Dies ist der jüngste Großvater aller Zeiten!

Bild: Brovkina / Shutterstock.com

Wie kann es sein, dass man mit gerade mal 23 Jahren Großvater wird? Heutzutage ist ja schon ein 23-jähriger Papa durchaus früh dran. Aber mit 23 Jahren Opa werden? Völlig unvorstellbar. Sofort rattert das Hirn verschiedene Möglichkeiten durch. Aber am Ende kommt man immer wieder zu dem Schluss: Das geht doch gar nicht!

Tja – so verrückt es auch klingen mag, genau das ist einem jungen Mann aus Australien passiert. Er ist mit 23 Jahren Großvater geworden. Und natürlich hat auch ihn das Ganze ziemlich umgehauen. So viel ist sicher!!!

Bis es aber zu diesem Wendepunkt in seinem Leben kam, führte Tommy Conolly ein ganz normales Leben.

1.Wie das Leben so spielt

Für viele junge Menschen mit Anfang 20 ist das Leben noch ein schier unbeschriebenes Blatt. Die Zukunft steht ihnen offen. Sie treffen Entscheidungen über Ausbildung, Job, neue Wohnorte…

In vielen Punkten ging es auch Tommy so. Er hatte sich an der University of the Sunshine Coast in Queensland (Australien) eingeschrieben. Als Immobilienmakler verdiente er sich parallel zum Studium etwas Geld dazu. Und in seiner Freizeit traf er sich mit seinen Kumpels oder trieb Sport.

Das Leben war leicht und sorgenfrei – bis er eine Nachricht bekam, die alles verändern sollte. Mit einem Mal wurde aus Tommy, dem sportlichen Twen der jüngste Opa der Welt.

2. Mit Power durchs Leben

Doch bevor er so unerwartet Verantwortung übernehmen musste, lebte Tommy das Leben in vollen Zügen. Er hatte ein Faible für Outdoor-Aktivitäten. Beim Wandern und Klettern bekam er den Kopf frei. Beim Rafting konnte Tommy sich auspowern. Er strotzte geradezu vor Energie, liebte die Möglichkeiten, die ihm die Natur Australiens zu bieten hatte.

Auch bei Wettkämpfen zeigte sich regelmäßig, wie fit und athletisch Tommy ist. Bei Turnieren feierte er immer wieder beachtliche Erfolge. Wer weiß, welche sportliche Laufbahn er hätte einschlagen können. Der Grundstein dafür war auf jeden Fall gelegt.

Aber für eine solche Karriere braucht es neben Talent auch Zeit und Fleiß. Und seine Zeit musste Tommy bald schon ganz neu einteilen.

3. Karriereplanung

Grundsätzlich hatte Tommy Freizeit und Karriere sehr gut in Balance. So wichtig ihm die körperliche Fitness war, so viel Wert legte er außerdem auf eine solide Karriere.

Er studierte Wirtschaftswissenschaften mit dem großen Ziel, einmal ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Er hatte ein gutes Händchen für Geld, verprasste nicht alles an den Wochenenden, sondern legte regelmäßig hübsche Sümmchen zurück.

Für seine Umgebung, seine Freunde und Bekannten hatte es etwas Inspirierendes, Tommy bei seinem Lebensweg zuzusehen. Er war ganz klar bei dem, was er vorhatte. Und er hatte stets eine extrem wichtige Unterstützung an seiner Seite. Das hat ihm vieles leichter gemacht.

4. Power-Paar

Sie war die Frau an Tommys Seite: Olivia Tauro – blond, sportlich, warmherzig. Sie teilte seine Interessen, sie war Geliebte, Partnerin, Freundin und Mentorin zugleich. Ob im Sport oder bei der Arbeit, Olivia war für Tommy da und half ihm immer wieder, sich selbst zu überflügeln.

Um so im Einklang voranzugehen war es natürlich von Vorteil, dass die beiden sich schon lange kannten. Bevor sie ein Liebespaar wurden, waren sie bereits acht Jahre Freunde gewesen. Aus den einstigen Teenagern waren junge Erwachsene mit großen Ambitionen geworden. Gemeinsam wollten sie ihre Zukunft gestalten, die Welt entdecken und Karriere machen.

