Die 11 berühmtesten weiblichen Spione der Geschichte

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Wenn wir an Spione denken, ist das erste, dass uns in den Sinn kommt wahrscheinlich James Bond. Seit Jahren sehen wir die Filme des charismatischen, englischen Geheimdienstlers und das hat unser Bild darüber stark beeinflusst.

Wem fällt denn ein wirklich bekannter Spion ein, der nicht aus einem Film stammt? Noch schlimmer ist, das erst recht keiner an Spioninnen denkt. Das ist aber auch kein Wunder, denn niemand berichtet über diese Heldinnen der Geschichte.

Wir wollen das ändern und diesen unglaublichen Frauen eine Bühne bieten. Deswegen stellen wir dir die unglaublichsten weiblichen Spione vor, von denen du vielleicht noch nie gehört hast. Lass dich begeistern von diesen Frauen.

1. Anna Chapman

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Sie war ein weltbekanntes Modell und nutzte diesen Status aus, um an Geheimdienstinformationen zu gelangen. Sie war Teil eines russischen Spionageringes, der unerkannt in den USA und Großbritannien operierte.

Außerdem sollte sie mit ihrem Aussehen auch den Whistleblower Edward Snowden verführen, um durch ihn einen noch tieferen Einblick zu erhalten. Auf diese Weise hätte der russische Geheimdienst vielleicht sogar noch etwas über die Arbeitsweisen der NSA erfahren können.

Verhaftet wurde Anna Chapman 2010 in New York. Nach ihrer Verhaftung wurde sie und drei andere Gefangene am Flughafen Wien gegen Gefangene des FSB ausgetauscht. Heute moderiert sie eine TV-Show im russischen Fernsehen, die sich vor allem mit Verschwörungstheorien beschäftigt.

2. Josephine Baker

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Josephine Baker war eine Agentin? War sie nicht eigentlich eine weltbekannte Tänzerin und Sängerin? Vielleicht verwundert dich das, aber beides ist richtig. Josephine Baker – Tänzerin, Sängerin und Agentin.

Den Höhepunkt ihrer Karriere hatte sie in den 1920er Jahren. Sie war weltberühmt für ihre Shows in denen sie Gesang und Tanz verband. Dieser Ruhm war aber während des Zweiten Weltkrieges noch nicht vergangen. Während dieser Zeit schmuggelte sie Nachrichten für die Résistance zwischen ihren Notenblättern.

Schon früh erlebte sie Rassismus. Am 2. Juli 1917 kam es zu einem Pogrom gegen Afroamerikaner in der amerikanischen Stadt St. Louis. Nach unterschiedlichen Berichten kamen dabei bis zu 100 Menschen ums Leben.

3. Nancy Wake

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Nancy Wake war die am höchsten dekorierte Militärangehörige der alliierten Truppen. Ihr Leben während dem Zweiten Weltkrieg war wie eine Vorlage für die James-Bond-Filme, nein es war sogar noch aufregender. Das Hollywood ihr Leben noch nicht verfilmt hat, ist wirklich Schade. Am Anfang schmuggelte sie Nachrichten für die Résistance, später schmuggelte sie aber auch Ausrüstung und Menschen.

Die Gestapo setzte bald ein hohes Kopfgeld auf sie aus. Durch ihr Geschick, viele Decknamen und unterschiedliche Identitäten konnte sie der Verhaftung aber immer wieder entgehen. Sie konnte schließlich nach England entkommen und erhielt dort eine Ausbildung zur Agentin. Dort lernte sie auch das lautlose töten und den Umgang mit Plastiksprengstoff.

4. Noor Inayat Khan

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Noor war die erste Agentin der britischen Armee mit indischen Wurzeln. Außerdem war sie die erste Frau, die einen eigenen Radiosender betrieb. Das alleine macht sie schon zu einer sehr faszinierenden Frau.

Während dem Zweiten Weltkrieg betrieb sie einen Radiosender für die Résistance in Paris. Durch geschickt gewählte Decknamen, sowie durch schnelle und gut geplante Wechsel ihrer Operationsbasis, konnte sie der Verhaftung durch die Gestapo für lange Zeit entgehen.

