Das ist die wahre Geschichte hinter „Blind Side – Die große Chance“

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Als das Filmdrama „Blind Side – Die große Chance“ (Original: „The Blind Side“) im Jahr 2009 in die Kinos kam, wurde es sofort zu einem Kassenschlager. Der Film erhielt 2010 eine Oscar-Nominierung für den besten Film. Und Sandra Bullock wurde mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Der Handlung basiert auf einer wahren Geschichte, inspiriert von dem echten Football-Spieler Michael Oher. Dieser war allerdings der Meinung, dass der Film seine Geschichte nicht genau widerspiegelt. Aber warum war Oher so enttäuscht? Und wie unterschied sich sein Leben von dem seiner Filmfigur und der Hollywood-Version? Genau das erfahren Sie hier. Denn Michael Oher erzählt seine ganz eigene Geschichte!

1. Eine harte Kindheit

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In dem Film sehen wir die Geschichte von Michael Oher: seine verarmte Erziehung, seine Adoption durch Sean und Leigh Anne Tuohy, seine Position als einer der begehrtesten Anwärter auf den College-Football und letztlich seine Karriere bei den Ravens als First-Round-Pick.

Doch das Leben von Oher vor seiner Adoption war viel schwieriger, als es im Film gezeigt wurde. So wurden viele Details im Rahmen einer leichteren Erzählung, die sich auf der Kinoleinwand einfach besser machen würde, vereinfacht oder weggelassen. Oher hatte eine harte Kindheit: Seine Mutter war abhängig von Rauschmitteln und meist abwesend. Sein Vater war häufig im Gefängnis. Und auch das Aufwachsen mit 11 Geschwistern war nicht gerade einfach.

2. Das erste Treffen

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Film: „Blind Side“

In „Blind Side“ trifft Leigh Anne Tuohy (Sandra Bullock) zum ersten Mal Oher, als er völlig durchnässt im Regen die Straße entlang läuft. Tuohy nimmt ihn mit nach Hause und von da an ist Oher Teil der Familie.

Diese dramatische erste Begegnung ist natürlich absolut Hollywood-like, doch in Wirklichkeit ist das etwas anders gelaufen. Im echten Leben hat sich die Beziehung zwischen Oher und den Tuohys allmählich entwickelt. Oher ging mit den Kindern von Leigh Anne zur Schule, wo sie sich auch zum ersten Mal begegneten. Als Erstes kauften ihm die Tuohys neue Kleidung und erst dann kamen sie sich ganz langsam näher, bis sie ihn schließlich adoptierten.

3. Charakterliche Unterschiede

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In dem Film ist Michael Oher (Quinton Aaron) ruhig, zurückhaltend und lieber für sich selbst. Doch der echte Michael Oher ist nichts dergleichen. Er hat eine offene Persönlichkeit. Michael ist ein großer Kerl mit einem lauten Lachen und einem tollen Sinn für Humor.

Oher störte es zwar nicht, dass sein Charakter keinen Sinn für Humor hatte, sondern dass er völlig passiv wirkte und seine Herausforderungen nur dank der Tuohys bewältigte. In echt war Oher viel selbstbestimmter und arbeitete hart für seine American Football-Karriere. Michael hatte keine Probleme mit Aarons Leistung, denn schauspielerisch war diese fantastisch. Er hatte aber ein Problem damit, dass sie nicht seinem echten Charakter entsprach.

4. Das Thema kultureller Unterschiede

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Michael Oher wird in „Blind Side“ natürlich als schwarzer Teenager dargestellt. Und dass er schwarz ist, wird auch einige Maale erwähnt. Dennoch wird dem nie das richtige Gewicht beigemessen, und auf den rassischen Hintergrund von Oher geht der Film kaum ein.

In echt war es für Michael eine tägliche Herausforderung an einer Schule mit vorwiegend weißen zu sein. Ein wichtiges Thema war der Umgang mit dem Glauben seiner Mitschüler. Und so liebevoll und fürsorglich die Tuohys auch waren, so hatten sie es schwer die rassischen und kulturellen Unterschiede von Oher zu verstehen. Trotzdem gelang es ihnen, diese Unterschiede zu überwinden, und Michael entwickelte sich gut.

5. Anfängliche Schwierigkeiten

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Film: „Blind Side“

In dem Film sieht es so auch, als würden Oher und die Tuohys sofort gut miteinander klarkommen: Für die Tuohys ist es kein Problem, ihn sofort als weiteren Sohn zu akzeptieren. Und Oher selbst nimmt sie schnell als seine Eltern an. Doch im wirklichen Leben war die Geschichte natürlich nicht ganz so einfach.

Anders als im Film gab es definitiv Spannungen zwischen Oher und den Tuohys und alle waren anfangs sehr wachsam. Es dauerte, bis Oher sich bei seiner Adoptivfamilie eingelebt hatte, und es war nicht immer einfach. Doch dies war richtig in dem Film: Nachdem Michael zu den Tuohys gezogen war, wurde er für sie so etwas wie ein Sohn.

6. Er war ein erfahrener Sportler

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Film: „Blind Side“

„The Blind Side“ zeigt Leigh Ann Tuohy als die wahre Heldin und die einzige Person, die Oher dazu antreibt, eine Karriere im Football zu starten. Tuohy stand natürlich ganz und gar hinter Michael Oher, als er seine ersten Schritte in Richtung Football-Karriere machte. Und sie hatte auch einen großen Anteil an seinem Training. Doch Michael war gar nicht so ahnungslos in Bezug auf American Football, wie er dargestellt wurde.

