Gefundene Kamera aus 30 Meter Tiefe gibt fantastische Bilder preis

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Der 13. Mai 2014 war ein Tag, an dem Professoren und Bramfield Marine Sciences Center-Studenten wieder einmal auf Tauchtour gingen in der Vancouver Bucht in Kanada. Für die Studenten war dies der letzte Tauchgang für das Studienjahr an der Universität in der kanadischen Provinz British Columbia, gelegen weit im Westen Kanadas.

Aufgabe war es Seesterne zu sammeln und diese für den Unterricht mitzunehmen. Es standen noch einige Forschungsarbeiten offen. Doch neben Seesternen fanden die Studenten bei den Tauchgängen auch noch etwas anderes sehr Erstaunliches und Merkwürdiges zugleich im Sand zwischen den Seesternen liegen. Es war eine Kamera, ziemlich verrostet bereits. Was war wohl auf der SD-Karte? Was verbargen diese Aufnahmen für ein Geheimnis? Das war die große Frage.

1. Tolle Stimmung an Bord des Bootes

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Wie bei den vorherigen Expeditionen auch herrschte unter den Professoren und Studenten eine gute Stimmung. Es waren ziemlich viele Seesterne, die die Gruppe sammeln konnte. T. Osler und B. Doherty machten noch einen Tauchgang, um noch einige Seesterne zu holen. Bei diesem Tauchgang entdeckten die beiden ein Objekt im Sand.

Es war eine Kamera, die wohl schon länger im Sand im Meer liegen musste. Denn die Kamera war verrostet und war schon voller Korallen. I. M. Côté, eine Professorin mit Professur für Meeresbiologie an der Simon Fraser University in Kanada, war überrascht, was ihre Studenten ihr da vom Meeresgrund mitbrachten.

2. Mal was anderes als Seesterne

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Neben der Professorin waren auch die übrigen Professoren und Studenten von diesem Fund begeistert. Denn eine Kamera, die auch schon von Korallen besiedelt ist, findet man schließlich nicht alle Tage. Zunächst einmal mussten sich die Studenten ihrer Forschungsarbeit und den Seesternen widmen.

Erst wenn sie wieder in der Universität waren, befassten sich die Studenten mit der Kamera und würden sich Gedanken machen, wie sie an die Bilder herankommen. Die Frage war, ob die Bilder die offenbar lange Zeit unter Wasser überstanden haben und noch angesehen werden können!

3. Der spannende Moment – Kamera wird geöffnet

Bild: postfun.com

Die beiden Forscher Côté und ihr Kollege Gray öffnen die Kamera. Es war für die beiden ein wirklich spannender Moment. Denn auch das Innenleben der Kamera war ziemlich vom Wasser angegriffen. Doch die beiden fanden tatsächlich eine SD-Karte in der Kamera.

Dann kam eine weitere Frage auf: Ist die SD-Karte noch lesbar und was wird wohl auf den Bildern sein. In diesem Moment ahnten die beiden noch nicht, was sie auf der Speicherkarte vorfinden würde und wie schaurig das sein wird. Der Raum, in dem sich die beiden befanden würde bald gemeinsam mit den beiden eine Zeitreise machen.

4. Speicherkarte intakt – Fotos aus 2012

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Zunächst versuche das Forscherteam Côté und Kollege Gray die Kamera wieder in Gang zu bringen. Doch diese war irreparabel. Doch die SD-Karte war intakt und auf ihr befand sich tatsächlich Fotomaterial, wie die beiden feststellten, als sie die SD-Karte in den PC schoben, nachdem sie gesäubert wurde.

Auf der SD-Karte befand sich ein Fotoordner aus dem Jahr 2012. Die Fotos zu durchsuchen, erschien den beiden Forschern erst einmal unangenehm. Doch die Zweifel warfen die beiden, getrieben von Neugier und ihrem natürlichen Forscherdrang, über Bord und öffneten den Fotoordner. Die Spannung, die sich in diesem Moment im Raum breit machte, kann man gar nicht beschreiben.

