Spannender als im Film: Wahrheiten über den „wilden Westen“

Der wilde Westen der USA ist ein Mythos. Sofort breiten sich Bilder vor unserem inneren Auge aus. Wir sehen „Old Shatterhand und Winnetou“ gemeinsam durch die Prärie reiten, lassen „Butch Cassidy und Sundance Kid“ in Gedanken eine Bank überfallen und dazu hören wir im Kopf vielleicht die Melodie von „Spiel mir ein Lied vom Tod“. Wir denken an Bonanza, Spaghetti Western, an Lassos, Pferde und „rauchende Colts“. Das Film-Genre des Westerns hat unsere Vorstellung vom wilden Westen Amerikas geprägt. Doch wie sieht die Wahrheit hinter den Legenden aus?

Sie werden überrascht sein, dass die Realität die Fiktion sogar in den Schatten stellt. Wir haben für Sie Fakten und Geschichten aufgespürt, die berichten wie der Wilde Westen wirklich war.

1. Die Geschichte der Olive Oatman

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Kennen sie die Geschichte des Mormonen Mädchens Olive Oatman? Gemeinsam mit ihren Eltern und ihren sechs Geschwistern war sie im Jahre 1851 auf dem Weg von New Mexico nach Kalifornien, als ihr Treck von Indianern überfallen wurde. Die Eltern und vier ihrer Geschwister wurden getötet. Olive und ihre Schwester Mary – Ann wurden von den Ureinwohnern verschleppt. Den verletzten Bruder ließen die Indianer einfach liegen.

Zunächst wurden Olive und ihre Schwester wie Sklaven gefangen gehalten. Später verkauften die Indianer beide Mädchen an Mahove -Indianer. Beide Schwestern wurden im Gesicht und an den Armen nach der Tradition des Stammes tätowiert. 1856 wurde Olive aus ihrer Gefangenschaft befreit. Die Schwester war 1855 verhungert.

2. Glücksspiel

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Haben Sie schon von den „Three W‘s“ gehört? Es handelt sich hierbei um Wetten, Weiber und Whiskey. Um sich mit den drei W’s zu vergnügen, gingen die Pioniere und Cowboys in Spielhallen. Diese waren in jeder Stadt zu finden und dort ging es hoch her. Ganz nach dem Motto, wer hart arbeitet, der braucht auch entsprechend viel Spaß.

Ein anderer Grund für die Popularität der Spielhallen mag gewesen sein, dass viele Leute in den Westen gezogen waren um dort Ruhm und Reichtum zu finden. Was liegt da näher, als sich im Glücksspiel zu versuchen? Etwas verblüffend ist, dass Glücksspiel im frühen wilden Westen tatsächlich als Beruf galt.

3. Weibliche Legenden

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Denken wir an Legenden im wilden Westen kommen uns automatisch Männer wie Jesse James und Billy the Kid in den Sinn. In den alten Western-Filmen werden Frauen meist nur als hilflose Wesen dargestellt. Die Realität war anders. Es gab zahlreiche gesetzlose und unkonventionelle Frauen.

Kennen Sie „Big Nose Kate“? Die Prostituierte war nicht nur die Gefährtin des berüchtigten Gangsters Doc. Holliday , sie war selbst eine Verbrecherin. Um „Calamity Jane“ ranken sich Legenden, da diese Frau völlig unüblicherweise, in Männerkleidung alleine durch den Westen reiste. „Lillian Smith“ war eine Scharfschützin und trat in „Bill Cody’s Wild West Show“ auf. Oder haben sie schon von „Mary Fields“ gehört? Sie wurde als „Black Mary“ bekannt und war eine Berühmtheit als Postkutscherin.

4. Weibliche Postkutschenräuber

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Pearl Hart wurde die „Banditenkönigin“ genannt. Sie überfiel am 30.Mai 1899 eine Postkutsche und erbeutete Geld und Waffen. Vom Sheriff im Schlaf überrascht und gefangen genommen, wurde sie in ein Gefängnis inhaftiert. Es gelang ihr eine spektakuläre Flucht durch ein 46 cm großes Loch, dass sie in ihrer Zelle gegraben hatte. Nach ihrer Flucht waren 500 Dollar Kopfgeld auf Pearl Hart ausgesetzt.

