Es gibt da eine Faustregel: Mindestens 1 Million Dollar pro Meter sollte der Besitzer latzen. Dann, und nur dann, bekommt er für sein Geld auch wirklich eine luxuriöse Yacht. Und 60 Meter sollte die Yacht schon an Länge bieten. Sonst gilt sie nicht wirklich als Luxusyacht.
Besitzer solcher Giganten leben den High End Standard, sind nur das Beste gewohnt und strotzen vor Geld. In Europa bevorzugen sie den Landgang unters gemeine Volk an den Häfen von Monaco, Mallorca oder an der Cote d`Azur.
Zur Ausstattung vieler Luxusyachten gehört ein Whirlpool, selbstverständlich ein Sonnendeck, eine Saune, Jet-Skis und natürlich reichlich Personal. Wir zeigen Euch die größten Motor-Yachten der Welt.
1. Zurück in die Zukunft
Angeblich hat Stardesigner Philippe Starck nur knapp vier Stunden gebraucht, um einen ersten Entwurf dieser mega-stylischen Motor-Yacht zu Papier zu kriegen. Doch bevor die „A“ erstmals in See stach, wurde unter strengster Geheimhaltung bei der deutschen Schiffswerft Blohm & Voss an ihrer Planung und Ausführung gearbeitet.
Dann durfte die futuristische – und nebenbei erwähnt bombensichere – Schönheit im Jahr 2008 mit einer Länge von 119 Metern erstmals zeigen, wie elegant sie durch die Wellen gleitet. Ihr Besitzer, der russische Industrielle Andrey Melnichenko, scheint begeistert gewesen zu sein. Denn einige Jahre später kaufte er sich auch noch die von Philippe Starck desingte Segelyacht „A“ – mit knapp 143 Metern die größte Segelyacht der Welt.
2. Fast 50 Jahre on Tour
Was für eine nette Geste: Die 1973 gebaute Yacht soll der griechisch-amerikanische Magnat Stavros Niarchos verschenkt haben. Über seine Großzügigkeit freuen durfte sich König Fahad von Saudi-Arabien.
Gebaut wurde die 115,7 Meter lange Yacht von Hellenic Shipyards, hat Platz für 14 Gäste und, wird von zwei Schrauben übers Meer befördert und trägt den Namen „Issham Al Baher“. Fast ein halbes Jahrhundert bereist sie nun schon die Weltmeere.
Zugegeben – unter den Superyachten ist sie eher eine zierliche Ausgabe. Aber König Fahad scheint mit ihr glücklich. Und nach einer umfassenden Restaurierung 2005 mit kleinen Schönheitsoperationen hier und da ist die „Issham Al Baher“ wieder top in Schuss.
3. Verschwiegensheitspotential
Konstrukteur der „Katara“ ist die deutsche Lürssen-Werft mit Sitz in Bremen. Nur wenige Details sind über Technik und Innenausstattung bekannt. Und das ist auch ganz im Sinne der Hersteller. Denn diese sind stolz auf die Diskretion bezüglich ihrer Luxusschiffe.
2010 wurde das 124,4 Meter lange Luxusschiff erstmals zu Wasser gelassen. Gefertigt wurde es für den damaligen Emir von Katar. Mit einer Reisegeschwindigkeit von maximal 25 kn kann er seine Herrscherfamilie über die Meere schippern.
Einige Details sind trotz aller Diskretion mittlerweile aber dann doch bekannt über die „Katara“: Der Hauptsalon des Schiffs umfasst in seiner Gesamthöhe zwei Decks. 34 Gäste können mit höchstem Komfort reisten, 70 Crewmitglieder braucht es, um Yacht, Pool, Jacuzzis, Kino, Fitnessräume und Co. zu bewirtschaften.
4. Dubai lockt
Der Regent von Dubai und Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Raschid Al Maktoum, ist derzeitiger Besitzer der 162 Meter langen Yacht namens „Dubai“.
