Diese schreckliche Wahrheit verbirgt sich hinter der blauen Fassade

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Eine Reise durch den Süden der USA ist eine sehr interessante Angelegenheit. 16 amerikanische Bundesländer gehören zu den sogenannten Südstaaten. Hier spielte sich einst amerikanische Geschichte ab. Indianer betrieben Ackerbau, später schufteten Sklaven auf den Feldern. Herrschaftliche Villen symbolisieren die Dominanz der weißen Bevölkerung.

Fährt man durch South Carolina oder Georgia fallen die in Blau gestrichenen Veranden, Fassaden und Fensterläden der Herrschaftshäuser sofort ins Auge. Weshalb überall dieses Blau? Woher stammt die Vorliebe der Südstaatler für diese Farbe? Wir gehen der Frage nach, was es mit dem sogenannten „haint blue“ auf sich hat das so viele Südstaatenhäuser ziert. Dabei sind wir auf eine schreckliche Erkenntnis gestoßen.

1. Tradition

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Das sogenannte „haint blue“ ist ein sanfter weicher Blauton. Es ist eine Mischung aus blau und grün und erinnert an das Meerwasser der Karibik. Gleichzeitig ist das Blau leicht milchig. „Haint blue“ ist eine ganz raffinierte Farbmischung. Da es vor allem auch an den Türen und Fenstern alter Villen zu sehen ist, liegt die Vermutung nahe, dass die Farbe im Süden der USA einfach aus Tradition verwendet wird.

Wir kennen das rot gestrichene Holz der Häuser in Schweden, die blauen Fenster und Türen in Griechenland und die farbenfrohen Häuser in der Karibik. Jedes Land und jede Gegend hat seinen eigenen traditionellen Stil. Die Farbe „haint blue“ wird jedoch nicht nur aus überlieferter Gewohnheit verwendet, sie hat eine unangenehme Vergangenheit.

2. Natur im Haus

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Die amerikanische Designexpertin Lori Sawaya bestätigte, dass sich die Hausbesitzer meist keine großen Gedanken machen, in welcher Farbe sie ihre Veranda streichen. Schon die Großeltern und Eltern haben „haint blue“ benutzt. Vor allem die Veranda-Decken werden so gestrichen und erinnern daher an einen Frühlingshimmel. Wie schön ist es auf einem Holzschaukelstuhl zu entspannen und dabei auf eine hellblaue Veranda-Decke zu blicken?

Wir können den Geschmack der Südstaatler gut nachvollziehen, doch was ist nun die Geschichte hinter dieser Farbe? Eine Theorie besagt, dass die Tradition aus dem viktorianischen Zeitalter stammt. Damals hätten sich die Menschen auf diese Weise die Natur ins Haus geholt, bestätigt ein amerikanischer Historiker. Ein erdiger Terrakotta-Ton für die Wände und Himmelblau für die Decken, das hätte den Leuten das Gefühl gegeben, dass sich drinnen und draußen vermischen. Allerdings ist dies nicht der wirkliche Grund für die Verwendung von „haint Blue“.

3. Eine Farbe für die Seele

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Ein weiterer Grund der für die Verwendung von „haint Blue“ spricht, ist die Wirkung der Farbe Blau auf unsere Psyche. Halten wir uns vor Augen, dass die Südstaatler ihre Veranda benutzen, um sich zu entspannen. Hellblau assoziieren wir mit dem Himmel, mit Sehnsucht, Zufriedenheit und Treue.

„Haint Blue“ ist eine harmonische Farbe, die entspannend und beruhigend wirkt. Da der Farbe Blau auch eine kühle Wirkung nachgesagt wird, kann man sich auf diese Weise auch vor zu viel Wärme und Sonne auf der Veranda schützen. Psychologen bestätigen, dass Blau eine klärende und reinigende Wirkung auf unsere Seele hat. Eine ideale Farbe um sich nach dem Stress eines Arbeitstages auf der so gestrichenen Veranda zu erholen. Die Wahrheit hinter „haint blue“ ist jedoch viel gruseliger.

4. Insektenabwehr

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Vögel verwechseln eine blaue Veranda-Decke mit dem Himmel. Hausbesitzer in den Südstaaten halten mit „haint blue“ daher Nester bauende Vögel vom Haus fern. Gleichsam hält die Farbe Insekten fern. Scheinbar vermuten Käfer und Wespen auf der dem Himmel ähnlichen Veranda Fressfeinde.

