Einige Begegnungen in unseren Leben sind Schicksal und entscheiden unter anderem auch über unser Schicksal. Gelegentlich können es auch ganz simple Zufälle sein, welche durch ein geliebtes Ritual entstehen. Wie etwa jene Geschichte eines jungen Mädchens, welches jeden Morgen einem Polizisten einen freundlichen Winker zusendete. Freundlich lächelte dieser der 9-jährigen Klynn Scales aus Kansas City, Missouri regelmäßig zurück.
Ein neues, geliebtes Ritual entstand für die beiden. Jedoch konnte bis dato noch niemand ahnen, dass dieser morgendliche Gruß schon bald eine entscheidende Rolle in ihrem Leben spielen sollte. Welches sogar beinah tödlich endete. Nur durch die Aufmerksamkeit des freundlichen Beamten entkam das Mädchen einer furchtbaren Katastrophe…
1. Die Kindheit von Klynn
In den 1990er Jahren, wuchs Klynn Scales in Kansas in Missouri auf. Gemeinsam mit zwei jüngeren Brüdern lebte sie bei ihrer Mutter. Nach außen hin machte sie den Anschein eines ganz normalen Kindes. Doch das entsprach nicht der Realität.
Das Haus, in welchem das Mädchen mit ihrer Mutter und ihren beiden Brüdern lebte, befand sich in einer finsteren Gegend, welche durch Drogen und Illegalität geprägt war. Die Kinder wurden häufig Zeugen von diversen Geschichten, welche für Kinderaugen alles andere als bestimmt waren. In ihrer Umgebung waren sie nicht die einzigen, welchen eine harmonische und unbeschwerte Kindheit verwehrt blieben. Es gab sehr viel Elend und Leid in der Nachbarschaft.
2. Kriminalität
Neben Drogen war die Wohngegend der Kinder auch von massiver Gewalt geprägt. Schlägereien, Vandalismus, Drohungen und Verletzungen waren hier an der Tagesordnung. Die Kinder waren sehr häufig einem enormen Risiko ausgesetzt.
Hinzu kam, dass die Mutter der drei Kinder häufig nicht zu Hause war. Aus diesem Grund fehlte die benötigte Sicherheit, welche sie dringend benötigt hätten. Um ihre Sicherheit stand es sehr schlecht und sie waren häufig auf sich alleine gestellt. Was die Mutter in diesen Zeiträumen so trieb, blieb größtenteils ungeklärt. War sie möglicherweise selbst in zwiespältige Geschäfte verwickelt, um ihre Kinder zu schützen? Möglich wäre das sicher schon…
3. Die Älteste
Da Klynn die Älteste der drei Geschwister war, musste sie die Verantwortung für ihre beiden jüngeren Brüder übernehmen. Im Haus gab es häufig nichts zu Essen, wenn ihre Mutter mal wieder über mehrere Tage fern blieb.
Aus diesem Grund schlich sich das Mädchen regelmäßig widerwillig in den nahe gelegenen Lebensmittelladen um sich dort etwas Essen zu verschaffen. Dies konnte sie jedoch nur bewältigen, indem sie es heimlich stahl. Sie wusste, dass es absolut falsch und verwerflich war und schämte sich dafür. Allerdings war der Hunger und die Sorge um ihre beiden jüngeren Brüder deutlich größer als das schlechte Gewissen.
4. Polizei bekam Wind
Nach einiger Zeit bekam auch die örtliche Polizei von Kansas City Ahnung davon, wie schlecht es um die Familie Scales bestellt war. Sie bekamen Wind von der schrecklichen Armut, in welcher Klynn und ihre Familie tagtäglich überleben mussten und nahmen sie unter die Lupe. Ein Polizist, welcher täglich auf Streife ging und überprüfte, ob vor Ort alles in Ordnung sei, wurde einberufen.
Schon sehr bald sollte sich das Schicksal des kleinen Mädchens verändern. Ob es sich hierbei um reinen Zufall oder um eine gewollte Fügung des Schicksals handelte, bleibt der individuellen Spekulation überlassen. Einer der Polizisten brachte Licht in die dunkle Welt von Klynn. Noch ahnte sie nicht, dass er ihr Leben schon sehr bald verändern sollte…
5. In schlimmen Momenten
Die inzwischen erwachsene Scales sagte aus, dass sie sich in Kindertagen immer wieder vorstellte, dass der Polizist ihr in Gedanken versicherte, dass er in besonders schlimmen Notfällen stets für sie da wäre. Sie einfach nur zu ihm kommen bräuchte. Und obwohl der Polizist dies niemals so direkt zu Klynn sagte, stellte sich dies das Mädchen vor. Wie eine Art Superheld war dieser freundliche Polizist für sie.
