Single Mutter bemerkt Ähnlichkeiten bei ihren Pflegekindern-Was sie dann entdeckt, ändert ihr Leben für immer

Das Leben der Anfang dreißigjährigen Katie Page stand kopf. Nach der Scheidung von ihrem Mann, mit dem sie die letzten Jahre ihres Lebens gemeinsam verbracht hatte, hatte sie das Gefühl, dass ihr alles entgleist.

Das Bild ihres Lebens, wie sie es sich vorgestellt hatte, bröckelte an allen Ecken und Enden, Familie, Karriere, sie wusste nicht mehr welche Prioritäten sie setzen und woran sie sich orientieren sollte.

Sie war auf der Suche nach einer neuen Aufgabe und Rolle für sich selbst, die sie erfüllen und für sie Sinn machen würde. Die Entscheidung, die sie daraufhin traf, sollte nicht nur ihrem eigenen Leben eine völlig neue Richtung geben.

1. Neustart

Die junge Katie aus Birmingham, Alabama fühlte sich völlig verloren und das in ihrem eigenen Leben. Sie war gerade mal Mitte dreißig, als das Schicksal sie auf eine harte Probe stellte.

Ihre Ehe war am Ende und kurz darauf geschieden worden, Katies Bild von ihrem perfekten Leben und einer kleinen Familie war erschüttert und zerfallen.

Auf der Suche nach einem Neuanfang traf sie eine radikale Entscheidung, es musste ein Neuanfang her, und zwar ein großer und kein kleiner. Keine neue Frisur oder ein Tattoo am Knöchel, sondern etwas Handfestes. Sie wollte diesen Zustand des Stillstands, in dem sie sich befand nicht weiter hinnehmen und für den Rest ihres Lebens unzufrieden sein, also nahm sie die Sache in die eigene Hand.

2. Sie wagt den Sprung

Die Veränderung, die in Katies Leben vonnöten war, musste etwas in ihrem Leben in Bewegung bringen. Also wagte sie einen sehr großen Sprung und entschied sich, einen Neuanfang in einer anderen Stadt zu machen und umzuziehen.

Aus ihrer Sicht war das die einzige Möglichkeit, wenn sie die Ziele, die sie in ihrem Leben noch hatte erreichen wollte.

Sie hatte zwar einen eingeschweißten Freundeskreis in Alabama, für ihr ersehntes Ziel war ihr dieses Opfer aber keinesfalls zu groß. Im Jahr 2015 startete sie also eine Art „Reise zu sich selbst“. Das Schicksal antwortete ihr prompt, indem sie ein Jobangebot erhielt, dass sich wie die Lösung all ihrer Probleme anhörte.

3. Neubeginn in Denver, Colorado

Die Wahl von Katies neuem Wohnort fiel auf Denver, Colorado. Von einer ortsansässigen Firma hatte sie ein interessantes Jobangebot erhalten, dass sie dankbar und aufgeregt annahm.

Ihre neue Tätigkeit, bei der Baufirma GE Johnson, hörte sich für sie an, wie die Lösung für all ihre Probleme. Es war einfach an der Zeit für sie, ihr Leben zu verändern und sich endlich konkrete neue Ziele zu setzen und diese dann auch in die Tat umzusetzen und zu erreichen.

Sie entschloss sie dafür, erneut etwas zu riskieren und kaufte ein renovierungsbedürftiges, sehr großes Haus. Es war mit vier Schlafzimmern ausgestattet, ziemlich viel für eine allein stehende Frau. Aber ihr Unterbewusstsein hegte einen sehnlichen Wunsch, der sie indirekt zu diesem Kauf bewogen hatte.

4. Viel Arbeit

Das Haus, das Katie spontan erworben hatte, erwies sich als zusätzlicher VollzeitJob. Es stand eine lange Reihe an Renovierungsarbeiten an und im Nachhinein machte es sie selbst stutzig, warum sie gerade ein so großes Haus für sich allein gewählt hatte.

Sie wollte die Arbeiten allein stemmen, abgesehen davon, dass sie noch kaum jemanden an ihrem neuen Wohnort kannte, würde sie es so oder so selbst machen müssen, denn nach dem Kauf der Immobilie waren ihre Finanzen ausgereizt und es war unmöglich, sich teure Handwerker zu leisten.

Nachdem sie ihrer Freundin telefonisch mitgeteilt hatte, was für ein Projekt sie gestartet hatte, erklärte ihr diese, dass ihr Haus für „mehr“ gemacht war.

