Der FC Bayern München ist der berühmteste und größte Verein des deutschen Fußballs. Der 1900 gegründete Verein ist Stand November 2018 mit 291.000 Mitgliedern der mitgliederstärkste Sportverein der Welt. In Deutschland dominieren die Bayern den Fußball seit Jahren, im Jahr 2019 feierte das Team die siebte deutsche Meisterschaft in Folge. Auch international ist der FC Bayern die erfolgreichste deutsche Mannschaft.
Von 2010 bis 2018 stand der FCB dreimal im Finale und viermal im Halbfinale der Champions League. Um dies zu erreichen, sind kluge Transfers nötig, um die Mannschaft immer weiter zu verstärken. Dafür müssen häufig einige Spieler den Verein verlassen. Doch dabei treffen die Verantwortlichen durchaus nicht immer die richtigen Entscheidungen. Diese 11 Spieler hätten die Bayern niemals abgeben dürfen.
1. Toni Kroos
Einer der bedeutendsten Spieler, den der FC Bayern einmal ziehen ließ, ist Toni Kroos. Der aus der Jugend von Hansa Rostock stammende Mittelfeldspieler hatte seinen Durchbruch bei den Bayern ab 2010. Kroos war Teil der Mannschaft beim historischen Triple im Jahr 2013. Aufgrund einer Verletzung konnte er jedoch ab dem Halbfinale der Champions League kein Spiel mehr bestreiten.
Im Jahr darauf gewann er mit Bayern noch einmal das Double und mit der Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft. Aufgrund fehlender Einigkeit bei Vertragsgesprächen wechselte er jedoch im Anschluss zu Real Madrid. Bei Real gewann er von 2016 bis 2018 dreimal in Folge die Champions League. Als einziger deutscher hat er diese Trophäe bereits viermal gewonnen.
2. Michael Ballack
Ein weiterer Spieler, den der FC Bayern nie hätte ziehen lassen dürfen, ist Michael Ballack. Der langjährige Mannschaftskapitän der deutschen Nationalmannschaft wurde im Jahr 2002 als Deutschlands Fußballer des Jahres von Bayer Leverkusen verpflichtet. Bei den Bayern wurde er auf Anhieb zum Stammspieler, in insgesamt vier Spielzeiten gewann er mit dem Team dreimal das Double.
Im Jahr 2005 wollte der FC Bayern mit Ballack zu besseren Konditionen verlängern, dieser jedoch ließ einige Fristen zur Zusage verstreichen. Immer wieder liebäugelte Ballack mit einem Wechsel ins Ausland. Im Jahr 2006 wechselte er schließlich ablösefrei zum FC Chelsea nach London. Mit Chelsea gewann er 2010 die englische Meisterschaft und holte insgesamt fünf Pokalsiege.
3. Mats Hummels
Einen Fehler, den der FC Bayern Jahre später bereute und versucht hat, auszubügeln, war der Verkauf von Mats Hummels. Der 1988 in Bergisch Gladbach geborene Hummels durchlief alle Jugendstationen des FC Bayern, im Jahr 2007 erhielt er den ersten Profivertrag. Im Mai 2007 gab er sein Trübt in der Bundesliga. In der Winterpause 2007/2008 wurde er an Borussia Dortmund verliehen, im Februar 2009 dann endgültig verkauft.
Hummels war fester Bestandteil der Dortmunder Mannschaft, die ab 2010 der ärgste Konkurrent der Bayern wurde. Mit Dortmund wurde er 2011 und 2012 deutscher Meister, 2012 sogar Pokalsieger. Das Finale der Champions League 2013 verlor er jedoch gegen den FC Bayern. 2014 wurde er Mannschaftskapitän des BVB und mit der Nationalmannschaft Weltmeister. Daraufhin holten die Bayern Hummels im Jahr 2016 zurück nach München.
