Dieser Hund fährt jeden Tag alleine mit der U-Bahn

Bild: Britta Prohl Dogs In Mind / Shutterstock.com

Immer wieder hört oder liest man von Tieren, welche mit Zügen, Bussen oder sonstigen öffentlichen Verkehrsmitteln weite Strecken zurückgelegt haben. Doch nur selten war dies von den tierischen Fahrgästen tatsächlich beabsichtigt. Etwas anders sieht die Situation in Istanbul aus.

Dort fährt ein knuffiger Vierbeiner fast täglich mit den dortigen öffentlichen Verkehrsmitteln.

Und im Gegensatz zu vielen Touristen, welche in einer erdrückenden Metropole wie Istanbul schnell überfordert sein können, weiß dieser Hund ganz genau, bei welchen Haltestellen er ein- oder aussteigen muss. Doch wie wird dieser tierische Fahrgast aufgenommen? Wir haben uns die Geschichte für dich genauer angesehen.

1: Eine Überraschung in der U-Bahn

Bild: Martyn Jandula / Shutterstock.com

Als Amir eines Tages in Istanbul in die U-Bahn stieg, staunte er nicht schlecht. Direkt vor ihm sprang ein Hund in den Wagon der Bahn, drängte sich zwischen den Fahrgästen durch und steuerte gezielt einen Platz neben den Türen an.

Nur wenige Haltestellen später sprang der Hund aus der Bahn und verschwand, bevor Amir realisierte, was er gesehen hatte. Kurze Zeit später musste er selbst aussteigen und zur Arbeit gehen. Im Laufe des Arbeitstages vergaß er die ganze Begegnung und wurde erst einige Tage später erneut mit der Thematik konfrontiert.

2: Die erneute Begegnung

Bild: ensonhaber.com

Wenige Tage nach der ersten Begegnung mit dem Hund kam die große Überraschung für Amir. Erneut sah er an seiner U-Bahn-Haltestelle den wartenden Hund. Und wieder sprang er in die Bahn, fuhr wenige Haltestellen und stieg an derselben Station aus wie das erste Mal.

Nachdem Amir erst auf den Hund aufmerksam geworden war, sah er ihn immer wieder. Jeden Tag zur selben Zeit stieg der Hund in eine U-Bahn, fuhr einige Stationen und steuerte offensichtlich ein bestimmtes Ziel an. Doch was steckte hinter dieser Geschichte? Amir wurde neugierig und beschloss der Sache auf den Grund zu gehen.

3: Unschöne Erlebnisse

Bild: ensonhaber.com

Zu Beginn beobachtete Amir den Hund und die Reaktionen auf seine U-Bahn-Fahrten genau. Nicht jeden Tag gelang es dem Hund, sofort in die U-Bahn zu steigen. Denn gelegentlich scheuchten aufgebrachte Fahrgäste den Vierbeiner aus dem Wagon und drohten sogar, ihn zu schlagen.

Häufig versuchte Amir zu erklären, dass dieser Hund kein einfacher Streuner sei und ein konkretes Fahrziel habe, doch ebenso häufig blieben diese Erklärungsversuche erfolglos. Mit jedem Tag, der verging, wuchs in Amir die Entschlossenheit, dem Hund sein Geheimnis zu entlocken. Er beschloss, von passivem Beobachten zu aktiven Handlungen zu wechseln.

4: Der erste Kontakt

Bild: ensonhaber.com

Amir kaufte einige Hundeleckerlis und versuchte so, den Hund auf sich aufmerksam zu machen. Es dauerte nicht lange, bis der Hund voller Freude auf ihn zugesteuert kam und ohne Bedenken die Leckerlis annahm. So konnte Amir den Vierbeiner erstmals genauer studieren. Er hatte kurzes, leicht struppiges, braunes Fell.

Der Hund war etwas schmutzig und wirkte nicht perfekt gepflegt, erweckte aber auch nicht den Anschein eines wilden, streunenden Hundes. Dennoch war es für Amir offensichtlich, dass der Hund alleine und verloren war und dringend Hilfe benötigte. Doch wie sollte dies gelingen, wenn kein Vertrauen zu dem Hund aufgebaut war?

5: Die Behörden wurden informiert

Bild: ensonhaber.com

Amir entschied sich dazu, das örtliche Tierheim zu informieren. Die Mitarbeiter waren äußerst überrascht, von einem Hund zu hören, der täglich eine bestimmte Strecke mit der U-Bahn fuhr. Sie schlugen vor, den Hund zu fangen und zur Adoption freizugeben. Doch Amir wusste, dass diese Lösung nicht befriedigend war.

