Ein gerettetes Löwenbaby in einer ungewöhnlichen Familie!

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Um zu Überleben, wissen Jungtiere unweigerlich, dass sie in der freien und durchaus auch gefährlichen Wildbahn immer bei ihrer Familie bleiben sollten. Ein niedliches Aussehen hilft zwar in der Menschenwelt, doch innerhalb des Tierreiches garantiert diese Eigenschaft nicht viel. Doch was ist nun mit dem Löwen-junges geschehen?

Kranke Tiere werden generell von Artgenossen oftmals zurückgelassen. Daher ist es keine sonderlich große Überraschung, dass dies auch bei Löwenjungen passiert. Als aus diesem Grund ein süßes Löwen-junges schwer erkrankte, ließ auch diesmal die Familie es zurück. Doch wie sollte das Löwenjunge ohne Familie überhaupt überleben? Die Lösung sollte sich kurze Zeit später in einer ungewöhnlichen Konstellation ergeben.

1. Sirga auf der Farm

Während des Februarmonats wurde 2012 in Botswana direkt am Gebiet einer Farm, ein dem Tode nahe, weibliches Löwen-junges gefunden. Sie machte den Eindruck nahe dem Hungertod zu sein und bewegte sich kaum noch. Infolgedessen war den Rettern klar, dass nun schnelles Handeln gefragt war, sollte das sterbende Junges gerettet werden.

Die Retter der Farm nannten das Löwenbaby Sirga. Weiterhin hatten sie die Hoffnung, dass mit viel Fürsorge und genügend Liebe das Löwenjunge gerettet werden könne. Niemand hätte jemals gedacht, dass die Geschichte rund um Sirga einen solch unbeschreiblichen Verlauf nehmen sollte. Denn bereits zu Beginn ihres Lebens hatte die junge Löwin eine große Menge Leid erdulden müssen.

2. Das Schicksal von Sirga und ihre Aussetzung

Sirga gehört eigentlich zu drei Löwenbabys, diese entstammen der ansässigen Löwenherde von Botswana. Dort nun hineingeboren, verstarben plötzlich zwei der drei Jungtiere, sodass auch Sirgas Gesundheit infolge dieser beiden Tode in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die immer stärker erkrankende Sirga wurde nach dem Entschluss der Herde, zurückgelassen.

Ab diesem Moment war Sirga auf sich allein gestellt. Doch ohne den Schutz, den eine Herde von Natur aus mit sich bringt, erschien die Zukunft Sirgas trostlos und ohne große Überlebenschancen da sie den Gefahren dieser Welt unweigerlich ausgeliefert war. Infolgedessen wäre das Leben von Sirga ohne die nun nahende Hilfe schon bald wieder beendet gewesen.

3. Lebensretter Valentin Gruener

Der Leiter des Rettungsteams von Sirga und gleichzeitig engagierte Naturschützer Valentin Gruener hat mit den anderen Sirga letzten Endes gefunden. Zu ihrem Glück entdeckten die Helfer das Jungtier noch rechtzeitig. Valentin Gruener war allerdings nicht nur für Sirgas Rettungskampagne verantwortlich, sondern auch für die Behandlung des Löwenbabys.

Zuerst wurde das Löwenmädchen ins Hauptquartier des Teams gebracht, um es anschließend zu behandeln und zu ernähren. Denn die Umweltbedingungen als auch die stete Unterernährung hinterließen Spuren bei Sirga. Valentin Gruener, der die Rettung des Jungtieres als seine Verantwortung sah, gehört darüber hinaus auch zu den Mitbegründern vom botswanischen „Modisa Wildlife Project“, welche eng mit dem lokalen Tierarzt zusammenarbeiten.

4. Behandlung Sirgas

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Um Sirga auf die Beine zu verhelfen, versuchte Valentin gemeinsam mit dem behandelnden Tierarzt erst einmal eine intravenöse Behandlung in Kombination mit einer Spezialernährung die extra von den beiden für Sirga zusammengestellt wurde. Diese Ernährung sah vor, die junge Löwin sowohl mit Vitaminen, Eiern, Milch, Sahne, Sonnenblumenöl als auch Kalzium zu ernähren.

Trotz dieser besonderen und durchaus ausgefallenen Behandlung war nicht voll und ganz klar, wie die Geschichte rund um Sirga enden würde. Schließlich bestand immer ein gewisses Risiko, dass keine Besserung in Sicht sein würde. Letztlich blieb ihnen nur die Hoffnung, dass es Sirga schon bald besser gehen würde.