5. Immer etwas zu tun

Die Tatsache, dass für die ganzen Renovierungen und Reparaturen in ihrem Haus einiges an Geld erforderlich war, machte Katie keine Angst. Ganz im Gegenteil, sie empfand es als eine gute Sache, denn unnötige Ausgaben würde sie sowieso durch ihre eigene Arbeitskraft vermeiden.

Das Geld steckte sie schließlich in ihr Traumhaus, das empfand Katie als die beste Investition, die sie jemals getätigt hatte. Dieses riesige Projekt würde sie so sehr beschäftigen und so viel Zeit in Anspruch nehmen, das sich ihr Leben in dieser Zeit von selbst in Ordnung bringen würde.

Allerdings setzte es ihr mehr zu, als sie gedacht hatte, ganz allein in diesem großen Haus zu leben. Es machte Katie erneut bewusst, dass etwas Großes, Sinn stiftendes in ihrem Leben fehlte.

6. Auf der Suche

Katie befand sich immer noch auf der Suche. Sie suchte nach Zufriedenheit, etwas das sie in ihrem Inneren berühren und erfüllen würde. Ihr kamen unterschiedliche Möglichkeiten in den Sinn, aber am Ende des Tages verwarf sie diese wieder.

Ihr Job und das anspruchsvolle Hausprojekt hielt sie beschäftigt, trotzdem stellte sich nicht das Gefühl der Befriedigung ihrer Bedürfnisse ein, das sie sich so sehr erhofft hatte.

Sie hatte einige Arztbesuche hinter sich, nachdem bei einer Routineuntersuchung das Wort Unfruchtbarkeit gefallen war und begann nun sich intensiv mit dem Gedanken an eine Adoption auseinander zu setzen. Wäre es eine Option für sie und der Schritt heraus aus ihrem einsamen Dasein?

7. Muttergefühle

Katie hatte schon immer ein Herz für Kinder gehabt. Und die Suche nach einer neuen Richtung in ihrem Leben ließ genug Platz für Träumereien und das Ausmalen kühner Wagnisse.

Jetzt, wo sie ärztlich bestätigt wusste, dass sie selbst auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen konnte, war der Wunsch nach einem Kind größer denn je. Sie begann sich intensiv mit dem Thema Pflegekinder und allen Regelungen und Gesetzen zu beschäftigen.

Als hätte das Universum ihren Wunsch gehört, schickte ihr die Kirche, der sie erst kürzlich beigetreten war, eine Einladung zu einem Seminar, in dem es um die Unterstützung von Pflegekindern in Not gehen sollte. Die Idee gefiel ihr sofort und sie fühlte sich berufen teilzunehmen.

8. Berufung gefunden

Nachdem Katie bei dem Treffen ihrer örtlichen Kirche zum Thema Pflegekinder teilgenommen hatte, ließ ihr das Thema keine Ruhe mehr. Es hatte eine Saite in ihrem Herzen zum Klingen gebracht, die nun nicht mehr verstummen wollte.

Sie konnte den Gedanken, dass dies der Weg war, der für sie vorbestimmt war, nicht mehr aus ihrem Kopf kriegen. Der Gedanke daran, ihren Wunschtraum, ein eigenes Pflegekind bei sich aufzunehmen, in die Tat umzusetzen machte sie gleichermaßen nervös und erfüllte sie.

Katie spürte es ganz deutlich, das war der richtige Weg, den sie eingeschlagen hatte und sie würde ihn weiter gehen, egal was es sie kosten würde.

9. Der Weg ihres Herzens

Katies mütterliches Verlangen steigerte sich nach der Teilnahme am kirchlichen Seminar für Pflegeeltern von Tag zu Tag. Sie beschloss, Nägel mit Köpfen zu machen und suchte sich den schönsten aller Tage aus, den es zu diesem Zweck hätte geben können.

Am Muttertag des Jahres 2015 füllte sie ihr Bewerbungsformular zur Pflegemutter aus und reichte dieses ein. Sie beendete in diesem Moment ihr altes Leben und beschloss fortan nach der Devise: „Wo sich eine alte Tür schließt, öffnet sich eine neue“ zu leben.

Mit dieser drastischen Veränderung, als unfruchtbarer Single „Mutter“ zu werden und endlich Leben in ihr großes Haus zu bringen, hatte sie endgültig die Gelegenheit, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, beim Schopf gepackt.

