„Hippie Hippie Shake“: Die unvergleichlichen 60er Jahre

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Was für ein Jahrzehnt! Natürlich weist jeder Zeitabschnitt Besonderheiten, bedeutende Ereignisse und wichtige Errungenschaften auf, doch in keinem Jahrzehnt gab es mehr Aufbruch und Wandel als in den 60er Jahren. Nach dem zerstörerischen 2. Weltkrieg, kam das Wirtschaftswunder und die Menschen begannen wieder Fuß zu fassen. Dies leitete die wilden 60er Jahre ein. Althergebrachte Werte wurden nun endgültig infrage gestellt.

Unternehmen Sie mit uns eine kleine Zeitreise und tauchen Sie in eine faszinierende Epoche ein, als die Technik die privaten Haushalte eroberte, die Jugend sich gegen das Establishment auflehnte und sich diese Bewegungen in Kunst und Kultur ausdrückten. Machen Sie sich auf nostalgische Gefühle gefasst.

1. Woodstock Festival

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So mancher von uns würde viel geben, hätte er dabei sein können beim legendären Woodstock Festival. In den 60er Jahren wurde der Rock als Musikgenre geboren. Der Rock hatte sich aus dem Rock’n‘ Roll der 50er Jahre entwickelt und schwappte von England nach Amerika. Jugendliche und junge Erwachsene brachten durch ihre Musik ihren Freiheitsdrang und ihre Liebe zum Frieden zum Ausdruck. Drogenkonsum versinnbildlichte den Wunsch nach gesellschaftlichem Ausstieg.

Vom 15. bis 18. August 1969 fand im US-Staat New York im Ort Bethel ein Musikfestival statt, dass mehr als 400.000 Menschen anzog. Legendäre Musiker und Bands wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Ten Years After, The Who, Joe Cocker, Santana und einige andere zogen mit ihrem Können das enthusiastische Publikum in ihren Bann.

2. Breakfast at Tiffany’s

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Audrey Hepburn wurde im Jahre 1961 durch ihre Rolle als Holly Golightly in dem Film Frühstück bei Tiffany’s weltberühmt. Noch heute hat der Film Kultstatus und die Schauspielerin gilt als Stilikone für Eleganz. Eigentlich hatte der Regisseur Truman Capote die Schauspielerin Marilyn Monroe als Besetzung vorgesehen. Kaum zu glauben, dass Audrey Hepburn die zweite Wahl war, denn sie verkörperte ihre Rolle als Party- Girl und Prominente mit spielerischer Leichtigkeit.

Wie prägend der Film für die Modeindustrie war, beweist die Neuauflage der Sonnenbrille die Holly Golightly trug im Jahre 2011. Für 440 US-Dollar konnte man zum 50- jährigen Jubiläum des Films einen Nachbau der Shades kaufen.

3. Sonnenbaden als Freizeitvergnügen

Im Jahr 1960 wurde der Song „Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka Dot Bikini“ von Paul Vance und Lee Pockriss durch den Sänger Brian Hyland zum Hit. Kein Wunder, denn er bringt die Sehnsucht der Menschen nach unbeschwerten Urlaubstagen zum Ausdruck. In den 50er und 60er Jahren begann der Massentourismus. Millionen von Menschen begannen Badereisen zu unternehmen und Meer, Sonne und Strand wurden Synonyme für Wohlstand und Erholung.

Das Foto entstand im Jahre 1965 im amerikanischen Badeort New Port Beach. Es veranschaulicht wie genussvoll sich die Menschen damals der Sonne aussetzten. Nachdem man inzwischen weiß, wie gefährlich unmittelbare Sonneneinstrahlung für die Haut ist, ist dies aus heutiger Sicht ein zweifelhaftes Vergnügen,

4. Schiefertafel und Griffel

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Auch wenn man oft Stimmen hört, die behaupten im Schulsystem würde sich gar nichts ändern, so stimmt dies nicht ganz. Die 60er Jahre läuteten im Erziehungs– und Unterrichtssystem einen langsamen Wandel ein. Der bis dahin vorherrschende autoritäre Schulstil wurde mehr und mehr von einer offenen Haltung abgelöst. Generationen von Schülern hatten bis dahin mit Ohrfeigen, Tatzenstock und Kopfnüssen leben müssen.

Langsam wich auch die Schiefertafel modernen Schreibheften. Doch die Entwicklung vollzog sich langsam. Die Grundschule wird noch Volksschule genannt und die Schüler trugen braune Lederranzen. Schönschrift blieb weiterhin ein Unterrichtsfach. Tugenden wie Fleiß, Ordnung und Sauberkeit gehörten damals zu einem guten Schüler.

