Das Geheimnis um das Ungeheuer von Loch Ness ist endlich gelüftet!

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Ein malerischer See in der Nähe des schottischen Ortes Inverness wird unweigerlich mit einer furchterregenden, sagenumwobenen Kreatur verbunden: dem Ungeheuer von Loch Ness. Jedes Kind kennt, auch außerhalb Schottlands, seinen Namen. Doch hat es wirklich jemals jemand zu Gesicht bekommen? Und was hat es tatsächlich mit dem schauerlichen Monster mit dem langen Hals auf sich, das seit Jahrhunderten die Gemüter bewegt?

Einen vermeintlichen Beweis für seine Existenz lieferte einst der Arzt Robert Kenneth Wilson mit einem spektakulären Foto, das er 1933 auf dem See aufgenommen hatte. Noch bis heute werden immer wieder neue Sichtungen Nessies gemeldet. Nun kamen Wissenschaftler endlich dem Geheimnis des Ungeheuers von Loch Ness auf die Spur.

1. Eine mysteriöse Erscheinung in den schottischen Highlands

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Südwestlich von Inverness, der Hauptstadt der schottischen Highlands, liegt der Loch Ness, der zweitgrößte See der Region. Mit einer Tiefe von 228 Metern enthält der 37 Kilometer lange See mehr Süßwasser als alle Binnengewässer in England und Wales zusammen. Kein Wunder also, dass Mutmaßungen über allerhand Kreaturen aufkamen, die sich wohl im See tummeln.

Schon seit dem 7. Jahrhundert kursieren Gerüchte über ein Monster, das zeitweise aus den Tiefen des Loch Ness auftaucht. Als erster soll der Abt und Missionar St. Columba dem Monster begegnet sein, als er in der Nähe des Sees lebte. Erste Fotografien des Monsters machten ab den 1930er-Jahren die Runde.

2. Optimale Lebensbedingungen im warmen Wasser

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Auch bei tieferen Temperaturen bleibt der Loch Ness immer warm. Kühlt nämlich das Wasser aus dem flachen Teil des Sees ab, sinkt es nach unten und wärmeres Wasser steigt aus den Tiefen empor. So geschieht es an kalten Tagen, dass der See dampft, was natürlich die Gerüchte über eine rätselhafte Gestalt, die darin leben muss, schürte.

Wie Nessie wohl aussieht, fragen sich die Leute seit langem. Frühe Berichte beschreiben das Ungeheuer als robbenförmiges Wesen, das den Hals einer Seeschlange hat. 1933 begann eine fieberhafte Suche nach dem Monster. Londoner Zeitungen schickten Korrespondenten zum See. Es war sogar eine hohe Belohnung für denjenigen ausgesetzt, der Nessie fangen würde.

3. Anstieg der Nessie-Sichtungen

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1933 begann nicht nur eine verstärkte Suche nach dem Monster im See, sondern der Bau einer Straße ermöglichte es vielen Touristen, am See entlangzufahren. Damit stieg ab jener Zeit die Zahl der Nessie-Sichtungen. Je mehr sich die Nachricht vom Seeungeheuer verbreitete, umso klarere Bilder von seinem Aussehen entstanden in der Fantasie der Menschen.

Es war so nur eine Frage der Zeit, bis erste Filme und Comics des Seeungeheuers auf den Markt kamen. Bekannte Verfilmungen aus neuerer Zeit sind Loch Ness mit Ted Danson und Joely Richardson von 1996 und Water Horse mit Alex Etel von 2007.

4. Belebung des Mythos durch die Thatcher-Regierung

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Zwar waren sich die meisten Menschen sicher, die Geschichten über das Seeungeheuer seien ein reiner Mythos. Doch gab es viele Nessie-Anhänger, die glaubten, die Kreatur lebe tatsächlich in den Tiefen des Sees. Eine Wiederbelebung erfuhr der Mythos, als die Partei Margaret Thatchers 1979 vorschlug, Delfine aus den USA bei der Suche nach Nessie einzusetzen.

Zwar wurde diese Idee nicht umgesetzt, doch alleine der Umstand, dass sich die britische Regierung der Angelegenheit annahm, bestärkte erneut den Glauben, das Ungeheuer lebe tatsächlich im See. 1987 startete aufgrund dieser Initiative das Projekt Deepscan mit Booten, die mit Sonargeräten ausgestattet waren. Dabei fand man einige Robben im Loch Ness, jedoch kein Monster.

