20 strenge Regeln die, die Armee von Genghis Khan befolgen musste

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Dschingis Khan und seine Untertanen schufen eines der größten Reiche, das die Welt je gesehen hatte. Doch so beeindruckend wie dieses Reich war, so hatte es doch seinen Preis. Der bekannte Anführer der mongolischen Horden schreckte nicht vor Gewalt gegenüber seinen Feinden zurück. Doch es schien auch als wäre das Herr unbesiegbar.

Damit eine solche große Macht überhaupt funktionieren konnte, führte Dschingis Khan viele Regeln ein, die das Verhalten seiner Armee kontrollierten. Und an diese hatte sich jeder einzelne in der Armee zu halten, wenn er nicht mit schwerwiegenden Konsequenzen leben wollte. Diese 11 Beispiele zeigen, was es wirklich bedeutete ein Krieger für Dschingis Khan zu sein.

1. Nichts geht ohne Vorbereitungen

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Dschingis Khan führte seine Krieger erst in die Schlacht, nachdem er gründliche Vorbereitungen getroffen hatte. Ein entscheidendes Element dieser Vorarbeit war das Sammeln von Informationen über die gegnerische Armee. Es war wichtig zu wissen, wie viele Soldaten der gegnerische General zur Verfügung hatte, also war eine Zählung der verfügbaren Truppen der erste Schritt.

Verdeckte Spione, die als Kleriker oder Händler getarnt waren, infiltrierten das feindliche Gebiet um genau diese Informationen zu sammeln. So saßen immer Männer von Dschingis Khan selbst an der Quelle der Informationen. Und wenn Dschingis Khans Truppen erst einmal vorgerückt waren, berichteten Spione über die Lage des Landes. Nichts wurde dem Zufall überlassen.

2. Der Anführer der Feinde darf nicht überleben

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Um eine feindliche Armee auszuschalten, musste ihr Anführer ausgeschaltet werden. Dies war sicherlich eine Taktik, zu der Dschingis Khan seine Truppen ermutigte. In der Tat war es eine der Strategien, die Dschingis Khan schon in seinen frühesten Feldzügen einsetze. So gelang es ihm alle neu eroberten Bereiche unter einem Herrscher zu vereinen, nämlich ihm selbst.

Dschingis Khan erkannte schnell, dass es ein Fehler war, gegnerische Anführer entkommen und am Leben zu lassen. Denn es bedeutete, dass diese sich selbst nach einer Niederlage auf dem Schlachtfeld im Untergrund wieder mit ihren Anhängern versammeln konnten. Also sorgte er stets dafür, dass seine rivalisierenden Generäle und Herrscher mit dem Schwert hingerichtet wurden.

3. Soldaten wurden gerecht bezahlt

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Film: Genghis Khan

Dschingis Khan war auf die Kraft seiner Krieger angewiesen und so musste er diese auch bei Laune halten. Um ihre Loyalität nicht zu verlieren, gab es gewisse Regeln, die der Herrscher aufgestellt hatte, damit die Mongolen auch ihren Anteil der Arbeit abbekamen. Und erstaunlicherweise war das System sogar recht fair aufgebaut.

Als die Mongolen immer mehr Völker eroberten, stahlen sie Wertgegenstände, von Gold und Silber bis hin zu Pferden und Sklaven. Dschingis Khan stellte sicher, dass es ein System zur Aufteilung der Beute gab. Nachdem der Feind besiegt war verwaltete ein extra dafür aufgestelltes Komitee, der Jarqu, die Auszahlungen. So wurde sichergestellt, dass jeder seinen Anteil an dem Sieg erhielt.

4. Loyalität steht an erster Stelle

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Damit die Unterwerfung der vielen Völker reibungslos benötigte Dschingis Khan ganz besonders den bedingungslosen Gehorsam seiner Soldaten. Soldaten und sogar Offiziere konnten ausgepeitscht werden, wenn sie Befehle nicht buchstabengetreu befolgten. Wenn die Ausrüstung eines Soldaten abhandenkam, wurde sogar der zuständige Offizier bestraft.

Einige Vergehen wurden mit der ultimativen Sanktion geahndet, nämlich der Hinrichtung. Zu den Vergehen, die mit dem Tod bestraft wurden, gehörten das Einschlafen auf der Wache, Desertion oder der Rückzug ohne Befehl. Dafür kam es aber unter den Soldaten kaum zu Dingen wie Schlägereien oder ähnlichen Problemen, denn auch das wurde bestraft. Das mongolische Herr zählt zu den loyalsten Armeen überhaupt.

5. Der Ort des Grabes soll geheimgehalten werden

Bild: IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Dschingis Khan starb an einem Sommertag des Jahres 1227. Und man würde annehmen, dass der Mann, der alleinig zum Herrscher über alles geworden war, für immer für die Nachwelt in Erinnerung bleiben möchte. Doch tatsächlich soll Dschingis Khan selbst das komplette Gegenteil verlangt haben. Angeblich ordnete Dschingis Khan an, dass er unter großer Geheimhaltung begraben werden sollte, und dass absolut nichts sein Grab kennzeichnen sollte.

Als Dschingis Khan starb, trugen Soldaten seinen Leichnam an einen geheimen Ort. Im Anschluss ritten sie wiederholt mit 1.000 Pferden über sein Grab, um jeden Hinweis auf dieses auszulöschen. Und auch heute nach 800 Jahren weiß niemand, wo Dschingis Khans Überreste liegen.