Wieder inhaftiert wurde sie völlig unerwartet vom Gouverneur von Arizona begnadigt. Pearl Hart genoss ihren Ruhm. Sie hatte sich für diesen Lebensweg entschieden, obwohl sie verheiratet war und zwei Kinder hatte. Über ihr späteres Leben und ihren Tod ist kaum etwas bekannt.

5. Rodeo Wettkämpfe

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Ein Relikt, das von der damaligen Zeit in das heutige Amerika übernommen wurde, ist das Rodeo. Es handelt sich hierbei um einen Wettbewerb. Der Teilnehmer stellt seine Geschicklichkeit unter Beweis, indem er reitend mit dem Lasso Pferde oder Rinder einfängt. „Buffalo Bill Cody’s Wild West Show“ trat in vielen Städten auf und war so beliebt, dass ähnliche Veranstaltungen als Turniere nachgeahmt wurden.

Den Ursprung hat das Rodeo aber in der Viehzucht. Die Cowboys testeten ihre Künste in der Rancharbeit. Kitty Canutt hieß eine bekannte Rodeoreiterin. Sie wurde auch „Diamond Kitty“ genannt“, da sie einen Diamanten in einem ihrer Vorderzähne trug. Hin und wieder soll sie diesen Stein verpfändet haben, um das Preisgeld für eine Turnierteilnahme zu bezahlen.

6. Weibliche Scharfschützen

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Phoebe Ann Moses machte im Wilden Westen unter dem Künstlernamen Annie Oakley Karriere als Scharfschützin. Beirats als junges Mädchen verdiente sie Geld für die Familie, indem sie auf die Jagd ging. Sie war dabei so geschickt, dass keinerlei Einschussrückstände das Fleisch der Beute beeinträchtigten. Sie konnte die erlegten Tiere an Hotels und Restaurants verkaufen.

Später bekam die unglaublich talentierte Schützin eine Hauptrolle in „Buffalo Bills wild West Show“. Sie tourte mit dieser Show sogar durch Europa und wurde von Queen Victoria empfangen. Annie Oakley wurde eine nationale Berühmtheit und konnte sich von ihrem Verdienst Häuser kaufen. Sie starb im Jahre 1926 im Alter von 66 Jahren.

7. Bergbau und Goldrausch

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Es gab nicht nur Cowboys, Rancher und Ureinwohner im Wilden Westen. Unzählige Pioniere pilgerten dorthin, auf der Suche nach Reichtum und Freiheit. Rund um Gold – und Silberminen entstanden ganze Städte, mit Saloons, Banken, Kirchen und Hotels. Der Bergbau boomte. Heute haben sich diese Städte in verlassene Geisterstädte verwandelt.

Calico hieß eine Stadt in Kalifornien, die vom Silberbergbau existierte. Nachdem alle Vorkommen geplündert waren, zogen die Einwohner weiter. Heute ist die Geisterstadt für Touristen als Attraktion wieder aufbereitet worden. Hier kann man selbst in den Goldgräberrausch eintauchen und ein Stück des Wilden Westens nacherleben. Bodie hieß eine Stadt nahe San Francisco. 10.000 Menschen siedelten sich hier wegen des Goldes an. Auch diese heutige Geisterstadt lässt sich besichtigen.

8. Transcontinental Railroad

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Zwischen 1863 und 1869 wurde eine durchgehende Eisenbahnstrecke gebaut. Mit dieser 3077 Kilometer langen Verbindung wurde der Westen der USA verkehrstechnisch erschlossen. Am 10. Mai schlug der Gouverneur von Kalifornien den sogenannte „Golden Spike“ in die Schienen. Nun konnte man von Ost nach West und umgekehrt reisen.

Zwei Baugesellschaften waren an diesem Bau beteiligt. Die Arbeitsbedingungen waren hart und mehrere hundert Menschen kamen zu Tode. An den jeweiligen Baustellen entstanden ganze Orte, ähnlich der Goldgräberstädte. Die Städte wurden abgerissen und an der nächsten Stelle wieder aufgebaut, wenn an einer anderen Stelle weiter gearbeitet wurde. So reisten die Städte mit den Bauarbeitern mit. Auf diese Weise hatten die Arbeiter ihre Spielhallen, Saloons und Bordelle immer dabei.