5. Brigitte Bardot

Jede Zeit hat ein Schönheitsideal. In den 60er Jahren verkörperte die französische Schauspielerin Brigitte Bardot die nahezu perfekte Frau. Die blonde Schönheit arbeitet zunächst als Modell und heiratet mit 18 Jahren gegen der Willen der Eltern den jungen Regisseur Roger Vadim. Ihr erstes Kind lässt sie abtreiben, was zur damaligen Zeit noch als absolutes Tabu galt. Brigitte Bardot wird durch den Film „Und immer lockt das Weib“ als Schauspielerin weltberühmt.

Von 1966 bis 1968 ist „die Bardot“ mit dem Lebemann Gunther Sachs verheiratet. Er lässt für seine Angebetete rote Rosen auf das gemeinsame Anwesen regnen. Heute lebt das inzwischen 85-jährige Schönheitsidol in Saint Tropez und engagiert sich für den Tierschutz.

5. Jungle Pam

In den 60ern wurden in den USA sogenannte „Drag Racing“ Autorennen beliebt. Hierbei treten zwei Rennfahrer mit Wägen im K.O. System gegeneinander an. Russel James Liebermann genannt „Jungle Jim“ war ein Star der Szene. Er war bekannt für seine spektakulären Rückwärtsfahrten mit 160 Kilometer pro Stunde.

Die 18-jährige Pam Hardy war die Freundin und Assistentin des Show-Rennfahrers. Leicht bekleidet lieferte die junge Frau am Rande der Strecke zusätzliche Showeinlagen für die Zuschauer und zog damit noch mehr Publikum an. Die junge Frau wurde „Jungle Pam“ genannt. In einem Interview berichtete Pam, wie sehr sie damals der Geruch von Benzin und das Aufheulen der Motoren begeisterten. In den USA ist „Jungle Pam“ seit den 60er Jahren eine Kultfigur.

6. Beatlemania

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Wir nehmen an, dass sie diese Straße kennen. Das Foto zeigt die „Abbey Road“ in London. Die Straße wurde weltbekannt, da sie auf dem Cover des letzten Beatles Albums abgebildet war. Das Studioalbum wurde im Jahr 1969 aufgenommen und leitete das Ende einer Musikära ein. 6 Jahre zuvor hatte die Beatlemania begonnen. Ein Fanrausch, eine Hysterie rund um vier pilzköpfige Popmusiker.

Mit Songs, wie „She loves You“, „From me to You“ und „All You need is Love“ lösten die Musiker überall auf der Welt Kreischen und Ohnmachtsanfälle aus. Die Beatlemania war ein völlig neues Phänomen. Konzerte der Band gerieten völlig außer Kontrolle, da vor allem junge Frauen kreischten, pinkelten und in Ohnmacht fielen. Bis heute ist dieser Fan-Rausch kaum zu erklären.

7. Linda Ronstadt

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Linda Ronstadt wurde die „First Lady of Rock“ genannt. Ihre beispiellose Musikkarriere dauerte über 5 Jahrzehnte und begann in den 60er Jahren. Die Sängerin wurde mit 10 Grammys ausgezeichnet. Seit 2014 hat sie einen Platz in der Rock’n‘ Roll Hall of Fame. Ihr Porträt zierte 6 mal das Cover der Musikzeitschrift Rolling Stone. Inzwischen hat sich die Sängerin wegen einer degenerativen Erkrankung aus dem Musikgeschäft zurückgezogen.

Zu den Evergreens der begabten Sängerin gehören Titel wie „It’s so easy“, „That’ll be the day“ und „Blue Bayoo“. Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte sie in den 70er Jahren. Linda Ronstadt hat über 100 Millionen Alben verkauft und mit zahlreichen bekannten Musikern zusammengearbeitet.

8. Traumberuf Stewardess

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In den 60er Jahren war Stewardess der absolute Traumberuf vieler junger Frauen. Der Beruf hatte einen mondänen Hauch, denn schließlich jetteten die Flugbegleiterinnen durch die ganze Welt. Weite Reisen mit dem Flugzeug waren damals noch ein absoluter Luxus, den sich nur wohlhabende Leute leisten konnten. Stewardess konnte damals nur werden, wer mehrere Fremdsprachen beherrschte und entsprechende Maße besaß.

Mit der Entwicklung des Flugzeugs zum Massentransportmittel kam dem Beruf der Glamour Faktor abhanden. In den 60er Jahren galten Flugbegleiterinnen als charmante, gebildete Schönheiten die oftmals die Gelegenheit hatten auf einem der Flüge einem wohlhabenden Mann zu begegnen. Ein Beruf, dessen Außenwirkung sich komplett geändert hat, denn heute spricht man oft abfällig von diesem Beruf.