Eines Tages jedoch wurde sie von der Geheimpolizei der Nazis gefasst. Allerdings weigerte sie sich andere zu verraten und hielt der Folter durch die Gestapo stand. Da sie sich weigerte, der Gestapo zu helfen, wurde sie schließlich von der Gestapo umgebracht.

5. Christine Granville

Bild: Imago / United Archives

Christine Granville, oder Krystyna Skarbek wie sie eigentlich hieß, war eine englisch-polnische Agentin. Sie war die Tochter eines katholischen Grafen und einer jüdischen Bankierstochter. Sie verlebte eine unbeschwerte Jugend und nahm sogar an einer Misswahl teil.

Nach dem Tod des Vaters zog sie mit ihrer Mutter nach Warschau. Nach einer kurzen Ehe mit einem Industriellen heiratete sie den Schriftsteller Jerzy Giżycki. Direkt nach ihrer Heirat reisten sie auf diplomatischer Mission nach Kenia. Dort waren sie als der Zweite Weltkrieg ausbrach.

Für die englische Regierung schmuggelte sie Nachrichten und befreite Gefangene aus deutscher Haft. Nach dem Krieg ließ sie sich scheiden und arbeitete unter anderem als Stewardess auf einem Passagierschiff.

6. Mata Hari

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Mata Hari war der Künstlername der Niederländerin Margaretha Geertruida Zelle, die in der Vorkriegszeit des Ersten Weltkrieges als Nackttänzerin mit ihrem Programm durch Europa tourte. Außerdem war sie als exzentrische Künstlerin bekannt. Mata Hari bedeutet auf malaiisch „Auge des Tages“.

Während dem Krieg operierte sie jedoch auch als Spionin für den deutschen Geheimdienst. Dort wurde sie unter dem Aktenzeichen H 21 geführt. Als sie entdeckt wurde, wurde sie von einem französischen Militärgericht für schuldig befunden und hingerichtet. Allerdings war sie wohl kaum das Genie, als das sie in der Presse dargestellt wurde. Ihre Entdeckung und Hinrichtung wurde eher von der französischen Regierung ausgenutzt, um die kriegsmüden Franzosen neu zu motivieren.

7. Virginia Hall

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Virginia Hall war die einzige Frau, die jemals das Distinguished Service Cross erhielt. Sie war eine besonders begabte Agentin, für die wirklich nichts unmöglich schien. Sie war taff, sie war begabt und sie war eine wie keine Zweite.

Sie arbeitete nicht nur für den OSS, sondern auch für den British Special Operations Executive Service. Zu ihren Aufgaben während des Krieges gehörte es, andere Agenten zu führen, Kriegsgefangene zu befreien und neue Spione zu rekrutieren.

All das machte sie mit einer Bravour die ihres gleichen suchte. Aus diesem Grund war sie auch die einzige Frau, die jemals mit dem Distinguished Service Cross ausgezeichnet wurde.

8. Melita Norwood

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Melita Norwood ist die erste Doppelagentin auf unserer Liste. Während der 30er Jahre arbeitete sie bei der British Non Ferrous Metals Research Association, jedoch war diese nur eine Scheinfirma. Die BNF war die Tarnung für das britische Atomwaffenprogramm, das Tube Alloys Project.

Melita Norwood sympathisierte jedoch während ihrer Studienzeit schon mit der kommunistischen Idee und hegte immer Sympathien für diese politische Richtung. Bald stellte sie Kontakt zu einem KGB Agenten her.

Während Überstunden und indem sie noch nach der eigentlichen Arbeitszeit in der BNF blieb hatte sie die Möglichkeit Dokumente zu kopieren und heraus zu schmuggeln. Das alles konnte sie aber Jahrzehnte geheimhalten und sie wurde erst viel später verhaftet.