9. Der Volksstamm der Apachen

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Die Apachen lebten im Süd-Westen Amerikas. Die Wüsten und Steppen der Staaten New Mexico, Arizona und Texas waren das zu Hause dieser Nomaden. Der Volksstamm passte sich den widrigen klimatischen Bedingungen auf erstaunliche Weise an und dennoch wurden sie von den Siedlern fast ausgerottet. Im Jahre 1840 zählte dieser Volksstamm 15000 Menschen – 66 Jahre später gab es nur noch 6000 Apachen und diese wurden immer weiter in die unfruchtbaren Wüstengebiete hinein gedrängt.

Die Apachen glaubten an Geister und um, eine Verbindung zu diesen übernatürlichen Wesen aufzubauen übten sie rituelle Tänze aus. Beim Berggeistertanz tanzten maskierte Männer mit bemaltem Oberkörper um ein Feuer herum. Besonders spirituelle Männer wurden zu Medizinmännern ernannt und führten Heilrituale durch.

10.Wahrsager

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Im Wilden Westen war der Aberglaube sehr lebendig. Aus diesem Grund lag es Nahe, dass Wahrsager in die Grenzstädte reisten und versuchten dort ihr Glück zu machen. Gegen Bezahlung wurde den Ratsuchenden die Zukunft aus Kristallkugeln, Karten oder Palmblättern prophezeit. Wandernde Roma und sogar Chinesen zogen durch die Städte, um auf diese Weise Geld zu verdienen. Die Siedler, die allesamt auf Reichtum und Glück hofften, ließen sich nur allzu gern positive Aussichten vorhersagen.

Auch Botschaften aus dem Jenseits wurden von den Wahrsagern überbracht. Die Menschen waren so gierig auf eine Chance nach Glück, dass viele den Scharlatanen auf den Leim gingen.

11.Versorgungs – und Dunkelkammerwägen

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„Chuckwagons“ hießen die Versorgungswägen, die man überall im Wilden Westen antraf. Es waren Planwägen in denen Nahrung und Verpflegung mitgeführt wurden. Sie waren Bestandteils von Trecks, die durch die Lande reisten, oder bildeten Versorgungsstationen für Cowboys. „Chuck“ war in der damaligen Zeit ein umgangssprachliches Wort für Verpflegung.

Der Fotograf Timothy o‘Sullivan war auf eigene Faust im Wilden Westen unterwegs um Indianerstämme zu fotografieren. Ihm sind großartige zeitgeschichtliche Dokumente zu verdanken. Auf seiner Mission reiste er mit einem Dunkelkammerwagen, denn die empfindlichen Fotoplatten mussten sofort entwickelt werden. Bekannt wurde o’Sullivan jedoch nicht für seine Fotos von den Ureinwohnern, sondern durch seine Ablichtungen während des amerikanischen Bürgerkrieges.

12. Die Sioux Indianer

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Die Sioux sind Indianer im Norden Amerikas. Die ursprünglichen Waldindianer lebten zunächst von der Jagd und vom Anbau von Früchten. Durch die Ausbreitung der Irokesen wurden aus den Sioux Büffel jagende Nomaden. Ihr Kernland waren die Black Hills in South Dakota doch sie breiteten sich in der ganzen Prärie aus. Im Laufe der Geschichte kam es zu großem Blutvergießen zwischen diesem Volksstamm und den weißen Einwanderern.

Sitting Bull und Big Foot waren berühmte Häuptlinge der Sioux – Indianer. Dieser Volksstamm glaubte an einen großen Geist, Schutzgeister und eine beseelte Natur. Die Sioux lebten in Tipis. Ein solches Indianerzelt bildet vom Grundriss her einen Kreis, der ein Symbol für den großen Geist darstellt.

13. Poker mit verdeckten Karten

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Sie haben bereits erfahren, dass Glücksspiel der bevorzugte Freizeitvertreib im Wilden Westen war. Doch was wurde gespielt? Three Card Monte, Faro, Würfelspiele und vor allem Poker waren beliebt. Die überall in den Saloons und Spielhallen gespielte Variante des Pokerns nannte sich Draw Poker. Es wurde dabei mit verdeckten Karten gespielt.