Sie unternahmen zusammen aufregende Reisen, wobei Olivia ihren Tommy gerne ermutigte, voller Abenteuerlust Neues zu entdecken. Ob jedoch das Abenteuer, Opa mit 23 zu werden, für Olivia dann doch zu viel des Guten war?

5. Der große Wendepunkt

Bild: fongbeerredhot / Shutterstock.com

Es war einer dieser Tage, an denen eigentlich nichts wirklich Wichtiges anstand. Aber genau dann kommen gerne die großen Überraschungen, die das Leben so bereithält. Tommy checkte seine Facebook-Nachrichten, als er stutzig wurde.

Zwischen all den Infos und witzigen News war da eine Nachricht seiner Cousine Kiarna. Von ihr hatte er seit Jahren nichts mehr gehört. Früher war sie immer seine Lieblingscousine gewesen, aber in letzter Zeit hatten sich die beiden schlicht aus den Augen verloren. Als sie und ihre Familie vor einigen Jahren nach Southport gezogen waren, war die Distanz einfach zu groß geworden, um sich regelmäßig zu treffen.

Umso neugieriger war Tommy also, was sie ihm zu erzählen hatte.

6. Nachricht von Kiarna

Als Kinder standen sich Tommy und Kiarna sehr nah. Tommy war sieben, als seine Cousine zur Welt kam. Er war immer fast so etwas wie der große Bruder, konnte ihr vieles zeigen und mit ihr spielen. Umso trauriger war es folglich, als Kiarna und ihre Familie wegzogen.

Tommy war ein Teenager, Kiarna immer noch ein Kind, als sich die beiden aus den Augen verloren hatten. In dem Alter hat auch jede Brieffreundschaft irgendwann ein Ende. Umso besser, dass Kiarna mit einem Schlag wieder da war – zumindest per Message.

„Ich freute mich sehr darüber, von ihr zu hören, weil ich sie schon immer sehr gemocht hatte. Sie war als kleines Mädchen meine Lieblingscousine gewesen, wir haben uns immer wunderbar verstanden“, erinnerte sich Tommy.

7. Vertrauen gewinnen

Bild: Nattapon weekham / Shutterstock.com

Schon nach den ersten Nachrichten beschlich Tommy ein seltsames Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht mit seiner Cousine. Kiarna war zu dieser Zeit gerade 16 Jahre alt und klang alles andere als unbeschwert.

Tommy wollte wissen, wie es ihr in letzter Zeit ergangen war und was ihre Familie so machte. Aber er spürte, dass Kiarna etwas Entscheidendes zurückhielt. Mit viel Ruhe und Einfühlungsvermögen versuchte Tommy, Kiarnas Vertrauen zu gewinnen. Er machte sich aufrichtig Sorgen und wollte unbedingt für sie da sein.

Als sich Kiarna eines Tages tatsächlich öffnete, war es schwer für Tommy, das Ganze zu verkraften. Seine Cousine hatte wirklich schreckliche Dinge erlebt und sie war weit davon entfernt, ein sicheres Leben zu führen.

8. Düstere Wahrheit

Bild: Motortion Films / Shutterstock.com

Kiarnas Leben in den letzten Jahren war für Tommy wie ein Schlag ins Gesicht: „Sie war obdachlos, hatte keine Schuhe, kein Handy und kaum einen Rucksack voll Kleider.“ Aber das war lange noch nicht alles.

Kiarnas familiäre Situation zu Hause war so zerrüttet, dass sie es dort keinen Tag länger ausgehalten hatte. Wenn man überhaupt je von einem Zuhause sprechen konnte. Einziger Ausweg war ein Leben alleine auf der Straße. Aber dort war sie komplett auf die schiefe Bahn gelangt, hatte mehrmals gegen das Gesetz verstoßen. Die Ämter waren bereits auf sie aufmerksam geworden.

Eine ganze Zeit lang hatte sie sich mit härteren Mitteln betäubt, aktuell war sie wohl wieder clean. Aber in dieser instabilen Lage war auch das ein äußerst wackliger Zustand.

