11 beeindruckende Entdeckungen im Eis aus der Vergangenheit

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Wenn die Kälte zuschlägt, kann sie so einiges verschlingen. Egal ob extrem niedrige Temperaturen, tiefe Gletscher, gefrorene Seen oder Permafrost, was einmal vom Eis erfasst wurde, hat kaum mehr eine Chance dies zu überwinden. Aber die Kälte hat nicht nur negative Effekte.

Eis kann ebenso konservierend wirken und somit so einige Schätze aus der Vergangenheit aufbewahren, die uns heute einen erstaunlichen Einblick geben. Solche Funde zeigen uns, wie Menschen früher gelebt haben, zeigen beharrte Mammuts und ausgewachsene Dinosaurier. Aber auch größere Objekte können ganz einfach im Eis verschwinden, von großen Flugzeugen bis hin zu Gebäuden. Selbst ganze, völlig intakte Wälder lassen sich unter dem ewigen Frost finden.

1. Wälder aus der Vergangenheit

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Gletscher achten nicht darauf, was sich ihnen in den Weg stellt. Sie absorbieren in der Regel alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Das bedeutet, dass Felsen, Bäume und eine Vielzahl anderer Trümmer und Naturobjekte von einem Gletscher überrollt werden können und sich unter Eis begraben wiederfinden.

Wissenschaftler nennen dieses Phänomen Moräne. Wälder sind dabei ein spezielles Phänomen, denn wenn diese im Gletscher verborgen sind bleiben oft alle Bäume genau so stehen wie sie zuvor verwurzelt waren. Wenn der Gletscher schließlich schmilzt, kann er einen Wald zum Vorschein bringen, der Tausende von Jahren alt sein kann und erstaunlicherweise immer noch völlig intakt ist.

2. Die Eis-Alligatoren

Manchmal ist das einfrieren im Eis ein jährliches Ritual, das einfach passiert. Genau so funktioniert es bei den Alligatoren in North Carolina. Diese beeindruckenden Tiere scheinen zu spüren, wenn es Zeit dafür ist, dass der See zufriert. Dann begeben sie sich ganz nah an die Oberfläche, stecken ihre Nasen nach draußen und verharren dort bis die Kälte eintrifft.

Dort sitzen sie dann und fallen in die reptilienartige Version des Winterschlafs, während sie nach außen hin atmen können. Eine sehr interessante Art, die erst vor kurzem entdeckt wurde. George Howard, der Manager des Swamp Park in North Carolina, entdeckte im Januar 2019 19 der Alligatoren des Parks in diesem Zustand.

3. Im Eis versteckte Transportmittel

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Auch wenn es zunächst so aussieht, als wären die meisten unter dem Eis eingefrorenen Schätze tierischer Natur, so entdecken Wissenschaftler doch immer wieder Stücke von Technologie aus einer vergangenen Ära. Flugzeuge, Boote und andere Dinge, die verschwunden waren, wurden nach Jahrzehnten wieder entdeckt.

So auch ein Militärflugzeug, das 1952 auf dem Weg nach Alaska abgestürzt ist, und zwar leider genau über einem Gletschergebiet. Aufgrund der Bedingungen auf dem Gletscher konnten die Rettungskräfte nicht an das Wrack gelangen. Es dauerte in der Tat ganze fünfzig Jahre, bis der Gletscher so weit geschmolzen war, dass das Wrack schließlich endlich zu erreichen war.

4. Der Fisch mit dem Fisch

2017 berichtete National Geographic über zwei Brüder aus Indiana, die auf der Oberfläche des Lake Wawasee eine interessante Entdeckung machten. Die Brüder hatten zwei im Eis eingefrorene Fische gefunden, die in einer interessanten Pose festgefroren waren.

Der eine Fisch versuchte nämlich gerade den anderen zu fressen, während die Kälte hereinbrach. Sie machten ein Foto von dem Phänomen und posteten es auf Instagram. Das Foto ging fast sofort viral. Um zu beweisen, dass die Fische echt sind, holten die beiden Brüder die Fische mit ihren Werkzeugen aus dem Eis. Wie genau es zu diesem Szenario kommen konnte, weiß bis heute keiner so genau.

5. Gefrorener Leuchtturm

Als nördlichste Region der Vereinigten Staaten ist Michigan dafür bekannt, dass es im Winter ziemlich kalt wird. Michigan erreichte einmal mit minus 51 Grad die niedrigste Temperatur aller Zeiten. Vor diesem Hintergrund ist es nicht ausgeschlossen, dass der Michigansee zufriert.

Und wenn er zufriert, sind die Leuchttürme rund um den See oft nicht weit davon entfernt. So auch der Leuchtturm von St. Joseph, der 1844 erbaut wurde. Im extrem kalten Winter kann es passieren, dass selbst die Leuchttürme an der Küste durch die wirklich hohe Luftfeuchtigkeit mit einer dicken Eisschicht überzogen sind und einen wirklich magischen und wunderbaren Anblick schafft.

