Jede große Stadt hat ab und an ein Problem mit der Kanalisation. Paris ist eine riesige Stadt. In den Abwasserkanälen landen die verschiedensten Dinge, die da nicht hineingehören. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass es zu Verstopfungen kommt.
Auch an diesem Tag hat sich eine große Menschenmenge versammelt, um zu sehen, was da für einen solchen Aufwand bei Mitarbeitern für die Entwässerung gesorgt hat. Ein solch großes Aufgebot sieht man in der Stadt nur selten. In der Kanalisation hat sich etwas verfangen, dass nicht nur für einen großen Einsatz gesorgt hat, sondern auch für viel Verwirrung. Doch was befand sich da in den Abwasserkanälen?
1. Verstopfte Kanäle sorgen für viel Verwirrung
Ein nicht alltägliches Bild zeigte sich an diesem Tag den Bewohnern von Paris. Die Behörden wurden aufgrund einer großen Wassermenge mitten in der Stadt gerufen. Wenige Minuten später kamen auch schon die Fahrzeuge mit etwa zehn Mitarbeitern, die sich auch gleich daran machte herauszufinden, was da für eine solch große Verstopfung gesorgt hatte. Doch sie konnten nicht ahnen, was sie da gleich finden würden.
Natürlich ist jedem, der eine solche Situation sieht, klar, dass dieses Wasser nicht sauber ist und so schnell wie möglich von der Straße weg muss. So mancher schaulustige Bewohner konnte sich sicherlich denken, was Menschen alles in die Kanalisation werfen. Viele tun es auch selber.
2. Unverantwortliche Bewohner sorgen für Ärger
Menschen werfen viele Dinge in die Kanalisation, die dort einfach nichts zu suchen haben. Obwohl viele Bewohner der Stadt Paris nicht wirklich wissen, dass sie mit ihrem unverantwortlichen Verhalten tagtäglich für viel Ärger sorgen können, tun sie es trotzdem, wenn auch unbewusst. Menschen, die Dinge in der Toilette herunterspülen, die dort eigentlich nicht hineingehören, sind die größten Verursacher von Verstopfungen.
Solche Verstopfungen von Abwasserrohren sind nicht nur für das ganze Haus, in dem wohnt, unangenehm, sie können auch für Wassermengen auf der Straße sorgen. War auch in diesem Fall ein unverantwortlicher Bewohner eines Hauses die Ursache für dieses große Problem? Die Arbeiter wussten es anfangs noch nicht.
3. Erst einmal muss das ganze Wasser weg
Damit die Ursache für die Wassermengen behoben werden könnte, mussten die Arbeiter vorerst das ganze Wasser von der Straße und aus den Kanälen pumpen. Dann erst könnten sie anfangen, nach der Ursache zu suchen. Man kann sich vorstellen, wie das gerochen hat. Zudem sammelten sich auch viele Fahrzeuge mitten in der Stadt an, die aufgrund der Absperrung nicht weiter kamen. Sie mussten entweder Umwege nehmen oder warten.
Das sorgte für Stress und schlechte Laune bei allen Beteiligten. Dennoch mussten die Arbeiter Nerven bewahren, weil sie ja das Problem lösen mussten. Niemand wusste, was da vor sich ging und woher diese ganzen Wassermassen stammen. Was war da in die Kanäle geraten?
4. Der Canal Saint-Martin in Paris
Dieser Kanal wurde bereits zu Zeiten von Napoleon Bonaparte gebaut. Damals diente er als größte Quelle für Trinkwasser für die über 50 000 Bewohner der Stadt. Heute ist das natürlich nicht mehr der Fall. Der Canal Saint-Martin ist eher eine Attraktion für Touristen, aber auch ein Teil der Geschichte Frankreichs.
Wenn hier Wassermengen austreten, die üblicherweise nicht hier sein können, dann ist das nicht nur sehr auffällig, es muss eine große Ursache dafür geben. Wie konnte der Kanal verstopft werden und was war drin, das für so viel Wasser auf den Straßen sorgte? Die Ursache würde schon bald gefunden werden.
5. Ein fester und wichtiger Bestandteil der Geschichte
Napoleon Bonaparte genehmigte damals den Bau des Kanals. Er sollte Trinkwasser für alle gewähren. Darüber hinaus hoffte er, dass der Zugang zu sauberem Wasser die Gesundheitsprobleme in der Stadt kontrollieren würde. Damals gab es viele Berichte über Cholera und andere Krankheiten, die sich aufgrund der schlechten Hygienestandards sehr schnell ausbreiteten.
Der Canal Saint-Martin bedeckte damals fast drei ganze Meilen der Stadt. Zu dieser Zeit wurden auch Lebensmittel und Baumaterialien an Pariser in der ganzen Stadt darüber transportiert. Man kann sich vorstellen, was eine Verstopfung des Kanals anrichten kann. Viele unsaubere Materialien könnten an die Oberfläche geraten und für Krankheitserreger sorgen. Das wäre eine Katastrophe für die Bewohner von Paris.
