Vater und Sohn machen 25 Jahre lang ein gemeinsames Foto. Weine nicht, wenn du das Letzte siehst.

1986: Ein junger Mann ist Vater geworden und hält zum ersten Mal den zarten Körper seines Kindes im Arm. Unglaublich weich fühlt sich das kleine Bündel mit den schwarzen Haaren an. Es ist ein Junge – ein Sohn! Für den jungen Mann beginnt ein neuer Lebensabschnitt, denn er ist nun Vater und für dieses kleine Lebewesen verantwortlich.

Kann Baihu dieser Verantwortung gerecht werden? Wird er seinem Sohn ein gutes Vorbild sein? Kann er ihn vor Gefahren beschützen? Werden sie einander ähnlich sein? Auf den folgenden Seiten könnt ihr Vater und Sohn ein Stück durch ihr Leben begleiten. Das Foto am Ende der Story wird euer Herz bewegen.

1987:

Der Vater hält seinen Sohn voller Stolz im Arm. Ein Jahr ist vorüber und der Junge hat sich prächtig entwickelt. Vorbei sind alle Sorgen, ein plötzlicher Kindestod könnte den Jungen während des ersten Jahres im Schlaf ereilen. Kerngesund ist das Baby.

Der Junge hat rasante Entwicklungsschritte gemacht: Er kann nun sitzen, brabbelt erste Worte, krabbelt und zieht sich an Möbeln hoch. Er ist ein neugieriges Kind. Baihu gibt ihm die Nähe und Geborgenheit, die er benötigt. Er begleitet das Kind liebevoll auf seiner Entdeckungsreise in die Welt. Was für ein Abenteuer für beide! Die Verbundenheit der beiden ist zu einem unzerreißbaren Band geworden.

1988:

Aus dem Baby ist ein Kleinkind geworden. Der Vater ist ganz schön gefordert. Wie viel schlaflose Nächte er wohl schon hinter sich gebracht hat? Aber trotz aller Anforderungen sieht man die Freude im Gesicht des jungen Mannes. Baihu möchte ihn nie mehr missen, seinen kleinen Wirbelwind.

Ganz deutlich zeigen sich bereits die Stärken, Schwächen, Vorlieben und Abneigungen des kleinen Jungen. Er ist schon eine richtige Persönlichkeit. Und wie hätte es anders sein können? – Die beiden Männer sind richtige Freunde geworden. Baihu ist das große Vorbild des kleinen Jungen. Er ahmt oft die Tätigkeiten des Vaters nach und dennoch zeigt er seinen eigenen Willen.

1989:

Der Junge ist nun drei Jahre alt. Vater und Sohn halten sich eng umklammert und blicken ernst in die Kamera. Welche Situation ist der Aufnahme vorausgegangen? Ist der kleine Mann müde, von seinen vielen Abenteuern und Entdeckungstouren? Gab es Ärger? Ist der Junge an Grenzen gestoßen?

Fest steht, beide Männer haben keinen leichten Part. Es ist nicht leicht groß zu werden und die Rolle des Erwachsenen ist auch kein Zuckerschlecken. Baihu versucht seinem Sohn soviel Schutz und die Geborgenheit zu geben, wie er benötigt. Das Kind ist nun ein Kindergartenkind und die Babyzeit ist unwiederbringlich vorüber. Erste Freunde und Erlebnisse im Kindergarten erweitern den Horizont des Jungen.

1990:

Ganz schön groß ist sein Sohn geworden. Fast zu schwer, um ihn auf dem Arm zu halten. Überhaupt ist der Junge die meiste Zeit in Bewegung. Klettern, Fußballspielen, Rennen, Schaukeln, es gibt so viel zu tun den ganzen Tag. Bei so viel Energie, ist der Vater stark damit beschäftigt, seinem Sohn Halt und Richtung zu geben.