10. Orientierung

So spannend die Dinge auch waren, die ihr nun unmittelbar bevorstanden, es war dennoch wichtig für Katie, die Optionen die sie hatte noch einmal sorgfältig abzuwägen.

Ein Faktor, den sie nicht außer Acht lassen durfte war, dass sie eine alleinstehende Frau in einer neuen Umgebung war. Sie müsste sich also nicht nur in der neuen, fremden Umgebung zurechtfinden, sondern auch mit der Tatsache, eine frisch gebackene Mutter zu sein und in diese ihr noch völlig fremde Rolle hineinzuwachsen.

Trotz der Gedanken, die sie sich machte, wusste sie, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte. Es war nicht nur der Wunsch, Mutter zu werden, es war viel mehr die Tatsache, Kindern helfen zu können, die sie antrieb.

11. Es geht voran

Bereits kurz nachdem Katie ihre Bewerbung als Pflegemutter eingereicht hatte, erhielt sie erste Fallakten von Kindern, die auf der Suche nach einer Pflegefamilie waren.

Es handelte sich dabei um Kinder, die nicht nur elternlos waren, sondern bereits in den teilweise nur wenigen Monaten oder Jahren ihres Lebens Traumata erlebt hatten, die es zu bewältigen galt.

Nachdem Katie all die Berichte über die armen Seelen und was diese in ihrem kurzen Leben bereits alles hatten erleben müssen gelesen hatte, war sie umso mehr in ihrem Wunsch zu helfen bestärkt. Ab und an hatte sich noch eine unsichere Stimme in ihr gemeldet, mit der Frage wie sie das alles bewältigen sollte aber nun war sie zu 100 Prozent überzeugt.

12. Erfahrungen sammeln

Katie bot im folgenden Jahr ganzen vier Pflegekindern ein liebevolles Zuhause auf Zeit. Sie hatte großen Respekt vor dieser Aufgabe gehabt, aber die weibliche Natur war nun einmal für das „Mutter sein“ gemacht und so wuchs sie innerhalb kürzester Zeit in die neue Rolle, die ihr so sehr am Herzen lag, hinein.

Sie konnte und wollte sich kein Leben mehr ohne Kind in ihrem Haus und Leben vorstellen und hegte immer mehr den Wunsch nach einem Kind, dass sie nicht nach einem kurzen Zeitraum wieder abgeben musste.

So begann Katie, sich über den Prozess der Adoption eines Kindes sowie den notwendigen Voraussetzungen zu informieren. Der Gedanke an ein eigenes Kind gefiel ihr zunehmend besser.

13. Chance

Das Leben ließ Katie dieses Mal nicht lange mit der Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches warten. Sie hatte die Entscheidung, ein Kind zu adoptieren kaum getroffen, da zeigte sich ihr bereits die erste große Herausforderung.

Bereits zwei Wochen, nachdem sie das vertrauliche Gespräch bezüglich ihres Adoptionswunsches mit der Sozialarbeiterin gehabt hatte, erhielt sie einen alles verändernden Anruf.

In einem Krankenhaus, das direkt bei Katie um die Ecke lag, hatte eine Mutter ihr leibliches Kind verlassen. Das Baby war gerade einmal vier Tage auf der Welt und schon allein und verlassen. Katies Herz setzte einen Schlag aus, was sollte sie jetzt bloß tun?

14. Schicksalshaft

Katie konnte es kaum fassen das alles nun so schnell gehen sollte. Das musste einfach Schicksal sein! Bei dem verlassenen Kind handelte es sich um einen kleinen Jungen und für Katie gab es kein Halten mehr.

Ich will ihn!„, schrieb sie ihrer Sozialarbeiterin und Kontaktperson für die Adoptionsstelle. Sie bat die Frau inständig darum, kein anderes Elternpaar zu informieren, sondern ihr den kleinen Jungen zu überlassen.

In dieser Nacht sprach Katie ein Gebet nach dem anderen dafür, dass sie bald einen kleinen Sohn in ihrem Haus mit all ihrer Liebe groß ziehen würde. Aber ob ihr Wunsch in Erfüllung gehen würde, diese Entscheidung würde einige Zeit dauern.

15. Überraschender zweiter Anruf

Als keine 24 Stunden später Katies Telefon erneut klingelte und sie die Rufnummer der Sachbearbeiterin erkannte, hielt sie unvermittelt den Atem an. Konnte das sein, so kurz nach der Mitteilung, dass es ein Kind gibt, das Hilfe braucht, bereits eine Entscheidung?