6. Schwer zugänglich und alles andere als einfach zu reinigen
Dass man Kanäle nur schwer reinigen kann, hat auch den Grund, dass sie untereinander zwar verzweigt, aber von sehr einfachem Bau sind. In den folgenden Jahrzehnten nach dem Erbau des ersten Kanals wurden zwei Kanäle mit demselben Zweck gebaut.
Die Behörden arbeiteten am Bau des Canal Saint-Denis und des Canal de l’Ourcq. Letzterer hatte eine Breite von 3,4 m sowie eine Länge von 108 km. Er fand seinen Weg von den Port-Aux-Barschen nach Bassin de la Villette, um am Ende mit dem Canal Saint-Martin zu verschmelzen. Die Kanäle sind mittlerweile mehrere hundert Jahre alt. Diese Tatsache macht auch ihre Reinigung so schwer. Sie sind bei weitem nicht so zugänglich wie neue Abwasserkanäle.
7. Aus gutem Grund ist der Kanal geschützt
Der Kanal Saint-Martin ist ein sehr wichtiger Ort für die französische Geschichte. Viele Menschen kennen ihn als Ort der wichtigsten Ereignisse während der Französischen Revolution von 1789 bis 1799.
Damals wurde am Kanal ein Gefängnis erbaut. Doch auch aus vielen anderen historischen Gründen ist der Kanal ein geschütztes Denkmal der Stadt. Umso mehr wollten die neugierigen Menschen wissen, was an diesem Tag passiert war, das eine solche Überschwemmung der Stadt verursachen konnte. Sie konnten es kaum erwarten zu sehen, was sich da unter Wasser versteckt hatte. Zwar dachten viele, es sein ein Tier, doch wie sollte dieses unter Wasser sein? Bald schon würden sie es erfahren und eine Überraschung erleben.
8. Menschen werfen die ungewöhnlichsten Dinge in den Kanal
Nachdem der Kanal zwei Jahrhunderte lang dort gestanden hat, hat er definitiv viele Dinge mit den Bewohnern der Stadt mitmachen müssen. Menschen werfen ohne Skrupel die verschiedensten Dinge in diesen Kanal. Die Behörden versuchen, den Kanal alle zehn bis fünfzehn Jahre reinigen zu lassen.
Auf was für ungewöhnliche Dinge sie dabei stoßen, lässt wirklich die Frage aufkommen, was sich die Menschen nur dabei denken, wenn sie ihren Müll in den Kanal werfen. An diesem Tag ging es jedoch nicht um eine routinemäßige Reinigung. Etwas war im Kanal und verstopfte diesen dermaßen, dass das Wasser überall aus ihm heraustrat und für die Verschmutzung der Straßen von beiden Seiten sorgte.
9. Die Bewohner von Paris waren mehr als gespannt
Paris, auch als Stadt des Lichts bekannt, birgt viele große Geheimnisse. Einige von ihnen waren im trüben Wasser dieses Kanals versteckt. Die Pariser waren interessiert zu sehen, was unter ihrem geliebten Canal Saint-Martin lag und für so viel Ärger mitten in der Stadt sorgte.
Sie sahen von weitem zu, wie der Entleerungsvorgang weiterging. Was würden die Arbeiter da im Wasser finden? Die Spannung stieg, je mehr die Reinigung sich ihrem Ende näherte. War es nur Abfall, der nicht in den Kanal gehörte oder doch etwas viel Schlimmeres? Die neugierigen Menschenmassen um den Kanal herum wurden immer größer und bald schon sollte sich das Geheimnis lüften.
10. Alle Lebewesen mussten aus dem Kanal heraus
Bevor man den Kanal gründlich reinigen konnte, mussten alle Lebewesen sicher geborgen und in Brutgebieten untergebracht werden. Die Arbeiter haben Karpfen und andere Fischarten, und zwar gleich mehrere Tonnen davon im Kanal geborgen und untergebracht. Erst dann konnte man das Wasser vollständig abpumpen und mit der Reinigung beginnen.
Doch bereits in den ersten Momenten war klar, was die große Verstopfung verursacht hatte. Das, was da im Kanal war, war nicht nur ein Gegenstand es waren ganze Tonnen von Sachen, die im Kanal definitiv nichts zu suchen haben. Lesen Sie hier was die Arbeiter alles aus dem historischen Kanal mitten in Paris geholt haben. Unglaublich, was da alles drin war!
11. Tonnen von Abfall verstopfen den Kanal
Am Grund des Saint-Martin Kanals befanden sich Dinge, die keinesfalls hätten da hineingeraten können, wenn die Bewohner der Stadt sie nicht selbst hineingeworfen hätten. Die Arbeiter holten über 30 Fahrräder und mehrere Motorräder, aber auch Bürostühle, tausende von Flaschen und sogar einige Kloschüsseln aus dem Kanal.
Doch das war noch längst nicht alles. Auf dem Grund des Kanals fanden sie auch Einkaufswagen, Tische und Stühle, aber auch alte Fensterrahmen und Autoteile. Die Schaulustigen sahen zwar von der Brücke zu und fotografierten das ganze Vorhaben sogar, dennoch waren sich viele unter ihnen ihrer Schuld bewusst. Mit Sicherheit wussten sie, dass sie zu denjenigen gehörten, die all das in den Kanal geworfen hatten.