10 Anzeichen für Alzheimer

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Die Alzheimer-Krankheit – kurz Alzheimer genannt – ist die häufigste Art der Demenzerkrankungen. Oft werden die beiden Begriffe Alzheimer und Demenz fälschlicherweise als Synonyme verwendet. Demenz ist jedoch nur eines der Symptome, die während dem Krankheitsverlauf bei den Patienten auftreten können. Meist tritt die Krankheit, bei der sich Plaques im Gehirn ablagern, mit zunehmendem Alter auf.

Auch wenn diese Gehirnerkrankung bisher nicht heilbar ist, ist es wichtig die Symptome frühzeitig zu erkennen, um die Lebensqualität der Patienten verbessern zu können. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen mögliche Warnhinweise für eine Alzheimer-Erkrankung auf. Da der Krankheitsverlauf jedoch nach keinem Schema verläuft und es individuelle Unterschiede gibt, können die vorliegenden Symptome auch eine andere Ursache haben und sollten immer mit einem Arzt besprochen werden.

1. Vergesslichkeit

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Vergesslichkeit allein ist noch lange kein Warnsignal, sollte jedoch dennoch nicht unterschätzt werden. Jeder vergisst hin und wieder einmal wo er seine Brille abgelegt hat oder den Namen eines Gegenüber. Tritt diese Vergesslichkeit jedoch regelmäßiger auf, kann dies ein Anzeichen für eine Alzheimer-Erkrankung sein.

So wiederholen die Betroffenen oft ihre Fragen, da sie die Antwort bereits wieder vergessen haben. Verpassen die Patienten außerdem Termine, die erst wenige Tage zuvor ausgemacht wurden, hilft es Notizzettel zu verwenden. Hier können wichtige Termine und Erledigungen aufgeschrieben werden, damit sie später nicht vergessen werden. Im Krankheitsverlauf wird dieser Gedächtnisverlust immer schlimmer, sodass eine frühzeitige Behandlung sehr hilfreich ist.

2. Fehlende zeitliche und räumliche Orientierung

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Eines der größten Probleme bei einer Alzheimer Erkrankung ist die zeitliche und räumliche Desorientierung. Vor allem die innere Uhr ist bei den Patienten betroffen. So vergessen sie welcher Wochentag oder Monat ist oder sogar welches Jahr gerade geschrieben wird. Sie wissen auch beispielsweise nicht mehr an welchem Tag Weihnachten ist. Aufgrund der Erkrankung erinnern sie sich z.B. an frühere Zeiten und schätzen daher ihre eigenen Kinder als Freunde oder Geschwister ein.

Weitere Anzeichen für eine Demenzerkrankung sind Probleme bei der räumlichen Orientierung. Die Patienten haben Schwierigkeiten sich in vertrauten Umgebungen zurecht zu finden. So wissen sie beispielsweise den Weg zurück zu ihrer Wohnung nicht mehr oder verirren sich im eigenen Haus. 

3. Soziale Isolation

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Anders als bei einer alterbedingten Persönlichkeitsveränderung, bei der man bisherige Hobbys als anstrengend erachtet, kann sich eine Alzheimer-Erkrankung durch einen plötzlichen Rückzug aus dem sozialen Leben bemerkbar machen. Da die Gehirnerkrankung dazu führen kann, dass die Alzheimer-Patienten vergessen, wie bestimmte Tätigkeiten ausgeführt werden, ziehen sich die Betroffenen oft von sozialen oder sportlichen Aktivitäten zurück. Sie meiden oft den Kontakt zu ihren Mitmenschen, da sie sich für die Krankheit schämen bzw. Angst vor einer Blamage haben.

Studienergebnisse zeigen, dass die soziale Isolation nicht nur während des Krankheitsverlaufs hinderlich ist, sondern auch ein Grund für diese Erkrankung sein kann.

4. Wahnvorstellungen

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Der Krankheitsverlauf zeichnet sich durch eine zunehmende Störung des Gedächtnisses aus. Dies kann sich dadurch äußern, dass die Patienten an Wahnvorstellungen und Halluzinationen leiden. Es gibt verschiedene Arten, die sich unterschiedlich bemerkbar machen können. Verlegt der Erkrankte beispielsweise seine Brille, welche anschließend von einem Mitmenschen gefunden wird, macht er diesen möglicherweise dafür verantwortlich.

Andererseits können auch Wahnvorstellungen wie z.B. Abhörungs- oder Verfolgungswahn auftreten. Der Patient hört plötzlich Geräusche, die ihn beunruhigen oder er vertraut seinen Pflegern oder Familienmitgliedern nicht mehr. Außerdem können verschiedene Personen gesehen werden, die in Wirklichkeit nicht vor Ort sind.

5. Sprachstörungen

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Bei Alzheimer können im Verlauf der Krankheit diverse Sprachstörungen bei den Patienten auftreten. So haben diese meist Probleme mit dem Wortschatz bzw. der Ausdrucksfähigkeit. Um sich zu verständigen, verwenden die Erkrankten meist ähnlich klingende Wörter oder Füllworter, da sie sich nicht mehr erinnern können, welche Bedeutung Wörter haben bzw. für was sie stehen. 