Allein diese bloße Vorstellung, gab dem hilflosen Mädchen stets eine enorme Kraft und den Willen, weiterzumachen. Auch in den ganz schlimmen Situationen. Es fühlte sich einfach so gut an, in Gedanken einen Freund an der Seite zu wissen, welcher im Notfall helfen würde.
6. Baldige Freundschaft
Schon sehr bald war ein geliebtes Ritual der beiden, sich täglich auf dem Arbeitsweg des Polizisten zu grüßen. Nachdem sie sich ein wenig angefreundet hatten, war jener Polizist für die junge Klynn ein wahrer Held. Ohne ihn schien es nicht mehr zu funktionieren.
Und auch der freundliche Polizist freute sich nun täglich auf die freundlichen, morgendlichen Grüße des Kindes. Irgendwann waren sie ein festes Ritual geworden, welches zu beider Tagesablauf gehörte. Aus diesem Grunde wurde der Polizist eines Tages stutzig, nachdem das Kind eines Tages nicht zum morgendlichen Gruß auftauchte. Wo konnte das nette Kind nur stecken? Der Beamte begann, sich offensichtliche Sorgen um seine kleine Freundin zu machen…
7. Dem Instinkt sei Dank!
Zum großen Glück, verfügte der Polizist über einen sehr scharfsinnigen Instinkt, welcher ihm sagte, dass er ins Haus gehen sollte, um nach dem Mädchen zu sehen, welches ihn tagtäglich so liebevoll grüßte. Nur eben heute nicht. Die Tatsache, dass sie ihm am heutigen Tag nicht erschienen war, obwohl der Gruß doch zum festen Rituale geworden war, wunderte ihn noch immer.
Im Haus fand er das zarte Mädchen auf dem Boden. Sie japste verzweifelt nach Luft. Für den Beamten gab es keinerlei Zeit mehr zu verlieren. Sofort ergriff er das Mädchen und raste mit ihr ins Krankenhaus. Besorgt wartete er vor der Notaufnahme und wartete auf ein Lebenszeichen seiner kleinen Freundin.
8. Schwer unterernährt
Es stellte sich heraus, dass das Mädchen an den Folgen von starker Unterernährung litt. Da sie zu Hause selten etwas zu essen bekam und zwischenzeitlich auch nicht mehr stahl, hatte sie womöglich seit Tagen nichts mehr im Magen gehabt. Höchstwahrscheinlich wäre sie ohne die rechtzeitige Hilfe des Polizisten sogar gestorben. Dank ihm überlebte sie. Allerdings zog die Familie von Scales kurz darauf von Kansas nach Texas.
Klynn hatte keine Gelegenheit mehr gehabt, sich bei ihrem Helden zu bedanken. Erst nach zwanzig Jahren ergriff sie Initiative und beschloss, ihrem Retter endlich zu danken. Und das schien gar nicht so einfach zu sein. Scales wusste von ihrem Lebensretter, welcher ihr in Kindertagen stets so viel Kraft gegeben hatte, weder Name noch Adresse. Die Suche würde alles andere als einfach werden…
9. Erster Hinweis
Mithilfe eines von ihr verfassten Post auf Facebook, versuchte die mittlerweile erwachsene Klynn ihren Helden zu finden. Sie stellte eine detaillierte Beschreibung des Mannes auf und bat sämtliche User um mögliche Hinweise. Präzise beschrieb sie ihren Kindheitshelden und hoffte auf baldiges Feedback.
Jennifer Jones, welche zum damaligen Zeitpunkt als Sergeant bei der örtlichen Polizei von Kansas Missouri arbeitete, vermutete eine potenzielle Verbindung zu einem ehemaligen Kollegen und nahm per Facebook Kontakt zu Scales auf, indem sie einen Kommentar unter dem Post verfasste. Sollte sich dieser Verdacht tatsächlich bestätigen und die junge Frau ihren Helden bald wiedersehen dürfen? Große Hoffnung lag in der Luft…
10. Dann der 11. Juni 2016
An diesem Datum erhielt Polizist Jeff Colvin aus Kansas City eine E-Mail von seiner Kollegin Jones, welche ihm von dem besagten Gesuch auf Facebook erzählte, auf welchen sie kürzlich geantwortet hatte. Eine junge Frau mit Namen Klynn Scales fahndete nach ihrem Kindheitshelden, welcher sie vor über 20 Jahren rettete. Sie hatte ihn niemals vergessen und musste sehr häufig an ihn zurückdenken.