Katie fühlte sich nach dem Telefonat, als hätte sie einen Sechser im Lotto getippt. Sie war tatsächlich ausgewählt worden, sie sollte die zukünftige Mutter des kleinen Jungen sein und konnte ihn sofort im Krankenhaus abholen.

Sie hatte eigentlich noch so viel besorgen wollen, bevor es so weit war, aber all die Dinge, die sie nun benötigen würde, konnte sie auch mit ihrem Kind zusammen kaufen. Ein paar Stunden später verließ Katie das nahegelegene Krankenhaus mit dem kleinen Jungen fest in ihren Armen.

16. Startschwierigkeiten

Ihre Tätigkeit als Pflegemutter hatte Katie noch nicht wirklich lange ausgeübt und die Erfahrung, die sie als Mutter sammeln durfte, hatte sie mit einem 14 Monate alten Jungen gemacht. Mit einem so kleinen Säugling, wie den, den sie nun ihren Sohn nennen durfte, hatte sie noch überhaupt keine Erfahrung.

Katie musste sich in kürzester Zeit Dinge selbst beibringen und viel lesen, um die Versorgung des kleinen Neuankömmlings sicherstellen zu können. Es tat ihr von Herzen leid, dass der kleine Kerl bereits so früh in seinem Leben verlassen worden war, leider war das nicht das einzig schlimme, das dem Kind widerfahren war.

17. Medikamentenmissbrauch

Der kleine Junge hatte außer der Tatsache, dass seine eigene Mutter in verlassen hatte, noch weitere Probleme von seiner Mutter mit auf den Weg bekommen.

Er war direkt bevor die Ärzte ihn in Katies Obhut entlassen hatten auf Herz und Nieren geprüft worden und dabei hatte man festgestellt, dass das Kind im Bauch der Mutter diversen illegalen Substanzen ausgesetzt gewesen sein musste. Ob es Drogen oder Medikamente in hohen Dosen gewesen waren, ließ sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mit Sicherheit sagen.

Zum Glück zeigte das Neugeborene bislang keine Entzugserscheinungen, was den Ärzten und Katie Hoffnung machte, dass dieses unverantwortliche Handeln der Mutter keine Langzeitfolgen haben würde.

18. Blick nach vorne

Katies kleiner Junge hatte einen schwierigen Start im Leben gehabt. Zu seinem Glück gehörte das aber der Vergangenheit an und der Blick nach vorne war ein rosiger.

Katie entschied sich dafür, alles in ihrer Macht Stehende zu veranlassen, um dem Baby einen liebevollen Neustart zu ermöglichen. Sie hatte den Kleinen bei sich aufgenommen, als er nur wenige Tage alt war und ihr wurde schmerzlich bewusst, dass er noch nicht einmal einen Namen bekommen hatte.

Sie durchsuchte das ganze Internet, auf der Suche nach einem Namen, der ihrem Kämpfer gerecht werden würde. Und auch wenn es sein konnte, dass er nicht für immer bei ihr bleiben würde, sondern nur vorübergehend zur Pflege, wollte sie ihm einen Namen geben.

19. Kleiner Grayson

Die ersten Tage, die sie gemeinsam mit dem kleinen Jungen verbracht hatte, hatte sie ihn ausschließlich „Baby Boy“ genannt. Je mehr Gefühle sie für das Kind entwickelte, desto unpersönlicher und trauriger erschien es ihr, ihn so zu nennen.

Sie hatte viel im Internet recherchiert, aber war letztlich nicht fündig geworden, kein Name überzeugte sie so richtig. Eines Abends kam ihr ein Name in den Sinn, der ihr schon immer sehr gut gefallen hatte und sie beschloss, ihren kleinen Jungen ab sofort so zu nennen. Grayson.

Für Katie war es Liebe auf den ersten Blick. Niemals hätte sie gedacht, dass es ihr so leicht fallen würde, Muttergefühle für ein fremdes Baby zu entwickeln.

20. Naturtalent

Es stellte sich heraus, dass Katie ein wahres Naturtalent war, wenn es um Elternschaft ging. Sie begann langsam zu begreifen, dass das „Mutter sein“, und zwar mit Leib und Seele, ihre Berufung war.

Sie wollte genau das tun, am besten in „Vollzeit“, sie wollte das Grayson ihr „Beruf“ war und sie von früh bis spät dafür Sorge tragen konnte, dass ihm nie wieder ein solches Unheil wie im Bauch seiner Mutter und den ersten Tagen seines Lebens widerfahren würde.