Die beiden sehen sich sehr ähnlich und verbringen viel Zeit miteinander. Baihu genießt es, durch seinen Sohn noch einmal die eigene Kindheit zu erleben. Gemeinsam toben, Sandburgen bauen, eine Kissenschlacht machen und auch mal so manch eine Träne trocknen …. jeden Tag wächst das Band zwischen ihnen.

1991:

Die beiden sind sich wie aus dem Gesicht geschnitten, das kann man deutlich erkennen. Sein Sohn macht sich nun auf den Weg ein Schulkind zu werden. Täglich fragt er Baihu Löcher in den Bauch. Auf viele seiner Fragen weiß der junge Vater keine Antwort, aber er ist stolz auf die Neugierde seines Sohnes. Wie kann man nur einen solchen Wissensdurst haben? Was aus dem Jungen wohl eines Tages werden wird? Ein Ingenieur, ein Bauarbeiter, ein Fußballer ……

Manchmal würde der Vater gerne in die Zukunft sehen. Aber zunächst muss sein Sohn rechnen, schreiben und lesen lernen. Der Vater ist sich bewusst: Dies sind große Schritte für sein Kind.

1992:

Gerade kommen sie aus dem Wasser und hatten so viel Spaß. Urlaube sind wertvolle gemeinsame Zeit und beide genießen sie in vollen Zügen. Die Erinnerungen an diese gemeinsamen Augenblicke werden sich für immer in das Gedächtnis und in das Herz von Sohn und Vater brennen. Später werden ihnen diese schönen Rückblicke helfen schwierige Zeiten zu überstehen.

Der Geruch von Salzwasser, die Meeresbrandung, und die Wärme der Sonne auf der Haut, all dies wird für immer fest in ihren Erinnerungen verankert sein. Vater und Sohn sind füreinander unendlich wertvoll. Sie teilen viel und lernen jeden Tag voneinander. Die Umarmung des Jungen zeigt, wie sehr er seinen Vater liebt.

1993:

Die Zeiten ändern sich. Der Junge durchlebt wiedereinmal einen Wachstumsschub, dies zeigt sich deutlich auch an seinem Gesicht, dass gerade etwas spitz geworden ist. Nun ist sein Sohn mit 7 Jahren schon so groß, dass der Vater ihn kaum noch heben kann. Aber so eine Umarmung würde sich der Junge in der Öffentlichkeit sowieso verbieten, nur für das Foto ist das noch in Ordnung. Zu groß ist seine Angst, die Freunde könnten über ihn lachen. Zärtlichkeiten sind im Moment überhaupt nicht so sein Ding.

Der Vater meistert auch diese Veränderung. Denn, wie das Sprichwort sagt: Nicht Fleisch und Blut, das Herz macht uns zu Vätern und Söhnen.

1994:

Nicht nur der Körper des Jungen ist gewachsen, auch sein Selbstwertgefühl hat sich entwickelt. Er wird immer unabhängiger von seinem Vater. Für Baihu keine leichte Aufgabe, wenn der Junge ihm jetzt immer öfter energisch seine Meinung entgegenstellt. Wie oft mag sich der junge Mann denken: Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr?

Das Foto spricht eine eigene Sprache, es zeigt, dass die positiven Gefühle noch immer überwiegen. Der Vater bietet dem Jungen einen sicheren Hafen, in den er immer flüchten kann. Bestimmt gibt es auch viele stolze Momente im Leben von Baihu, zum Beispiel das erreichte Klassenziel seines Sohnes. Beide Männer fühlen sich nach wie vor wohl miteinander.

1995:

Vater und Sohn verändern sich. Während das Leben dem Sohn Frische und Unternehmungslust ins Gesicht zaubert, wirkt der Vater zunehmend müder und ernster. Baihus Gesicht hat weiche Züge angenommen. Sicher hat er erfahren, dass Milde und Güte wichtige Erziehungsmittel sind.