Ursprünglich für einen ganz anderen geplant ging die „Dubai“ 2001 an ihren aktuellen Eigner. Den Look dieser motorisierten Luxus-Yacht entwarf Andrew Winch. Allein die Kosten für die Innenausstattung einer Yacht dieser Größenordnung betragen an die 400 Millionen Dollar.
Damit der Regent bequem zu seiner Yacht gelangen kann, verfügt diese über einen Hubschrauberlandeplatz. Mit seinen 10 Meter langen Beibooten kann er dann die Gäste auf seinen schwimmenden Palast nachholen. 90 Personen können im Speisesaal dinieren. Und nach dem Essen geht es dann weiter in die schiffseigene Disco. Tanzmuffel dürfen alternativ im Kino Platz nehmen.
5. Oldie but Goldie
Auch der ägyptische Präsident braucht ein adäquates Fortbewegungsmittel, wenn er ins Meer sticht. Und dafür hat er die gigantische Staatsyacht „El Mahrousa“, die für eine gewisse Zeitspanne auch „El Horreya“ (zu deutsch „Freiheit“) hieß.
Diese stattliche Yacht wurde bereits 1863 von der britischen Reederei Samuda Brothers gebaut. „El Mahrousa“ ist die älteste Superyacht der Welt, die noch im Einsatz ist. Und sie zählt zur Top 10 der größten Yachten der Welt.
Diese Yacht schrieb auch historisch Geschichte, denn sie brachte drei ägyptische Herrscher sicher in andere Länder – die letzten Regenten der Mahammad Ali-Dynastie. Nach der Revolution 1952 wurde die Monarchie Ägypten zur Republik. Und die Yacht wurde der ägyptischen Marine übergeben.
7. Octopussy
Auf dieser Yacht hätte sich auch James Bond alias Roger Moore wohl gefühlt. Die „Octopus“ hat angeblich einen festen Stammsitz in einem Yachthafen an der Cote d´Azur.
Zu den harten Fakten: Sie ist 126 Meter lang, besitzt einen Hangar für zwei Hubschrauber, ein Beiboot und – ein U-Boot für acht Personen. Damit lässt sich schon was anfangen. Der ursprüngliche Eigner Paul Allen nutzte die „Octopus“ zur Tiefseeforschung. 2015 entdeckte er das Wrack des japanischen Schlachtschiffes „Musashi aus dem 2. Weltkrieg.
Entworfen wurde „Octopus“ von Espen Øino Naval Architects. Und tatsächlich ist das gewaltige Schiff mit einem Rumpf aus Stahl zu kaufen. Kostenpunkt: An die 300 Millionen Euro. Schnäppchen!
8. Say yes to YAS
„Yas“ ist eine 141 Meter lange private Superyacht, der ein zweites Leben vergönnt war. Denn vor dem heutigen luxuriösen Lifestyle an Bord war die „Yas“ ein ehemaliger U-Boot-Jäger.
1977 wurde die Fregatte gebaut. Ursprünglicher Besitzer war die Marine des Vereinigten Königreiches der Niederlande. Bis 1981 hörte das Schiff auf den Namen „Piet Heijn“. Drei Jahrzehnte später wurde das Schiff für Scheich Hamdan bin Zayed Al Nahyan in Abu Dhabi komplett umgerüstet und veredelt.
Aus einem Marineboot wurde eine Luxusyacht mit beeindruckender Glasfront. 60 Gäste können mitreisen. Ganz so viele passen aber nicht in den integrierten Pool mit Wasserfall. Egal – die können so lange Champagner schlürfen.
9. Italienisches Prachtstück
Satte 133,90 Meter verzeichnet die „Serene“ in Länge. Damit ist sie die zweitgrößte Yacht, die jemals in Italien gebaut wurde. Verantwortlich für Bau und Design sind Fincantieri Yachts und Espen Oeino.