Der Wunsch, Grayson für immer bei sich zu haben meldete sich wieder zu Wort. Die Pflegekinder, die vorher bei ihr gewesen waren, konnten nur für einen kurzen Zeitraum in ihrer Obhut bleiben.

21. Plötzliche Wendung

Grayson war nun seit einem ganzen Jahr bei Katie und es hätte für beide nicht schöner sein können. Sie waren eine kleine Familie und Katie wartete immer noch auf eine Information bezüglich ihres Adoptionsantrags.

Sie wusste zwar, dass das zur Routine gehörte, bevor einem Adoptionsantrag stattgegeben wurde, dennoch schlug es ihr gehörig auf den Magen, als ihre Sozialarbeiterin sie darüber informierte, dass sie gerade dabei war, Graysons leibliche Eltern doch noch aufzuspüren.

Trotz geschalteter Zeitungsanzeigen und Aufrufen in Facebook war keine Spur der Eltern zu finden. Auch seitens des Krankenhauses, in dem die Mutter Grayson zurückgelassen hatte, wurde nichts unternommen. Katie wusste, das die leiblichen Eltern ihm nicht ansatzweise geben konnten, was sie vermochte.

22. Es ist offiziell!

Im Jahr 2017, nach Wochen ängstlichen Bangens, ob es doch noch einen Hinweis auf seine leiblichen Eltern geben würde, war endlich der Gerichtstermin. Katie adoptierte ihren Grayson und war nun Kraft Gesetzes seine Mutter.

Katie konnte sich gut vorstellen, wieder ein Pflegekind neben Grayson bei sich aufzunehmen, allerdings musste sie noch etwas warten. Aufgrund des Medikamenten- und Drogenmissbrauchs der leiblichen Mutter während der Schwangerschaft, hatte Grayson mit Entwicklungsstörungen und körperlichen Nachteilen zu kämpfen.

Als Grayson 18 Monate alt geworden war, erklärte sie der Sozialarbeiterin, dass sie wieder Bereit war, für ein weiteres Kind in Not. Die ersten Angebote waren allerdings nur für eine Kurzzeitpflege und das wollte Katie nicht mehr.

23. Der Notfall

Nur einen Monat nachdem sie Grayson adoptiert hatte, erhielt Katie einen Anruf, der ihr und Graysons Leben für immer verändern sollte.

Am anderen Ende des Telefons erklärte Katie jemand, dass es ein weiteres, kleines Neugeborenes gab, dass im Krankenhaus zurückgelassen worden war, ganz so wie ihr Grayson. Das kleine Mädchen brauchte also dringend Hilfe und Katie hatte ja bereits die entsprechenden Erfahrungen sammeln können.

Der Name des kleinen Menschleins war Hannah. Katie wusste sofort, dass sie diesem kleinen Mädchen helfen musste. Schließlich hatte Hannah die gleiche Vorgeschichte wie Grayson, sie war im Mutterleib illegalen Substanzen ausgesetzt gewesen und im gleichen Krankenhaus geboren wie Grayson.

24. Hallo, kleine Hannah

Das Telefonat fühlte sich an wie ein Déjà-vu. Sie wusste, es war ein wenig verrückt, neben Grayson, der viel Aufmerksamkeit forderte, ein weiteres Kind bei sich aufzunehmen. Aber, so sagte Katie später in einem Interview, Gott brachte sie dazu, Ja zu sagen.

Sie war zwar ein wenig ängstlich, ob das alles so funktionieren würde, wie sie es sich erhoffte, aber ihr Instinkt sagte ihr ebenfalls, sie sollte es versuchen. Einige Stunden später lernen Katie und Grayson die kleine Hannah kennen und nahmen sie mit in das große Haus, das sich langsam mit Leben füllte

Nachdem sie angekommen waren, fiel Katie der Name auf, der auf dem Armband des kleinen Mädchens geschrieben stand, der Familienname der leiblichen Mutter.

25. Unglaublicher Verdacht

Katie gefror das Blut in den Adern als sie die kleine Kiste durchwühlte, in der sie das Geburtsarmband von Grayson verstaut hatte. Sie hatte sich nicht geirrt. Der gleiche Name zierte beide Bänder. Und ebenfalls das Geburtsdatum der Mutter. Konnte das wirklich Zufall sein?

Katie stellte weitere Nachforschungen an und forderte die Krankenakte des Mädchens an. Sie fand die gleichen Werte und Erkrankungen, die durch den Missbrauch der gleichen Substanzen wie bei Grayson hervorgerufen worden waren.