Wie lange wird er seinen Sohn noch halten können? Wird der Junge ihm bald über den Kopf wachsen? Das tägliche Leben lässt solche Gedanken kaum zu. Aber bestimmt gehen dem Vater abends im Bett viele solcher Überlegungen durch den Kopf. Kinder machen Mühe, doch Elternliebe gibt ohne Lohn alle Zuwendung, die ein Kind braucht. Das ist das Besondere an dieser Form der Liebe.

1996:

Der Junge steht nun kurz vor der Pubertät. Er ist schon sehr selbständig und gern mit seinen Freunden zusammen. Er hat seine eigenen Hobbys und von vielen Dingen seine eigenen Vorstellungen. Im Moment ist er noch ganz Kind, aber dies wird sich bald ändern. Baihu ist das bewusst. Ob er manchmal etwas traurig darüber ist?

Psychologen sagen, Elternliebe ist der Schlüssel zum Erfolg. Bisher ist alles gut gelaufen. Alle Probleme und Entwicklungsschritte auf dem bisherigen Weg haben die beiden gut gemeistert. Der Vater kann stolz auf sich und seinen Jungen sein. Immer noch spielt er eine wichtige Rolle im Leben seines Kindes.

1997:

Nun ist er fast schon ein Mann! Das erste Foto, auf dem Baihu seinen Sohn nicht auf dem Arm hält. Es wird nicht mehr lange dauern und der Junge wächst ihm über den Kopf. Kein Wunder, dass der Vater auf dem Bild etwas skeptisch dreinblickt.

Noch nicht richtig groß und nicht mehr klein. Kein Kind mehr und noch kein Jugendlicher. Eine Zeit der Veränderung. Vielleicht versteckt der Junge nun sein Spielzeug unter dem Bett, damit die Freunde es nicht sehen, denn irgendwie ist er nun fast erwachsen … oder doch nicht? Ob die Mutter, die beiden über die Jahre begleitet hat und ob sie es war, die fotografiert hat? Wir vermuten es. Was sie wohl von dieser Entwicklung hält?

1998:

Nun sind sie beide fast gleich groß. Der Junge ist im letzten Jahr gewaltig gewachsen. Die Hormone der Pubertät haben ihn in die Höhe schießen lassen. Baihu hat eine Hand auf die Schulter des Sohnes gelegt, die andere ruht locker auf dessen linkem Arm. Vorbei scheint die Zeit der engen Umarmungen der ersten Lebensjahre. Der Vater hat auch im übertragenen Sinn den Griff gelockert, er macht sich bereit sein Kind loszulassen.

Der Junge blickt etwas zögerlich. Was kommt auf ihn zu? Ist er den Anforderungen gewachsen? Sein Vater vertraut ihm. Wir konnten in der Fotostory sehen, wie die Basis dazu in der Kindheit des Jungen gelegt wurde.

1999:

Es ist bekannt, dass die Pubertät keine leichte Zeit für Eltern und Kinder ist. Provozierend blickt der Junge in die Kamera und hat den Arm um den Vater gelegt. Baihu tut es ihm gleich. Nur nicht unterkriegen lassen, ist vielleicht seine Devise.

Hoffentlich vergisst der Vater nicht, dass sein Junge auch in dieser Phase seiner Entwicklung Lob, Zärtlichkeit und feste Regeln braucht. Der Körper des Jungen hat sich verändert, aber er verändert sich auch seelisch und macht eine schwierige Phase durch. Wir hoffen, dass die beiden auch diese Hürde nehmen und das Verhältnis von Vater und Sohn auch weiterhin so liebevoll und zugewandt bleibt.

2000:

Ein dritter hat sich hinzugesellt, ein kleiner Hund. Liebevoll wird der Neuling von Vater und Sohn gehalten. Gut möglich, dass das Tier in der schwierigen Phase der Pubertät zusätzlich Halt und emotionale Wärme gibt. Der Sohn ist nun genauso groß wie der Vater.