Und kaum war die hübsche „Serene“ nach vier Jahren Bauzeit fertig, da wurde sie 2011 direkt an einen russischen Unternehmer verkauft. Ihm zur Verfügung standen fortan mehr als 4 Tausend qm Wohnraum auf sieben Decks. Bei insgesamt 12 Suiten konnte er auch reichlich Gäste an Bord packen.
Dass eine solche Yacht Sauna, Pool und Dampfbad hat, versteht sich von selbst. Besonderheiten dürften hingegen die Schneedusche und die verglaste Unterwasser-Beobachtungs-Lounge sein. Und wem das zu wenig ist, der kann mit dem zugehörigen U-Boot wirklich abtauchen.
10. Mehr als geräumig
Der Sultan von Oman darf diese gewaltige Yacht sein Eigen nennen. Die „Al Said“ wurde 2008 gebaut. Sie ist 155 Meter lang, 23 Meter breit, hat 8 Tausend qm Wohnfläche und erstreckt sich über sechs Decks. Der Meeresgigant wurde von der berühmten Bremer Lürssen-Werft verwirklicht.
Bei so viel Geräumigkeit bietet sich nicht nur genug Platz für bis zu 65 Gäste und 150 Mannschaftsmitglieder. Nein – der Konzertsaal hat auch Platz für ein Orchester mit 50 Musikern. So lässt es sich mal wirklich exklusiv auf den Weltmeeren umher schippern.
Der Heimathafen des Schiffes befindet sich in Maskat, der Hauptstadt des Oman. „Al Said“ befindet sich in der Top 10 der längsten Yachten ganz weit vorne.
11. Schnittig in blau
Diese Mega-Yacht in blau und weiß hat schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel. Die „Alexander“ wurde 1965 gebaut und zwar von den Lübecker Flender-Werken. Damit sie so schön glänzen kann, wurde sie 2008 komplett überholt und steht angeblich dieser Tage zum Verkauf.
Was sie zu bieten hat: eine Master Suite für künftige Besitzer und reichlich Doppelkabinen, damit an die 80 Gäste bequem übernachten können. Selbstverständlich bleiben auch noch Unterkünfte für die Besatzungsmitglieder. Bei so viel Luxus muss auch der Service stimmen.
Besonders angenehm ist ein hochmodernes Stabilisierungssystem, das dafür zuständig ist, den Rollbewegunseffekt so gering wie möglich zu halten. Dadurch können auch Reisende mit empfindlichem Magen entspannter in See stechen.
12. Tim Heywood Design
Über diese schnittige Superyacht mit Namen „Topaz“ ist reichlich wenig bekannt. Fakt ist, dass sie 2012 erstmals zu Wasser gelassen wurde. Sie ist das Werk von Lürssen und Eigentum von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan der Vereinigten Arabischen Emirate.
Die „Topaz“ ist fast 150 Meter lang, der Entwurf kommt von Tim Heywood Desing, das Interieur übernahm Terence Disdale. Angeblich belaufen sich die Baukosten auf mehr als 400 Millionen Euro. Auch die „Topaz“ gehört zur Top 10 der größten Privatyachten überhaupt.
Extras zum Wohlfühlen: Whirlpool, Swimmingpool, Hubschrauberlandeplätze, Kino, Fitnessraum, Konferenzraum und eine spezielle Unterwasserbeleuchtung für die richtige Stimmung am Abend. Ihre Reisegeschwindigkeit liegt bei 22 kn.
13. Tarnname Mipos
Außen steht in dunklem Großdruck „Mipos“. Doch das ist nur der Tarnname der 142 Meter langen Megayacht, die doch eigentlich den Namen „Al Salmah“, zu deutsch „Frieden“ trägt.
Das Prachtstück wurde 1999 für einen privaten Auftraggeber gefertigt, der anonym bleiben wollte. Verantwortlich für den Bau war Lürssen in Bremen. Weil die ursprüngliche Abgasführung den Rumpf des Schiffs unschön einschwärzte, wurde die „Al Salmah“ in einer dreimonatigen Umrüstung mit zwei Schornsteinen ausgestattet. Seitdem blitzt sie wieder in klarem Weiß.