Denn das Rätsel, warum der Hund Bahn fuhr, würde so niemals gelöst werden. Er schlug den Mitarbeitern des Tierheims vor, dem Hund einen GPS-Tracker anzubringen, damit sie die Wege des Tieres nachvollziehen können. Doch diese Lösung erforderte, dass Amir dem Hund näherkommen musste.

6: Das Vertrauen wächst

Bild: ensonhaber.com

Im Laufe der nächsten Tage suchte Amir stets den Kontakt zu unserem Hund. Er gab ihm täglich ein paar Leckerlis. Nach einigen Tagen gelang es ihm sogar, erstmals den Hund kurz zu streicheln. Ganz offensichtlich wuchst das Vertrauen in Amir stetig an. So war es nur die Frage von Zeit, bis es endlich gelang, den GPS-Tracker am Hund zu fixieren.

Die Spannung stieg ins Unermessliche. Woher kam der Hund? Wohin ging er? Und welchen Zweck hatte seine tägliche Reise? Die Mitarbeiter des Tierheims waren ebenso neugierig wie Amir selbst. Doch niemand konnte ahnen, welche Geheimnisse die Reise des Hundes mit sich bringen würde.

7: Einmal quer durch die Stadt

Bild: ensonhaber.com

Nach einigen Tagen wurden die Daten des Trackers erstmals ausgewertet. Das Ergebnis war überraschend. Der Hund fuhr jeden Tag einige Stationen mit der U-Bahn, welche auch Amir täglich nahm. Doch anschließend stieg der Hund in eine weitere Bahn.

Mit einigen Umstiegen fuhr er so quer durch die ganze Stadt, nur um abends wieder an seiner Ausgangsposition anzukommen. Jeden Tag wiederholte er die exakt gleiche Strecke. Doch es war kein eindeutiges Ziel erkennbar. Schlug sich der Hund nur die Zeit mit U-Bahn-Fahrten tot? Oder hatte er doch einen Grund, diese Reise Tag für Tag auf sich zu nehmen?

8: Die Verfolgung zu Fuß

Bild: ensonhaber.com

Ein Mitarbeiter des Tierheims beschloss, dass er den Hund zu Fuß verfolgen würde. Dies sollte nicht sonderlich schwierig sein, da er ja genau wusste, welche Strecke zurückgelegt wird. Die wirklich interessante Frage war, ob der Hund bei den einzelnen Zwischenstationen bestimmte Orte oder Menschen aufsuchen würde – und ob sich dieses Muster ebenfalls täglich wiederholen würde.

Während dieser Verfolgung erkannte der Tierheimbedienstete schnell, dass der Hund ein alter Bekannter von vielen Menschen war. Er wurde Boji genannt, häufig freundlich begrüßt und fotografiert. Doch niemand wusste, woher Boji kam und was er täglich trieb.

9: Der tägliche Kampf um Fressen

Bild: ensonhaber.com

Nach nur wenigen Tagen der Beobachtung wurde klar – Boji war ein streunender Hund und fuhr täglich Bahn, damit er zu Personen gelangen konnte, welche ihm etwas Futter gaben. Täglich nahm er die Reise quer durch Istanbul auf sich, um an einigen wenigen Orten etwas zu Fressen zu bekommen.

Doch offensichtlich hatte er auch großen Gefallen an den öffentlichen Verkehrsmitteln gefunden. Oft bekam er von Gästen kleine Leckerlis, wurde gestreichelt oder fotografiert. Er genoss die Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Das Tierheim beschloss, dass Boji dennoch einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen werden sollte.

10: Boji – der Internetstar

Bild: ensonhaber.com

Die Untersuchung zeigte, dass Boji kerngesund war. So wurde er wieder in Freiheit entlassen, wo Boji immer berühmter wurde. Immer mehr und mehr Menschen wollten ein Foto mit dem Star der öffentlichen Verkehrsmittel. Inzwischen wurden sogar Twitter- und Instagram-Konten für Boji angelegt. Hier können Menschen Fotos posten, damit immer offensichtlich ist, wo sich Boji aktuell herumtreibt.

Mit zunehmender Berühmtheit erhielt er immer mehr und mehr Futter, wodurch sich auch sein Reiseverhalten änderte. Anstelle seiner täglichen Runde erforscht er nun immer weitere Teile von Istanbul, greift jedoch immer noch auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurück, die er besser kennt als viele Bewohner der Stadt selbst.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, warum Katzen schnurren?

Katzen schnurren, um verschiedene Emotionen auszudrücken, einschließlich Zufriedenheit, Entspannung und manchmal auch Stress oder Schmerz. Das Schnurren kann auch heilende Eigenschaften haben, da die Vibrationen die Heilung von Knochen und Gewebe fördern können. Katzen schnurren mit einer Frequenz von etwa 25 bis 150 Hertz, was sich positiv auf ihre Gesundheit und möglicherweise auch auf die Gesundheit von Menschen auswirken kann.