anordnung der übergroße Obelisk gefertigt werden sollte. Wissenschaftler vermuten, dass er für den Tempel des Amun-Re in Karnak vorgesehen war. Vermutlich wurde die Arbeit abgebrochen, als man Risse im Granitblock feststellte.
Mittlerweile ist um den Stein herum ein Freilichtmuseum entstanden, in dem die Besucher mehr über die altägyptischen Steinbrüche der Pharaonen und diverse Arbeitstechniken der Steinmetze lernen können.
5. Die Nazca-Linien in Peru
Die auffälligen weißen Linien, die nur aus der Luft betrachtet werden können, werfen viele Fragen auf. Wer im Flugzeug über die Wüste fliegt, erkennt ganz unterschiedliche Gebilde von seltsamen Symbolen, Pflanzenstrukturen, Vögeln und anderen Tieren wie Kolibris, Affen oder Spinnen.
Die Rundflüge sind beliebt und schlagen für 35 Minuten mit rund 100 Dollar zu buche. Wissenschaftler vermuten, dass die geheimnisvollen Erdskizzen von Nazca-Indianern zwischen 500 und 700 v. Chr. entstanden. Das bedeutet, dass diese alten Zeichnungen in der Pampa Colorada mehr als 2500 Jahre lang intakt geblieben sind.
Einige Verschwörungstheoretiker glauben, dass die Scharrbilder in der Wüste Nazca als Landeplatz für Außerirdische erschaffen wurden. Mittlerweile wurden die peruanischen Geoglyphen zum Kulturerbe der Menschheit erklärt.
6. Das Yonaguni-Monument in Japan
Das ungelöste Unterwasser-Rätsel wurde von dem Tauchlehrer Kihachiro Aratake, zufällig entdeckt, nachdem er 1986 in der Nähe der japanischen Insel Yonaguni ins Wasser gegangen war. Bis zu 30 Meter unter der Meeresoberfläche wurde es als „Japans Atlantis“ bekannt.
Die gigantischen rechteckigen Formationen zeichnen sich durch ihre auffällige Geometrie mit perfekten 90-Grad-Winkeln aus. Handelt es sich hierbei um Überreste einer antiken Stadt, die vor Tausenden von Jahren aufgrund seismischer Ereignisse gesunken ist?
Niemand weiß genau, ob die Felsformationen eine Schöpfung der Natur, oder durch Menschenhand entstanden sind. Eines aber ist sicher: Die Gesteinsterrassen sind absolut beeindruckend. Wer ein wenig Taucherfahrung hat, sollte diesen hochinteressanten Tauchspot persönlich besichtigen.
7. Göbekli Tepe in der Türkei
Die antike Tempelstätte von Göbekli Tepe hat die frühe Zivilisationsgeschichte umgeschrieben. Seit Beginn der Ausgrabungen im Jahr 1995 hat diese Entdeckung zu neuen Erkenntnissen über die Jungsteinzeit und die Ursprünge der Menschheit geführt.
Wissenschaftler gruben die Kultanlage mit kunstvoll geschnitzten Steinen, Kalksteinsäulen und prachtvollen Pfeilern aus. Diese sind mehr als 12.000 Jahre alt. Es wurde angenommen, dass Keramik und Landwirtschaft nicht erst seit dem Neolithikum existierten.
Heute besitzt der Standort Göbekli Tepe in der Südosttürkei die älteste von der Menschheit entwickelte Kathedrale und dient auch als Wallfahrtsort der regionalen Bevölkerung. Im Juli 2018 wurden die megalithischen Strukturen von Göbekli Tepe zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
8. Der mysteriöse Hammer im Stein
An einem sonnigen Tag im Jahr 1936 ging das Ehepaar Hahn, nichts ahnend, im Bundesstaat Texas spazieren, entlang des Red Creek.
Als sie sich kurz hinsetzten, um eine Pause zu machen, weckte ein seltsamer Stein, in dem ein Stück Holz eingeschlossen zu sein schien, deren Interesse. Sie entschlossen kurzerhand, ihn einzupacken und mit nach Hause zu nehmen.
Erst über ein Jahr später offenbarte sich, was wirklich im Stein eingeschlossen war, als der Sohn der Hahns den Stein herunterfallen ließ und dieser auseinander brach. Der Hammer an sich entsprach einem amerikanischen Hammer aus dem 19. Jahrhundert, doch Archäologen datierten das Alter des Felsbrockens, in dem er sich befunden hatte, auf ein Alter von mindestens 400 Jahre. Das Rätsel ist bis heute nicht abschließend geklärt.
9. Der Tecaxic – Calixtlahuaca – Kopf
Römische Terrakotta-Köpfe zu finden, ist selbstverständlich für jeden Archäologen ein absolutes Highlight in seiner Laufbahn. Was aber, wenn man einen solchen Kopf auf einem völlig anderen Kontinent findet, an einem Ort, an dem man ihn eigentlich gar nicht hätte finden dürfen?
Dementsprechend war der Fund im Jahr 1933 eine wahre Sensation, denn der römische Kopf wurde in der Nähe von Mexiko Stadt gefunden, als Grabbeilage in einer Pyramide im Toluca-Tal.
Das Alter wurde auf 1800 Jahre geschätzt, das Grab allerdings, ist „erst“ 1500 Jahre alt. Der Fund führte zu wilden Spekulationen darüber, ob es bereits damals transatlantische Handelsbeziehungen gegeben haben könnte. Ein weiteres, bislang ungeklärtes Mysterium der heutigen Zeit.
10. Der Mechanismus von Antikythera
Es ist das Jahr 1900, als eine Gruppe von Schwammtauchern einen aufwühlenden Fund macht. Sie tauchen vor der griechischen Insel Antikythera, als sie durch Zufall auf ein Schiffswrack stoßen, dass sich in einer Tiefe von 55 m unter Wasser befindet.
Das Wrack stammt offensichtlich aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. und man fand Münzen und wunderbar erhaltene Statuen an Bord. Die Artefakte wurden eingesammelt und nach und nach katalogisiert, das Alter datiert und erforscht.
Erst über zwei Jahre nach dem Fund entdeckt der Museumsdirektor und Archäologe Varlios Stais einen Gegenstand, den er für die Fragmente einer alten Uhr oder einer Art Rechenmaschine hält. Das war ein unglaublicher Fund, zur damaligen Zeit existierten keinerlei technische Erfindungen dieser Art.
11. Der Atacama Humanoid
2003 inmitten der Atacama Wüste. Eine, bis zum heutigen Tag unbekannte, Person findet bei Ausgrabungsarbeiten das auf dem Foto abgebildete Geschöpf.
Ein Wesen, wie aus einem Science-Fiction-Film entsprungen, nur 13 Zentimeter groß und beim Fund in eine Art weißes Tuch gehüllt. Menschliche Babys haben in der Regel eine Mindestgröße von 50 cm, ein Frühchen hat mindestens 20.
Nachdem ausführliche DNA-Untersuchungen durchgeführten worden waren, stand fest, dass das Wesen zu 90 % mit der menschlichen DNA übereinstimmte. Allerdings existiert kein Krankheitsbild, dass das Aussehen des Schädels und der unnormal großen Augenhöhlen erklären könnte. Im Vergleich zum Menschen fehlten der Kreatur außerdem 2 Rippenbögen auf jeder Seite. Bis heute stellt dieser Fund ein großes Rätsel dar.