Allein der Außenbereich dieser Motoryacht ist über 3 Tausend Quadratmeter groß. Der Boden ist dabei mit feinem Teakholz ausgelegt. Hinzu kommt eine Wohnfläche von 8 Tausend Quadratmetern. Genug Platz also, damit sich die 96 Crewmitglieder nicht ständig beim Service auf die Füße treten.
14. Stavros Niarchos Liebling
Auftraggeber dieses schwimmenden Palastes war der Reeder Stavros Niarchos. Bis zu seinem Ableben nutzte er regelmäßig die „Atlantis II“ für Kreuzfahrten übers Mittelmeer. Heute feiert die Yacht kaum noch Ausflüge auf hoher See. Stattdessen ist sie Dauergast im Hafen von Monaco. Die Nachkommen des Reeders scheinen sich weder für die Disco noch den großen Pool an Bord begeistern zu können.
Und so fristet die Superyacht der griechischen Familie Niarchos ein ruhiges Dasein und veranschaulicht benachbarten Schiffen, dass sie neben ihr wie Spielzeugboote ausschauen.
Erbaut wurde die 9.600 PS starke Yacht 1981 in der eigenen Reederei Hellenic Shipyard. Bis heute zählt sie zu den größten Yachten der Welt.
15. Oligarchen-Yacht
Natürlich lässt sich mit Hilfe von Yachten prima demonstrieren, wie viel Kerl in einem Milliardär steckt. Deshalb wurde die in Hamburg gebaute „Eclipse“ auch schon zwei Mal verlängert. Ihrem Eigner, dem Oligarchen und FC-Chelsea-Eigner Roman Abramowich war es sehr wichtig, die damals längste Yacht der Welt, die Dubai, in den Schatten zu stellen. Mittlerweile wurde auch die „Eclipse“ von einem noch potenteren Eigner überholt.
Mit einer Länge von 162,5 Metern liegt sie auf Platz 3 der längsten Megayachten der Welt. 2010 wurde sie von Blohm & Voss Shipyards fertiggestellt und Abramowich übergeben. Verantwortlich für das elegante Design – innen wie außen – ist einmal mehr Terence Disdale.
16. Exquisit
700 Spezialisten aus ganz Europa waren auf der deutschen Peters Werft an der Herstellung der „Al Mirqab“ beteiligt. Nachdem sie 2004 in Auftrag gegeben war, brauchte es insgesamt vier Jahre, bis die Yacht für ihre Testfahrt bereit war. Und die fand in einer Kieler Bucht vor Eckernförde statt.
Danach wurde die „Al Mirqab“ an den damaligen Emir von Katar übergeben. Besonderes Highlight der Yacht ist das Treppenhaus, das vier Stockwerke umfasst und das mit handgefertigten Kristall-Paneelen gefertigt ist. Verantwortlich für das Design war Andrew Winch. Kein Wunder, dass diese exquisite Yacht 2009 zwei Preise einheimsen konnte: einmal als „Yacht des Jahres“ und in der Kategorie „Bestes Design“.
17. Die größte Motoryacht der Welt
Und das ist sie: die größte Yacht der Welt. Mit 180 Metern Länge hat sie definitiv im Ranking der größten Motoryachten die Nase vorn. Ihr Name: „Azzam“. Erbaut 2013 von der großen Adresse in punkto Luxus-Yachten, der Bremer Werft Lürssen. Eigentümer ist der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich, Chalifa bin Zayid Al Nahyan.
An die 600 Millionen US-Dollar soll die Fertigung der „Azzam“ gekostet haben. Zu den Extras zählen: ein Raketenabwehrsystem, kugelsichere Verglasung, U-Boot. Für den spaßigen Teil stehen Kino, Disco, Schwimmbäder und ein Salon bereit.
Neben allem Komfort ist die „Azzam“ nicht nur lang, sondern auch relativ schnell. Mit Hilfe von vier Wasserstrahlantrieben schafft sie es auf 30 Knoten.