Wie Bobo der Gorilla einen kleinen Freund beschützte

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Gorillas sind dem Menschen sehr ähnlich. Sie verbringen gerne Zeit mit Menschen, wenn sie sich einmal mit ihnen angefreundet haben. Darüber muss man sich auch nicht wundern, denn diese großen Tiere sind uns Menschen in der DNA sehr ähnlich.

Sie verhalten sich ähnlich wie wir, fühlen mit und denken bei jedem ihrer Schritte nach, genauso wie der Mensch. Gorillas können ganz leicht trainiert werden. Sie sind durchaus intelligent und verstehen, was wir von ihnen wollen. Auch Bobo ist ein Gorilla, der schon von kleinen Beinen an die Menschen gewöhnt wurde.

Er kann natürlich nicht sprechen, dafür hat er aber seine eigene Art und Weise, um sich den Menschen mitzuteilen. In der folgenden Geschichte geht es um eine Situation, in der Bobo ganz klar bewiesen hat, wie schlau er ist.

1. Die Trainer kennen ihre Schützlinge am besten

Gorillas sind alles andere als gewöhnliche kuschelige Haustiere. Man muss genau wissen, wie man sich in ihrer Gegenwart verhalten muss, um nicht verletzt oder sogar getötet zu werden. Gorillas können launisch und aggressiv werden, wenn sie sich unsicher fühlen oder bemerken, dass jemand uneingeladen ihr Gebiet betritt.

Vor allem auf ihre Weibchen passen sie auf. Bobo ist das beste Beispiel. Doch sein Benehmen war an diesem Tag ungewöhnlich. Die Tierwärter wollten nicht zu nahe kommen und versuchten aus der Ferne herauszufinden, was er in seinen Händen hielt. Plötzlich wurde den Mitarbeitern klar, was es war, und sie waren sich alle einig: Sie hatten noch nie zuvor einen Affen gesehen, der so etwas tat.

2. Bobo wuchs schnell zum dominanten Männchen heran

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Bobo kam als Waisenkind in das Mefou Primatenschutzgebiet in Kamerun. Seine Mutter wurde von Wilderern umgebracht, als er erst zwei Jahre alt war. Als er ankam, war er nicht der geselligste Affe. Doch dank seines Trainers gewöhnte er sich schnell an die neue Umgebung und fand sich auch in der Gruppe mit anderen jungen Gorillas zurecht.

Bald schon wuchs Bobo zu einem starken und dominanten Gorilla heran, der ganz genau wusste, wo er seinen Platz sieht, nämlich auf dem Thron. Bobo mag es nicht, wenn man in seinen Lebensbereich eintritt, ohne dass er Lust darauf hat. Sein Trainer kennt seine Angewohnheiten. Er weiß, wenn Bobo sich merkwürdig verhält, dann hat das einen Grund.

3. Eine Hierarchie gibt es auch bei den Affen

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In seinen ersten Jahren im Schutzgebiet musste Bobo lernen, dass man sich nicht mit jedem anlegen sollte. Er wurde von den größeren und stärkeren Männchen oft vertrieben und angegriffen. Bobo lernte jedoch schnell, wie er sich verteidigen muss.

Je mehr Zeit verging und je mehr Bobo zu einem ausgewachsenen Gorilla wurde, desto gefährlicher wurde es für die anderen Männchen, sich ihm zu nähern. Bobo ließ niemanden mehr an sich heran. Hier kam sein Trainer zum Einsatz, der versuchte, das 350 Pfund schwere Tier so weit zu sozialisieren, dass es mit den anderen Männchen und den Trainern einigermaßen gut auskommen kann. Bobo lernte das Leben in der Gruppe.

4. Ein neues Gesicht in Bobos Leben

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Das Schutzgebiet, das von der in Großbritannien ansässigen Wohltätigkeitsorganisation Ape Action Afrika betrieben wird, beherbergt mehr als 300 Gorillas, Schimpansen und Affen. Jeder Affe braucht einen Trainer, der sich mit ihm beschäftigt. Nachdem Bobo seinen ersten Trainer verabschieden musste, kam Elissa. Sie war eine junge motivierte Trainerin, die sich fest vorgenommen hatte den Gorilla zu sozialisieren.

Als Elissa erkannte, dass es wahrscheinlich etwas gab, das Bobos plötzliches ungewöhnliches Verhalten verursachte, wusste sie, dass sie ein genaues Auge auf ihn haben musste, um sicherzustellen, dass er keine Gefahr für die anderen Primaten darstellte. Und so begann sie jeden Tag intensiv mit ihm zu arbeiten, um mehr über ihn herauszufinden.

5. Bobo wurde auf einmal sehr schreckhaft

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Obwohl die Mitarbeiter im Schutzgebiet den Gorilla bereits seit Jahren kannten, hatte niemand bemerkt, dass der Affe immer mehr in sich kehrte, sich zurückzog und sich von den Menschen fernhielt. Doch als Elissa sein Training übernahm, merkte die junge Trainerin bereits nach den ersten paar Tagen, dass der Gorilla sehr schreckhaft war. Er war ein ausgewachsener dominanter männlicher Gorilla.

Elissa war der festen Überzeugung, dass sein ungewöhnliches Verhalten alles andere als angemessen war. Sie musste herausfinden, was da vor sich ging und aus welchen Grund der Gorilla sich so oft versteckte. Sie machte sich zunehmend Sorgen um Bobo. Deswegen verfolgte sie jeden seiner Schritte mehrere Tage lang.