Die Ähnlichkeit der beiden wird immer verblüffender. Der gleiche Mund, dieselbe Form der Ohren, die gleiche Nase, dieselbe Körperhaltung. Wir fragen uns, ob sich die beiden auch in ihrem Charakter so sehr ähneln? Oder ist die Ähnlichkeit nur äußerlich? Vielleicht ergreift der Junge sogar den gleichen Beruf wie sein Papa? Oder vielleicht ähneln sich sogar ihre Leben?

2001:

Mit 15 Jahren hört sich die Stimme des Sohnes etwas seltsam an. Er ist im Stimmbruch. Baihu führt mit seinem Sohn Gespräche, die ihm etwas peinlich sind, über Mädchen und über Verhütung. Es ist dem Vater wichtig, dass sein Sohn sich verantwortungsbewusst verhält.

Der Junge verbringt viel Zeit mit seinen Freunden. Nicht immer weiß Baihu Bescheid, was sein Sohn gerade macht und wo er sich aufhält. Deutlich spürt der Vater das auf und ab der Gefühlsschwankungen seines Sohnes, während er am einen Tag vor Unternehmungslust nur so sprüht, sitzt er am anderen bockig allein seinem Zimmer. Baihus Geduld wird ganz schön auf die Probe gestellt.

2002:

Noch hält der Vater seinen Sohn fest, doch wie lange noch? Es schmerzt Baihu etwas, dass sein Sohn nach immer mehr Unabhängigkeit strebt. Vorbei sind die Jahre der gemeinsamen Urlaube und Unternehmungen. Der Junge verbringt die meiste Zeit mit seiner Clique.

Baihu kann nur hoffen, dass sein Sohn nicht auf die schiefe Bahn gerät. In der Schule des Jungen gibt es einige Kinder, die auffällig geworden sind. Es wird sich nun zeigen, ob die liebevolle Erziehung des Vaters Früchte trägt, oder war er zu nachsichtig? Wir fragen uns auch, weswegen die Fotos alle mit nacktem Oberkörper gemacht wurden. Ihr auch?

2003:

Baihu hält seinen Sohn an den Schultern und dreht ihn zur Kamera. Fast so, als wolle er sagen: „Seht alle her, was für ein gut aussehender junger Mann aus meinem kleinen Jungen geworden ist.“ Der Blick des Vaters ist wehmütig und stolz. Nun ist ihm sein kleiner Sohn endgültig über den Kopf gewachsen. Der Vater genießt die Gespräche, die er nun auf Augenhöhe mit seinem Jungen führen kann. Sie sind richtig gute Freunde geworden.

Sind die schwierigsten Jahre überstanden? Das bekannte Sprichwort: „Kleine Kinder kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen“, lässt uns anderes erahnen. Wir werden sehen. Noch ist unsere Reise mit Baihu und seinem Sohn nicht zu Ende.

2004:

Und noch einmal ist er gewachsen der junge Mann. Fast 15 cm überragt ihn nun sein Sohn. Baihu ist sich bewusst, dass der „Kleine“ in den Startlöchern steht. Er ist nun erwachsen und will hinaus in die Welt. Baihu kann nur hoffen, dass er seinem Sohn die richtigen Werte vermittelt und ein gutes Rüstzeug mitgegeben hat.

Baihu hofft, wie alle Eltern, dass sein Junge seine Träume verwirklichen kann und ihm ein glückliches Leben bevorsteht. Noch immer ist die Ähnlichkeit zwischen den beiden verblüffend. Ein bisschen beneidet Baihu seinen Sohn um seinen schlanken Körper, seine Energie und um seine Jugend. Ob er selbst noch einmal jung sein möchte?

