Haustiere stehen bei den meisten Kindern hoch im Kurs. Und auch wir Erwachsenen können einem niedlichen Jungtier selten widerstehen. Viele können sich ein Leben ohne ein Haustier gar nicht vorstellen. Gerade der Hund hat es vielen Menschen angetan. Er ist der treue Begleiter oder einfach der Bewacher von Haus und Hof. Und ein Hund animiert Herrchen oder Frauchen dazu sich an der frischen Luft zu bewegen. So ist und bleibt ein Hund für viele der beste Freund. Verständlich, dass dieser treue Begleiter eine Familie für immer bereichern kann.
Aber was eine chinesische Familie mit ihrem Hund erlebte, ist wirklich unglaublich.
1. Wie alles begann
Die Chinesin Su Yun wollte ihrer Familie etwas Gutes tun. Also wurde ein Hund angeschafft. Sie wollten einen großen Hund und entschieden sich für einen Tibetan Mastiff. So weit, so gut, aber was dann folgte, ist nahezu unglaublich. Der Welpe gedieh prächtig. Schon bald war er einen Meter groß und wog nach 2 Jahren schon 100 kg.
Eine ziemlich ungewöhnliche Entwicklung. Und die Geschichte, die dahinter steckt, ist so skurril, dass sich sogar das renommierte Magazin National Geographic mit der Geschichte befasste und ihr einen Artikel widmete. Sie wollen wissen, was hinter der Sache steckt? Dann lesen Sie einfach weiter.
2. Ein besonderes Urlaubsmitbringsel
Su Yun und ihre Familie, die in Kunming in China wohnen, wollten unbedingt einen Urlaub machen, um vom stressigen Alltag mit Kindern und Arbeit auszuspannen. Also gesagt – getan. Während des Urlaubs trafen sie auf einen Hundewelpen. Der war so niedlich, dass sich alle gleich in ihn verliebten. Die Kinder hatten schon länger den großen Wunsch nach einem Haustier.
Und da konnte Su den braunen Kulleraugen des Welpen nicht widerstehen. Der Welpe wurde adoptiert. Keiner achtete mehr darauf, dass der Händler sagt, es sei eine tibetische Deutsche Dogge, die sehr groß werden kann.
3. Ein Hund namens „Little Black“
Nach der erfolgreichen Adoption waren alle glücklich. Aber natürlich braucht so ein knuffiger Welpe auch einen ansprechenden Namen. Der war schnell gefunden und der Hund wurde liebevoll Little Black „getauft“. Wirklich passend, ist er doch noch klein und hat so wunderschönes schwarzes Fell. Little Black erkundete erst mal seine neue Umgebung, die Wohnung der Familie.
Der ganze Umzugsstress schien ihm aber nicht auf den Magen geschlagen zu haben. Sein Appetit war ungebremst und alle freuten sich, dass es dem kleinen Fellknäuel in seinem neuen Zuhause offensichtlich so gut gefiel. Was für ein süßer, flauschiger Hund.
4. Kleiner Hund mit großem Appetit
Das neue Familienmitglied schien sich wirklich gut eingelebt zu haben und sich wohlzufühlen. Zumindest sein Appetit war riesengroß und ungebremst. Die Familie sorgte sich um ihren Hund und versuchte, alles dafür zu tun, dass es ihm gut geht und er sich auch gut entwickelt.
Aus Unwissenheit gaben sie ihm so viel Futter, wie er wollte. So verspeiste der Kleine pro Tag zwei Eimer voller Nudeln. Niemand dachte sich was dabei, schließlich fraß der Hund immer alles leer und er legte auch schnell einiges an Gewicht zu. Su glaubte, der Welpe würde einfach nur prächtig gedeihen.
5. Erste Zweifel kommen auf
Eigentlich schien alles okay zu sein. Little Black ging es gut, er wurde größer und schwerer und die Familie hatte ihn nach wie vor lieb. Aber komisch war es schon, wie schnell der „Kleine“ wuchs. Diese Gedanken wurden aber wieder verdrängt, schließlich gibt es doch viele Hunderassen, die sehr groß werden können.
