Böse Überraschung bei Entbindungstermin seiner Fünflinge

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Gerade, weil seine ganzen Freunde sowie viele Familienmitglieder Kinder bekommen haben, sehnte sich Paul Servat immer mehr nach einer eigenen Familie. Auch wenn es für Paul wie ein wunderschöner Traum erschien, sollte dies bald Wirklichkeit werden, als er Barbara Bienvenue kennenlernte. Kurz darauf wurde sie mit Fünflingen schwanger.

Allerdings gab es während der Schwangerschaft immer mehr Schwierigkeiten. Als es dann zur Geburt kam, wurde die Fahrt mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus direkt in die Hölle für Paul. Im Krankenhaus angekommen, schien noch alles okay zu sein, allerdings gab es dann den großen Schock. Gerade Paul Servat stand noch eine sehr böse Überraschung bevor, welche ihm den Boden unter den Füßen wegreißen sollte.

1. Der größte Traum

Paul Servat war Mitte 30, alleinstehend sowie lebte in Montreal. Auch wenn er viele liebevolle Freunde sowie Familienmitglieder in seinem Leben hatte, merkte er, dass er sich nach viel mehr sehnte. Um sich davon abzulenken, arbeitete er sechs Tage die Woche sehr hart. Da seine Liebsten schon Kinder hatten, traf Paul die Entscheidung, sein Leben von Grund auf zu ändern.

Er sehnte sich so sehr nach einer eigenen Familie und wollte sie jetzt endlich gründen. Da sein Leben relativ stabil war und es sowohl beruflich als auch privat sehr gut lief, war er endlich bereit, sich niederzulassen. Jetzt fehlte nur noch die passende Frau.

2. Online-Dating war die richtige Lösung

Da er die Dates aufgrund von Zeitmangel nicht auf herkömmlichen Weg machen konnte, meldete er sich bei einer Dating-Webseite an. Eine Frau namens Barbara Bienvenue weckte sein Interesse. Sie begannen miteinander zu reden und sie entwickelten eine besondere Bindung zueinander. Beide hatten sofort das Gefühl, die richtige Person gefunden zu haben.

Da sie schon 30 waren, beschlossen sie schon nach einigen Wochen, sich persönlich in Montreal zu treffen. Direkt im ersten Moment, in dem sie sich sahen, funkte es bei den beiden. Im Laufe der nächsten Wochen trafen sie sich regelmäßig. Bald kam es bei ihnen zu einer Beziehung. Er verliebte sich Hals über Kopf in sie und vertraute ihr blind.

3. Freudige Nachrichten

Nach zwei Monaten Beziehung wollte Barbara ein ernstes Gespräch mit ihm führen. Sie befanden sich noch in der Kennenlernphase und es erschien alles wunderschön. So hatte er auch keine Ahnung, warum sie mit ihm sprechen wollte. Barbara teilte ihm mit einem breiten Grinsen im Gesicht mit, dass sie schwanger ist. Er konnte die Nachricht gar nicht fassen.

Endlich sollte er Vater werden. Kurz darauf wurde auch Servats Freunden sowie seiner Familie die freudige Nachricht mitgeteilt. Sie freuten sich so sehr, dass sie eine Party für die werdenden Eltern veranstalteten. Allerdings lief während der Schwangerschaft nicht alles wie im Traum. Gerade das erste Trimester macht ihr zu schaffen, von Stimmungsschwankungen, Übelkeit bis hin zur starken Gewichtszunahme war alles dabei.

4. Überraschung beim Arzttermin

Um seiner Freundin währen dieser Zeit besser helfen zu können, überzeugte er sie davon, bei ihm einzuziehen. Denn so war er sich sicher, dass immer jemand für Barbara da war, wenn er wegen der Arbeit nicht da sein konnte. Schon bald lebten sie alle unter einem Dach. Bei beiden kam schon bald die Vermutung auf, dass es mehr als ein Baby geben könnte.

Bei der Gynäkologin kam dann heraus, dass es Zwillinge werden sollten. Paul konnte sein Glück nicht fassen. Im Laufe der Untersuchungstermine fand der Arzt auf einmal Drillinge. Beim letzten Ultraschall kam dann die Wahrheit ans Licht: Es sollten Fünflinge sein. Barbara und Paul waren das glücklichste Paar der Welt.

5. Mit der Überraschung kamen auch die Sorgen

Auch wenn sie sich natürlich freuten, machten sie sich auch einige Sorgen. Immerhin sollten sie zum ersten Mal Eltern werden. Des Weiteren hatten sie finanzielle Sorgen, ob sie es schaffen würden, fünf Kinder großzuziehen. Gerade er machte sich deswegen Gedanken. In seinem Job verdiente er lediglich ein durchschnittliches Gehalt.