In Katie regte sich ein unglaublicher Verdacht, der sich mit jeder weiteren Information weiter bestätigte, die beiden Kinder waren auf irgendeine Weise miteinander verwandt!

26. Und jetzt?

Leider sah die Realität so aus, dass es schwierig bis unmöglich werden würde, die ganze Wahrheit herauszufinden, denn Graysons leibliche Mutter hatte einen anderen Familiennamen.

Beim genaueren Hinsehen war auch das Geburtsdatum von Hannah´s Mutter einen Tag verschoben. Katie wusste nicht mehr was sie glauben sollte, aber sie war jetzt fest entschlossen, den Dingen auf den Grund zu gehen.

Sie wollte in Eigenregie die leibliche Mutter ihrer kleinen Hannah aufspüren. Katie weihte sogar ihre Sozialarbeiterin in ihren Verdacht, dass Grayson und Hannah die gleiche Mutter hatten ein, diese tat das ganze aber als unwahrscheinlich ab. Konnte das ganze wirklich nur ein dummer Zufall sein?

27. Gefunden!

Katie wandte sich daraufhin an die Sozialarbeiterin, die sie bei Grayson betreut hatte und siehe da, sie war erfolgreich bei der Suche nach Hannahs leiblicher Mutter.

Katie war mehr als besorgt, als sie sich mit Hannahs leiblicher Mutter für ein Treffen verabredete. Doch als sie Hannahs Mutter das erste Mal sah, wurde ihr mit einem Schlag bewusst, das sie richtig gelegen hatte. Es war eindeutig, diese Frau musste auch Grayson zur Welt gebracht haben.

Aber wie war das nur möglich? Sie wusste, dass es jetzt darauf ankommen würde, möglichst ruhig zu agieren und Schlussfolgerungen erst einmal zu vermeiden. Sie wollte jegliche negative Auseinandersetzung vermeiden.

28. Auffallende Ähnlichkeit

Während des vertraulichen Gesprächs mit der Frau wurde klar, dass sie auch Grayson zur Welt gebracht hatte. Die Ähnlichkeit zu ihrem Sohn war verheerend und nicht von der Hand zu weisen.

Außerdem erzählte sie Katie frei heraus, dass sie bereits einen Jungen geboren hatte, den sie ohne Aufzeichnungen einfach im Krankenhaus abgegeben hatte. Katie stellte der Frau noch viele weitere Fragen und erfuhr, dass sie weitere Kinder hatte, unter anderem einen kleinen Jungen, dessen Geburt sie bei den Behörden nicht angegeben hatte.

Katie teilte die neuen Sachverhalte unverzüglich ihrer Sozialarbeiterin mit und veranlasste atemlos einen DNA-Test für Hannah und Grayson.

29. 100 % Sicherheit

Das Ergebnis des DNA-Tests kann man sich schon denken, wenn man das Foto betrachtet. Die gleichen, wunderschönen, mandelförmigen Augen und eine identische Augenfarbe. Was für Katie bereits seit langem klar gewesen war, lag nun schwarz auf weiß auf dem Tisch ihrer Sozialarbeiterin.

Katie war völlig aus dem Häuschen über die Tatsache, dass das Schicksal diese beiden Halbgeschwister auf direktem Weg in ihre Arme gebracht hatte. Es konnte kein einfacher Zufall sein, es war ihr bestimmt, diese beiden Kinder zusammenzubringen und gemeinsam aufzuziehen.

Sie wusste, jetzt wo die beiden sich gefunden hatten, durfte nichts auf der Welt sie mehr trennen und es war ihre Aufgabe dafür zu sorgen!

30. Adoption Nummer 2

Katies Herz war inzwischen bereits so voller Liebe für das kleine Mädchen, dass es immer wieder schaffte, den nachdenklichen Grayson ausgelassen zum Lachen zu bringen, dass sie sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen konnte.

Das einzige Logische war für Katie, einen weiteren Adoptionsantrag zu stellen um auch Hannah ganz offiziell zu ihrer Tochter zu machen.

Am 29.12.2018 entschied das Gericht, dass Hannah, Grayson und Katie nun ganz amtlich eine Familie waren. Niemals hätte Katie sich einen solchen Ausgang ihrer Reise als Pflegemutter erträumt. Die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst, wie toll, dass diese Welt dank Engeln wie Katie für verlassene Kinder doch zu einem schönen Ort werden kann.

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