9. Tommy greift ein

Auch wenn ein paar Jahre Funkstille zwischen ihnen lagen – Tommy konnte seine Lieblingscousine aus Kindertagen unmöglich im Stich lassen. Kiarna wusste definitiv nicht mehr, wie ihr Leben weiter gehen sollte. Und Tommy war das Ausmaß ihrer Verzweiflung absolut bewusst – selbst wenn er zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht die ganze Wahrheit kannte!

„Sie fragte mich nicht, ob sie bei mir bleiben könne, aber ich musste an dem Tag nicht arbeiten, also fuhr ich sofort zu ihr und holte sie ab. Ich nahm sie zum Mittagessen mit und sie erzählte mir ihre Geschichte“, erzählte Tommy rückblickend.

So erfuhr er auch, dass Kiarna einen Freund hatte, der im Gefängnis saß. Dieser war folglich keinerlei Hilfe. Tommys Resumee: Seine Cousine Kiarna war minderjährig, obdachlos, mit einem Knacki als Freund und einer kaputten Familie. Kein guter Lebenszustand.

10. Verlorene Kindheit

Als Kind war sie mit ihren blonden Zöpfen und ihrem Strahlelächeln Tommy so fröhlich in Erinnerung. Was war davon übrig geblieben? Mit jungen 16 Jahren war Kiarna eine zerstörte Teenagerin ohne jede Hoffnung.

Auf Facebook teilte Tommy seine Gedanken: „Kiarna hat im Leben schlechte Karten gezogen, mit denen sie kaum etwas zu gewinnen hatte. Die meiste Zeit verbrachte sie auf der Straße und sie kannte die Polizei besser als ihre eigene Familie.“

Obwohl Tommy natürlich nichts für das Schicksal seiner Cousine konnte, machte er sich trotzdem Vorwürfe. Warum hatte er nie zuvor Kontakt aufgenommen? War er zu sehr mit seinem eigenen Leben beschäftigt gewesen? Das musste sich jetzt sofort ändern.

11. Zeit für einen Neustart

Bild: Monster Ztudio / Shutterstock.com

„Ich wollte alles tun, um ihr zu helfen. All meine Probleme kamen mir im Vergleich so belanglos vor, denn ihr bisheriges Leben war unfassbar hart gewesen. Ich richtete alle meine Aufmerksamkeit auf sie“, schilderte Tommy.

Mittlerweile hatte auch Tommys Freundeskreis mitbekommen, dass sich etwas in seinem Leben geändert hatte. Einige rieten ihm, sich doch lieber um seine eigenen Belange zu kümmern. Sie wiesen ihn darauf hin, dass Job und Sportkarriere sonst auf der Stecke bleiben würden. Aber für Tommy war das alles unerheblich.

Er war sich absolut darüber im Klaren, dass er das Richtige tun würde, als er Kiarna anbot, bei sich zu leben. Er hatte sich das Ganze reiflich überlegt. Klar war es eine Herausforderung, parallel zu studieren, zu arbeiten und sich um eine Teenagerin zu kümmern. Aber Tommy war Sportler und diese Challenge nahm er mit hundertprozentiger Überzeugung an.

12. Willkommen zu Hause

Bevor Kiarna auf der Straße gelandet war, war sie von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gezogen. Keiner hatte ihr wirklich ein echtes und liebevolles Heim bescheren können. Tommy wollte das ändern.

Er war schockiert, das Kiarna weder lesen noch schreiben konnte. Sie war wirklich total vernachlässigt worden. Keiner hatte sich um ihre Bildung oder ihre Gesundheit gekümmert. Da beschloss Tommy, einen Antrag zu stellen. Er wollte künftig Kiarnas Erziehungsberechtigter werden und seiner Cousine ein lebenswertes Dasein ermöglichen.

Da war nur noch diese eine Sache, die ihm Kiarna die ganze Zeit komplett verschwiegen hatte. Zu groß war ihre Angst, auch Tommy würde sie fallen lassen, wenn er ihr größtes Geheimnis kennen würde.

13. Schatz unterm Herzen

Bild: Phuangphech / Shutterstock.com

Kiarna war schwanger. Genauer gesagt war sie schon in der 23. Schwangerschaftswoche. Noch gut vier Monate und ihr Baby würde auf die Welt kommen. Das Geschlecht wusste sie auch schon. Kiarna würde einen kleinen Jungen bekommen.