6. Die perfekte Ausbildung im Bogenschießen

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Einer der Hauptgründe, warum Dschingis Khan so erfolgreich war, war vor allem die Ausbildung seiner Soldaten. Vor allem waren diese dafür bekannt unglaubliche Fähigkeiten im Bogenschießen zu besitzen. Aber diese so berühmte Treffsicherheit kam nicht einfach aus dem Nichts. Dschingis Khan sorgte dafür, dass das mongolische Volk von Kindheit an unterrichtet wurde.

Es wurden sogar Wettbewerbe abgehalten, um Jungen sowie Mädchen in verschiedenen kriegerischen Fähigkeiten zu testen und auszubilden. Dazu gehörten Nahkampf, Reiten und Leichtathletik, aber auch Bogenschießen. Von den mongolischen Kriegern wurde erwartet, dass sie Experten im Abschießen von Pfeilen waren, während sie ihre Pferde im Galopp ritten und dabei ihr Ziel nicht verfehlten.

7. Religionsfreiheit unter Dschingis Khans Herrschaft

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Dschingis Khan eroberte rücksichtslos große Teile Asiens, des Nahen Ostens und Europas. Doch gleichzeitig war er sehr tolerante Ansichten gegenüber anderen Religionen. Obwohl die Mongolen ihren eigenen Glauben bestehend aus Schamanismus, Geistern und Ahnenkult so versuchten sie nicht diese Religion den eroberten Völkern aufzudrängen.

Dschingis Khan war offenbar der Meinung, dass der Versuch, anderen die Religion aufzuzwingen, mehr Ärger bedeuten würde, als es wert war. Berichten zufolge bemühten sich die Mongolen auch darum, sich auf die Seite der religiösen Führer in den von ihnen annektierten Ländern zu stellen. Sie gewährten sogar Steuererleichterungen für Kleriker und heilige Stätten. So wollte Dschingis Khan verhindern, dass die besiegten Nationen rebellieren würden.

8. Eine Gesellschaft voller Krieger für Dschingis Khan

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Bild: IMAGO / Everett Collection
Film: Genghis Khan

Um seine Pläne durchzusetzen brauche Dschingis Khan vor allem eins: Krieger. Je mehr Soldaten er unter seinem Kommando hatte, desto einfacher würde es sein, seine territorialen Ambitionen zu erreichen. So ist es nicht verwunderlich, dass das Herr nicht darauf warten konnte das sich Menschen freiwillig in den Dienst des Dschingis Khans stellten.

Strenge Gesetze gaben vor wer in der mongolischen Armee zu dienen hatte. Alle wehrfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren, manche Quellen sprechen sogar von 15 bis 70 Jahren, konnten zum Dienst als Soldat herangezogen werden. Die Gesellschaft war extrem militarisiert, rund ein Siebtel der Gesellschaft waren nach Schätzungen im Wehrdienst für Dschingis Khan aktiv.

9. Rückzug ist manchmal die beste Taktik

Bild: IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Das Klischee von den mongolischen Horden, die über die Steppe rasen und alles besiegen, was ihnen in den Weg kommt, hat natürlich ihre Grundlage in der Realität. Aber die Armee des Dschingis Kahns siegte nicht immer, indem sie kopfüber in die Schlacht stürmten. Die Soldaten waren viel gerissener und übten sich in vielen verschiedenen Taktiken.

Der taktische Rückzug war eine Strategie der Kriegsführung, die Dschingis Khan mit großem Erfolg einsetzte. So griffen die Mongolen zum Beispiel mit einer relativ schwachen Streitmacht an und zogen sich dann plötzlich zurück. Wenn der Feind die Verfolgung aufnahm, schlug die Hauptstreitmacht der Mongolen zu.

10. Immer ein Pferd zur Verfügung

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Bild: IMAGO / Danita Delimont

Das Pferd war für den mongolischen Krieger eines der wichtigsten Dinge. Aber die Soldaten hatten nicht nur jeweils ein Pferd zur Verfügung. Stattdessen reisten sie oft mit einer kleinen Herde von vier oder fünf Rössern. So hatten sie immer eines, das nicht müde und erschöpft war, wenn Dschingis Khan sie in den Kampf rief.

Dies gab den Mongolen einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren Rivalen. Mit Pferden konnten sie große Entfernungen mit hoher Geschwindigkeit zurücklegen. Aber das Pferd war für Dschingis Khan auch aus einem anderen Grund wichtig. Die Tiere wurden als Maß für Reichtum angesehen. Je mehr Pferde die Armee hatte, umso wohlhabender war die Truppe.

11. Rechte für Soldaten und Frauen

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Ein wichtiger Aspekt von Dschingis Khans Herrschaft war das Formulieren und Aufstellen von vielen neuen Gesetzen. Gesetze und Regeln die zu diesem Zeitpunkt wirklich erstaunlich waren. Und ein Nebenprodukt davon war ein gewisses Maß an Gleichheit unter dem mongolischen Volk. Erstens bedeuteten Dschingis Khans Gesetze, dass die besten Soldaten befördert wurden und nicht diejenigen mit Verbindungen zu Herrscherfamilien.

Das war damals sehr ungewöhnlich. Zweitens gaben die mongolischen Gesetze den Frauen tatsächlich Schutz und Status. Zu einer Zeit, als Frauenrechte anderswo nicht existierten, und schon gar nicht in dem Maße wie heute, hatten mongolische Frauen oft politische Machtpositionen inne und konnten als Schamanen dienen.