Welche 11 Dinge Sie unbedingt über Russland wissen müssen

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Russland gerät immer wieder in die Schlagzeilen aufgrund von politischen Konflikten. Dies hat der ehemaligen Weltmacht einen schwierigen Ruf beschert. Zusätzlich kurbelt Russlands Verschlossenheit diesen Ruf noch an.

Denn auch wenn Russland heute offener erscheint, lange hat sich das riesige Land dem Westen gegenüber abgeschottet. Kein Wunder also, dass sich viele Mythen und Legenden um das riesige Land ranken. Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir Fakten, Wissenswertes und Erstaunliches aus Russland unter die Lupe genommen.

Ob Matroschka, Schach oder das Bernsteinzimmer – über russisches Kulturgut sollte man unbedingt Bescheid wissen. Schließlich gehört das Wissen darüber zur Allgemeinbildung. Neugierig? Hier geht es los mit elf bemerkenswerten Dingen über Russland.

1. Russland, unendliche Weiten

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Russland ist ein Land mit einer gigantischen Fläche. Das größte Land der Welt hat die fünfzigfache Größe Deutschlands. Es ist auch doppelt so groß wie die USA. Ganze 11,5 Prozent des gesamten Festlands der Erde sind russisch.

Ein weiterer Vergleich illustriert diese beeindruckende Größe in gebührender Weise.
Tatsächlich beträgt die gesamte Oberfläche des Plutos, dem ehemaligen neunten Planeten des Sonnensystems, 16.6 Millionen Quadratkilometer.

Wenn man nun bedenkt, dass sich Russlands Gesamtfläche auf 17 Millionen Quadratkilometer beläuft, dann kommt man ins Staunen. Russland und der Pluto sind in ihren Ausmaßen vergleichbar.

2. Ein Land mit vielen Frauen

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In Russland leben typischerweise wesentlich mehr Frauen als Männer. Diese Entwicklung besteht schon seit mehr als hundert Jahren. Sie lässt sich durch einen einfachen Umstand erklären.

Die ungleiche Verteilung der Population, 54 Prozent Frauen, 46 Prozent Männer, basiert auf einem hohen Lebensalter der Frauen. Männer in Russland sterben aufgrund von Unfällen, ungesunder Lebensweise, Alkohol oder Nikotinsucht, Suizid oder Mord schlicht früher.

Einzig in wenigen Regionen Russlands verhält sich dies andersherum. Ländliche Gebiete, an denen mehr Männer als Frauen leben, liegen fast allesamt in Sibirien. Die Lebensbedingungen dort sind besonders hart und unwirtlich.

3. Puppe in Puppe – die Matroschka

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Matroschka-Puppen kennt fast jeder. Es handelt sich bei ihnen wohl um ein russisches Wahrzeichen schlechthin. Diese Puppen sind meist handbemalt und bestehen aus Linden- oder Birkenholz. Touristen lieben diese Puppen als typisches Souvenir.

Die Matroschkas sind ineinander verschachtelt. Im Inneren einer Puppe findet sich die nächste. Diese wiederum birgt in sich eine Weitere und immer so fort.

Erfunden wurde die Matroschka wahrscheinlich im Jahr 1898. Ihre Väter waren mutmaßlich der Maler Sergej Maljutin und der Drechsler Wassilij Zwjozdotschkin. Es gilt die Annahme, dass die Erfindung der Puppe von japanischen Figuren inspiriert war. Einen großen Einfluss hatten wohl auch bemalte Eier, die in Russland eine sehr lange Tradition haben.

4. Angeln in Russland – ein Volkssport

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Angeln ist der Russen liebster Sport. Dabei gibt es etwas Bemerkenswertes an dem russischen Zeitvertreib. Während überall anders auf der Welt dieser Zeitvertreib als Männerdomäne gilt, sieht das in Russland ganz anders aus. Dort gehen Frauen ganz selbstverständlich auf die Fischwaid.

Absolutes Topthema in Russland ist übrigens eine Spezialform des Angelns: das Eisfischen. Darin kann man die Russen getrost als Experten gelten lassen. Wenn die Temperaturen erst so richtig in den Keller fallen, dann machen sie sich auf den Weg, köstliche Fische zu erbeuten.

Für das Eisfischen wird ein Loch in die Eisdecke geschnitten. Mit einer Eissäge oder auch einem Meißel klappt dies ganz hervorragend!

5. Kostbarer Prunkraum – das verschollene Bernsteinzimmer

In der Nähe von Sankt Petersburg, genauer im Katharinenpalast in Zarskoje Selo hat es sich zuletzt befunden: das sagenumwobene Bernsteinzimmer. Ein prunkvoller Raum voll von Bernstein, Gold und Spiegeln.

Das Bernsteinzimmer gilt bis heute als verschollen. Sicher ist nur, dass es den Nazis zum Opfer gefallen ist. Sie verbrachten ihre Raubbeute nach Königsberg, heute Kaliningrad in Polen.

Die Rote Armee nahm das Bernsteinzimmer auf ihrem Vormarsch im Jahr 1944 an sich. Danach verlieren sich seine Spuren. Auch wenn lange Zeit nach ihm gesucht wurde – über seinen Verbleib gibt es nur Spekulationen. Eine originalgetreue Rekonstruktion lässt sich immerhin im Katharinenpalast bestaunen.