5. Kämpferisches kleines Löwenherz

Zur Überraschung aller Beteiligten überlebte die junge Löwin nicht nur die gesamte Prozedur, vielmehr fing sie auch an groß und stark zu werden. Die Mitglieder des Hauptquartiers konnten kaum glauben, was sie mit eigenen Augen vor sich sahen. So meinte Valentin Gruener auch mit einem Grinsen im Gesicht, dass es sich bei Sirga um eine der wohlgenährtesten und verwöhntesten Löwen ginge, die es auf der Welt gäbe.

Nach etwa zwölf Monaten intensiver Pflege nahm Sirga insgesamt 170 Pfund (ca. 77 kg) zu. Aus diesem Grund trafen Valentin sowie sein Team die Entscheidung, es wäre nun Zeit, die Spezialdiät schrittweise zu reduzieren. Stattdessen sollte es für Sirga ab sofort Rohfleisch geben.

6. Wahre „menschliche“ Familie

Da ihre ursprüngliche Herde Sirga verlassen hatte, sah Sirga sowohl Valentin als auch die anderen Personen im Hauptquartier als ihre wirklichen Familienmitglieder an. Im Grund also ihre wahre „menschliche“ Familie. Als Sirga allerdings ihr drittes Lebensjahr und damit auch eine gewisse Größe erreicht hatte, war es Valentin sowie seinen anderen Mitarbeitern nicht mehr möglich mit ihr in irgendeiner Weise zu spielen.

Letzten Endes blieb im Grunde nur noch Valentin, der als Einziger dem spielerischen Geist Sirgas standhalten konnte. Diese Tatsache macht vor allem angesichts der Tatsache, dass er derjenige war der sie vor dem Tod bewahrt hatte, Sinn. Demnach kann man davon ausgehen, dass Valentin ein Ersatzvater für Sirga darstellt.

7. Gegenseitige Zuneigung

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Mit der Zeit wurde Sirga immer größer, sodass sie diesbezüglich auch irgendwann Valentin Gruener damit übertraf. Doch ihre Größe hinderte die junge Löwin nicht daran, im Schoß von Valentin einzuschlafen oder den Kopf in dessen Schoß zu betten. Des Öfteren ließ sie sich auch in eine Umarmung mit ihrem Retter und späteren Ersatzvater fallen. Ihre Zuneigung war letzten Endes mit der von menschlichen Kindern gegenüber deren Eltern vergleichbar.

Während Valentin als Vater für Sirga fungierte, sah sich Valentin wiederum einigen Herausforderungen, die eine Elternschaft mit sich bringen gegenübergestellt. So ist im Zuge des Umgangs mit einer Dreijährigen doch so einiges zu beachten, insbesondere wenn es um eine Löwin geht.

8. Die Fähigkeiten eines Löwen

Da Sirga nicht mit ihren Artgenossen aufwuchs, fehlten ihr einige Kenntnisse, die sie normalerweise in der freien Wildbahn erlernen würde. Aus diesem Grund musste nicht nur Valentin, sondern auch die anderen Naturschützer sich eine gute Alternative überlegen, mit der sie Sirga einige Löwen-Fähigkeiten beibringen konnten.

Aus diesem Grund legten Valentin als auch die anderen Teammitglieder einige Überstunden ein. So wurde die Kleinkindenergie von Sirga genutzt, um ihr zu helfen die notwendigen Fähigkeiten einer Löwin beizubringen, sodass sie auch in der freien Wildbahn überleben könnte. Hierzu zählen unter anderem auch Angriffs- sowie Anschleichtechniken. All diese Dinge müssen die Naturschützer dem Löwenmädchen beigebracht werden.

9. Beschäftigung für das Löwenkind

Zu Beginn musste Sirga immer wieder beschäftigt werden, um ihre stete Energie unter Kontrolle zu bekommen. Aus dem alleinigen Beschäftigen wurde wiederum eine Mission, da ihr ab einem bestimmten Zeitpunkt das typische Löwenverhalten beigebracht werden musste. Valentin Gruener war sich bereits am Anfang von Sirgas Aufnahme der Tatsache bewusst, dass eine passende und korrekte Vorbereitung für sie das einzig richtige für die kleine Löwin wäre. Schließlich sah man bei Sirga keinen dauerhaften, sondern vielmehr einen befristeten Aufenthalt vor.