Als der legendäre Wild Bill Hickock eine Hand mit Achten und Assen in die Höhe hob, wurde er am Pokertisch sitzend von einer Pistolenkugel in den Hinterkopf getroffen. Dead Man’s Hand wird dieses Blatt seitdem genannt. Wild Bill Hickok war ein berühmter Revolverheld und hatte zuvor sechs Menschen bei Schießereien getötet.

14. Cocktails

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Sie denken in Saloons trank man ständig Whiskey? Weit gefehlt. Die Leute im Wilden Westen liebten Cocktails. Es wurde fleißig gemischt und um die Getränke zu niedrigen Preisen anbieten zu können wurde der Schnaps oft einfach mit Terpentin gemischt. Ebenso fantasievoll waren die Namen dieser Mixgetränke. Sie hießen zum Beispiel Coffin Varnish oder Tarantula Juice.

Ein beliebtes Getränk war der Allston – Cocktail. Pfefferminz – Schnaps, Gin und Zitronensaft waren die Ingredienzien. Oder der Mule Skinner, gemischt aus Whiskey und Brombeerlikör. Auch Bier fand im Wilden Westen großen Absatz. Oder wie wäre es mit Catus Wine gemischt aus Tequila und dem Saft des Peyote Kaktus?

15. Chinesische Schienenbauer

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Wir haben bereits über die Erbauung der ersten transkontinentalen Eisbahnstrecke berichtet. Die Amerikaner waren zur damaligen Zeit begeistert und fasziniert von Zügen. Doch um die transkontinentale Zugstrecke zu errichten wurden billige Arbeitskräfte benötigt, also warb man Chinesen auf den Goldfeldern an. Da die Männer sich als geeignet erwiesen schiffte man weitere Vertragsarbeiter aus China ein.

Weil die Eisenbahnstrecke auch durchs Gebirge führte, mussten Tunnel gegraben und Sprengungen gemacht werden. Die Arbeiten fanden unter extremen Bedingungen bei großer Hitze und Kälte statt und viele der Arbeiter starben. Zeitweise waren 11.000 chinesische Arbeiter im Einsatz. Trotz aller Umstände setzten viele der chinesischen Arbeiter nach der Fertigstellung der transkontinentalen Strecke ihre Anstellungen beim Schienenbau fort.

16. Multikulturelle Gangsterbande

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In „Old West“, wie die Amerikaner den „wilden Westen“ nennen, gab es zahlreiche Verbrecherbanden. Da waren die Mc Carty Gang, die Red Jack Gang oder die Farrington Brothers, um nur ein paar zu nennen. Oft fanden Schießereien zwischen den Gesetzlosen und Mitgliedern der Strafverfolgungsbehörden statt. Natürlich gab es auch unter den Banden Rivalitäten und Schießereien.

Einen besonders großes Register an Verbrechen hatte die Rufus Buck Gang vorzuweisen. Die Männer die sich um Rufus Buck gruppierten waren von unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Etliche Raubüberfälle gingen auf das Konto dieser Gruppe aus Afroamerikanern und Indianern. 1896 schrieb Rufus Buck im Gefängnis auf die Rückseite eines Fotos seiner Mutter ein Gedicht, um sich vor seiner Hinrichtung zu verabschieden.

17. Kleidung und Kostüme

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Der wilde Westen wurde als Epoche im Nachhinein stark romantisiert. Heftromane über heldenhafte Cowboys und Westernfilme trugen dazu bei, ein idealisiertes Bild über diese Pionierzeit im Westen der USA zu verbreiten. Die Realität der damaligen Zeit wurde verzerrt dargestellt und so ein Mythos geschaffen. Klischeehafte Bilder wie Männlichkeit, Freiheit oder das Recht des Stärkeren wurden geschönt dargestellt.

Diese Romantisierung zeigt sich auch darin, dass noch heute Cowboy– und Indianerkleidung beliebte Kostüme sind. Cowboyhut und Hosen waren damals aber nichts weiter als praktische Arbeitskleidung. Es gab Fotografen in der damaligen Zeit, wie William Henry Jackson oder Edward S. Curtis, die uns die Realität durch ihre Aufnahmen näher bringen.