Aber dann passierte etwas Seltsames. Little Black stellte sich auf die Hinterpfoten. Ja, manchmal machen Hunde das, aber dann nur für einen kurzen Augenblick. Aber Little Black schien es zu lieben, auf nur zwei Beinen zu laufen. Und da waren sie wieder da diese Zweifel, ob mit dem Hund wirklich alles in Ordnung ist.
6. Riesenbaby?
So ein schöner großer Hund ist schon irgendwie toll. Wenn man mit ihm anderen Menschen auf der Straße begegnet, kann man sich sicher fühlen, weil er vielen Leuten Respekt einflößt. Nur war das Problem, dass Little Black wirklich riesig war. Er war so stark geworden, das es an manchen Tagen unmöglich war, ihn an der Leine zu halten. Manchmal fragte sich Su, ob sie den Kräften des Hundes gewachsen waren.
Auch das Fressverhalten von Little Black war ungewöhnlich. Vom typischen Hundefutter hielt er so gar nichts. Seine Lieblingsspeise waren Nudeln und Obst. Aber Hunde sind doch Fleischfresser und vertragen Obst gar nicht so gut.
7. Ist das noch normal?
So langsam aber sicher begann Su sich doch ernsthaftere Sorgen um den Hund zu machen. Er wurde größer und größer und es schien kein Ende zu nehmen. Und das nahm mit der Zeit auch immer gefährlichere Züge an. Little Black liebt es, auf den Hinterpfoten zu laufen. Und so aufgerichtet, hatte er eine fast angsteinflößende Größe.
Ist das normal für einen Hund? Und nicht nur das auch die Form und Größe der Zähne waren besorgniserregend. Sie wirkten richtig bedrohlich auf Su. Manchmal wenn sie ihn so beobachtet hatte sie den Eindruck, dass auch die Gesichtszüge von Little Black sehr merkwürdig waren, nicht so wie man es bei einem Hund erwarten würde.
8. Wann ist ein Hund, ein Hund?
Mittlerweile war Little Black eindeutig zu groß für die Wohnung geworden und musste deshalb in den Garten der Familie umziehen. Wenn Su ihn dort besuchte, verhielt er sich von Mal zu Mal merkwürdiger. Er stellte sich auf die Hinterbeine und statt laut loszubellen, fing er an zu knurren und zu brüllen.
Die Familie war verwirrt und auch Angst machte sich gegenüber dem einst so niedlichen kleinen Welpen breit. Su versuchte es immer wieder zu verdrängen, aber irgendwann war es doch einfach zu offensichtlich. Little Black hatte auf keinen Fall das Aussehen eines Hundes.
9. Ohne fremde Hilfe geht es nicht mehr
Die Situation wurde immer schlimmer. Schlussendlich musste sich die Familie eingestehen, dass ihr so lieb gewonnener Hund kein Hund, sondern ein Bär war. Su forschte nach und als ihre Befürchtung zur Gewissheit wurde, fühlte sie sich miserabel. Sie war einerseits wütend auf den Verkäufer. Aber dann war da auch die Sorge um die Sicherheit ihrer Familie.
Zugleich war es aber auch Trauer, da ihr geliebter Familienhund mit der neuen Erkenntnis irgendwie gestorben war. Viel drängender war aber die Frage, was jetzt zu tun war. Eigentlich konnten sie nur noch eines tun- die Hilfe von Experten suchen.
10. Die Presse schaltet sich ein
Nachdem sich der erste Schock über die Wahrheit von Little Black gelegt hatte, gab es gleich neue Aufregungen. Die Geschichte konnte natürlich nicht verborgen bleiben. Und so erfuhren immer mehr Leute davon. Schließlich wurde auch das weltweit bekannte Magazin National Geographic auf die Geschichte aufmerksam.
Sie veröffentlichten einen Artikel, in dem sie die Erlebnisse der Familie schilderten. Berichtet wurde dabei, dass solche Geschichten schon öfter passiert sind. Es wurde aber auch klargestellt, dass manche Menschen eine solche Story einfach nur erfinden, um sich für die Haltung eines exotischen Haustieres zu rechtfertigen.