4. Emre Can
Im Juli 2009 verpflichtete der FC Bayern den damals 15-jährigen Emre Can von Eintracht Frankfurt. Der deutsche Mittelfeldspieler entwickelte sich in den Folgejahren zu einem großen Talent, sodass er 2012 seinen ersten Profivertrag unterschrieb. In seiner ersten Saison kam er wettbewerbsübergreifend immerhin auf sechs Spiele. Um Spielpraxis zu sammeln, wechselte er nach der Saison für fünf Millionen Euro zu Bayer Leverkusen.
Gute Leistungen in seinen 29 Spielen sorgten dafür, dass er 2014 zum FC Liverpool wechselte. Dort wurde er auf Anhieb zum Stammspieler. Deshalb debütierte er 2015 auch für die deutsche Nationalmannschaft. 2018 wechselte er schließlich zu Juventus Turin, wo er in seiner ersten Saison 29 Spiele absolvierte und italienischer Meister wurde. Angesichts der Tatsache, dass sein momentaner Marktwert bei 40 Millionen Euro liegt, wird der FC Bayern möglicherweise anders über den Wechsel nachdenken.
5. Martin Demichelis
Martin Demichelis war mitunter einer der zuverlässigsten Verteidiger des FC Bayern, der trotz fehlendem Vertrauen meist seine Leistung brachte. Demichelis wurde 2003 von River Plate aus Argentinien verpflichtet. Zum Stammspieler wurde er erst ab 2004, daraufhin spielte er bis 2007 regelmäßig. Ab 2007 war er jedoch nicht mehr gesetzt und musste häufiger auf der Bank Platz nehmen.
2010 wurde er von van Gaal aus dem Kader gestrichen und wechselte deshalb Anfang 2011 zum FC Malaga. Dort wurde er wieder zum absoluten Stammspieler, bevor er 2013 zu Manchester City wechselte. Bei City absolvierte er in drei Jahren 78 Spiele und wurde 2014 englischer Meister. In der Saison, in der Demichelis die Bayern verließ, gewann die Mannschaft keinen Titel.
6. Lothar Matthäus
Auch einen der berühmtesten Spieler des deutschen Fußballs ließen die Bayern einst ziehen. Die Rede ist von Lothar Matthäus, der von 1984 bis 1988 bei den Bayern unter Vertrag stand. In dieser Zeit reifte er zum Top-Spieler und gewann mit dem Team dreimal die deutsche Meisterschaft. Im Frühjahr 1988 gab Bayern Matthäus jedoch an Inter Mailand ab.
Ausgerechnet bei Inter Mailand wurde Matthäus zu einem Weltstar. 1990 wurde er Weltmeister, Deutschlands Fußballer des Jahres und Europas Fußballer des Jahres. 1991 wurde er sogar erster offizieller Weltfußballer. Deshalb holten die Bayern Matthäus 1992 wieder zurück. Er konnte jedoch an keine seiner besten Leistungen nochmals anknüpfen.
7. Roy Makaay
Im Jahr 2003 verpflichtete der FC Bayern den damaligen Gewinner des Goldenen Schuhs als erfolgreichster europäischer Torjäger. Der Holländer Roy Makaay wechselte von La Coruña aus Spanien nach München. Die Bayern waren insbesondere deshalb auf ihn aufmerksam geworden, weil er in der Gruppenphase der Champions League vier Tore gegen Bayern erzielte. Bei den Bayern war er in vier Spielzeiten einer der erfolgreichsten Torjäger.
In insgesamt 129 Spielen für die Bayern erzielte er 78 Treffer und bereitete 26 vor. Im Jahr 2007 wurde er jedoch von den Verantwortlichen des Vereins fallen gelassen. Diese verpflichteten in einem großen Umbruch Luca Toni, Franck Ribéry und Miroslav Klose. Deshalb wechselte Makaay nach Rotterdam, wo er 2010 seine Karriere beendete. Klose konnte bei den Bayern jedoch bei weitem nicht die Torquote von Makaay erreichen.