17. Frauen im wilden Westen

Der wilde Westen war eine gefährliche Zeit, auch für Frauen. Kein Wunder, dass viele von ihnen reiten und schießen konnten. Allen voran die Scharfschützin Annie Oakley, von der wir bereits berichteten. Annie setzte sich für Frauenrechte ein und gab Schußwaffen – Kurse für ihre Geschlechtsgenossinnen. Ihr war es wichtig, dass Frauen sich selbst verteidigen konnten. Auf dem Foto posiert sie mit einigen Suffragettinen vor einem Plakat der Buffalo Bill Wild West Show.

In Kalifornien waren Mitte des 19. Jahrhunderts allerdings nur 10 Prozent aller Einwohner Frauen. Die wenigen waren heiß begehrt und umworben. Wegen des Frauenmangels benahmen sich meist sogar die größten Raufbolde den Damen gegenüber höflich.

18. Jesse James

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Jesse James war ein bekannter Gangster und Räuber. Er gehörte der James – Younger – Gang an. Zwischen 1869 und 1881 war er an 19 Raubüberfällen beteiligt. 20 Menschen kamen dabei ums Leben. Geschichten, die Jesse James als eine Art Robin Hood darstellen, der die Reichen beraubte, um es den Armen zu geben, sind reine Fiktion. In Wahrheit war seine lang anhaltende Karriere als Gangster seiner Bereitschaft zu brutalem und skrupellosem Handeln zu verdanken.

Am Ende wurde der Jesse James im eigenen Haus von einem Bandenmitglied zu Fall gebracht. Trotz seiner Gesetzlosigkeit gilt er für manche als Held, er selbst feuerte seinen eigenen Mythos durch Briefe an, die er an Zeitungen verschickte.

19. Jimmy McKinn

Nicht wenige Menschen wurden von Ureinwohnern entführt. Santiago McKinn genannt Jimmy lebte mit seiner Familie in Mimbres Valley in New Mexiko. Sein Vater war Ire und seine Mutter Mexikanerin. Jimmy war etwa elf oder zwölf Jahre alt, als ihn die Apachen verschleppten. Seinen älteren Bruder Martin nahmen sie nicht mit, sie brachten ihn um.

Das Besondere an der Geschichte dieses Jungen ist jedoch, dass dieser bei seiner Rettung nicht mitkommen wollte. Jimmy hatte sich völlig an die Lebensweise der Indianer angepasst und reagierte mit Geschrei und wehrte sich. Er musste regelrecht gezwungen werden und beschwerte sich in perfektem Apache, dass er nicht zu seinen Eltern möchte.

20. Rose Dunn

Die junge Frau Rose Dunn war in den Gesetzlosen George „Bittercock“ Newcomb verliebt. Der Verbrecher war Mitglied der Wild Buch Bande. Die Bandenmitglieder verehrten Rose vor allem wegen ihres Aussehens. Rose unterstützte ihren Liebhaber George, indem sie in Städte ging, um Proviant zu holen, da dies den Geächteten selbst ja nicht möglich war.

Es ranken sich Legenden um eine Schießerei, bei der sie „Bittercock“ tatkräftig verteidigt haben soll. Das Schießen hatte sie von ihren Brüdern gelernt, die als Kopfgeldjäger unterwegs waren. Sein Ende fand „Bittercock“ fatalerweise durch die Hand ihrer Brüder, die auch das ausgesetzte Kopfgeld kassierten. Danach wandte sich Ann der Gesetzlosigkeit ab und heiratete einen Lokalpolitiker.

21. Doc Holliday

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„Doc“ Holliday war Zahnarzt, daher sein Spitzname. Berühmt wurde John Henry Holliday jedoch als Revolverheld. Auch als Pokerspieler machte er sich einen Namen. Er freundete sich mit Wyatt Earp an und schloss sich dessen Bande an. Dadurch wurde er in die berühmte Schießerei im OK-Corall verwickelt. Mehrere Männer kamen bei diesem Schusswechsel ums Leben. Doc wurde verletzt.

Gemeinsam mit Wyatt Earp war Doc daraufhin im wilden Westen unterwegs um den Tod von Earp’s Bruder zu rächen. Es wurde viel Blut vergossen, bei dieser jahrelang andauernden Fehde. Wegen einer Tuberkolose-Erkrankung, der er am Ende in einem Hotel erlag, zog sich Doc schließlich von der Bande zurück.