9. Ana Montes

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Ana Montes arbeitete für den kubanischen Geheimdienst. Im Jahr 1985 begann sie mit ihrer Arbeit als Agentin. In den USA war sie für die DIA – die Defense Intelligence Agency – tätig. Bei Ihrer Arbeit half ihr, das sie ein fotografisches Gedächtnis besitzt.

Auf diese Weise konnte sie sich Dokumente und Bilder einfach und schnell einprägen. Das war außerdem nützlich, weil sie damit kein belastendes Beweismaterial produzierte. Sie bestand auch einen Test mit dem Lügendetektor ohne Probleme.

Trotzdem konnte auch Ana Montes nicht für immer unerkannt bleiben. Zu viele Informationen hatte sie nach Kuba weitergeleitet und es fiel schlussendlich auf. Im Jahr 2002 wurde sie zu 25 Jahren Haft verurteilt.

10. Stephanie Rader

Bild: Imago / Steinach

Stephanie Rader war die Tochter polnischer Immigranten, die es im Laufe ihres Lebens nach Ohio verschlagen hatte. Sie trat dem Women’s Army Auxiliary Corps bei, denn sie konnte dem Krieg in der alten Heimat ihrer Familie nicht einfach zusehen. 1942 wurde sie zum OSS versetzt, dem Office of Strategic Services. Der OSS war ein geheimer Auslandsnachrichtendienst, der als Vorläufer der CIA gilt.

Nach dem Krieg wurde sie wegen ihrer Kenntnisse über die polnische Kultur an der amerikanischen Botschaft in Warschau eingesetzt. Dort gab sie vor, verschollene Familienmitglieder zu suchen. Schnell fand sie aber Zugang zur Roten Armee und der polnischen Regierung und konnte viele Informationen für die amerikanische Regierung beschaffen.

11. Die wahren Vorbilder von James Bond

Bild: Imago / Everett Collection
Film: The Living Daylights

Viele dieser Frauen haben Abenteuer erlebt, die man sich so wahrscheinlich nicht einmal in Hollywood ausdenken könnte. Ihre Leben waren gefährlich und sie führten ihre Aufgaben oft unter Lebensgefahr aus.

Besonders im Zweiten Weltkrieg waren Sie ein unschätzbarer Vorteil der Alliierten. In vielen Fällen haben sie den Krieg wohl mehr beeinflusst, als ihnen damals vielleicht bewusst war. Wer weiß wie sich dieser Krieg entwickelt hätte, wenn nicht der mutige Einsatz dieser Frauen gewesen wäre?

Durch ihren Charme, ihre Verschlagenheit, ihre Schläue und mit ihrem guten Aussehen kamen sie an vielen Stellen oft besser voran, als ihre männlichen Kollegen. Oft unterschätzte man sie am Anfang.

12. Immer unterschätzt

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Viele haben am Anfang ein wenig verächtlich auf diese mutigen Frauen herab gesehen. Für sie war es ungewohnt, das eine Frau solche Aufgaben übernehmen konnte. Besonders im Zweiten Weltkrieg galt das, denn Krieg wurde als Männergeschäft angesehen.

Schnell aber mussten die Männer einsehen, dass diese Heldinnen der Kriegsgeschichte ihnen in nichts nachstanden. Vielmehr konnten sie durch die Vorurteile die ihnen entgegengebracht, an vielen Stellen viel weiter kommen als ihre männlichen Kollegen.

Auf diese, ihre ganz eigene Art und Weise, sind diese zehn heldenhaften Frauen also Vertreterinnen der Emanzipation und Vorkämpferinnen in einem Jahrhunderte alten Kampf gegen Vorurteile und gesellschaftliche Benachteiligung.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie tief der tiefste Punkt der Erde ist?

Der tiefste Punkt der Erde ist der Marianengraben im westlichen Pazifik, der eine Tiefe von etwa 11.034 Metern erreicht. Diese extreme Tiefe stellt enorme Herausforderungen für die Erforschung dar, da der Druck dort mehr als 1.000 Mal höher ist als auf der Meeresoberfläche. Trotzdem haben Wissenschaftler spezielle U-Boote entwickelt, um diese geheimnisvolle und wenig erforschte Region zu erkunden.