Der Plan sah vor, Sirga nach einem bestimmten Zeitraum wieder in die freie Wildbahn zu entlassen. Das bedeutet, für die Rückkehr in die Wildnis, musste Sirga vollständig in sämtlichen Löwendingen ausgebildet werden.

10. Erste Lektion: Jagen

Zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Löwen gehört bekanntlich das Jagen. Ob man es nun glauben würde oder nicht, Löwen besitzen den Jagdinstinkt nicht von Natur aus. Stattdessen wird der Prozess des Jagens von den älteren Löwen-Mitgliedern den Jüngeren beigebracht. Im Umkehrschluss bedeutet das wiederum, dass nun Valentin (in seiner Ersatzvaterrolle) das Jagen Sirga beibringen musste. Eine andere Möglichkeit gab es letzten Endes nicht.

Eine weitere Herausforderung stellte das Jagen noch aus einem ganz anderen Grund dar. So gehen in Löwenherden üblicherweise die Löwinnen jagen, während die Löwen für die Sicherheit des Territoriums zuständig sind. Durch diesen Aspekt zeigt sich noch einmal die volle Tragweite von Valentins Verantwortung.

11. Aller Anfang ist schwer

Mit Beginn des Trainings stellten sich keine großen Erfolge ein, stattdessen waren es die kleinen Erfolge, die mit jedem Schritt wahrgenommen wurden. Nach einiger Zeit war es dann tatsächlich so weit und Sirga erlernte die für sie lebenswichtigen Fähigkeiten. Infolgedessen stellte sich sowohl bei Valentin als auch seinem Team eine große Erleichterung ein. Denn es war klar, dass es am Ende immer heißen wird „Survival of the fittest“.

Entweder tötet Sirga oder sie wird getötet. Mit diesem Gedanken beschäftigen sich alle Beteiligten, denn obwohl Löwen ausgesprochen wenig Feinde haben, gibt es dennoch auch noch die anderen Löwen. Diese könnten für Sirga eine Bedrohung darstellen und sie am Ende auch angreifen.

12. Keine Touristenattraktion

Die Intention des Rettungsteams war es nie, Sirga in Gefangenschaft zu halten. Die Folge wäre unter anderem gewesen, dass sie von Touristenmassen gefüttert worden wäre. Demnach wollte Valentin, dass Sirga von ganz allein eine Antilope jagt und erlegt. Doch das wirklich besondere an Sirga ist, dass sie Personen, die sie bereits seit Jahren kennt, in die Nähe ihrer Beute lässt. Eine ungewöhnliche Tatsache, da Löwen normalerweise im Falle ihrer Beute zu Aggressivität neigen.

Doch Sirga ist keine normale Löwin, sie hat nie wirklich um ihr Futter kämpfen müssen. Infolgedessen lässt sie die Menschen auch in ihre Nähe. Eine Angewohnheit die Sirga bald ablegen muss, wenn es in die Wildnis geht.

13. Eine wilde Löwin

Es stellte sich als harte Arbeit heraus, Sirga nicht allzu an Menschen zu gewöhnen. Valentin erklärte, es wäre das Ziel sie am Ende als wilde Löwin zu entlassen. Daher wurde Sirga auch so gut es ging von vielen Menschen ferngehalten. Valentins Ansicht nach wäre es ansonsten zu gefährlich geworden. Stattdessen interagiert Sirga ausschließlich mit den Menschen um sie herum.

Als Jürgen Jozefowicz von Valentins und Sirgas Geschichte hörte, war er hell auf begeistert. Der Filmemacher kreierte aus dem wunderlichen Zusammentreffen zw. Tier und Mensch eine sechsteilige Serie „Lionheart“. Sollte alles planmäßig verlaufen, würde die Serie auch die Wiederfreilassung Sirgas und Verabschiedung von Valentin dokumentieren.

14. Vorbereitung auf ein Leben in der Wildnis

Nachdem Sirga von Valentin gefunden wurde, ging es primär darum sie wieder aufzupäppeln. Anschließend wurde Sirga über Jahre hinweg darauf vorbereitet wieder in die freie Wildbahn entlassen zu werden. Ob nun die unterschiedlichen Techniken, die ein Löwe normalerweise von seinen älteren Artgenossen beigebracht bekommt oder das Jagen von Beute, all dies versuchte Valentin seiner kleinen Löwin beizubringen.

