Die Entwicklungen im Profifußball schreiten in den letzten Jahren immer weiter voran. Die Professionalisierung hat einen noch nie da gewesenen Standard erreicht. Dies spiegelt sich jedoch an den Geldsummen, die im Fußballsport unterwegs sind. Vereine, die mitunter die besten Spieler der Welt verpflichten wollen, müssen sich das nun auch einiges kosten lassen.
Der bislang teuerste Transfer des Brasilianers Neymar vom FC Barcelona zu Paris SG war über 200 Millionen Euro schwer. Der teuerste Spieler zum Zeitpunkt des Weltmeisterschaftstitel-Titels der Deutschen Nationalmannschaft im Jahr 2014 war mit 55 Millionen Euro Mario Götze. Häufig wird darüber diskutiert, wie viel ehemalige Stars heute wert wären. Wir zeigen Ihnen unsere Einschätzung des Marktwertes von 11 ehemaligen deutsche Fußballstars.
1. Bernd Schuster
Der 1959 in Augsburg geborene Bernd Schuster gab mit 19 Jahren sein Debüt in der 1. Bundesliga. Schnell erspielte er sich im defensiven Mittelfeld einen Stammplatz beim 1. FC Köln. Ein Jahr später debütierte er bereits in der Nationalmannschaft und wurde 1980 Europameister. Dabei wurde er als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Deshalb wurde er vom FC Barcelona verpflichtet, für den er 8 Jahre aktiv war.
Nach Stationen bei Real Madrid, Atletico Madrid und Bayer Leverkusen beendete er seine aktive Karriere 1997 in Mexiko. Schuster wurde dreimal spanischer Meister, sechsmal spanischer Pokalsieger und gewann einmal die frühere Champions League. Anhand seiner Leistungen wäre er heute wohl bis zu 75 Millionen Euro wert.
2. Jürgen Klinsmann
Einer der besten deutschen Stürmer der Fußballgeschichte ist und bleibt Jürgen Klinsmann. Der 1964 in Göppingen geborene Klinsmann begann seine Karriere bei den Stuttgarter Kickers und wechselte dann zum VfB Stuttgart. Es folgten Stationen bei Inter Mailand, dem AS Monaco, Tottenham Hotspur oder Bayern München. Klinsmann wurde einmal deutscher Meister und gewann zweimal den UEFA-Pokal.
1988 wurde er Bundesliga-Torschützenkönig, 1995 Welttorjäger und 1996 Torschützenkönig des UEFA-Pokals. Zweimal wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt. 1995 wurde er sogar Englands Fußballer des Jahres. Mit dem Nationalteam wurde er 1990 Weltmeister und 1996 Europameister. Ein Stürmer solcher Qualität würde heutzutage wohl einen dreistelligen Millionenbetrag kosten.
3. Sepp Maier
Wer nach den besten deutschen Torhütern der Geschichte gefragt wird, der sollte vermutlich unter den ersten Namen immer Sepp Maier nennen. Der 1944 in Niederbayern geborene Maier wechselte mit 15 Jahren zum FC Bayern München und verbrachte dort seine gesamte Karriere. 17 Jahre spielte er für die Profis der Münchner und ist noch immer der Rekordspieler des Klubs.
Gleichzeitig ist er nach den Einsätzen der Rekordtorhüter der deutschen Nationalmannschaft. Er gewann alle großen Titel, wurde Welt- und Europameister, deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger und gewann die frühere Champions League. Er galt als der beste Torhüter seiner Zeit. Heutzutage würden Klubs für einen Torhüter seiner Klasse womöglich etwa 70 Millionen Euro hinlegen.
4. Lothar Matthäus
Lothar Matthäus ist einer der erfolgreichsten Fußballer der deutschen Geschichte. Der 1961 in Erlangen geborene Mittelfeldspieler begann seine Profikarriere bei Borussia Mönchengladbach, bevor er bei Bayern München und Inter Mailand unter Vertrag stand. Mit 150 Länderspielen ist er Rekordnationalspieler. Matthäus gewann sieben deutsche und eine italienische Meisterschaft. Zwei UEFA-Pokal-Siege stehen ebenfalls zu Buche.
Mit der Nationalmannschaft wurde er 1980 Europameister und als Kapitän 1990 Weltmeister. Im selbigen Jahr wurde er Deutschlands Fußballer des Jahres, Europas Fußballer des Jahres, Weltfußballer und Weltsportler des Jahres. Matthäus konnte sein Leistungsniveau bis ins hohe Alter halten. So wurde er mit 38 Jahren erneut Deutschlands Fußballer des Jahres. Eine heutige Ablöse von über 100 Millionen Euro ist durchaus vorstellbar.
5. Uwe Seeler
Mit Uwe Seeler befindet sich auch einer der größten Angreifer der deutschen Fußballgeschichte in dieser Liste. Der 1936 in Hamburg geborene Seeler galt zu seiner Zeit als einer der besten Mittelstürmer der Welt. Trotz seiner zahlreichen Erfolge blieb er seine ganze Karriere über dem Hamburger SV treu. Vor der Einführung der Bundesliga war er in der damals höchsten deutschen Liga siebenmal Torschützenkönig.
Im Jahr 1964 wurde er dann der erste Torschützenkönig der Bundesliga. In den Jahren 1960, 1964 und 1970 wurde Seeler Deutschlands Fußballer des Jahres. Ein großer internationaler Titel mit der Nationalmannschaft blieb ihm verwehrt. Dennoch würden Vereine für einen so treffsicheren Angreifer gerne über 80 Millionen Euro hinlegen.
