Das sind die 10 gefährlichsten Sekten der Welt

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Manchmal fängt es harmlos an: Eine Gruppe von Menschen schließt sich zusammen, meditiert gemeinsam, betet und lebt möglicherweise in einer Gemeinschaft.

Was zunächst relativ unproblematisch klingt, kann sich schnell zu einer Bedrohung entwickeln. Eine Gefahr aus solch einem Zusammenschluss besteht nämlich dann, wenn sich aus der Gruppe eine Sekte entwickelt und diese der Mittelpunkt des Lebens wird. Zu außenstehenden Menschen darf kein Kontakt mehr aufgenommen oder muss abgebrochen werden, die eigene Meinung ist nicht mehr frei und darf auch so nicht mehr geäußert werden. Es entsteht eine Abhängigkeit und der neue Glaube wird nahezu euphorisch verfolgt und gefeiert.

Wir haben die zehn gefährlichsten Sekten für Sie unter die Lupe genommen.

1. Scientology

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Nur wenige religiöse Bewegungen haben so ein negatives Image, wie Scientology. Obwohl die Sekte sogar einige Promis als ihre Anhänger feiert, genießt sie einfach kein gutes Ansehen. Die Rede ist von physischem und psychischem Leid, das Mitgliedern hier angeblich zugefügt wird.

Die Lehren von Scientology basieren auf den Schriften des US-amerikanischen Schriftstellers L. Ron Hubbard. Anders als in Amerika, wo die sogenannte Church of Scientology als steuerbefreite Religionsgemeinschaft gilt, ist sie in Deutschland umstritten und wird hierzulande seit 1997 vom Verfassungsschutz beobachtet. Vor allem deshalb, weil Berichten zufolge die religiöse Bewegung eine Gesellschaft ohne gleiche und allgemeine Wahlen anstrebt und auch das demokratische Rechtssystem ablehnt.

2. Die Zwölf Stämme

Anfang der 1970er Jahre wurde die Glaubensgemeinschaft Die Zwölf Stämme in den USA von Elbert Eugene Spriggs gegründet und sieht sich selbst als bibeltreu und in der Tradition des Urchristentums. Doch die Medien und Teile der Öffentlichkeit beschreiben sie als eine christliche Sekte. Vorgeworfen wird der Zwölf Stämme die schlechte Behandlung von Kindern, welche sich sogar in einigen Gerichtsverhandlungen bestätigte.

Die Sekte lebt und arbeitet in Kommunen, wobei Männer als „Brüder“ und Frauen als „Schwestern“ bezeichnet werden. In der internen Hierarchie sind die Frauen den Männern klar untergeordnet. Tagesabläufe und das optische Auftreten der Mitglieder sind streng vorgeschrieben. Harte Arbeit ist an der Tagesordnung, wofür ihnen kein Lohn gezahlt wird.

3. Manson-Family

Er sah sich als Satan und Jesus in einer Person: Sektenführer Charles Manson, der mit seiner Hippie-Kommune schwere Taten verrichtete. Mit verschiedenen Mitteln setzte er besonders seine weiblichen Anhänger unter Druck.

Im Jahr 1969 drangen vier Mitglieder der Manson Family in das Hollywood-Anwesen von Regisseur Romans Polanski ein und brachten fünf Menschen, darunter auch die wunderschöne, damals hochschwangere Filmschauspielerin Sharon Tate um.

Monate vergingen, ehe die Polizei den Auftraggeber dieser abscheulichen Taten fand und festnimmt: Charles Manson. Erst mit seiner Festnahme endeten die schlimmen Taten. Er wurde zwar zum Tode verurteilt, doch durch die Umwandlung aller Todesstrafen in lebenslängliche Haftstrafen sitzt er noch bis heute im Gefängnis.

4. Die Neue Grupper der Weltdiener

Im Bild sind Guru Gerhard mit einigen seiner Anhänger, welche er unter anderem zu absurden Essensregeln zwang: zum Frühstück nur Flüssiges, zum Mittag etwas Obst und erst ab Nachmittag erlaubte er ihnen feste Nahrung. Auch Arztbesuche und Medikamente waren nicht zugelassen.

Diese strenge Lebensweise kostete einem Kind dieser Sekte fast das Leben: Kilian B., der unter den Zwängen Gerhards stand, leidet dadurch heute an einer Stoffwechselkrankheit, die es ihm unmöglich macht Nahrung, ohne zusätzliche Medikamente zu verdauen. Damals wog der 15-Jährige nur noch magere 30 Kilogramm.

Glücklicherweise schritt das Jugendamt ein und holte drei weitere Kinder aus der Sekte. Schlimmeres konnte dadurch verhindert werden.

5. Aum

Die japanische Aum-Sekte verübte am Morgen des 20. März 1995 einen schrecklichen Giftgas-Anschlag in einer U-Bahn in Tokio während des regen Berufsverkehrs. 6000 Menschen wurden schwer verletzt und 13 Opfer kamen ums Leben.

