Kunstrestauratoren arbeiteten an einem wertvollen Gemälde „Portrait of a Young Woman“ aus Rembrandts Atelier aus dem 17. Jahrhundert und trugen sorgfältig Lackschichten ab. Von dem Kunstwerk wird angenommen, dass der Meister es selbst geschaffen hat. Die Experten machten bei ihrer akribischen Arbeit eine erstaunliche Entdeckung, mit der die Kunstgeschichte auf den Kopf gestellt werden könnte.
Das Gemälde war zweifelslos wunderschön. Es stammt aus dem Jahr 1632, wurde aber anscheinend nicht als besonders bedeutend angesehen. Daher verblieb es fast 60 Jahre lang im Allentown Art Museum in Pennsylvania. 2018 wurde das Gemälde zur Restauration an die New Yorker University gebracht.
1. Folgenschwere Entdeckung während der Restauration
Es gibt einen Grund, warum das Gemälde in den Besitz des Allentown Art Museums gelangte. Die Institution wurde während der Weltwirtschaftskrise gegründet. Die Einheimischen, angeführt vom Künstler und Kritiker Walter Emerson Baum arbeiteten alle daran, in Pennsylvania einen Zufluchtsort für Kultur zu schaffen.
Am Anfang wurden hier hauptsächlich Werke pennsylvanischer Künstler ausgestellt. Zu Beginn der 1960er Jahre gab es einen dramatischen Aufschwung in den Geschicken des Museums. Die Kress Stiftung, die der amerikanische Geschäftsmann und Philanthrop Samuel Kress gründete, machte eine beeindruckende Spende an das Museum.
2. Eine massive Aufwertung
Die Stiftung spendete unglaubliche 53 Gemälde aus der Renaissance und dem Barock. Das Museum wurde wegen dieser massiven Aufwertung in ein prunkvolles Gebäude in Allentown verlegt, wo es heute noch zu finden ist. „Portrait of a Young Woman“ war eines der Gemälde, die von der Kress Stiftung gespendet wurden.
Zu der damaligen Zeit wurde davon ausgegangen, dass es sich bei dem Werk um ein Original von Rembrandt handelt. 1970 untersuchten niederländische Kunstexperten das Gemälde und kamen zu dem schockierenden Ergebnis, dass ein Assistent Rembrandts das Gemälde geschaffen hat.
3. Eine große Enttäuschung für das Museum
Die Mitarbeiter und Treuhänder des Museums in Allentown waren von dieser neuen Erkenntnis zutiefst enttäuscht. Das Gemälde war ein Aushängeschild für das Haus in der Kleinstadt. Das Gemälde verblieb also weiterhin hier ausgestellt, bis es im Jahr 2018 zur Restauration an die New Yorker University geschickt wurde.
Hier kam sehr viel Hightech zum Einsatz. Das Kunstwerk wurde einigen Tests wie Elektronenmikroskopie und Röntgenverfahren unterzogen. Die Experten stellten während ihren Analysen fest, dass an dieser akribischen Arbeit irgendetwas sehr außergewöhnlich war.
4. Rembrandt wuchs in den Niederlanden auf
Zu Beginn waren an dem Gemälde alle Merkmale eines Mannes zu erkennen, der beim großen holländischen Meister ausgebildet wurde. Rembrandt wurde 1606 in Leiden in den Niederlanden geboren. Die attraktive Stadt liegt nur etwa acht Kilometer von der Küste entfernt.
Für den begabten Jungen war dies der ideale Ort zum Aufwachsen. Hier fand er Inspirationen, um Geschichte zu schreiben und erstaunliche Kunst zu schaffen. Rembrandt wuchs, obwohl er mindestens acht Geschwister hatte, in einer wohlhabenden Familie auf. Sein Vater war Müller, seine Mutter war Tochter eines Bäckers.
5. Ein sehr begabter Junge
Rembrandt war ein außergewöhnlicher Junge. Mit nur 13 Jahren wurde er von der Universität Leiden aufgenommen. Der Junge interessierte sich offensichtlich mehr für Kunst, als für sein Studium. Nach kurzer Zeit verließ er die Universität und trat in Italien eine Lehre bei dem studierten Künstler und Historienmaler Jacob van Swanenburgh an.
1624 zog Rembrandt in die niederländische Hauptstadt Amsterdam. Hier schloss er sich für ein halbes Jahr dem Künstler Pieter Lastman an. Dessen Kunstwerke zeigen einen starken Sinn für Erzählungen. Dieses Merkmal übernahm Rembrandt in seine eigenen Werke.