So ist es ihnen auch erschwert bestimmte Sätze nachzusprechen, da ihnen das nötige Sprachverständnis fehlt. Oft sind die Gespräche auch von langen Pausen unterbrochen, da sie überlegen, was sie eigentlich sagen wollten. Aufgrund dieser Krankheitsanzeichen wird es schwer den erkranten Gesprächspartner zu verstehen, sodass viele Patienten ein Gespräch meiden.

6. Mangelnde Hygiene

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Im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf können die Betroffenen alltägliche Handlungen nicht mehr alleine durchführen. Darunter zählt auch die persönliche Hygiene. Aufgrund des eigenen Schamgefühls verzichten viele Patienten auf die eigene Pflege, da es ihnen unangenehm ist auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Eine noch größere Herausforderung ist hierbei die Intimpflege, sodass sie die angebotene Unterstützung zuerst ablehnen. 

Hierzu zählt auch, dass sich die Patienten krankheitsbedingt nicht mehr daran erinnern können, wann sie das letzte Mal geduscht oder Zähne geputzt haben. Deswegen ist es wichtig eine Lösungsstrategie zu erarbeiten, um die tägliche Pflege zu erleichtern. 

7. Sammeln und Verlegen von Gegenstände

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Wie bereits angesprochen, vergessen Alzheimer-Patienten oft, wo sich bestimmte Gegenstände befinden bzw. wo sie diese zuletzt hingelegt haben. Bei einem Verlust machen sie die anderen dafür verantwortlich, sodass sie beginnen bestimmte Gegenstände zu horten um sie vor den Angehörigen oder Helfern zu verstecken.

Da sie jedoch im Krankheitsverlauf vergessen, wo sie diese Sachen versteckt haben, beginnen sie in verschiedenen Schränken oder anderen Aufbewahrungsmöglichkeiten danach zu suchen. Bei der Suchaktion kann es in der Wohnung anschließend sehr unordentlich sein. Da die Betroffenen sich nicht mehr erinnern können wohin Lebensmittel gehören, legen sie diese auch gerne in den Kleiderschrank anstatt den Kühlschrank.

8. Entscheidungsprobleme

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Weitere Anzeichen für eine Alzheimer-Erkrankungen können plötzliche Persönlichkeitsveränderungen sein. Neben den bereits angesprochenen Symptomen fällt es den Betroffenen im Krankheitsverlauf schwerer Entscheidungen zu treffen. Ist eine Erkrankung bei den Betroffenen diagnostiziert worden, sollte deswegen über verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung nachgedacht werden.

In bestimmten Bereichen können die Patienten keine Entscheidungen mehr alleine treffen, sodass sie auf eine Betreuung angewiesen sind. So sind die Betroffenen bei wichtigen Terminen oder Entscheidungen nicht alleine. Außerdem haben sie plötzliche Probleme die richtige Kleiderwahl zu treffen. Zu ihrem bisherigen Verhalten unpassend, ziehen sie sich plötzlich ziemlich bunt an oder gehen mit dem Bademantel in die Stadt.

9. Veränderung der Trink- und Essgewohnheiten

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Während dem Krankheitsverlauf verändert sich auch der Geschmackssinn und die Essgewohnheiten des Betroffenen. Zwar ist es normal, dass man im höheren Alter weniger Energie benötigt, jedoch ist es trotzdem wichtig sich ausgewogen zu ernähren. Die krankheitsbedingten Veränderungen können sich unter anderem auf zwei verschiedene Weisen bemerkbar machen.

Zum einen vergessen die Betroffenen oftmals, dass sie gerade gegessen haben und nehmen daher mehrmals am Tag ein Frühstück oder eine andere Mahlzeit zu sich. Zum anderen können auch eine Appetitlosigkeit oder ein fehlendes Durstgefühl weitere Symptome einer Alzheimererkrankung sein. Aufgrund der zu niedrigen Kalorienzufuhr fühlen sich die Patienten körperlich geschwächt. Trinken die Betroffenen zu wenig, steigert das auch noch die Gefahr von Verwirrung.

10. Sehschwäche

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Bei den Betroffenen kann es im Verlauf der Krankheit zu Störungen der Sehkraft kommen. Auch wenn die Patienten bis dahin keine Brille benötigt haben, kann eine Sehschwäche ein weiteres Anzeichen für Alzheimer sein. Die krankheitsbedingte Fehlsichtigkeit kann sich unterschiedlich bemerkbar machen.

Als Beispiele können hierfür eine Störung der Farbwahrnehmung oder Probleme bei der Bestimmung von Kontrasten genannt werden. Während dem Krankheitsverlauf werden die Sinne immer weiter beeinträchtigt, sodass die Patienten Schwierigkeiten beim Lesen bekommen. Wenn die Sehkraft immer schlechter wird, können die Betroffenen Distanzen nicht mehr richtig einschätzen, sodass sie Gegenstände umwerfen oder daneben greifen.