Jeder hat wahrscheinlich schon einmal etwas vom berühmten Burning Man Festival gehört. Nicht alles, was darüber erzählt wird, entspricht der Wahrheit. Das Festival muss selbst erlebt werden. Es ist einfach nur faszinierend und atemberaubend.
Es ist wie ein großartiges Experiment. Ziel ist es eine kleine Stadt zu erschaffen, die im Anschluss wieder verschwindet. Diese Stadt existiert nur eine Woche. Mitten in der trockenen Wüste von Nevada, in Reno wird einmal im Jahr die kleine Stadt Burning Man errichtet. Überall ist Musik zu hören. Tausende von Menschen kommen hier her, um das Festival zu feiern und erleben dabei die ein oder andere spirituelle Erfahrung.
1. Kleine Hippie-Utopie mitten in der Wüste Nevadas
Das Festival wird nicht ohne Grund Burning Man genannt. Erstmals hat die riesige Ansammlung von Menschen, Musik und Kunst 1986 stattgefunden. Das Festival der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es also schon seit mehr als 30 Jahren. In die Welt gerufen wurde der Wahnsinn von den beiden Männern Larry Harvey und Jerry James.
Anfangs war das Festival noch nicht so wild. Es wurde ein kleiner Mann und ein Bruchteil der Menschen verbrannt. Anfangs versuchte die Polizei noch das Verbrennen des handgefertigten Mannes zu unterbinden. Als das entsprechende Gesetz verabschiedet wurde, zog das Festival nach Reno, Nevada um. Mitten in der Wüste konnte alles verbrannt werden.
2. Den Regenbogen spüren
Die Landschaften in den wunderschönen Black Rock Deserts sind einfach wunderschön und atemberaubend. Burning Man ist das größte bekannte Festival für Kunst und Musik. Die erstaunliche Lage zieht unheimlich viele Menschen an. Schon allein deshalb lohnt sich eine Reise hierher.
Da die Stadt nur eine Woche in jedem Jahr existiert, sieht sie nie gleich aus. Sie verändert sich ständig, aber jedes Jahr werden einige Rituale wiederholt. Der Tempel des Übergangs ist beispielsweise jedes Jahr fester Bestandteil des Burning Man. In 2018 zeigte die Stadt eine Regenbogenbrücke, und die Besucher konnten der Regenbogenstruktur tatsächlich nahekommen. Die Teilnehmer werden als Burners bezeichnet. Im nächsten Abschnitt wird ein Tempel auf dem Festival genauer erläutert.
3. Tempel des Übergangs
Das Festival ist riesig und unübersichtlich. Es gibt mitten im Geschehen den Tempel des Übergangs. An diesem Ort kann meditiert und sich darauf vorbereitet werden, alles aufzunehmen. Hier können die Burners auch den Toten gedenken, bevor der Tempel am Ende der Woche durch das Feuer zerstört wird.
Gründer Larry Harvey hat einige Regeln aufgestellt, an die sich die Besucher halten sollen. Die Stadt hat eignene Gesetze, die den Geist von Burning Man noch weiter stärken sollen. Harvey möchte das die Besucher von Black Rock das Festival als ein Geschenk sehen, bei sich selbst sein können und sich selbst aufräumen zu können. Dazu gehört auch, sich in der Gemeinschaft zu engagieren.
4. Künstlerisch mutierte Fahrzeuge
Die Burners setzen Harveys Vorschlag von Geschenken und Handeln als Währung, auf eine besondere Art und Weise um. Zu diesem Zweck lassen sie ihrer Kreativität freien Lauf und erschaffen erstaunlich Kunst. In der Wüste Nevadas sind Kunstautos eine der faszinierendsten und sichtbarsten Formen des Kunsttausches.
Mit all ihrer Vorstellungskraft verwandelt die Burners ihre Fahrzeuge in echte Kunststücke. Diese werden dann als Mutante Fahrzeuge bezeichnet und können so ziemlich alles sein, was man sich denken kann. Je Kreativer der Burner ist, desto mehr erhält er für die Tauschware. Von brennenden Autos bis hin zum Elefanten ist hier wirklich alles möglich. Die Spendenaktionen gehören natürlich auch dazu.
5. Spendenaktionen für die kunstvollen Fahrzeuge
Einige Besucher arbeiten jahrelang an ihren Fahrzeugen und perfektionieren sie immer weiter, bis sie endlich gut genug für das Festival sind. Zur Finanzierung dieser Projekte gibt es sogar Spendenaktionen. Schließlich leben die Fahrzeuge auch nach dem Festival weiter. Die Kunstautos haben für das Festival eine große Bedeutung.
Dies hat einen ganz einfachen Grund. Zu Beginn waren keine Autos erlaubt. Also argumentierten die Burners, dass es sich bei ihren Fahrzeugen nicht um Autos handelt, sondern um Kunst. Harvey war damit einverstanden, und die Geschichte der Mutanten Fahrzeuge nahm ihren Lauf. Aus dem Burning Man ging auch der Kunstautos des berühmten Octupus hervor. Mittlerweile ist dies in den ganzen Staaten bekannt.