Als sie diese Nachricht Tommy beichtete, war der erst mal geschockt. Eben hatte er sich dazu entschlossen, für Kiarna Verantwortung zu übernehmen. Jetzt sollte auch noch ein Baby dazu kommen. Was tun?

Wie groß war Kiarnas Glück, als Tommy ihr mitteilte, dass er weiterhin an seinem Plan festhalten wolle. Er war sich einfach absolut darüber im Klaren, dass Familie das allerwichtigste im Leben ist. Mit einem Schlag wurde die Vormundschaft für seine kleine Cousine noch wichtiger. Denn jetzt galt es noch, einem Baby den besten Start ins Leben zu ermöglichen.

14. Kommt das Baby weg?

Bild: ffolas / Shutterstock.com

Doch das Leben ist manchmal eine Achterbahnfahrt. Kaum hatte Tommy eine persönliche Lösung gefunden, da offenbarte Kiarna ihm die nächste Hiobsbotschaft. Das Jugendamt hatte bereits angedroht, ihr das Kind nach der Geburt wegzunehmen. Diese Tatsache hatte Kiarna total in Panik versetzt. Wie eine dunkle Gewitterwolke lauerte die Gefahr, dass sie ihr Baby verlieren würde.

Kiarna hatte viele dunkle Momente in den letzten Monaten und Jahren erfahren. Aber ihren kleinen Jungen erst auszutragen und dann direkt zu verlieren würde vermutlich ihren Untergang bedeuten.

Kiarna erzählte: „Von Anfang an sagten mir alle, dass man mir meinen wundervollen Jungen wegnehmen würde.“ Das habe ihre Schwangerschaft unfassbar schwer gemacht. Und sie ergänzt: „Ich wollte nichts weiter, als diesem kleinen Mann ein besseres Leben zu ermöglichen, als es mir gegeben worden war – Ich wollte nur eine zweite Chance.“

15. Gegen die Zeit

Bild: Mega Pixel / Shutterstock.com

Schlagartig hieß es für Tommy, einen kühlen Kopf zu bewahren und die notwendigen Schritte einzuleiten. Jeder Tag zählte. Und um die Vormundschaft zu bekommen, galt es, unzählige Dokumente anzufordern, auszufüllen, einzureichen. Kein Fehler durfte unterlaufen. Der Druck war schrecklich.

Immer wieder bauten sich neue Hürden auf. Und dann ein herber Tiefschlag: Tommys Bemühungen, der künftige Pflegevater seine Cousine zu werden, wurde von den Behörden abgelehnt. Kiarna fiel in ein tiefes Loch. Nach leiser Hoffnung auf die bevorstehende Zeit als Mama drohte ihr wieder der Verlust ihres Jungen.

Umso besser, dass Tommy sich keinesfalls geschlagen gab. Jetzt war guter Rat teuer.

16. Ein mühsamer Weg

Bild: BOOCYS / Shutterstock.com

Er brauchte unbedingt juristischen Beistand, wenn er seiner Cousine helfen wollte. Und so erfuhr Tommy, wie er es anstellen musste, um in einem zweiten Anlauf doch noch die Erziehungsberechtigung für Kiarna zu bekommen.

Erst mal machte er Erspartes locker, um mit seiner hochschwangeren Cousine in eine geeignetere und größere Wohnung zu ziehen. Außerdem nahm er an keinem weiteren Leichtathletikwettbewerb mehr teil, weil er die Zeit anderweitig benötigte.

„Viele sagten mir, was für eine große Verantwortung das war, aber ich dachte überhaupt nicht über die Uni oder die Arbeit nach, nur darüber, dass sie mich brauchte“, schilderte Tommy in Erinnerung an diese Zeit.

17. Unmögliches möglich machen

Bild: Wayne0216 / Shutterstock.com

Tommy beschrieb die Zeit vor der Geburt wie folgt:

„Ich habe die letzten Monate damit verbracht, zu arbeiten, umzuziehen, bei Behörden vorzusprechen, Formulare auszufüllen, überprüft und überwacht zu werden, Geld zu sammeln, ihre Bankkonten einzurichten, Babysachen und Möbel zu kaufen, Termine im Krankenhaus und bei Ärzten zu absolvieren und alles für Kiarna herzurichten.“

Als wäre das noch nicht genug, etablierte sich Tommy zusätzlich als guter Lehrer. Er startete damit, seiner 16-jährigen Cousine Lesen, Schreiben und Autofahren beizubringen. Zuvor war sie komplette Analphabetin gewesen. Doch mit Tommys unerschütterlicher Hilfe machte sie ihren Führerschein und erhielt die Zulassung für eine richtige Schule. Was für ein Erfolg!