8. Claudio Pizarro
Claudio Pizarro war von 2010 bis 2019 der beste ausländische Torläger in der Bundesliga. Im Jahr 2001 wechselte der Peruaner von Werder Bremen zum FC Bayern. Bis 2007 erzielte er in 174 Spielen 71 Tore für Bayern und gewann mit der Mannschaft dreimal das Double sowie 2001 den Weltpokal. Pizarro verließ wie Roy Makaay 2007 den Verein in Richtung London zum FC Chelsea.
Dort konnte er sich gegen die Konkurrenz jedoch nicht durchsetzten und wechselte ein Jahr später auf Leihbasis zurück zu Werder Bremen, die ihn 2009 fest verpflichteten. Möglicherweise erkannten die Verantwortlichen des FC Bayern, dass es ein Fehler war, Pizarro gehen zu lassen. Deshalb wurde er im Jahr 2012 erneut verpflichtet. 2013 gewann der mit dem FC Bayern das Triple, bevor er 2015 wieder zu Werder Bremen wechselte.
9. Douglas Costa
Zum Zeitpunkt, als der FC Bayern Douglas Costa 2017 an Juventus Turin verliehen hatte, schien es für die Bayern die richtige Entscheidung. Mit lustlosen Leistungen hatte er einen Wechsel sogar ein wenig erzwungen. Ganz anders agierte Costa nach seiner Ankunft von Schachtar Donezk in München im Jahr 2015. Er spielte teilweise furios und galt als Top-Verstärkung.
Mit der Zeit nahmen die Leistungen jedoch ab und Costa wirkte lustloser. So wechselte er zu Juventus Turin, wo er nach kurzer Eingewöhnungsphase wieder zu seiner Form von 2015 fand. Mit tollen Leistungen führte er Juventus Turin bisher zu zwei Meistertiteln und einem Pokalsieg. Aufgrund zahlreicher Verletzungen bei den Bayern hätten sie Costa im Nachhinein vielleicht lieber noch ein bisschen behalten und bei Laune gehalten.
10. Arturo Vidal
2015 verpflichteten die Bayern mit Arturo Vidal wieder einen echten Kämpfer für das Mittelfeld. Der Chilene wurde von Juventus Turin geholt, insbesondere als Ersatz für Bastian Schweinsteiger. Mit Bayern wurde er dreimal in Folge deutscher Meister, in seiner ersten Saison holte er gleich das Double. Bei Bayern bestritt er in der Zeit 79 Spiele und erzielte als Mittelfeldspieler sogar 14 Tore.
2018 gab der FC Bayern bekannt, Leon Goretzka zu verpflichten und sah sich deshalb bereit, Arturo Vidal abzugeben. Dieser wechselte deshalb zum FC Barcelona nach Spanien. Vidal fand bei Barcelona anfangs nur schwer einen Platz. Zwar absolvierte er insgesamt 37 Saisonspiele, davon jedoch nur 11 über die gesamte Spielzeit. Bei Bayern haben nicht wenige den Wechsel nicht ganz verstanden.
11. Mario Mandzukic
Im Jahr 2012 verpflichteten die Bayern Mario Mandzukić vom VfL Wolfsburg, was sich als absoluter Glücksgriff erweisen sollte. Der Stürmer war neben seiner Treffsicherheit auch für die mannschaftsdienliche Spielweise beliebt. In seinem ersten Jahr gewann er unter Jupp Heynckes mit den Bayern das Triple und erzielte in 40 Spielen 22 Tore. Im Finale der Champions League traf er zudem zum 1:0.
Obwohl er in der zweiten Saison unter Pep Guardiola sogar noch mehr Treffer erzielte, kam es im Mai 2014 zum Streit mit dem Trainer. Dieser suspendierte ihn für das Pokal-Endspiel, woraufhin er den Verein am Ende der Saison Richtung Atletico Madrid verließ. Nicht wenige forderten in den letzten Jahren immer wieder einen Backup für Robert Lewandowski. Mandzukić wäre hierfür wohl keine schlechte Wahl gewesen.