Natürlich hätte diese Geschichte genauso gut mit einem anderen, in Südafrika ansässigen, Mann geschehen können, der beispielsweise die ähnlichen Fähigkeiten aufweist wie Valentin, doch es sollte nicht so sein. Alles in allem kann man nur dankbar sein, wie alles gekommen ist. Das Sirga letzten Endes von einem lieben und fürsorglichen Menschen entdeckt wurde.

15. Jeder macht einmal Fehler

Der Tierpfleger Kevin Richardson kennt sich in Südafrika ausgesprochen gut mit einigen äußerst gefährlichen Tieren aus. Als Autodidakt fing alles an, so studierte er ausführlich wilde Tiere und große Katzen und wurde am Ende zu einem wahren Experten. Er kannte die wilden Katzen irgendwann in- und auswendig.

Trotzdem macht jeder, so erfahren er auch sein mag, Fehler während seiner Arbeit. Manchmal kann es sich dabei um kleine Fehler handeln und in anderen Fällen um sehr Große, bei denen mit schwerwiegenden Konsequenzen zu rechnen ist. Ein solcher Fehler ist Kevin passiert, als er mit einer Löwin und deren Jungen zusammengestoßen ist. Kevin wollte bei ihnen bleiben und mit den Jungen spielen.

16. Spielen mit Löwenbabys? Keine gute Idee!

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Um diesen Moment für alle festzuhalten, stellte Kevin seine Kamera auf. Anschließend schritt er leisen zu der kleinen Löwenfamilie, damit er eines der süßen Löwenbabys aufnehmen konnte. Während Kevin sich demnach hinsetzte, damit er mit einem der Babys spielen konnte, wurde der Löwin schlagartig klar, was er vorhatte.

Als die Löwin sah, dass der Tierpfleger eines ihrer Jungen hilft, spring diese instinktiv auf. Kevin hält unterdessen noch immer das Tierbaby in den Armen, ohne die Absicht zu haben, es loszulassen. Da springt die Löwenmutter unweigerlich auf den Tierpfleger. Instinktiv und aus Erfahrung schlang Kevin daraufhin seine Arme um das Tier, sodass sein Gesicht geschützt wurde.

17. Vertrauen untereinander

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Wie sich herausstellen sollte, wollte die Löwin Kevin gar nicht schaden. Denn während der Schwangerschaft der späteren Löwenmutter besuchte Kevin das Weibchen durchgehend. Folglich wurden sich die beiden mit jedem Besuch immer vertrauter, sodass sie aus rein spielerischen Absichten Kevin angesprungen hat. Dennoch war sich der Tierpfleger den Risiken bewusst, die bei jedem Löwenbesuch einhergehen.

Kevin meinte nach dem Löwensprung auch noch, dass er gewöhnlich zuerst die Mutter der Jungen begrüßt bevor er sich den kleinen Löwenbabys zuwendet. Während er dies erzählt liegt die Löwin friedlich zu seinen Füßen. Nach Kevins Aussagen, hätten die beiden immer Spaß und Freude. Manchmal antwortet sie ihm sogar.

18. Lion Whisperer

Kevin erachtete es dennoch, als wichtig hierbei zu erwähnen, dass es hierbei auch primär um die Löwin ginge. Wenn die Löwenmutter mit ihm vertraut ist und ihn akzeptiert, kann er auch mit den Löwenjungen ohne große Bedenken spielen. Aus diesem Grund besuchte Kevin die Löwin jeden Tag sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt, sodass er auch ihren Jungtieren näher kommen konnte.

Der sich selbst „Lion Whisperer“ -nennende beschäftigt sich mit Tieren schon seit langem. Kein Wunder also, dass er dies zu seinem Tagesgeschäft gemacht hat. In einem von ihm aufgenommenen Video erkennt man, wie Kevin sanft das Gesicht eines Löwenbabys streichelt.

19. Sicherheit geht vor

Obwohl Kevin bereits viele Erfahrungen mit Löwen sammeln konnte, gilt es auch immer die Sicherheit im Auge zu behalten. Es gibt schließlich niemals die Möglichkeit die Reaktion der Löwin auf Kevins Anwesenheit vollständig vorherzusehen. Gleichzeitig erklärt er dennoch, trotz aller Risiken gäbe es nicht für viele Menschen die Möglichkeit einer solchen Begegnung – zwischen Jungtier und Menschen.