6. Kritik am Burning Man Festival
Treffen so viele ausgefallene Menschen aufeinander, gibt es ein entsprechend hohes Risiko. Auch das Spiel mit dem Feuer ist nicht ganz ungefährlich. Vor etwa 10 Jahren hat ein Künstler ein Ölfass mit fast einer Tonne Düsentreibstoff gemischt mit Propan in die Luft gejagt. Dieses Spektakel war für alle Kritiker gefundenes Fressen.
Der Bereich des Festivals, auf dem sich alles abspielt, wird als Playa bezeichnet. Das ist spanisch und bedeutet Strand. Im Black Rock Desert gibt es allerdings weit und breit keinen Strand. Das Gelände des Parks war zwar vor sehr vielen Jahren ein See, dieser ist aber längst ausgetrocknet. Wer sich auf eine spirituelle Reise einlässt, kann vielleicht den Ozean sehen.
7. Einsatz von Sicherheitspersonal
Auf dem Gelände werden Mitarbeiter eingesetzt, damit die Sicherheit der Besucher gewährleistet ist. Niemand braucht in der etwas anderen Stadt Angst zu haben. Die Mitarbeiter kümmern sich liebevoll um die Burners. Sie helfen weiter, wenn jemand Wasser, Sonnenmilch oder einfach nur etwas seelischen Beistand braucht.
Burning Man tut alles dafür, dass die Besucher das Festival genießen können und dass es der Community gut geht. Die Stadt ist größer als eine gewöhnliche Kleinstadt. Jahr für Jahr strömen ungefähr sechzigtausend Menschen in die Wüste von Nevadas. Alle wollen hier friedlich feiern und in die Kultur von Burning Man eintauchen. Überall ist Licht und Feuer.
8. Die Anfänge des Festivals
Als Burning Man vor 1986 startete, waren nicht einmal 50 Leute dabei. Aber damals wie heute bestand zwischen den Teilnehmern eine enge Bindung. Diese Verbundenheit teilen inzwischen zehntausende Besucher untereinander. Harry und seine Leute konnten damals nicht ahnen, wie groß das Festival einmal werden würde.
Ein Ticket für das Festival kostet heute fast 500 US-Dollar. Die Prinzipien des Festivals, die von einem der Gründer ins Leben gerufen wurden, möchten eine Gemeinschaft die von Tausch und Geschenken statt mit einer Währung funktioniert. Daher ist es etwas verwunderlich, dass die Tickets so teuer sind. Dieses Geld wird allerdings für das Sicherheitspersonal und für die Abgaben an den Staat benötigt.
9. Das Festival ist mehr als 100 Meilen breit
Bei solch einer großen Ansammlung von 60.000 Menschen, ist es nur logisch, dass auch eine entsprechend große Fläche benötig wird. Das Festival erstreckt sich also über eine Breite von mehr als 100 Meilen. Um in der Festivalwoche die ganze Stadt abzulaufen, müssten pro Tag mehr als 24 km zurückgelegt werden.
Es wird bei diesen Ausmaßen also kaum machbar sein, die komplette Kunst und Kultur des Festivals sehen zu können. Vielmehr ist das Burning Man in viele kleine Unterabschnitte getrennt. Auf jeden Fall ist das Festival bunt. Besucher tragen die ausgefallensten Kostüme. Von brennenden Kleidern über den 60er Jahre Look bis hin zu gar nichts ist hier alles zu sehen.
10. Neue Besucher werden nicht gerade verwöhnt
Der erste Besuch des Festivals wird mit Sicherheit zu einem großen Erlebnis. Wer in der Playa an dem Tor ankommt, wird gefragt, ob er zum ersten Mal hier ist. Erstbesucher müssen sich einem Ritual unterziehen. Hierfür wühlen sie sich im Dreck herum und müssen laut verkünden, dass sie kein Noob mehr sind.
Dadurch wird der erste Besuch unvergesslich. Bei solch großen Festivals sind natürlich auch die sozialen Medien stark vertreten. Vor einigen Jahren hat einer der Künstler das bekannten „Gefällt mir“ von Facebook veröffentlicht. Es ist nicht klar, was er damit ausdrücken wollte, aber den Leuten hat es gefallen. Nahezu alle sozialen Netzwerke berichten über das Festival.
11. Hier wurden bereits viele Hochzeiten gefeiert
Auf dem Festival kann geheiratet werden. Hier wurden bereits einige der schönsten und unvergesslichsten Hochzeiten gefeiert. Aber will man wirklich mitten in der Wüste in einer Stadt heiraten, die nur eine Woche lang existiert? Auf der anderen Seite gibt es nicht viele Leute die behaupten können, in einer Stadt geheiratet zu haben, die niedergebrannt wurde.
Aber auch ansonsten ist der Besuch des Burning Man ein riesengroßes Abenteuer. Hierl lernt man viele interessante Leute kennen. Ohne Ticket wird es niemanden gelingen, dass Festival zu besuchen. Es ist unmöglich sich einzuschleichen. Jedes ankommende Fahrzeug wird genauestens durchsucht. So wird sichergestellt, dass niemand etwas Unerlaubtes mitbringt oder sich jemand ohne Ticket einschmuggeln will.