2005:

Der Junge sieht wirklich gut aus, groß gewachsen und schlank, ein bisschen wie ein Prinz. Bestimmt ist er bei allen Mädchen und jungen Frauen gern gesehen. Tatsächlich wachsen in China viele verwöhnte Kinder heran. Über mehr als 30 Jahren verfolgte China eine 1 Kind Politik. Immer häufiger hört man die Frage: sind diese jungen Menschen leistungs- und arbeitsfähig? Wir sind der festen Überzeugung, dass sich Baihus Vaterliebe auszahlen wird.

In wenigen Jahren wird es in China mehr alte als junge Menschen geben. „Wird sich mein Sohn im Alter um mich kümmern?“, dieser Gedanke geht dem Vater hin und wieder durch den Kopf.

2006:

Der 20 – jährige Junge gleicht seinem Vater auf dem Foto sehr, fast so als wären sie eineiige Zwillinge. Als junger Erwachsener unterscheidet sich Baihus Sohn in seiner Einstellung erheblich von den jungen Menschen der westlichen Welt. Für ihn ist Zugehörigkeit zum Kollektiv sehr wichtig. Individualität hat keine so große Bedeutung für ihn.

Wie für alle Jugendlichen dieser Generation hat das Smartphone eine große Wichtigkeit für ihn. Baihu profitiert von den digitalen Kenntnissen seines Sohnes. Wie alle jungen Menschen in China verspürt sein Sohn einen ungeheuren Entwicklungsdrang. Er will reisen, Wissen anhäufen, lesen und neue Erfahrungen machen. Der Vater ist stolz darauf.

2007:

Die chinesische Kultur baut auf Ausgleich und Harmonie auf. Das Ur-Prinzip von Yin und Yang drückt dies aus. Gegensätze gehören demnach zusammen. Alle Teile sind aufeinander angewiesen, um gemeinsam eine starke Einheit zu bilden. Immer wird diese Einheit betont, das ist die Grundlage der kollektiv Kultur Chinas.

Eben dies drückt das Foto aus. Vater und Sohn sind eine Einheit. Jung und Alt gehören zusammen. Wenn man dem Konflikt zwischen den Generationen keinen oder wenig Raum gibt, dann entsteht eine gebündelte Kraft aus Tradition und Neuem. Haben Baihu und sein Sohn einen solchen gemeinsamen Weg gefunden? Wir werden die beiden noch eine kurze Zeit weiter beobachten.

2008:

Baihu beobachtet, wie sein Sohn genauso wie die meisten jungen Chinesen am westlichen Lebensstil interessiert ist. Ganz selbstverständlich trägt er Jeans und findet Gefallen an amerikanische Popkultur. Dem Vater ist bewusst, dass dies von der chinesischen Regierung nicht gern gesehen wird. Die westliche Lebensweise wird nach Meinung der Staatsoberhäupter in den Medien geradezu verherrlicht.

Doch Baihus Sohn ist es wichtig, sieht sich als internationalen Weltenbürger wahrzunehmen. Viele junge Chinesen wünschen sich im Ausland zu studieren. Deutschland steht ganz oben auf ihrer Liste. Wir wissen leider nicht, ob der selbstbewusste junge Mann auf dem Foto studiert, oder bereits im Berufsleben steht.

2009:

Bemerkt ihr den Unterschied zu den anderen Fotos? Nun hält der Sohn den Vater im Arm. Möchte er ihn trösten? Es ist ein großer Schritt für Eltern und auch für den Nachwuchs, wenn das Kind in die erste eigene Wohnung zieht. Wird Baihu sich einsam fühlen? Wird sich der Junge gut zurechtfinden? Baihu ist das Herz ein bisschen schwer.

Ohne eine eigene Wohnung finden junge Chinesen nur schwer eine Partnerin. Statussymbole zählen bei der Partnersuche. Oberste Priorität besitzt eine eigene Immobilie. Doch die Immobilienpreise sind sehr hoch. Kann der junge Mann diese Last stemmen? Ist er auf Baihus Hilfe angewiesen?