Sowohl Kevin als auch die anderen Tierpfleger/innen lernten sehr viel über das Thema der Löwenjungen. Ob es nun darum ging, wie man mit den noch kleinen Löwen interagieren sollte oder wie die Kleinen miteinander spielten. Mit diesen Informationen war es möglich den Menschen zu helfen, die Tiere tatsächlich in ihrer Handlungsweise zu lesen.

20. Wissen ist das A und O

Nicht nur Kevin, sondern auch andere Forscher erlernten sehr viel bezüglich der unterschiedlichen Löwen. Denn nicht jeder Löwe ist gleich, weswegen man am besten einen Mittelweg finden sollte, um mit solchen Tieren umzugehen. Denn hierbei geht es um den Umgang mit äußerst gefährlichen Tieren, bei dem viel Wissen und einiges an Erfahrung gefragt ist.

Als Beispiel kann man hierzu das Füttern anbringen. So weiß Kevin mittlerweile, dass er im Löwengehege während der Fütterung nicht allzu lange sein sollte. Und um der Löwenmutter zu zeigen, dass man ihren Jungen nichts Böses will, sammelt man diese am besten und bringt sie ihrer Mutter.

21. Die Löwenjungen

Während die Jungen fraßen, gaben sowohl die Tierpfleger als auch Kevin darauf Acht, dass die Löwin von den anderen Herdenmitgliedern getrennt wurde. Infolgedessen besaß sie den für sie notwendigen Freiraum sowohl für sich selbst als auch für ihre Jungen. Diese Trennung entspricht auch der in der freien Wildbahn. So entfernen sich Löwenmütter in der Wildnis von den Artgenossen, wenn es darum geht sich, um die Jungen zu kümmern.

Käme es zu keiner Trennung, erklärte Kevin seine Vermutung, würde die restliche Löwenherde mit den Jungen spielen und herumtoben. Um daher sicherzugehen, dass die Jungen innerhalb ihrer Wachstumsphase auch tatsächlich fressen, ist diese Trennung durchaus effektiv.

22. Die Kleinen werden groß

Die Integration der Jungtiere in die restliche Herde erfolgt ab einem Alter von acht Wochen. Untersuchungen konnten nämlich feststellen, dass ab diesem Zeitpunkt die jungen Löwen so stark sind, dass sie auch mit größeren Löwen spielen und toben können. Bei diesen Spielen geht es überwiegend darum, dass die Löwenjungen lernen wie man sich richtig verteidigt, anpirscht und letztlich auch jagt.

Daher ist Kevins Fähigkeit, die Interaktion mit den Jungtieren, äußerst speziell. So war es dem Vater der Löwenherde nicht möglich einige Wochen Zeit mit den Jungen zu verbringen (ausgenommen durch den Zaun). Es wirkte beinahe so, als hätte Kevin im Gegensatz zum Löwenvater ein Privileg in dieser Familie.

23. Nickerchen mit einem Löwen – kann man mal machen!

Kevin war sich nach einer bestimmten Zeit im Klaren, dass er eine enge Verbindung zur Löwenmutter hatte. Schließlich hatte er viel Zeit mit der Löwenfamilie verbracht. Kein Wunder also, dass sein Vertrauen, so groß wurde, dass er sich sogar traute im Gehege der Löwen ein kurzes Nickerchen von der harten Arbeit zu machen.

Mutter sein ist eine überaus anstrengende und schwierige Angelegenheit. Deshalb legte sich die Löwenmutter zeitweise auch zu Kevin und ihren Jungen um ebenfalls ein Nickerchen zu halten. Dies ist der Beweis, dass ein Mensch selbst zu einem gefährlichen Tier wie dem Löwen eine überaus besondere Bindung aufbauen kann.

Interessant: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, einen Doppelgänger zu haben?

Die Wahrscheinlichkeit, einen nahezu identischen Doppelgänger zu haben, wird auf etwa 1 zu 1 Billion geschätzt. Diese Schätzung basiert auf der genetischen Vielfalt und der Anzahl der möglichen Gesichter. Trotz dieser geringen Wahrscheinlichkeit gibt es immer wieder Berichte über Menschen, die ihren "Zwilling" zufällig treffen. Solche Begegnungen sind faszinierend und zeigen, wie einzigartig jeder Mensch ist, obwohl wir alle aus ähnlichen genetischen Bausteinen bestehen.