5. Aufnahmen von Natur und glücklicher Familie

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Auf den Bildern zu sehen waren Aufnahmen einer anscheinend glücklichen Familie bei Ausflügen und zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Die Aufnahmen schienen in der Region Vancouver gemacht worden zu sein. Daher kam schnell der Entschluss der beiden Forscher, dass sie die Besitzer der Kamera ausfindig machen und ihnen die verlorenen Aufnahmen geben könnten.

Die Bilder deuteten darauf hin, dass der Kamerabesitzer wohl aus der Kleinstadt Brimfield stammte. Noch während des Anschauens der Bilder fasste das Forscherteam den Entschluss einen entsprechenden Aufruf zu starten. Als die beiden auf der SD-Karte weitersuchten fanden sie nicht nur Bilder, sondern auch Videos, genauer gesagt Naturaufnahmen. Das letzte Video war vom 31. Juli 2012 mit einer Aufnahme vom Vollmond über dem Meer.

6. Suche nach Besitzern gestartet

Bild: postfun.com

Bei der Suche nach dem Besitzer der Kamera sollten die Sozialen Medien helfen. Über Twitter kamen mehrere Antworten. Doch diese Antworten führten zu niemanden und zu nichts. Auch in Brimfield selbst suchten die beiden nach dem Kamerabesitzer und hingen dort Flyer auf. Einer der 3700 Einwohner der Stadt meldete sich.

Das fanden die Forscher ein bisschen komisch. Denn außer dieser Person kannte sonst keiner die auf dem Foto auf dem Flyer abgebildeten Personen? Es war ein Taxifahrer, der offenbar eine Person auf den Fotos erkannte. Dieser Mann sein vor einigen Jahren umgekommen als sein Boot sank.

7. Mysteriöser Fall

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Der Forscher Gray machte sich auf zur Küstenwache, um etwas darüber zu erfahren, was der Taxifahrer ihm erzählt hatte. Der Taxifahrer hatte sich zum Glück geirrt. Der Mann hatte den Bootsunfall überlebt. Sein Name war Paul Burgoyne, er war Künstler aus der Region. Nach dem Schiffsbruch wurde er auf einen Felsen gespült, dort gefunden und gerettet.

Dass er überlebte, war ein Wunder. Nun dachten sich die Forscher, dass sie den Mann aufsuchen sollten. Sie wollten ihm von ihrem Fund bei der Forschungstour mit den Studenten erzählen und von ihrem Fund natürlich, der Kamera. Die beiden waren sehr aufgeregt.

8. Überlebt in der Unwetternacht

Bild: Imago / Panthermedia

Den beiden stockte der Atem, als sie von Burgoynes seine Geschichte hörten von der Unwetternacht 2012. Als er losfuhr, war das Wetter noch gut. Doch dann zog ein Sturm auf. Der Mann war ganz allein an Bord. Er verlor die Kontrolle über das Boot.

Das Boot steuerte direkt auf eine felsige Küste zu, gegen den das Boot krachte und sank. Der Mann konnte sich auf den felsigen Abschnitt der Küste retten. Vor Schock und Erschöpfung schlief er ein. Die Küstenwache fand ihn am nächsten Morgen. Die Kamera ging mit dem Boot unter. Doch er war wenigstens am Leben!

9. Ende gut, alles gut

Bild: postfun.com

Die Forscher Gray und Côté brachten dem Künstler die Kamera und SD-Karte zurück. Dieser war außerordentlich glücklich über den Fund. Für Burgoyne waren die Aufnahmen auf der SD-Karte sehr wichtig. Denn die Aufnahmen entstanden an dem Tag, als die Familie die Asche seiner verstorbenen Mutter an ihrem Lieblingsplatz in der Vancouver Bucht verstreuten.

Die Aufnahmen waren für die Familie die einzige Erinnerung an diesen Tag. Burgoyne und seine Frau freuten sich sehr. Das Paar fing gleich an mit der Familie eine Reunion-Feier zu planen. Gray und Côté schickte der Künstler eine Flasche kalifornischen Rotwein vom Weingut in Nappa Valley, das seinem Schwager gehörte.