2010:

Baihu feiert in diesem Jahr seinen fünfzigsten Geburtstag. Vater und Sohn sehen sich noch immer fast unglaublich ähnlich. Ob Baihu seinen Sohn in ein Restaurant einlädt? Gemeinsam auswärts essen, ist für viele Chinesen gemütlicher als zuhause.

Oder ziehen es die beiden vor, Tischtennis oder Federball zu spielen? Vielleicht gibt es in der Apartmentanlage des Sohnes Gemeinschaftseinrichtungen für den Volkssport. Sportvereine gibt es in China nicht. Wir wünschen Bahu auf jeden Fall alles Gute und finden er hat seine Sache als Vater bisher großartig gemacht. Doch wie geht es nun weiter im Leben der beiden? Die nächsten Fotos werden es zeigen.

2011:

Baihus Sohn ist nun 25 Jahre alt. Er trägt seine Haare ganz kurz. Der Vater hingegen hat graue Strähnen im Haar. „Jazu“ bedeutet Clan oder Sippe und tatsächlich spielt in China Blutsverwandtschaft eine große Rolle. Dies bedeutet, dass sich Verwandte in guten und schlechten Zeiten helfen und alles miteinander teilen. Sorgen, aber auch Wohlstand.

Baihus Sorgen im Alter allein sein zu müssen, sollten also unbegründet sein. Es gibt jedoch in China große Unterschiede zwischen dem Leben der Land- und der Stadtbevölkerung. Die Umarmung des jungen Mannes spiegelt jedoch den engen Kontakt zwischen Vater und Sohn wider. Darin hat sich im Laufe der Zeit nichts geändert.

2012:

Psychologen gehen davon aus, dass Vater Sohn Beziehungen meist voller Konfliktpotential sind. Liebevolle Verbindungen sind die Ausnahme. Den Fotos nach zu urteilen haben Baihu und sein Sohn solch eine ungewöhnliche Beziehung zueinander. Wodurch ist diese entstanden? Durch die große Ähnlichkeit, vielleicht auch im Charakter der beiden? Durch das Harmoniestreben, das in der chinesischen Kultur verwurzelt ist?

Wir glauben erkennen zu können, dass Baihu immer ein offenes Ohr für seinen Sohn hatte. Die Fotos zeigen deutlich, dass er seinen Jungen niemals aus den Augen verlor und er ihn immer ernst nahm. Doch wie wird das Leben für die beiden weiter gehen? Gemeinsam?

2013:

Weswegen lacht Baihu so glücklich? Das Foto zeigt die beiden ausgelassen und in ungewohnter Pose. Der Sohn schmunzelt und es wirkt fast so, als könne der Vater nicht anders, als seinen Sohn vor Glück zu umarmen. Was ist geschehen?

Betrachten wir das „fünffache Glück“ des Daoismus: Reichtum, Langlebigkeit, Gesundheit, Gemütsruhe und Tugendhaftigkeit sind demnach der Schlüssel zum Glück. Hat Baihu im Lotto gewonnen? Oder hat er eine unerwartete Erbschaft gemacht? Vielleicht freut er sich auch nur an seiner Gesundheit. Auf der nächsten Seite lüften wir das Geheimnis!

2014:

Es gibt kein größeres Glück! Baihu ist Großvater geworden! Noch einmal wird er ein Kind beim Aufwachsen begleiten. Diesmal jedoch trägt er nicht die Last der Verantwortung, die lastet auf den Schultern seines Sohnes. Als Großvater kann er die schönen Seiten im Zusammensein mit dem kleinen Spross ausgiebig genießen: gemeinsames spielen, basteln, singen und Abenteuer erleben. Kein Wunder, dass Baihu so zufrieden, stolz und glücklich dreinblickt.

Wir wünschen den dreien, dass ihr Leben so harmonisch weiter geht. Ganz sicher aber sind wir uns, dass Baihu ein toller Großvater ist und sein Sohn weiß durch ihn, wie man ein guter Vater wird.