6. Gorillas die wie Kleinkinder spielen

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Tatsächlich wenden Trainer in ihrer Arbeit mit Gorillas verschiedene Spiele an, um die Tiere zu beschäftigen und sie auf diese Weise beispielsweise zu untersuchen oder aus der Nähe zu betrachten. Elissa hatte also den Plan, am nächsten Tag ein interessantes Spiel mit Bobo zu spielen, um so zu sehen, ob er eventuell verletzt war und deswegen sein Verhalten so schlagartig geändert hatte.


Elissa wusste, dass das der schnellste und beste Weg war, um sich dem Riesen anzunähern. Wenn also ein Riesengorilla spielte, war es im besten Interesse aller, so schnell wie möglich festzustellen, was los war.
Und dann sollte man auch schon aus seiner Reichweite entfernen. Gorillas sind alles andere als ruhige Haustiere, mit denen man spielen sollte.

7. Ein immer ungewöhnlicheres Verhalten

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Ein Teil der Primatenpflege, auf die sich das Schutzgebiet spezialisierte, bestand darin, den posttraumatischen Stress zu bewältigen, den viele Tiere unter den dramatischen Umständen erlitten hatten, die sie dorthin brachten. Also folgte Elissa Bobo tagelang auf Schritt und Tritt, als er sich im Gehege bewegte und immer ungewöhnlicheres Verhalten zeigte.

Was machte er da bloß und warum war er in den letzten Tage ständig alleine? Dann sah Elissa etwas, was sie für die Ursache hielt. Sie sah, dass der Gorilla etwas in seiner Hand hatt und diese fest zudrückte. Sie sah zwar auf den ersten Blick nicht, was es war, sie war sich aber sicher, dass er es mit allen Mitteln Beschützen würde. Elissa musste der Sache nachgehen.

8. Bobo versteckte etwas in seiner Hand

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Tagelang verfolgte die Trainerin den Affen und versuchte herauszufinden, was er da in seinen Händen versteckte. Bobo machte es ihr alles andere als einfach. Zwar ließ er sie in seine Nähe kommen, er war aber schnell wieder im Gebüsch verschwunden. Bobo wollte scheinbar keinesfalls, dass jemand sieht, was er da in seiner Hand versteckte. Elissa machte sich Sorgen.

Die junge Trainerin beschloss sich Hilfe von erfahreneren Kollegen zu holen. Bobo musste untersucht werden. Vielleicht hatte er sich ja an der Hand verletzt und drückte sie deswegen zu. Am ächsten Tag wollten die Mitarbeiter sich um den Gorilla kümmern, selbst wenn das bedeutet, dass er betäubt werden muss.

9. Ein aufregendes Vorhaben mit viel Anspannung

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Elissa wartete, bis Bobo außer Sicht war, bevor sie zu der Wiese ging, wo sie zum ersten Mal seine Verhaltensänderung bemerkte. Sie durchsuchte die gesamte Fläche, fand aber nichts Außergewöhnliches. Aber als sie ihn später am Nachmittag weiter beobachtete, stellte sie fest, dass er seinen geheimen Gegenstand überhaupt nicht versteckt hatte – er hatte ihn bei sich behalten und mit sich herumgetragen.

Alle waren gespannt darauf was der Gorilla in seiner Hand trug. Am Nachmittag war die Entscheidung dann gefallen, Bobo sollte betäubt werden, damit man dem Problem endlich ein Ende bereiten kann. Eins war klar, die Spannung stieg mit jeder weiteren Minute. Alle suchten nach einer Antwort.

10. Eine winzige Kreatur zeigt sich

Als man den Affen betäubt hatte, konnte seine Trainerin endlich in seine Hand sehen. Ein Lebewesen schien in seiner Hand zu sein. Die winzige kreischende Kreatur in der Hand des Affen war zu klein, als dass Elissa sie aus der Ferne identifizieren konnte. Sie würde sich einen weitaus intelligenteren Plan ausdenken müssen, um herauszufinden, was Bobo vorhatte.

Zu groß war die Angst, der Gorilla könnte aggressiv werden, wenn er zu schnell aufwacht und merkt, dass das winzige Tier weg ist. Doch was ist das und warum kreischt es so, fragte sich die Trainerin. Sie ging auf den Gorilla zu und merkte endlich, um was für ein Kleintier es sich da handelte.

11. Ein wirklich unglaublicher Gorilla

Endlich war das Rätsel gelöst. Bobo trug in seiner Hand einen winzigen Primaten mit sich herum. Das Tier war aber so winzig, dass alle es anfangs für ein Nagetier hielten. Es war aber tatsächlich ein Primat. Der Primat, den sie noch stundenlang gründlich beobachteten und studierten, war ein Galago.

Die Mitarbeiter kamen zu dem Schluss, dass die Kreatur aus dem Wald, der das Schutzgebiet umgibt, kam, den Weg in Bobos Gehege gefunden hatte und es sich dort bei ihm gemütlich gemacht hat. Bobo hat wohl echte väterliche Gefühle für das kleine Tier entwickelt und es tagelang versteckt und beschützt. Was für ein Tier und was für eine Trainerin kann man da nur sagen!

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