6. Rückkehr in die Heimatstadt Leiden
Nach seinen Lehrjahren kehrte Rembrandt nach Leiden zurück und errichtete hier mit seinem Künstlerkollegen und Freund Jan Livens ein Atelier. Im Jahr 1629 wurde endgültig das Talent des jungen Künstlers erkannt.
Der niederländische Gelehrte und Diplomat Constantjin Huygens wurde auf ihn aufmerksam und stellte eine Verbindung zum niederländischen Königshof in Den Haag her. Rembrandt vollendete mit der Zeit Aufträge für den mächtigen Prinz Frederik Hendrik. Im Jahr 1631 kehrte er dennoch nach Amsterdam zurück. Hier war er als erfolgreicher Porträtmaler tätig.
7. Rembrandt nahm Lehrlinge auf
Etwa zu dieser Zeit begann Rembrandt damit, Lehrlinge anzulernen. Dadurch wurde sein Image als Künstler von großer Qualität und Können gefestigt. Bemerkenswert ist das Gemälde „Portrait of a Young Woman“ aus dem Jahr 1632. Durch die Analyse der New Yorker University wurde festgestellt, dass dicke Firnschichten die hohe Qualität des Gemäldes verdeckten.
Schon zu Lebzeiten war Rembrandts Genie erkannt. Allerdings hatte er auch einige Kritiker, die zu viel Hässlichkeit in seinen Gemälden sahen. Die lag jedoch höchstwahrscheinlich an seinem Bekenntnis zum krassen Realismus.
8. Die Gemälde sind Millionen wert
Heute gehören Rembrandts Werke zu den größten Kunstwerken überhaupt. Auf Auktionen werden sie für Millionen versteigert. Ein Werk des wurde im Jahr 2009 für unglaubliche 33 Millionen Dollar verkauft. Die Preise sind im Laufe der Jahre explodiert. Die Regierungen von den Niederlanden und Frankreich mussten sich 2016 zusammenschließen, um Werke des Künstlers aus der Renaissance von einem Privatmann zu kaufen.
Bei den Werken handelte es sich um die Porträts einer Frau und ihres Mannes, die Rembrandt 1634 etwa 1 Jahr nach der Hochzeit des Paares malte. Jede Leinwand war unglaubliche 95 Millionen Dollar wert.
9. „Portrait of a Young Woman“
Im Jahr 1970 stellten niederländische Experten ordneten niederländische Experten das Gemälde „Portrait of a Young Woman“ zwar Rembrandts Atelier zu, allerdings soll es einer seiner Assistenten gemalt haben. Für das Museum in Allentown war dies eine große Enttäuschung. Dennoch war das Gemälde erhaltenswert und wurde 2018 zur Restauration an die New Yorker University verbracht.
Die New Yorker University arbeitet eng mit der Kress Stiftung zusammen, die das Gemälde einst an das Museum gespendet hat. Die Spezialisten begannen mit ihrer Arbeit. Dabei wurden neueste Technologien eingesetzt.
10. Neue Erkenntnisse über das Gemälde
Die akribischen Analysen haben unerwartete Erkenntnisse über das Gemälde gebracht. Insbesondere in Bezug auf die Qualität der Pinselführung brachten die Hightech-Untersuchungen faszinierendes zum Vorschein. Die verwendeten Pinselstriche waren bemerkenswert zu Werken, die definitiv von Rembrandts Hand selbst gemalt wurden.
Shan Kuang war eine der New Yorker Restauratoren. Sie sprach im Februar 2020 mit der New York Post. Die Pinselführung deutete eindeutig auf Rembrandt selbst hin. Es wurde aber noch ein weiterer wichtiger Arbeitsstritt durchgeführt. Die über Jahre aufgetragenen Firnschichten wurden entfernt.
11. Entfernen der Firnschichten
Das Gemälde hatte zahlreiche Firnschichten. Dadurch wurden die ursprüngliche Pinselführung und die ursprünglich verwendeten Farben verdeckt. Als der Firn entfernt wurde, stelle Shan Kuang schnell die sehr hohe Qualität des Gemäldes fest. Kunsthistoriker kamen zu dem Ergebnis, dass Rembrandt das Kunstwerk selbst erschaffen haben muss.
Eine Reihe von Kuratoren und Gelehrten bestätigten die Einschätzung der New Yorker University zu dem Gemälde „Portrait of a Young Woman“. Anschließend wurde das Gemälde wieder in das Museum nach Allentown verbracht. Nach jahrelanger falscher Zuordnung, konnte das Haus nun mit Stolz erklären, doch im Besitz eines echten Rembrandts zu sein.