Fünf Anhänger der Sekte brachten elf Kunststoffbeutel gefüllt mit dem Nervengift Sarin in die U-Bahn und stachen Löcher in die Tüten, kurz bevor sie ausstiegen. In Windeseile verteilte sich der giftige Dampf im gesamten Untergrund. Die Menschen brachen zusammen und wurden bewusstlos.

Der skrupellose Drahtzieher hinter dem Anschlag: der Sekten-Gründer Shoko Asahara. Was als harmlose Yoga-Gruppe unter dem Namen „Aum Shinri Kyo“ (deutsch: Höchste Wahrheit) begann, endete mit einer Sekte, die die Weltherrschaft an sich reißen wollte.

6. Peoples Temple

In diesem Bild sehen Sie den Peoples Temple Sekten-Anführer und Massenmörder Jim Jones. Am 18. November 1978 vergiftete er 913 seiner Anhänger, als er ihnen Saft vermischt mit Valium und Zyankali verabreichte.

Mit der Gründung der Sekte 1950 war Jim Jones bekannt für seine strenge Führung und dass er widerwilligen Leid zufügte und sie Schwerstarbeit verrichten ließ. Als sich die Berichte über die Zustände in Peoples Temple verbreiteten, wanderte Jones aus.

Er gründete die Siedlung Jonestown im südamerikanischen Guyana, eine Art Strafgefangenenlager für seine Gefolgschaft: Jedem Neuankömmling wurde der Pass weggenommen, der Ort war von Menschen mit Gewehren streng bewacht und die Anhänger waren in Massenunterkünften untergebracht, die zu wünschen übrig ließen.

7. Davidianer-Sekte

Die Davidianer-Sekte stand seit 1981 unter der Führung von Vernon Howell – ein Mann, der sich selbst Jesus nannte, mit 19 Frauen verheiratet war, Kinder schlecht behandelte und seine Anhänger bis zu 15 Stunden täglich beten ließ.

In Waco, Texas errichtete er seine Sekten-Festung, die er „Ranch Apokalypse“ nannte. Eine damals durchgeführte Razzia der Polizei endete in einem Desaster: Vier Beamte wurden erschossen, 16 schwer verletzt. Es brauchte 500 FBI-Beamte, Panzer, Helikopter und schwerste Waffen, um die Davidianer aus ihrer Festung zu locken. Doch noch bevor das FBI durchdringen konnte, brannte das Gelände lichterloh.

Die Sekten-Anhänger hatten sich selbst in Brand gesteckt. 76 schwangere Frauen, Kinder und Howell selbst kamen bei dem Brand ums Leben.

8. Ku-Klux-Klan

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Der Ku-Klux-Klan, auch kurz KKK genannt, ist original ein Geheimbund aus den Südstaaten der Vereinigten Staaten, der vor allem gegen Afroamerikaner und andere Minderheiten hetzt. In seiner Hochphase zählte die Sekte rund fünf Millionen Anhänger, die nach der Zuwanderung vieler Juden sich auch antisemitisch ausrichtete.

Hunderte von Morden gehen auf das Konto der weißen Spitzkapuzen-Träger und obwohl sie terroristisches Potenzial aufweisen, werden sie „nur“ als rassistisch, jedoch nicht als verfassungswidrig eingestuft – ein Skandal für viele Angehörige der Opfer.

Auch in Australien, Kanada, Deutschland und vielen weiteren Ländern Europas existieren mittlerweile Zweigorganisationen des Klans, die in diesen hier und dort ihre Weltanschauung verbreiten.

9. Church of Euthanasia

1992 wurde die Church of Euthanasia in den USA gegründet. Der Dada-Kult macht vor allem mit seinen skurrilen Parolen auf sich aufmerksam und provoziert anders Gesinnte. Äußerst fragwürdiges Gedankengut, dass sie auf Papier bringen, wie zum Beispiel: „Esst Menschen, nicht Tiere!“ und „Wir sind das Kalbsfleisch“ tragen sie bei Demos stolz vor sich her. Zu diesen Statements stehen sie. Sie kritisieren zudem die Überbevölkerung, feiern den Vegetarismus und stacheln Abtreibungsgegner an.

Auch zum Thema Suizid hat die Sekte eine klare Stellung: Sie befürworten und unterstützen den Freitod mit äußerst bedenklichen Statements und Empfehlungen, die sie offen kommunizieren.

10. Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Hinter der Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen Letzten Tage (kurz: FLDS) steckt eine Polygamistensekte, die sich entlang der Grenze zwischen Utah und Arizona der Vereinigten Staaten angesiedelt hat. Diese Gruppe ist eine Abspaltung des mormonischen Fundamentalismus und hat ihren Anführer in Warren Jeffs gefunden.

Die Lehre dieser Sekte besteht hauptsächlich darin, dass sie die Polygamie und die Unterordnung der Frauen den Männern gegenüber für unabdingbar hält, damit der Mensch seine höchste und ewige Erlösung erhalten kann. Die Männer müssen dazu mindestens drei Frauen heiraten.

Ihr Anführer selbst, Warren Jeffs, soll insgesamt 80 Frauen geheiratet haben.