6. Paul Breitner
Paul Breitner galt als Exzentriker und unbequemer Gegenspieler, doch vor allem war er viele Jahre ein großer Stratege im Mittelfeld und der Abwehr des FC Bayern. Der 1951 in Kolbermoor geborene Breitner wechselte mit 19 Jahren zum FC Bayern. Zwischenzeitlich war er drei Jahre bei Real Madrid aktiv. Fünf deutsche und zwei spanische Meisterschaften konnte er gewinnen.
Mit der Nationalmannschaft wurde er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Dabei traf er im WM-Finale mit einem Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich. 1981 wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahres gekürt. Für einen Anführer seiner Art würden viele Teams heutzutage vermutlich bis zu 70 Millionen Euro ausgeben.
7. Karl-Heinz Rummenigge
Heutzutage ist Karl-Heinz Rummenigge mehr als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern bekannt. Doch wussten Sie auch, wie erfolgreich er als Spieler gewesen ist? Der 1955 in Lippstadt geborene Stürmer wechselte 1974 von einem Amateurverein zum FC Bayern. Bereits in der zweiten Saison avancierte er zum Stammspieler und Torjäger.
Zwei deutsche Meisterschaften konnte er gewinnen, dreimal wurde er Torschützenkönig in Deutschland. 1980 wurde er mit der Nationalmannschaft Europameister. Im gleichen Jahr wurde er Fußballer des Jahres in Deutschland und in Europa. Durchschnittlich traf er in der Bundesliga in jedem zweiten Spiel. Solche Stürmer wären heute etwa 75 Millionen Euro wert.
8. Günter Netzer
Günter Netzer kann als eine klassische Verkörperung des Spielmachers gesehen werden. Der 1944 in Mönchengladbach geborene Netzer gilt als einer der besten Mittelfeldspieler der Geschichte. Er führte die Borussia aus Gladbach 1970 und 1971 zu zwei deutschen Meisterschaften in Folge. 1973 wechselte er dann zu Real Madrid nach Spanien.
Auch dort gewann er in drei Jahren zweimal die spanische Meisterschaft. 1972 wurde er mit der Nationalmannschaft als zentrale Figur Europameister. In den Jahren 1972 und 1973 wurde zweimal in Folge Deutschlands Fußballer des Jahres. Strategen seiner Art sind auch heute noch sehr gefragt. Deshalb wäre ein Marktwert von etwa 60 Millionen Euro durchaus gerechtfertigt.
9. Franz Beckenbauer
Als internationaler Ausnahmespieler galt Franz Beckenbauer zu seiner aktiven Zeit. Der 1945 in München geborene Verteidiger verkörperte viele Jahre die früher beliebte Position des Liberos. Mit dem FC Bayern wurde er viermal deutscher Meister und Pokalsieger. Dreimal gewann er die frühere Champions League, den Europapokal der Landesmeister.
Seine geniale Spielweise und elegante Bewegungen führten zu seinem Spitznamen des „Kaisers“. Als solcher führte er die Nationalmannschaft 1972 zum EM- und 1974 zum WM-Titel. Viermal wurde er Deutschlands Fußballer des Jahres, zweimal Europas Fußballer des Jahres. Er wurde im Jahr 2000 als Deutschlands Fußballer des Jahrhunderts ausgezeichnet. Für einen solchen Star würde man heute wohl bis zu 150 Millionen Euro bezahlen.
10. Oliver Kahn
Der „Titan“ Oliver Kahn darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Einen Torhüter seiner Klasse würden sich viele Vereine heute wünschen. In 14 Jahren beim FC Bayern entwickelte er sich zu einem Ausnahmetorhüter. Acht deutsche Meisterschaften und sechs DFB-Pokalsiege stehen zu Buche. 2001 gewann er mit dem FC Bayern die Champions League, wo er im Finale drei Elfmeter abwehren konnte.
Bei der Weltmeisterschaft 2002 führte er das Team ins Finale, unterlag dort jedoch Brasilien. Als bisher einziger Torhüter wurde er zum ersten Spieler der WM gewählt. Er wurde dreimal zum Welttorhüter und viermal zum besten Torhüter Europas gewählt. Heutzutage würden Vereine wohl bis zu 80 Millionen Euro zahlen.
11. Stefan Effenberg
Einer der letzten richtigen Anführer einer Mannschaft ist Stefan Effenberg. Der 1968 in Hamburg geborene Mittelfeldspieler wurde deshalb nicht umsonst immer als „Cheffe“ bezeichnet. Auch wenn seine Karriere in der Nationalmannschaft nicht allzu erfolgreich verlief, war er eine prägende Figur des deutschen Fußballs. Nach Jahren bei Borussia Mönchengladbach wechselte er zum FC Bayern, spielte zwischenzeitlich auch beim AC Florenz.
Effenberg gewann dreimal die deutsche Meisterschaft und zweimal den DFB-Pokal. Im Jahr 2001 war er Kapitän der Mannschaft des FC Bayern, die die Champions League gewann. Im Finale erzielte er den Treffer zum 1:1. Im gleichen Jahr wurde er zum UEFA-Fußballer des Jahres gewählt. Ein Stefan Effenberg wäre heutzutage wohl über 60 Millionen Euro wert.