Jenes Mädchen wohnte damals in dessen Wachschutzgebiet, weshalb sie auch sofort auf Colvin kam. Konnte das ein simpler Zufall sein? Oder handelte es sich tatsächlich um jenen lang vermissten Helden, bei welchem sich die junge Frau seit vielen Jahren bedanken wollte? Was würde Jeff Colvin dazu sagen? Erinnerte er sich überhaupt noch an das schwer unterernährte Kind?
11. Die Freude war groß
In der Tat sollte sich diese heiße Spur schon sehr bald als wahrer Glückstreffer erweisen. Nachdem Colvin den Hinweis von seiner Kollegin erhalten hatte, war seine Freude übermäßig. Häufig musste er in all den Jahren an seinen kleinen „Schützling“ zurückdenken.
Was war wohl aus ihr geworden, nachdem sie nach Texas gegangen war? Ging es ihr inzwischen besser und hatte sie auch genug zu Essen? War die Familie immer noch durch Armut und Vernachlässigung geprägt? Sehr viele Fragen waren dem netten Polizisten über die Jahre durch den Kopf gegangen. Eine Antwort gab es allerdings bis dato nie, da das Mädchen nicht länger in seiner „Obhut“ in Kansas stand.
12. Das große Wiedersehen
Colvin und Scales verabredeten sich schließlich persönlich miteinander. Als sie aufeinander trafen, strahlten beide übers ganze Gesicht. Scales war so gerührt, dass sie vor lauter Freude in Tränen ausbrach. Niemals hätte sie für möglich gehalten, ihren Retter so bald wiederzutreffen. Sie erzählte ihm, dass er all die Jahre für sie ein großer Held war. Allein schon in Gedanken eine derartige Stütze.
Auch Jeff Colvin freute sich sehr über das Wiedersehen mit seiner kleinen Freundin, welche inzwischen zu einer Erwachsenen geworden war. Er hätte nicht erwartet, dass sich das Mädchen nach all den Jahren noch immer an ihn erinnern würde und war sehr gerührt. Beim großen Wiedersehen wurde Colvin ferner noch eine ganz bestimmte Sache bewusst, über welche er bis dato noch gar nicht so wirklich nachgedacht hatte…
13. Die richtige Berufung
Das Wiedersehen mit Klynn Scales erinnerte Jeff Colvin daran, aus welchem Grund er sich einst dazu entschieden hatte, Polizist zu werden. Sehr häufig „stolpern“ Menschen durch ihre Karriere hindurch und vergessen, aus welcher Intension heraus sie den Beruf einst wählten. Schicksale wie das von Scales verdeutlichen immer wieder, dass es eine besondere Berufung ist, Menschen zu helfen.
Umso schöner zu wissen war es nun für Colvin, dass es seiner kleinen Freundin, welcher er vor über 20 Jahren das Leben rettete, sichtlich gut zu gehen schien. Häufig hatte er sich in den vergangenen Jahren gefragt, was aus ihr wohl geworden war. Scales verdeutlichte, dass sie sich aufgrund dessen auch schon Gedanken gemacht hatte, was ihre berufliche Karriere betraf.
14. Mehr als Inspiration
Durch den heldenhaften Einsatz von Colvin wurde nicht nur das Leben eines kleinen Mädchens gerettet, welches ohne dessen Hilfe höchstwahrscheinlich verhungert wäre.
Er inspirierte seine kleine Freundin sogar zu ihrem künftigen Berufswunsch. Sie wollte ebenfalls als Polizistin arbeiten und für andere Menschen da sein und mehrere Leben retten. Wie auch Colvin in seiner Laufbahn.
Klynn Scales hatte sich bereits als Polizeirekrutin in Houston gemeldet. Die Aussichten schienen sehr gut zu sein, bald würde auch Scales die Ausbildung zur Polizistin beginnen. Doch das sollte noch längst nicht alles sein, was sich die junge Frau für ihren großen Helden und Lebensretter ausgedacht hatte. Sie hatte noch eine weitere große Überraschung für ihn parat, welche dem Kindheitshelden die Sprache verschlagen sollte.