9. Spiel und Spaß im Freien

Gummitwist, Verstecken, Räuber und Gendarm und Seilspringen waren in den 60er Jahren beliebte Kinderspiele. Im Fernsehen gab es nur wenig Kindersendungen und Computerspiele gab es noch nicht. Der Hula Hoop Reifen war 1958 erfunden worden und löste einen Hype unter Kindern und Erwachsenen aus. Überall in Parks, Gärten und auf den Straßen sah man Leute, die einen Reifen um die Taille wirbeln ließen.

Auf dem Foto sind Kinder in Harlem zu sehen. Während einer Hitzewelle in den 60er Jahren freuten, sie sich über das Wasser das aus einem kaputten Hydranten spritze. Zwar gab es auch damals Hitzewellen, doch inzwischen habe sich aufgrund der Klimaveränderung die Hitzerekorde verfünffacht.

10. Bürgerrechtlerin im Todestrakt

Den Namen Joan Trumpauer Mullholland sollten Sie sich unbedingt merken, wenn Sie sich für amerikanische Geschichte interessieren. Die inzwischen über 75- jährige Frau ist eine Bürgerrechtsheldin. Schon als junge Frau kämpfte sie für die Rechte der Schwarzen in den USA und nahm in den 60ern an mehreren Sit-Ins teil. Sie wurde etliche Male verhaftet. Wegen ihrer Aktivitäten wurde sie vom Ku Klux Klan verfolgt und bedroht. Joan Trumpauer Mullholland riskierte ihre Universitätsausbildung und stellte sich gegen ihre Eltern.

Die junge Frau saß zwei Monate in der Todeszelle im Gefängnis in Parchman. Zwar wurde sie freigelassen, doch noch heute kämpft sie aktiv gegen Unterdrückung und Ungleichbehandlung.

11. Berühmte Paare

Der Schauspieler Charles Bronson und seine Kollegin Jill Ireland heirateten 1968. Sie drehten gemeinsam 15 Filme. Das berühmte Paar lebte in Santa Monica in Californien und war bis zu Jills Tod miteinander verheiratet. Doch es gab zur damaligen Zeit noch viele andere prominente Paare. Johnny Cash machte 1968 auf der Bühne seiner künftigen Frau June einen Antrag. Daraus entstand eine lebenslange glückliche Ehe.

1964 heiratete Cherylin Sarkisian den Sänger Salvatore Bono. Die beiden wurden als Sunny und Cher bekannt. „I Got You Babe“ und „The Beat Goes On“ zählten zu ihren großen Hits. Ein weiteres sehr erfolgreiches Musikerpaar der damaligen Zeit waren Ike und Tina Turner. „Notbush City Limits“ stürmte Anfang der 70er die Charts.

12. Jugendliche Rebellion

Die 60er Jahre waren ein Zeitalter der jugendlichen Rebellion. Das Foto zeigt Sue Bennett und Joy Calig beim Einkaufen im Bikini. Natürlich erregten sie dadurch Aufsehen, doch der Kampf gegen spießige Lebensweisen gehörte damals zur Jugendkultur. Das Streben nach Autonomie und Freiheit übertrug sich auch auf die Sexualität der Menschen.

Die Einführung der Anti Baby Pille wurde zum Symbol der sexuellen Revolution. Die 60er Jahre waren eben nicht irgendeine Zeit, diese Jahre gelten als Auslöser für große gesellschaftliche Veränderungen. In den USA versuchten junge Leute mit Blumen in den Haaren ihr Ideal von Freiheit, Frieden und freier Liebe zu leben.

13. Stop in the Name of Love

1965 nahm die Mädchenband „Supremes“ das Lied „Stop in the Name of Love“ auf. 1966 wurde der Song für einen Grammy Award nominiert. Die Hauptstimme sang Diana Ross. Bekannt wurde das Lied auch wegen der dazugehörigen Bewegungen. Die Sängerinnen stemmten eine Hand in die Hüfte und die andere wurde abwehrend nach vorn gestreckt.

Ursprünglich gehörten zu der Band vier Frauen, die alle aus dem gleichen sozialen Wohnungsbaugebiet stammten. Richtig erfolgreich wurde die Mädchengruppe jedoch als Trio. 1967 wurde die Band vom Plattenlabel in „Diana Ross and the Supremes“ umbenannt. Ein weiterer großer Hit der Band war „You Can’t Hurry Love“. Das Foto zeigt den Moderator Frankie Avvalon, der mit den Supremes für einen Auftritt probt.