11. Rettung naht
Nachdem sich Su schweren Herzens eingestanden hatte, dass ihr Hund ein Bär war, rief sie bei der örtlichen Behörde an. Die Beamten der Polizei reagierten prompt und statteten der Familie und Little Black einen Besuch ab. Während sich die Beamten davon überzeugten, dass es hier tatsächlich um einen Bären ging, erzählte ihnen Su die ganze Geschichte.
Sie erklärte, dass sie keine Ahnung hatte, dass sie statt eines Welpen ein Bärenjunges gekauft und groß gezogen hatten. Sie war dann auch etwas überrascht, als ihr erklärt wurde, dass es in China verboten ist, wilde Tiere zu halten und zu domestizieren, und sie so einen Gesetzesverstoß begangen hatten.
12. Endlich Klarheit
Zwei Jahre waren nun schon seit der Adoption vergangen. Su und ihre Familie waren nach wie vor schockiert darüber, wie sich alles entwickelt hatte. Die Polizisten konnten aber wenigstens endlich das Rätsel darüber lösen, welches Tier Little Black eigentlich wirklich war. Ihnen war sofort klar, dass es sich um einen asiatischen Schwarzbären handelte. Und nach dem die National Geographic über die Geschichte berichtete, griffen nun auch andere Medien diese auf.
So berichteten dann auch die Magazine People und der Business Insider darüber. Insgesamt interessierten sich immer mehr Menschen für die Story und waren von ihr berührt und fasziniert.
13. Was macht einen Schwarzbären aus?
Asisatische Schwarzbären haben ihre natürliche Heimat in Asien, Südostasien und im Himalaja. Sie werden daher auch Himalaja- oder Tibet-Bär genannt. Ihr Fell ist Hellbraun bis Schwarz. Aber auf der Brust haben sie einen weißen Streifen, der oft wie ein Halbmond aussieht. Besonders deutlich wird das, wenn sich die Bären aufrichten. Das hat ihnen den Beinamen Mondbär eingebracht. Sie sind Allesfresser und für ihre gewaltige Größe bekannt.
In Japan, Korea, Singapur und China sind die Menschen davon überzeugt, dass die Organe des Bären über medizinische Heilkräfte verfügen. Die Bären sind in diesen Ländern daher sehr bekannt.
14. Bärenfarmen
Das Su und ihre Familie an einen Schwarzbären geraten sind, ist nicht ganz verwunderlich. Wie gesagt, glaubt man in China, dass die Organe des Bären über Heilkräfte verfügen. Daher sind sie Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Das ist der Grund dafür, dass es in China mehrere Bärenfarmen gibt, wo die Tiere gezüchtet werden.
Es soll etwa 70 solcher Farmen mit einem Bestand von circa 17.000 Bären in China geben. Su war davon überzeugt, dass der Verkäufer genau gewusst hatte, um welches Tier es sich handelte. Sie war traurig über den Verlust eines Haustieres, aber auch froh, da sie am Ende nicht mehr in der Lage gewesen war, das Tier zu bändigen.
15. Verwechslungsgefahr
Su war verständlicherweise über ihren Fehler ziemlich beschämt. Es war ihr einfach peinlich, dass sie ihren Little Black zwei Jahre lang für einen Hund gehalten hatte. Da war es letztlich nur ein schwacher Trost, dass sie nicht die Einzige war, der so etwas passierte. In den zurückliegenden Jahren hatten die Behörden schon mehrere derartige Fälle gehabt. Außerdem versicherte man ihr, dass die Jungen der Schwarzbären wirklich sehr niedlich aussehen.
Und das Gesicht und die Statur am Anfang ihres Lebens einem Hundewelpen doch sehr ähnlich sind, was erklärt, warum sie von Laien leicht mit einem solchen verwechselt werden können.
16. Ein gesunder aber übergewichtiger Bär
Nachdem die Polizei den Bären gesehen hatte, schalteten sie schnell das Forest Public Safety Team ein. Deren Mitarbeiter kennen sich gut mit Schwarzbären aus. Sie untersuchten Little Black und stellten erleichtert fest, dass er weder Verletzungen noch irgendwelche Anzeichen von einer Krankheit aufwies.