22. Buffalo Soldier

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In seinem Lied „Buffalo Soldiers“ singt Bob Marley über die afroamerikanischen Soldaten die dem 10. Kavallerieregiment angehörten. Die Indianer hatten diesen Soldaten ihren Spitznamen gegeben. Dieses Regiment kämpfte in vielen Schlachten, baute Straßen und war maßgeblich an der Erschließung des Westens beteiligt. Disziplin war eine der stärken dieser Soldaten, auch Trunkenheit kam bei ihnen viel seltener vor, als in anderen Truppen.

Wegen des herrschenden Rassismus bekam dieses Regiment oft die schlechteste Ausrüstung und Verpflegung. Auch weigerten sich viele Offiziere diese ausschließlich schwarzen Soldaten zu befehligen. Heute gibt es in den USA den „Buffalo Soldiers Day“, um das Regiment im Nachhinein für seinen Einsatz zu ehren.

23.Wyatt Earp

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Einen gefürchteten schlechten Ruf hatte Wyatt Earp. Der Tausendsassa war stellvertretender Marshall, furchtloser Anwalt, Spieler, Bordellbetreiber und Revolverheld. Wegen der berühmten Schießerei im OK-Corall wurde er wegen Mordes angeklagt, jedoch wurde er nicht verurteilt. Um seinen Bruder zu rächen, zettelte er eine jahrelang dauernde blutige Fehde an.

In Kalifornien trainierte er Rennpferde und leitete Boxkämpfe. Er war auch Büffeljäger, schürfte nach Gold und Silber und besaß mehrere Saloons. Er starb jedoch nicht an einer Bleikugel, sondern im Alter von 80 Jahren an den Folgen einer Blasenentzündung. Zuletzt hatte er als Berater für Stummfilm – Western gearbeitet. Kevin Costern spielte die Wild West Legende Wyatt Earp in dem 1994 veröffentlichten Biopic,“Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“.

24.Wheeler Survey Group

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George Montogue Wheeler, der auf der Zeichnung dargestellt ist, war Entdecker und Kartograf. Unter seiner Leitung war eine Gruppe von Männern im amerikanischen Westen unterwegs. Da die Gegend ja noch völlig unerforscht und von Ureinwohnern besiedelt war, wurden dringend Landkarten benötigt. Die Erstellung der Karten und die Vermessung des Landes waren die Aufgabe der Wheeler Survey Group.

Das Team arbeitete zwischen 1869 und 1879 an diesem Auftrag. Die topografischen Karten die so entstanden, dienten auch der Planung der Ansiedlungen im Westen. Fast 360.000 Quadratkilometer waren vermessen und ethnologische, botanische und geografische Informationen gesammelt worden. Die Gruppe die mit Captain Wheeler unterwegs war und diesen wichtigen Dienst leistete, bestand aus Soldaten und Zivilisten.

25. Johnny Ringo

Der Herr auf dem Foto sieht aus wie ein Gentleman. Tatsächlich pflegte Johnny Ringo dieses Image. Er konnte Shakespeare zitieren und hatte gute Manieren. Doch dies täuscht, denn in Wahrheit war Johnny Ringo ein Verbrecher und Revolverheld. Er gehörte der Clanton Bande an und war ein bekennender Gegner von Wyatt Earp.

Er war auch ein bekannter Trunkenbold und feuerte eine Kugel auf einen Mann ab, nur weil dieser sich weigerte etwas mit ihm zu trinken. Seine letzten Jahre verbrachte er in Tombstone und er geriet dort immer wieder in Schießereien und in Konflikte mit dem Gesetz. Sein Ende trug zu seiner Legendenbildung bei, Johnny Ringo wurde tot an einen Baum gelehnt aufgefunden. Was geschehen war, wurde nie herausgefunden.

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Oktopusse besitzen insgesamt neun Gehirne: eines zentral im Kopf und je eines in jedem der acht Arme. Diese zusätzlichen Gehirne in den Armen ermöglichen es den Oktopussen, ihre Arme unabhängig voneinander zu steuern und zu koordinieren. Diese außergewöhnliche neurologische Struktur macht sie zu einigen der intelligentesten und anpassungsfähigsten Meerestiere. Sie können Werkzeuge verwenden, aus komplexen Labyrinthen entkommen und sich sogar durch kleine Öffnungen zwängen.