Das Geld wäre perfekt für eine kleine Familie, aber nicht für Fünflinge. Paul wurde immer verzweifelter, je näher der Geburtstermin kam. Freunde, Familie sowie Nachbarn waren sofort bereit, die werdenden Eltern zu unterstützen. Da dies nicht ausreichte, mussten sie sich noch etwas anderes einfallen lassen, damit sie das Nötigste für die Kinder hatten, bevor diese zur Welt kamen.

6. Die Geschichte der Fünflinge wurde verbreitet

Gemeinsam mit seinem Freund kam Paul auf die Idee, die Öffentlichkeit über die sozialen Medien um Hilfe zu bitten. Nachdem der werdende Vater einen Plan entwickelt hatte, bat er einige Arbeitskollegen sowie Freunde darum, die Geschichte der Fünflinge zu verbreiten. Gemeinsam wurde eine Facebook-Webseite erstellt, dass der sehr aufgeregte Vater seine Geschichte sowie die Entwicklungsprozesse mit der Öffentlichkeit teilen konnte.

Paul war so verzweifelt, dass er seine beruflichen sowie privaten Kontakte um Hilfe in Form von Sponsoring bat. Kurz darauf erhielten sie Unterstützungsangebote von lokalen Unternehmen. Wo sie jetzt die benötigte Unterstützung erhielten, konnten sie sich wieder mehr auf die Schwangerschaft konzentrieren. Sie vereinbarten, dass sie regelmäßige Updates der Kinder online stellten. Als er allerdings über die Vergangenheit seiner Freundin erfuhr, schloss er die Facebook-Seite wieder.

7. Die Vorfreude steigt

Servat sehnte sich seinen Kindern immer mehr entgegen, auch wenn Barbara immer schlimmere Stimmungsschwankungen hatte. Er blieb stets positiv. Sowohl Paul als auch Barbara arbeiteten in Vorfreude an dem Babyzimmer. Nicht nur Paul war über Barbaras Schwangerschaft sehr glücklich, auch Pauls Eltern konnten es kaum erwarten, die Fünflinge zu treffen. Pauls gesamte Familie stellte sicher, dass es Barbara an nichts fehlte. Paul Servat durfte sich die Namen seiner Kinder aussuchen. Sie teilten herzerwärmende sowie persönliche Augenblicke auf Facebook.

Barbara bekam einigermaßen früh Wehen, was bei Mehrlingen aber oft der Fall ist. Der Geburtstermin sollte jetzt nach 34 Wochen und nicht nach 37 Wochen sein. So musste sich das Paar jetzt auch noch mit der Risikogeburt beschäftigen. Die Ärzte standen ihnen zur Seite und informierten sie ausführlich über Frühgeburten. Die letzten Monate der Schwangerschaft waren voller wunderschöner Momente. Als es nur noch ein paar Tage bis zur Geburt waren, konnten die beiden es kaum noch erwarten.

8. Es kann endlich losgehen

Es war nun alles vorbereitet, von der Kleidung bis hin zur Krippe. In der 34. Schwangerschaftswoche war endlich der große Tag gekommen. Barbaras Fruchtblase war geplatzt und schon ging es ins Krankenhaus. Sie wurden von Familienmitgliedern sowie Freunden ins Krankenhaus begleitet. Paul wartete vor dem Kreißsaal und war mehr als nur etwas nervös.

Als der Arzt endlich ins Wartezimmer kam, spürte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Der Arzt hatte auch keinen freudigen Gesichtsausdruck, sondern einen ernsten beziehungsweise besorgten Gesichtsausdruck. Paul gingen Tausend Fragen durch den Kopf, vor allem, ob es seinen Liebsten gut gehen würde. Durch seine Vorbereitungsbücher wusste er, dass er ruhig bleiben musste, was wegen der schlechten Neuigkeiten jedoch nicht so einfach war.

9. Der Boden wird unter den Füßen weggezogen

Schon bald wurde klar, wieso der Arzt einen so verwirrten Gesichtsausdruck hatte. Auch die Krankenschwestern verhielten sich merkwürdig. Da Paul von seiner Familie umgeben war, bat der Arzt um ein 4-Augen-Gespräch. Der Arzt begann, langsam zu erklären, was los war. Zunächst einmal konnte man keine medizinischen Aufzeichnungen über Barbara finden.

Des Weiteren gab es neben Paul und seiner Familie keine weiteren Kontaktpersonen, die etwas über die Schwangerschaft sagen konnten. Wie konnte keiner etwas dazu sagen, wo Paul und seine Familie Barbara immer beim Arzt abgesetzt haben. Es wurde eine Blutuntersuchung angeordnet. Es kam dabei heraus, dass es keine Babys gibt. Barbara war nie schwanger gewesen. Der Arzt erklärte, dass es sich um eine Phantom-Schwangerschaft handeln würde.