18. Der Durchbruch

Bild: Faizal Ramli / Shutterstock.com

Was für Fortschritte man doch erzielen kann, wenn man einen Anpackergeist wie Tommy hat. Nachdem er gänzlich neue Weichen für Kiarnas Lebensweg gestellt hatte, beantragte er erneut das Sorgerecht für seine Cousine.

Und siehe da: All ihre gemeinsamen Anstrengungen hatten sich doppelt gelohnt. Dem Antrag wurde von den Behörden zugestimmt und Tommy war ab sofort für Kiarna und das Baby auch gesetzlicher Vormund.

Was für eine unfassbare Erleichterung für Kiarna. Jetzt wusste sie, dass die Zukunft ihres Babys sicher war. Und nun konnte sie sich endlich mit leichtem Herzen auf die Geburt ihres Kindes vorbereiten.

19. Hallo Baby!

Dann kam der Tag, der ein kleines Wunder bereithielt: die Geburt von Kiarnas Baby. Tommy wartete erst mal im Vorzimmer des Kreissaals. Und um seine Aufregung in sinnvolle Bahnen zu lenken, schrieb er an einer Arbeit für die Uni.

Aber als das Baby dann endlich da war, durfte Tommy die Nabelschnur durchschneiden. Was für ein unvergesslicher Augenblick!

Es war ein milder Frühlingstag im März, als Kiarnas kleiner Junge zur Welt gekommen war. Und seine Mama war glücklich, dass der kleine Knirps die Strapazen der letzten Monate gut überstanden hatte. Mit seiner stupsigen Nase und den roten Wangen sah er so unschuldig aus. Und Kiarna hatte auch schon den passenden Namen: Kaydan.

20. Opas ganzer Stolz

Da Tommy durch seine Vormundschaft zum Vater von Kiarna geworden war, wurde er für den kleinen Kaydan jetzt zum… Opa!!! Damit war Tommy rein rechtlich mit seinen 23 Jahren der jüngste Großvater auf der ganzen Welt. Das hatte Tommy sich ein Jahr zuvor auch nicht in seinen kühnsten Träumen vorgestellt.

Zuhause angekommen wurde das neue Familienmitglied mit viel Liebe und Aufmerksamkeit bedacht. Auch Tommys Freundin kam gut mit der neuen Lebenssituation klar und kümmerte sich beherzt um Kayden und Kiarna.

Zugegeben waren sie in Summe eine recht ungewöhnliche Truppe – Opa mit 23 Jahren, Mama mit 16 und ein Neugeborenes – doch sie waren glücklich.

21. Zündstoff im Viertel

Bild: sharpshutter / Shutterstock.com

Natürlich gab es Leute in der Nachbarschaft, die misstrauisch die ganze Situation beäugten und darüber tuschelten. Aber Tommy, seine Freundin und Kiarna waren viel zu erleichtert, dass alles gut gegangen war, um sich über das Geschwätz der anderen zu ärgern.

Und Tommy war voll des Lobes über seine Cousine und wie sie sich um ihren kleinen Kaydan kümmerte: „Sie ist das taffste Mädchen, das ich kenne!! Sie will ihm einfach ein besseres Leben ermöglichen als sie es gehabt hat. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber die Dinge sehen gut aus, und sie hat jetzt die Chance, die sie verdient.“

Und wenn mal etwas nicht so leicht laufen sollte, hatte Kiarna ihre frischgebackene Familie im Hintergrund, die stets zur Stelle war.

22. Keine Spur von Reue

Tommy hatte seit dem ersten Kontakt mit Kiarna keine Sekunde darüber nachgedacht, ob er das richtige tat. Er hatte es immer gespürt, dass es nur diesen Weg gab. Er hatte all das Elend gesehen, in dem seine geliebte Cousine groß geworden war. Nie hatte sie eine wirkliche Kindheit gehabt. Und mit 16 war sie direkt Mutter geworden.