15. Ein wahrer Held
Zu Ehren ihres Helden, hatte sich Scales ein ganz besonderes Metallarmband anfertigen lassen, welches ihren Retter würdigte. Es enthielt die Aufschrift: Sgt Jeff Colvin – ein wahrer Held. Für das Mädchen war der Polizist nicht nur ein echter Held, sondern auch ein wahrer Schutzengel. Niemals hatte sie vergessen, dass sie ohne dessen Einsatz höchstwahrscheinlich nicht überlebt hätte.
„Er war für mich da, als es niemand anders war!“, erklärte das Mädchen. „Dafür werde ich ihm auf ewig dankbar sein!“ Schon bald stellte sich heraus, dass es jedoch nicht nur Klynn Scales war, für welche Colvin ein echter Schutzengel war. Durch den Post und die Geschichte von Scales waren einige Menschen auf den beherzten Polizisten aufmerksam geworden.
16. Wiedersehen inspirierte weitere Menschen
Nachdem die junge Frau ihren Retter wieder gefunden hatte, teilte sie dies glücklich auf Facebook. Auch das Police Department von Kansas City teilte ihren Erfolg auf dessen Seite. Sie waren stolz auf ihren Vorzeige Officer, welcher vor über 20 Jahren eine Heldentat beging. Das erregte im Internet große Aufmerksamkeit. Damit hätte zunächst wohl niemand gerechnet, dass diese Geschichte so viel Feedback bekommen würde. Klynn Scales war nicht allein.
Wie sich herausstellte, hatte Officer Jeff Colvin noch sehr viel mehr Bewunderer, welchen er über all die Jahre aus der Klemme geholfen hatte. Die Kommentare unter den Posts wurden mehr und mehr. Sehr viele Erzählungen und Danksagungen kamen zusammen. Jeff Colvin wurde von einigen Menschen als Held bezeichnet.
17. Viele Likes und Kommentare
Doch nicht nur Geschichten von Menschen, welchen Colvin ebenfalls einmal geholfen hatte, wurden publik. Auch sehr viele Leser der Geschichte meldeten sich zu Wort und lobten Colvin. Solche Helden sind einmalig und verdienen ganz besondere Bewunderung, schrieben einige Menschen. Polizist Colvin freute sich über all die lieben Worte und bedauerte nicht einmal jenen Tag, als er Scales rettete.
Sätze wie „Dieser Mann ist etwas ganz besonders“, oder „Ich bin froh, dass es noch so viel Engagement auf der Welt gibt“, standen zuhauf unter dem Post. Colvin hatte sich einen Namen als Lebensretter gemacht und erntete Zuspruch und Respekt. Aber das letzte Wort behielt noch immer die gerettete Klynn Scales auf Facebook.
18. Positiv in die Zukunft
Scales, welche inzwischen auch schon zwei Kinder hatte, postete ganz besonders bewegende Worte für ihren Helden. „Ich hoffe, dass auch ich eines Tages für jemanden eine Heldin sein werde. Oder zumindest Schicksale positiv beeinflussen werde!“
Sie wollte eine gute Polizistin werden, ganz genau wie ihr Retter.
Ihren beiden Kindern bot Klynn Scales von Anfang an eine vollkommen andere Kindheit als ihre eigene. Vernachlässigung, Drogen und Armut sollte es niemals wieder geben. Für jene wollte sie von Anfang an auch eine Heldin sein. Und sie mit all ihrer Kraft und Liebe vor schlimmen Erfahrungen wie ihren eigenen schützen. Ihr Sohn und ihre Tochter bedeuteten ihr alles.
19. Berührende Auswirkung
Die Geschichte von Officer Jeff Colvin und Klynn Scales bewies einmal mehr, dass das Leben eine Mischung diverser Zufälle und Schicksale darstellt. Durch ein täglich freundliches Lächeln verschaffte sich das Mädchen einen Platz im Herzen eines Polizisten, welcher sich ihr annahm und ihr Leben rettete.
Ebenso sah das Schicksal vor, dass auch Scales, durch ihren Helden inspiriert, zu einer vorbildlichen Polizistin werden würde. Auch wenn sie an verschiedenen Orten arbeiten würden, das ändert rein gar nichts. Schließlich werden Helden auf der ganzen Welt gebraucht. Manchmal kann ein einfaches Lächeln ganz große Berge versetzen. Man muss es nur zur Kenntnis nehmen…