5. Monsterversicherung für Schwimmer

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Vor dem Visit Schottland Adventure Triathlon 2005 kam die Frage auf, ob die Schwimmer im Loch Ness vor Angriffen des Seeungeheuers sicher seien. Aufgrund bestehender Unsicherheiten entschied man sich dazu, eine Versicherung anzubieten, die Schwimmer auf freiwilliger Basis zum eigenen Schutz abschließen konnten. Jeder Schwimmer war damit im Falle einer Monsterattacke bis zu einer Million Pfund versichert.

Alle Teilnehmer des Triathlons blieben glücklicherweise von einem Angriff der mysteriösen Kreatur im See verschont. Für die Versicherung war das Ereignis jedoch ein gutes Geschäft und die Sportveranstaltung profitierte von zusätzlicher Publicity in Form einiger Zeitungsmeldungen.

6. Beliebtes Fotomotiv am Urquhart Castle

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Während es viele Touristen wegen des Mythos vom gefährlichen Monster an den Loch Ness zieht, kommen einige einfach wegen der landschaftlichen Schönheit und der kulturellen Besonderheiten. Für solche Besucher sind der malerische See und die Burg aus dem 13. Jahrhundert beliebte Fotomotive. Das Urquhart Castle spielte eine bedeutende Rolle während der schottischen Unabhängigkeitskriege von 1296 bis 1357. Von ihrem Grant Tower aus bietet sich ein exzellenter Ausblick auf den Loch Ness.

Zahlreiche Filmteams machen jedes Jahr Aufnahmen vor der atemberaubend schönen Naturkulisse, auch ohne Monster im Hintergrund. Große Weltmarken nutzen die spektakuläre Kulisse für Werbefotos.

7. Ein übler Scherz

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Nessie ist tot! Diese Nachricht erschütterte am 1. April 1972 viele Fans des Ungeheuers von Loch Ness. Zeitungsberichten zufolge war das Monster nun endlich aufgefunden worden, jedoch tot.

Die Meldung löste Betroffenheit aus. Nun stand zwar fest, dass die Geschichte vom Ungeheuer im Loch Ness wahr war, gleichzeitig sollte die Geschichte aber ein für allemal zu Ende sein! Erst nach einer Weile wurde den Leuten klar, dass es sich um einen April-Scherz handelte. Initiator war der Zoomitarbeiter John Fields, der eine tote Robbe im See als das verstorbene Seeungeheuer präsentierte.

8. Zweifel am Ungeheuer von Loch Ness

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Gefälschte Beweise ließen immer wieder Zweifel an Nessies Existenz aufkommen. Zudem sprachen einige Fakten dagegen, dass das Ungeheuer im Loch Ness überhaupt überlebensfähig wäre. Für Reptilien sei das Wasser nicht warm genug, der See biete nicht ausreichend Nahrung für ein Monster in Nessies Größe. Besondere natürliche Bedingungen am Loch Ness begünstigten Sinnestäuschungen, so die Argumente der Gegner des Nessie-Mythos.

Zwar klingen diese Vermutungen durchaus einleuchtend, jedoch lassen sich eingefleischte Nessie-Fans dadurch noch lange nicht von ihrem Glauben an das furchteinflößende Monster im schottischen Hochland abbringen. Zu groß ist ihre Zuneigung für das sagenumwobene Wesen, das schon auf so vielerlei Weise die Gemüter der Menschen bewegte.

9. Ein rentabler Mythos

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Sogar Robert Kenneth Wilson gab irgendwann zu, seine Nessie-Fotografie 1933 selbst inszeniert zu haben. Er sagte, er habe das Motiv aus einem Spielzeug-U-Boot und dem Modell eines Dinosaurierkopfs selbst gebaut. Nicht nur wegen dieses Vorfalls wurden immer wieder Stimmen von Skeptikern laut.

Eines erweist sich jedoch zweifelsfrei als wahr. Die Mythen, die sich um Nessie ranken, ziehen jedes Jahr ungefähr eine Million Touristen an den berühmten schottischen See. Dadurch hat Nessie, ob ein reales oder fiktives Wesen, schon für Einnahmen von mindestens 25 Millionen Pfund gesorgt.