Allerdings mussten sie feststellen, dass Little Black bei einer Größe von 1 Meter und einem Gewicht von beinahe 200 kg übergewichtig war. Sie wollten ihn zwar so schnell wie möglich in das Yunnan Wildlife Rescue Center bringen, aber dafür war er zu dick. Aus dem Grund wurde Little Black erst mal ganz viel Bewegung verordnet.
17. Aufklärungsarbeit
Da der Fall mit Little Black so hohe Wellen geschlagen hatte, nahmen die örtlichen Behörden dies zum Anlass, etwas Aufklärungsarbeit zu leisten. In letzter Zeit waren einfach zu viele ähnliche Fälle vorgekommen. So wurde die Öffentlichkeit verstärkt darauf hingewiesen, dass es verboten ist, Wildtiere, die dem staatlichen Schutz unterliegen, zu züchten, zu domestizieren, zu halten, zu jagen, zu töten oder auch zu verkaufen.
Die Tierschutzabteilung machte dabei klar, dass es sich um Straftaten handelt, die je nach Fall auch als schweres Verbrechen gelten. Sie wiesen außerdem darauf hin, dass diese Tiere auch immer ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen, da es eben keine Haustiere, sondern Wildtiere sind.
18. Abschiedsschmerz
Als Little Black transportfähig war, wurde er dann in das Wildlife Center gebracht. Für Su und ihre Familie war das ein sehr trauriger Tag. Sie wussten, dass es so für sie und auch für Little Black am besten war. Trotzdem hatten sie ihn zwei Jahre lang bei sich gehabt und als ihr Haustier betrachtet. Sicher er war kein Hund, sondern ein Bär, aber die Bindung war trotzdem entstanden.
Er war ein Teil der Familie geworden, der jetzt nun einfach fehlte und der auch eine gewisse Leere hinterließ. Und auch die Gewissheit, dass Little Black vielleicht irgendwann zu einer Gefahr geworden wäre, konnte den Abschiedsschmerz nicht lindern.
19. Auffällige Ähnlichkeiten
In China gibt es zwar überall Bärenfarmen, aber die meisten Chinesen kennen den Unterschied zwischen Bär und Hund trotzdem nicht. Es muss aber klargestellt werden, dass das zum Teil weniger mit der Unwissenheit der Menschen zu tun hat. Es liegt einfach daran, dass die Bärenjungen einfach noch nicht die typischen Merkmale wie ein ausgewachsener Bär haben. Ihre Statur, die Form der Ohren und auch die Gesichtszüge unterscheiden sich nicht großartig von einem Hundewelpen.
Man muss also schon ein Experte sein oder zumindest etwas mehr Ahnung von Hunden haben, um den Unterschied zu erkennen. So ist es auch kein Wunder, wenn es in China immer wieder Fälle wie mit Little Black gibt.
20. Der Fall von Scorpion
2015 hatte es in China schon einen anderen Fall gegeben, der auch eine gewisse Bekanntheit erlangt hatte. Hier hatte ein Bauer auf der Straße ein verlassenes Jungtier gefunden. Der Kleine sah etwas verlassen und hungrig aus. So nahm ihn der Bauer mit nach Hause und fütterte ihn. Er gab dem Kleinen den Namen Scorpion.
Er freute sich so sehr, dass der Kleine Appetit hatte und er ihn aufpäppeln konnte. Er merkte dann aber doch relativ schnell, dass er einen Schwarzbären gefunden hatte. Zwar versuchte er, es geheim zu halten, aber am Ende wurden die Behörden doch auf den Fall aufmerksam.
21. Und noch ein Beispiel
Ebenfalls im Jahr 2015 hatte es noch einen anderen Fall gegeben. Ein Lijiang-Bauer war in den Bergen unterwegs, als er ein junges Tier fand, dass Hilfe benötigte. Der Bauer half und fand das Tier so niedlich, dass er den „Hund“ mit nach Hause nahm.
Er fühlt sich ihm so verbunden, dass er nicht nur sein Essen mit ihm teilte, sondern auch immer mit ihm zusammen schlief. Aber irgendwann musste auch er sich eingestehen, dass sein Liebling eigentlich ein Bär war. So mussten sich auch in diesem Fall die Behörden um den Bären kümmern.