6. Die Schachliebe einer ganzen Nation

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Beim Schachspiel lassen die Russen mit Vorliebe den gedanklichen Muskel spielen. Das ist kein Witz: Die Russen sind echte Schachnarren und lieben dieses Spiel der Strategen seit Jahrhunderten.

Als die Bolschewiken unter Lenin 1917 die Macht ergriffen, traten sie als große Förderer des Schachspiels auf. Ab da wuchs die Liebe zum Schachspiel innerhalb der russischen Bevölkerung in großem Maß. Das erste staatlich gesponserte Schachturnier fand 1921 in Moskau statt.

Faktisch finden sich wieder und wieder russische Schachspieler in den Bestenlisten. Bedeutende Schachspieler der Geschichte waren zudem nicht selten russischer Herkunft.

7. Blumenkultur und Eitikette in Russland

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Natürlich kann man auch sein Herz in Russland verlieren. Wenn dies nun der Fall ist, kann es sehr romantisch werden – der Liebsten will man womöglich einen Strauß Blumen schenken. Allerdings sollte man in Russland dafür etwas im Kopf behalten: Eine gerade Anzahl an Blumen wird nur zu Beerdigungen überreicht.

Und noch etwas sollte man beim Blumenschenken in Russland beachte – die Farbe Gelb gilt als tabu! In Russland kursiert nämlich der Aberglaube, dass gelbe Blumen Unglück brächten.

Tatsächlich gilt in Russland eine noch weitreichendere Etikette hinsichtlich der Symbolik vieler Blumen. Für ein Date außerdem wichtig: umso kräftiger die Farbe der Blume, umso stärker das Gefühl.

8. Russische Winter bergen Gefahren

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Die Winter in Russland sind kalt, frostig und beschwerlich. Sie geht auch mit einer nicht zu unterschätzenden Unfallgefahr einher. Hierzulande fände man dies wohl skurril: Eiszapfen, die Menschen das Leben kosten.

Nicht allein genug, dass die tiefen Minusgrade in Russland die Gefahr zu erfrieren bergen – immer wieder lösen herabfallende Eiszapfen schwere Unfälle aus. Überall in Russland hängen diese Eisgebilde in gigantischer Größe an Dachrinnen.

Passanten, die unter den Dachrinnen entlangspazieren, müssen im Winter in Russland also sehr achtsam sein. Im Jahr 2010 gab es mehr als 150 Unfälle in Verbindung mit Eiszapfen in Sankt Petersburg.

9. Ein gigantisches Bauvorhaben – der Bergingstraßentunnel

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Die Idee, Russland und Alaska mittels eines Tunnels zu verbinden, existiert schon über einhundert Jahre. Inzwischen hat die Realisierung des Projekts konkretere Züge angenommen.

Der russische Präsident Vladmimir Putin hat grünes Licht für das als TKM-World Link bekannte Projekt gegeben. Neben Russland sitzen auch die USA und China als Investoren mit im Boot.

Der Tunnel soll unterhalb der Beringstraße entlangführen. Er wird eine Länge von ganzen 104 Kilometer lang werden und wird stolze 65 Milliarden Dollar kosten. Hauptsächlich sollen durch ihn Güter, auch Gas und Öl transportiert werden. Dafür werden ihn eine Autobahn und eine Eisenbahn-Schiene durchlaufen.

10. Wo die süchtigen Braunbären wohnen

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Aberwitzig, dennoch wahr: In Russland leben viele süchtige Braunbären. Die Bären, die im Kronotsky-Naturschutzgebiet au der Halbinsel Kamtschatka leben, sind heiß auf Kerosin und Gas.

Ihren Suchttrieb befriedigen die Braunbären, indem sie an zurückgelassenen Fässern schnüffeln. Sie scheuen keinerlei Anstrengung, um einen Tropfen Kerosin zu erhaschen. Aus diesem Grund verfolgen sie sogar Helikopter, die über das Naturschutzgebiet fliegen.

Alkoholabhängige gibt es in Russland ebenfalls. Dies mag man gewissenlos finden, aber es sind Menschen, die diese Bären mit Alkohol versorgen. Einzig und allein, weil sie sich einen großen Scherz draus machen.

11. Knöllchen für schmutzige Autos

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In Russland mit einem ungewaschenen Auto herumzufahren, kann teuer werden. Vordergründig mag es verrückt klingen, dass in Russland dafür ein Bußgeld existiert. Wenn man der Regel auf den Grund geht, dann scheint sie ihre Berechtigung zu haben.

In Russland regnet und schneit es oft. Dies hat zur Folge, dass viele Straßen schlammig werden. In den schlammigen Straßen herumzufahren hat zur Folge, dass Autos schnell sehr schmutzig werden. Es besteht die Gefahr, dass der Schmutz Nummernschilder unkenntlich macht.

Da dieses Bußgeld von bis zu 200 Euro auch für Touristen und Mietwagen gilt, sollte man im Russland Urlaub gewarnt sein.