Die Farbe „haint blue“ wird ursprünglich mit einer Lauge vermischt. Nicht nur der Farbton, auch diese Lauge wirkt Insekten abwehrend. Es gibt also viele praktische Gründe, die für eine blaue Veranda sprechen. Doch weshalb, sind ausgerechnet die Menschen im Süden der USA auf diesen Trick gekommen? Es liegt nahe, dass noch ein ganz anderer Grund die Ursache für die himmelblauen Terrassendecken ist.

5. Blau ist anpassungsfähig

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Blau ist eine raffinierte Farbe. Sie passt sich jedem Wohnstil und jeder Architektur an. Doch all die bisher aufgezählten Gründe sind nüchterne Erklärungen. Es liegt nahe, dass in einer geschichtsträchtigen Gegend wie dem Süden der USA Legenden und Mythen eine Rolle spielen. Ist eine überlieferte Sage, oder ein Aberglaube die Ursache für die himmelblauen Fassaden?

Im 17. Jahrhundert war Sklavenarbeit ein fester Bestandteil der Kultur der Südstaaten. Die Afrikaner die hier unter menschenunwürdigen Bedingungen schufteten hatten Geschichten, Lieder und Bräuche mitgebracht. Könnte es möglich sein, dass diese unterdrückten Menschen die Gewohnheiten der Weißen beeinflusst haben? Liegt der wahre Grund für „haint Blue“ in einer afrkanischen Legende?

6. Der Ursprung des Wortes „haint“

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Tatsächlich stammt das Wort „haint“ aus dem Wortschatz der versklavten Afrikanern. Als sogenannte „haints“ wurden böse Geister bezeichnet. Auch „boo hags“ und „hagts“ trieben nach Ansicht der Sklaven zu nächtlicher Stunde ihr Unwesen. Die Farbe „haint blue“ wurde an Häusern angebracht, um diese schrecklichen Geister davon abzuhalten Böses zu tun.

„Haints“ waren in der Lage in der Nacht Menschen zu verletzten oder sogar zu töten. Die Sklaven und ihre Nachfahren haben afrikanische Einflüsse in die USA gebracht und verbreitet. Die Verwendung der Farbe „haint blue“ geht auf dieses Jahrhundert lang unterdrückte Volk zurück. Bevor wir mehr darüber erfahren, möchten wir erzählen wie die Farbe Blau auf Geister wirken soll.

7. Die Wirkung der Farbe auf böse Geister

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Die Farbe „haint blue“ sollte die bösen Geister verwirren. Die Bewohner der Häuser sollten vor Schaden bewahrt werden. Diese nächtlichen Gespenster kamen, so glaubten die Sklaven oft auf Pferden geriiten und suchten ihre Opfer auf der Erde auf. Diese schrecklichen „Haints“ fürchteten sich vor dem Himmel und dem Wasser. Das Volk der Gullah Geeeches strich daher nicht nur Veranden blau, sondern auch Fensterläden und Türen.

Blaue Glasflaschen wurden an Äste und Zweige gehängt, um diese bedrohlichen nächtlichen Besucher fernzuhalten. Der Süden der USA ist tief mit den Wurzeln der Sklaven verwoben. Die Verwendung von „Haint Blue hat daher mit dem Aberglauben der Afrikaner zu tun. Allerdings ist die Realität hinter der Farbe noch grausamer als diese Legenden die sich darum weben.

8. Die Wahrheit ist noch gruseliger als die Legende

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Die Farbe Blau übte schon seit je her eine große Faszination auf den Menschen aus. Der Himmel, das Wasser überall ist blau zu sehen, doch wo bekommt man Pigmente her, um die Farbe für Kleidung und Malerei zu verwenden? Die Blätter und Stängel von Indigopflanzen mussten lange Zeit für die Gewinnung für die Farbe Blau bereitstehen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelang es die Farbe Blau synthetisch herzustellen.

Zur Zeit der Sklaverei in den USA im Jahr 1742 wurde der Farbstoff erstmals in den USA extrahiert. Die teuersten Farbpigmente der Welt konnten von diesem Tag an auf den Feldern der Südstaaten produziert werden. Schiffe brachten die wertvolle Fracht in europäische Länder und machten die amerikanischen Plantagenbesitzer reich. Doch ganz so einfach war der Handel mit Indigo nicht.

9. Der Handel mit Indigo

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Die Wahrheit hinter der Farbe „haint blue“ finden wir also in der amerikanischen Geschichte. Amerika war noch eine britische Kolonie, als Indigo ein Exportschlager wurde. 1,2 Millionen Pfund des Farbstoffs verließen jedes Jahr die USA. Der Handel mit Indigo boomte. Es war das zweitgrößte Exportgeschäft Amerikas. Der europäische Adel liebte es sich in aufwändig verarbeitete Kleidung zu hüllen.

