Das müssen Sie lesen! Die Bundesregierung verabschiedete ein Gesetz, das untersagt, bestimmte Hunderassen nach Deutschland einzuführen und zu halten. Wer sich nicht daran hält, riskiert massive Geldstrafen. Die Weggefährten gelten als gefährlich, obwohl das bei entsprechender Erziehung und Sozialisierung eigentlich nicht der Fall ist. Sie Fragen sich warum? Das beantworten wir Ihnen gerne.
Seit dem Jahr 2001 gibt es das strenge Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde, das sogenannte Hundeverbringungs- und Einfuhrbeschränkungsgesetz. Diese Verordnung besagt, dass Sie folgende Hunderassen nicht nach Deutschland einführen dürfen. Denn sie gelten als hochgradig gefährlich. Das gilt allerdings auch für Kreuzungen dieser Rassen untereinander. Welche das sind, lesen Sie in diesem spannenden Beitrag!
1. American Staffordshire Terrier
Dieser vom FCI anerkannte Hund hat seinen Ursprung in den USA. Züchter wollten sich von der Kampfhundeszene lösen, sodass sich eine eigene Rassebezeichnung etablierte. Der American Staffordshire Terrier, kurz Amstaff, sieht dem American Pitbull Terrier sehr ähnlich. Einige Unterschiede gibt es aber doch. Was macht diese Rasse aus?
Der American Staffordshire Terrier gilt als hochgradig gefährlich. Als verbotene Hunderasse dürfen Sie diese Fellnase nicht nach Deutschland einführen. Aber ist das gerechtfertigt? Dieser Vierbeiner bedarf einer konsequenten Erziehung. Ein erfahrender Hundehalter, ist unerlässlich. Dann akzeptiert er Herrchen oder Frauchen als Rudelführer und entwickelt sich in der Regel zu einem treuen Begleiter, der stark auf seinen Besitzer fokussiert ist.
2. Bullterrier
Wir alle haben diese Hunderasse bereits gesehen. Und so manch einer passiert auch schnell die Straßenseite. Diese Rasse stammt aus Großbritannien. Zu seinen Vorfahren zählen der White English Terrier, der Dalmatiner und die Englische Bulldogge. Ursprünglich wurde diese „Schnauze“ für Hundekämpfe gezüchtet. Im 19. Jahrhundert jagte er Ungeziefer und war vielerorts ein zuverlässiger Wachhund.
Mit seinem einzigartigen „downface“, dem nach außen gewölbten Kopf, sieht der Bullterrier im jeden Fall sehr eindrucksvoll aus. Er sprudelt meist über vor Energie, bleibt aber auch in herausfordernden Situationen stets gelassen. Interessant macht ihn sein eigensinniges Wesen. Allerdings sollten Sie sich gut mit Hunden gut auskennen, wenn Sie einen Bullterrier halten möchten.
3. American Pitbull Terrier
Er blickt auf eine traurige Geschichte zurück. Warum? Der Pitbull Terrier wurde in England und Nordamerika in brutale Hundekämpfe geschickt. Er entstand aus einer Kreuzung aus Terriern und englischen Bulldoggen. Vom „United Kennel Club“ (UKC) ist diese Rasse anerkannt, nicht aber von europäischen Vereinen wie dem FCI (Fédération Cynologique internationale).
In Europa sind American Staffordshire Terrier oder Mischlinge eher verbreitet. Seine Eigenschaften: unerschrocken; nur aggressiv, wenn schlecht sozialisiert und erzogen; bereit, sich unterzuordnen; intelligent; verspielt; sanftmütig zu Menschen, auch zu Kindern; athletisch; ausdauernd und stark; anfällig für Hüftdysplasien. Zwar sind, dass großartige Eigenschaften, dennoch ist seine Führung absolut Verboten. Sehen Sie sich den nächsten Vierbeiner an!
4. Bullmastiff
Am 12. April 2001 erließ der Deutsche Bundestag ein „Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde“, das zum einen die Einfuhr, zum anderen die Zucht von Hunden der Rassen American-Pit-Bull-Terrier, American-Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier und deren Kreuzungen verbot. Durch die kräftige Statur und das selbstbewusste Auftreten wirkt der Bullmastiff beeindruckend.
Dennoch steckt hinter der wuchtigen Fassade ein liebevoller und gutmütiger Hund. Die Entscheidung sich einen Bullmastiff nach Hause zu holen sollte lange und gut überlegt sein. Die Rasse eignet sich generell nur für fachkundige und hundeerfahrene Menschen. Da der Bullmastiff in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg und Hamburg auf der Liste der gefährlichen Hunderassen steht, ist die Haltung hier nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.
5. Dogo Argentino
Der Dogo Argentino ist eine zähnefletschende Rasse aus Südamerika, die ursprünglich zur Jagd auf Wildschweine und Raubkatzen eingesetzt wurde. Der Dogo Argentino ist anspruchslos und pflegeleicht, dennoch wird er in einer kleinen Etagenwohnung in einer Großstadt sicher nicht glücklich. Als Familienhund ist der Dogo nur bei erfahrenen Hundemenschen zu empfehlen.