Er wollte Verantwortung übernehmen und etwas von seinem Glück und seinen Privilegien an Kiarna abgeben. Tagsüber belegte er Seminare an der Uni, arbeitete parallel weiter als Immobilienmakler und sobald er frei hatte, war er mit Herz und Seele Großvater.

Nichtsdestotrotz hatte er seinen Karriereplan, eines Tages selbständig zu sein, stets im Kopf. Und frei nach dem Motto ‚Geht nicht gibt´s nicht‘ setzte er all seine Ambitionen auch erfolgreich um.

23. Der Durchstarter

Tommy eröffnete sein eigenes Maklerbüro mit dem Namen UN Real Estate. Sein Markenname sollte vermitteln: Hier kümmern sich echte Menschen um ihre Kunden, keine „schmierigen, manipulativen, aufdringlichen, unhöflichen und schlitzohrigen Verkäufer“.  „No ties, no lies – keine Krawatten, keine Lügengeschichten“ war Tommys Credo.

Tommy hat in den letzten Jahren viel gelernt: Er hat ein paar Freunde verloren, die sein Handeln nicht nachvollziehen konnten. Er hatte auch nicht gerade viel Zeit zum Entspannen und Abhängen.

ABER für Tommy ist Kaydans Geburt das Beste, was ihm je passieren konnte: „Man sagt, die besten Geschenke sind schlecht verpackt. Als er geboren wurde, begann alles Sinn zu machen. (…) Ich wollte nichts weiter, als Glück und Sicherheit für diesen kleinen Kerl.“

24. Man ist, was man tut

„Jeden Tag nehme ich ihn in den Arm, 365 Tage im Jahr. Ich bin vielleicht nicht dein richtiger Papa, aber du gehörst zu meiner Familie und ich werde immer für dich da sein“, postet Tommy.

Er selbst hat seinen Vater übrigens seit mehr als 10 Jahren nicht mehr persönlich getroffen. Das letzte Mal war er noch ein Kind. Um die jetzige Rolle als Vater, oder genauer genommen als Opa auszufüllen, muss man auch da sein und Liebe geben. Das hat Tommy selbst oft in seinem Leben vermisst. Seinem Kaydan will er aber all das geben.

„Die Familie ist, was die Familie tut. Alles gute für den glücklichsten Jungen in Queensland, den hübschesten Kerl in der Familie, das beste Antidepressivum, das man für Geld nicht kaufen kann, und den zukünftigen Weltmeister in allem, was er sich vornimmt. Ich hab dich lieb“, gesteht Tommy.

25. Was wirklich zählt

Der kleine Kaydan wächst und gedeiht. Mit seinen roten Wuschelhaaren ist er ein echter Herzensbrecher. Seine Mama hat sich selbst regelrecht überflügelt. Sie hat ihren High School Abschluss gemacht. Und mit einem neuen Job kann sie genügend Geld verdienen, um für sich und Kaydan aufzukommen.

Die beiden sehen Opa Tommy regelmäßig, haben aber mittlerweile auch ihr eigenes Zuhause.

Und Kiarna hat die Kraft entwickelt, wieder mit alten Familienmitgliedern Kontakt aufzunehmen, die sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Für ihren Jungen möchte sie Wogen glätten.

26. Tommy ist ein Superheld

Tommys beherzter Einsatz hat Wellen geschlagen. Tausende Menschen haben seine Geschichte verfolgt. Sie haben mit ihm, Kiarna und Kaydan gemeinsam Daumen gedrückt, damit alles gut geht.

Und Tommy hat jede Menge Post bekommen, in der steht, wie toll er alles angepackt hat. Das hat ihm sehr gut getan nach all den Anstrengungen. Obwohl er selbst nie gezweifelt hat, war die ganze Aktion mit der Vormundschaft natürlich sehr aufregend und Kräfte zehrend gewesen.

Umso toller ist es, dass Tommys Engagement jede Menge Nachahmer heraufbeschworen hat. Viele haben ihm geschrieben, dass sie so motiviert wurden, dass sie auch mehr Gutes im Leben tun wollten. Was für ein schöner Erfolg in puncto Menschlichkeit.