Die Plantagenbesitzer rieben sich die Hände, denn mit Indigo ließ sich ein Vermögen verdienen. Die Wurzel des Übels lag jedoch im Herstellungsprozess der Farbpigmente. Es war alles andere als einfach aus den Indigopflanzen den Farbstoff zu extrahieren. Doch wo der Reichtum und die Gier winkt, da gibt es auch einen Weg.

10. Sklavenarbeit

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Damals dauerte es ungefähr 20 Stunden den Farbstoff aus einer Pflanze zu extrahieren. Die Pflanzen mussten ja nicht nur angebaut werden, sondern auch geerntet, eingeweicht, geschlagen, getrocknet und transportiert. Zum einen benötigte man großes Fachwissen, um alles richtig durchzuführen, zum anderen macht die viele Arbeit das Produkt teuer. Arbeit durfte also nichts kosten, nur so konnte man Gewinn erzielen.

Die Plantagenbesitzer nutzten das Wissen und die Arbeit der Sklaven hemmungslos aus. Afrikaner werden gezwungen sich ihren weißen Herren zu fügen. Es gab Gesetzte, die es erlauben aufständische Sklaven zu verstümmeln und zu töten. Die große Nachfrage nach dem Farbstoff Indigo warf jedoch noch ein weiteres Problem auf.

11. Landraub und Knechtschaft

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Da die Nachfrage stieg, benötigten die Plantagenbesitzer immer mehr Sklaven. Mehr als die Hälfte aller neuen Afrikaner wurden nach South Carolina gebracht. Insgesamt wurden etwa 12 Millionen Menschen nach Amerika verschifft und dort zur Arbeit gezwungen. Allerdings kamen viele Sklaven gar nicht erst auf dem Festland an, sondern starben unterwegs unter menschenunwürdigen Bedingungen.

Mit der Zeit wurden jedoch nicht nur mehr Arbeiter, sondern auch mehr Farmland benötigt, um der Nachfrage gerecht zu werden. Dieses Land wurde kurzerhand den indigenen Völkern mit Gewalt weggenommen. Die Herstellung von Indigo brachte also viel Grausamkeiten mit sich, doch die Nachfrage brach schon bald zusammen.

12. Der Markt brach zusammen

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Der Unabhängigkeitskrieg der zwischen 1775 und 1783 stattfand, hatte zur Folge, dass dreizehn Kolonien die Vereinigten Staaten von Amerika gründete. Ein paar Jahre später brach der Indigo Handel zusammen. Die Briten versuchten nun ihren Bedarf in Indien zu decken. Für die Sklaven bedeutete dies jedoch noch lange nicht das Ende ihres Leids.

Auf Tabakplantagen, Zuckerrohrfeldern und Reisfelder ging die Ausbeutung weiter. Die Platzgensklaverei gilt als eine der übelsten Formen der Unterdrückung. Das System beruhte auf Gewalt. Sklaven waren rechtlos und wurden nach Belieben des Gutsherren misshandelt, gebrandmarkt und verstümmelt. Doch kehren wir zurück zur Farbe „haint blue“ und ihrer wichtigen Bedeutung.

13. „Haint Blue“ und die afrikanische Kultur

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Das Volk der Sklaven genannt Gullah, glaubte also an böse Geister. „Haints“ waren der Grund, weswegen die Farbe Blau in den Südstaaten überall an den Häusern zu finden ist. Die afrikanischen Sklaven hatten einst geschuftet, um den Indigofarbstoff für die Weißen zu gewinnen. Die Farbe Indigo und auch „haint blue“ sind in der afrikanischen Kultur verwurzelt.

Das Leid der Sklaven ist mit diesen Farben verwoben. Wenn man sich dies vor Augen hält, bekommt die blaue Farbe an der Veranda der Südstaatenhäuser eine völlig neue Bedeutung. Die Farbe „haint Blue“ ist nicht nur ein fröhliches Himmelblau, sie ist getränkt mit den Tränen der Sklaven.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Sterne es im sichtbaren Universum gibt?

Schätzungen zufolge gibt es im sichtbaren Universum etwa 100 Milliarden Galaxien, jede mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen. Das bedeutet, dass es ungefähr 10.000 Milliarden Milliarden Sterne gibt. Diese unvorstellbare Zahl zeigt die enorme Größe und Vielfalt des Universums und lässt uns über die Möglichkeit von Leben außerhalb der Erde nachdenken.