10. Phantom-Schwangerschaft – Wie war das nur möglich?

Paul konnte es nicht akzeptieren. Immerhin hatte er seine Freundin durch die gesamte „Schwangerschaft“ begleitet. Eine Pseudozyese, eine sogenannte Phantom-Schwangerschaft, ist eine psychische Erkrankung, bei der die Frau davon überzeugt ist, schwanger zu sein. Die Frau, die an dieser Krankheit leidet, durchlebt eine Vielzahl der Symptome sowie Anzeichen einer Schwangerschaft. Die genaue Ursache der Phantom-Schwangerschaft ist noch nicht bekannt.

Die Ärzte erklärten ihm die Diagnose immer wieder. Er konnte es aber nicht glauben, immerhin hatte Barbara alle Anzeichen einer Schwangerschaft gehabt. Nachdem die Ärzte auf ihn eingesprochen haben, gab er zu, dass er noch nie einen Beweis für die Schwangerschaft mit seinen eigenen Augen gesehen hat. Leider musste er erfahren, dass Frauen, die unter einer Phantom-Schwangerschaft leiden, auch unter morgendlicher Übelkeit, Milchproduktion sowie Gewichtszunahme leiden können.

11. Schockierende Fakten

Paul erfuhr, dass über 20 % der Frauen, die unter einer Phantom-Schwangerschaft leiden, von einem Arzt sogar als schwanger diagnostiziert werden. Sowohl Paul als auch seine Familie haben nicht gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Frauen sind zutiefst erschüttert, wenn sie erfahren, dass es gar kein Baby gibt. Die Ärzte raten, dass die Personen in der Umgebung gerade dann für die Frauen da sind.

In einigen Fällen wissen aber selbst Ärzte nicht, was sie tun sollen. In North Carolina haben zwei Ärzte beschlossen, bei einer Frau einen Not-Kaiserschnitt herbeizuführen. Zuvor wurde zwei Tage lang versucht, bei der Frau künstliche Wehen einzuleiten. Sie bekamen beide ein Disziplinarverfahren, weil sie nicht einmal nach dem Herzschlag suchten.

12. Erste Verdachtsmomente

Nicht alle aus Pauls Umkreis glaubten an eine „unschuldige“ Phantom-Schwangerschaft. Besonders eine Person aus dem Umkreis glaubte fest daran, dass sie die Phantom-Schwangerschaft nur erfunden hatte. Trotz aller Bedenken wollte Paul Barbara diesen Vertrauensvorschuss geben, auch wenn er sehr verletzt war. Immerhin könnte sie auch Opfer ihres eigenen Wunsches geworden sein.

Es entstanden große Löcher in Barbaras Geschichte, weil sie erzählte, dass sie ständig beim Arzt war. Ärzte können gerade in einem frühen Stadium eine Fehldiagnose stellen. Allerdings muss irgendwann vom Arzt festgestellt werden, dass keine Schwangerschaft vorliegt. Realistisch gesehen, würde eine Fehldiagnose mit Fünflingen allerdings nicht vorkommen. Sowohl Ultraschalluntersuchungen als auch Blutschwangerschaftstests sagen immer die Wahrheit. Zunächst war Paul sauer und verwirrt.

13. Ein schwerer Schlag für Paul

Seine Freundin hatte doch alle Anzeichen einer Schwangerschaft gehabt. Nachdem Laflamme diesen Verdacht geäußert hatte, passten immer mehr Dinge zusammen. Als Erstes war er nie bei Arztterminen dabei. Jedes Mal, wenn sie nach dem Arzttermin nach Hause kam, tischte sie ihm eine neue Lügengeschichte auf. Hierbei ging es vor allem um die Anzahl der Kinder.

Es wurde immer wahrscheinlicher, dass Barbara Bienvenue sich die Schwangerschaft nur ausgedacht hat. Der größte Schlag für Paul war, dass die Ärzte dieser Vermutung zustimmten. Dann fiel ihm ein, was er über Barbara und ihrer Vergangenheit erfahren hatte. Von dieser Person erfuhr er beispielsweise, dass Barbara keinem ihrer Familienangehörigen von der Schwangerschaft erzählt hatte. Sie hatte die Verbindung zu ihnen abgebrochen. Die Familie entschuldigte sich bei Paul, obwohl sie nichts davon wussten. Die traurige Wahrheit ist, dass Barbara schon einmal eine Schwangerschaft vorgetäuscht hatte. All dies tat sie nur, um an die Spendengelder zu kommen.