Generell sollten Sie die Anschaffung der Rasse sehr gut überlegen, da sein starker Schutztrieb eine Haltung im dicht besiedelten Deutschland erschwert. Beim Spazieren gehen müssen Sie immer mit Anfeindungen und ängstlichen Reaktionen rechnen. Auch hier: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen steht der Dogo Argentino sogar auf der Liste der gefährlichen Hunderassen.
6. Staffordshire Bullterrier
In seinem Heimatland England ist dieser Hund auch als „Babysitter Dog“ bekannt. Diese Fellnase sucht Anschluss an seine Familie und ist sehr menschenbezogen. Eine glückliche Entwicklung, denn die Rasse wurde ursprünglich für Tierkämpfe in Großbritannien gezüchtet. In Großbritannien kommt diese Hunderasse häufig vor, es ist allerdings verboten sie nach Deutschland einzuführen.
Der Staffordshire Bullterrier zeichnet sich durch dominante Charakterzüge aus. Seine Reizschwelle ist vergleichsweise niedrig. Manche Halter richten ihn leider gezielt auf aggressives Verhalten ab. Allerdings kann der Staffordshire Terrier auch zum zuverlässigen Begleithund werden. Er benötigt eine konsequente Hand, die ihn ruhig, gelassen und ohne übertriebene Härte führt.
7. Keine Regel ohne Ausnahmen
Laut dem Zoll-Verfahren dürfen Sie die oben genannten Hunderassen bzw. derartige Mischlingshunde nicht nach Deutschland einführen. Allerdings gibt es einige Ausnahmen, zum Beispiel: Sie bringen das Tier nach einem Auslandsaufenthalt wieder in das Bundesland zurück, in dem Sie eine Genehmigung vorweisen können.
Oder Sie sind als Tourist weniger als vier Wochen in Deutschland. Sie nehmen die Fellnase als Gebrauchshund mit ins Land, sprich als Dienst- und Behindertenbegleithund oder Hunde des Katastrophen- und Rettungsschutzes. In jedem Fall benötigen Sie alle erforderlichen Papiere. Das sind zum Beispiel: Abstammungsnachweis, Impfpass oder Wesenstestbescheinigung. Klingt vernünftig, oder? Sehen wir uns weitere wichtige Angaben an!
8. Bundesweite und länderspezifische Regelungen
Die Anweisungen sind sehr deutlich: Es ist strikt verboten, Hunde der Rassen American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier nach Deutschland zu importieren. Das ist fast bundesweit so. Da können Sie machen was Sie wollen. Der Bußgeldkatalog ist enorm konsequent. Dennoch unterscheiden sich die Bundesländer stark voneinander. Vielleicht gibt es Hoffnung für Ihren Ort.
Die einzelnen Bundesländer haben allerdings ihre eigenen Regeln aufgestellt: Es gibt Listen, die gefährliche Hunderassen aufführen. Die Hundeverordnungen der einzelnen Bundesländer unterscheiden sich stark voneinander. Während Sachsen drei Rassen als gefährlich einstuft, sind es in Bayern sogar 19. Schauen Sie sich im Folgenden die genauen Auflagen an.
8. Informieren Sie sich über die Auflagen
Möchten Sie sich einen Listenhund-Welpen zulegen? Dann kontaktieren Sie umgehend einen seriösen Züchter, beispielsweise über einen seriösen Tiermarkt. Auch in Tierheimen um die Ecke können Sie fündig werden. Denn all diese Fellnasen warten auf ein neues Zuhause. In jedem Fall sollten Sie folgendes beachten, wenn Sie einen Hund halten der „eigentlich“ verboten ist.
Informieren Sie sich über die genauen Haltungsbedingungen in Ihrer Stadt. Suchen Sie sich eine Hundeschule, die sich mit der jeweiligen Hunderasse auskennt. Achten Sie darauf, Ihr geliebtes Tier konsequent zu erziehen und zu sozialisieren. So wird er ein treuer und liebenswerter Begleiter und Ihr bester Freund.
9. Das gefährlichste Tier?
Sind „Listenhunde“ wirklich so gefährlich, wie ihr Ruf? Die Frage wie gefährlich Kampfhunde wirklich sind, ist äußerst beliebt. Lange Zeit galten sie als gefährliche Waffe auf vier Beinen: Kampfhunde. Kampfhunde haben eigentlich nur ihren Namen bekommen, da sie als Kampfhunde eingesetzt wurde, die für Tierkämpfe, insbesondere für Hundekämpfe aber auch für Kämpfe gegen Bullen und Wildschweine gezüchtet, ausgebildet und eingesetzt wurden.
Doch mal ganz ehrlich. Keine „Seele“ ist böse auf die Welt gekommen. Selbst der niedlichste Jack Russel Terrier kann zur Kampfmaschine ausgebildet werden. Sie können nahezu jedes Tier für Attacken einsetzen, wenn der Mensch es beabsichtigt. Also wer ist jetzt das gefährlichste Tier auf dem Planeten?