6. Welpen aus der Eiszeit

Laut der Webseite PHYS fanden Wissenschaftler in Russland im Jahr 2016 auf der Suche nach anderen archäologischen Funden etwas ganz besonderes. Es war die Nase eines Welpen, die aus dem Permafrost ragte. Dies führte zur Entdeckung eines Paares von Welpen in perfektem Zustand, die laut Angaben der Wissenschaftler auf 12.460 Jahre geschätzt werden.

Es wurde noch nie zuvor berichtet, dass so alte Welpen in einem so erstaunlichen Zustand gefunden wurden. Und das Beste daran: Die Säugetiere waren soweit intakt, das heißt, dass Haut, Fell, und selbst die inneren Organe noch völlig vorhanden waren. So etwas gab es in der Geschichte der Archäologie vorher noch nie.

7. Pfeilspitzen im Eis

Neben Tieren und Maschinen finden sich auch in der Tat oft sehr interessante Werkzeuge und Waffen im Eis. So zum Beispiel auch eine ganze Menge Pfeilspitzen, die von einer alten nordamerikanischen Zivilisation stammen, die offensichtlich ein gutes Verständnis für Metallurgie hatte.

Während der genaue Stamm nicht bekannt ist, wurden sie im heutigen Wisconsin gefunden und stammen vermutlich aus der späten archaischen Periode. Was die Pfeilspitzen noch bemerkenswerter macht: Sie sind mit Widerhaken versehen und sind ähnlich der heutigen Angelwerkzeuge. Das bedeutet, dass sie speziell für die Jagd hergestellt wurden. Aus diesem Fund lässt sich für die Wissenschaft sehr viel ableiten.

8. Die Dinosauriermumie

Im Jahr 2011 fanden Bauarbeiter bei der Arbeit in der Miene etwas ganz besonderes. Während sie es gewohnt waren, jede Menge Steine mit ihren großen Maschinen beiseite zu schaffen und ab und an auch mal versteinertes Holz finden, so hätten sie doch nie gedacht, dass sie einmal auf einen Dinosaurier stoßen würden.

Und nicht nur irgendein Dinosaurier, sondern der am beste erhaltene Dinosaurier aller Zeiten. Dieser 110 Millionen Jahre alte Pflanzenfresser bewohnte das Gebiet des heutigen Westkanadas. Die Bedingungen seines eisigen Begräbnisses ermöglichten es den Wissenschaftlern, einen erstaunlichen Blick darauf zu werfen, wie dieser Dinosaurier aussah, als er noch lebte.

9. Der letzte Tauchgang eines Vogels

Laut der Website RSPB kann die Winterzeit für Vögel unglaublich schwierig sein. Nicht nur fällt ihnen die Nahrungssuche dann schwerer. Leider sind einige Vögel, darunter der Eisvogel, darauf angewiesen ihre Nahrung aus dem Wasser zu beziehen. Oft ist die Kälte so extrem, dass die Vögel einen schnellen Tauchgang durchführen wollen um einen Fisch zu ergattern.

Doch sobald der kleine Körper unter Wasser gerät, schlägt die Kälte zu. Der kleine Eisvogel wird innerhalb weniger bis auf die Knochen durchgefroren. Mehr als eine Handvoll Eisvögel werden während der Wintersaison in Nordbayern eingefroren schließlich wieder in Eisblöcken gefunden. Ein wirklich sehr trauriges Schicksal.

10. Yuka, das Wollmammut

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Das Wollmammut Yuka ist wirklich ein einzigartiger Fall. Während im Laufe der Geschichte viele Mammuts entdeckt wurden, so ist dieses Mammut etwas Besonderes. Denn es ist eines der am besten erhaltenen Mammuts, die je ausgegraben wurde. Damit ging das 2010 gefundene Tier im Eis in die Geschichte ein.

Man geht davon aus, dass Yuka rund 28.000 Jahre alt ist und ist in einem so guten Zustand, dass man sogar Zellen von diesem gewinnen konnte. Japanische Wissenschaftler arbeiten seitdem daran, das Mammut zu klonen. Forscher sehen Yuka als einen bedeutenden Schritt in Richtung Zukunft und als einen der wertvollsten Funde der Wissenschaft.

11. Die Mumie namens Juanita

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1955 fanden Forscher der National Geographic Society in Peru auf dem Mt. Ampato ein ungewöhnliches, eingewickeltes Bündel. Das Bündel enthielt die gefrorenen Überreste einer gut erhaltenen Inka-Mumie. Die Wissenschaftler tauften sie auf den Namen Juanita.

Laut HuffPost kamen Studien zu dem Schluss, dass die Überreste der Mumie über 500 Jahre alt waren und um das Jahr 1440 gelebt haben müssten. Juanita traf ihr Schicksal im Alter von 12 Jahren, als sie als Opfergabe für die Inka-Götter ausgewählt wurde. In der Inka-Kultur wurde dies von den Eltern als eine der höchsten Ehrungen angesehen und sie opferten bereitwillig ihre Söhne und Töchter.