Ganz im Gegenteil: Michael war bereits ein erfahrener Sportler, als er Leigh Ann Tuohy begegnete. Mit diesem Weglassen seiner sportlichen Erfahrung in seiner vorherigen Schule verleugnet der Film somit seine eigene harte Arbeit als Sportler.

7. Der Film beeinflusste seine öffentliche Wahrnehmung

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Oher sagte offen, dass er den Film nicht mochte. Er mochte zwar die Besetzung – denn die war schauspielerisch hervorragend – aber er regte sich über seine Darstellung auf, sowohl als Person als auch als Sportler. Denn der Film beeinflusste vor allem seine öffentliche Wahrnehmung im echten Leben.

Laut Michael waren nach dem Film nur wenige Leute dazu bereit, ihn als den angetriebenen Sportler zu sehen, der er war. Der durch viel Zeitaufwand und harte Arbeit versucht, der Beste zu werden. Nun sei er vor allem als der NFL-Spieler bekannt, der einen Film über ihn hat drehen lassen, so sagt er heute.

8. Er will seine eigene Version erzählen

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Viele der Kämpfe, mit denen Michael in seinen Teenagerjahren zu kämpfen hatte, ließ der Film aus. Einer davon war sein schwieriger Übergang zur Briarcrest Christian School in Memphis, Tennessee. Denn anders als in dem Film musste er in echt noch viele akademische Prüfungen bestehen, bevor er in die Schule aufgenommen werden konnte – obwohl er von seinem Trainer Unterstützung bekam.

Das ist einer der Gründe, warum Oher seine eigene Autobiografie mit dem Titel „I Beat the Odds: From Homelessness, to The Blind Side, and Beyond“ zu schreiben. Darin spricht er ausführlich über seine Kindheit und berichtigt viele der Details, die im Film verändert wurden.

9. Der Film basiert auf dem Buch von Michael Lewis

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Film: „Blind Side“

Während Michael Oher nach dem Film seine eigene Erzählung der Geschehnisse in seinem Buch veröffentlichte, so diente ein anderes Buch als Vorlage für den Hollywood-Film. Die Handlung basiert auf dem Buch von Michael Lewis mit dem Titel „The Blind Side: Evolution of a Game“ aus dem Jahr 2006. Es erzählt die Geschichten von Michael Oher und Lawrence Taylor, einem weiteren Football-Star, der zwischen 1981 und 1993 für die New York Giants spielte.

Das Buch von Lewis war folglich die erste Inspiration für den Hollywood-Film. Und der Erfolg spricht für sich. Denn immerhin führte es zu Quinton Aarons Ruhm und Sandra Bullocks erstem Oscar überhaupt.

10. Michael Oher und Sean Tuohy

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Film: „Blind Side“

Ein weiterer Unterschied zwischen Film und Realität ist die erste Begegnung von Michael Oher mit Sean Tuohy, der von dem US-amerikanischen Country-Sänger und Schauspieler Samuel Timothy „Tim“ McGraw gespielt wurde. In der Hollywood-Version begegnen sich die beiden am Ende eines Volleyballspiels von Tuohys Tochter. Sean sieht, wie Oher Essen aufhebt, das von den Zuschauern des Spiels einfach weggeworfen wurde.

Im echten Leben trafen sich Sean und Oher zwar in seiner Schule, doch erst, nachdem die Tuohys begonnen hatten, Michael zu helfen. Sean Tuohy war in Wirklichkeit dort, um sicherzustellen, dass das Essensgeld von Oher auch tatsächlich für Essen ausgegeben wurde.

11. Michael war nicht als einziger unzufrieden

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Film: „Blind Side“

Michael Oher war nicht der Einzige, der mit der Hollywood-Version nicht ganz zufrieden war. Die Leitung der Briarcrest Christian School hatte Angst, dass in dem Film die Darstellung der Schule ein schlechtes Licht auf das Schulpersonal und die Lehrer werfen würde.

Die Drehbuchautoren mussten deshalb den Namen der Schule in Wingate Christian School ändern, damit der Ruf der Schule nicht beschädigt werden würde. Doch bis auf den Namen war Briarcrest in dem Film in allen Einzelheiten zu erkennen: Grün, die offizielle Farbe der Schule, kam sowohl am Set als auch in den Klassenzimmern und auf dem Spielfeld deutlich zur Geltung.

12. Ein anderer Drehort

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Film: „Blind Side“

Die Geschichte von „Blind Side“ spielt in Memphis in Tennessee. Auch im Film wird diesem Aspekt viel Gewicht beigemessen. Leigh Anne Tuohy sagt sogar: „Ich war mein ganzes Leben lang in Memphis.“

Dennoch wurde der Film nicht in Memphis, sondern in Atlanta, Georgia, gedreht. Es musste somit einiges aufgewendet werden, um den Drehort zu verschleiern und die Illusion zu erzeugen, dass die Ereignisse in Tennesse stattfanden. Aufmerksame Zuschauer können dennoch einen kleinen Filmfehler bemerken: Als Michael Oher und Leigh und Anne Tuohy durch die Gänge eines Big and Tall-Shops gehen, kann man im Hintergrund tatsächlich ein „Georgia Lottery PLAY HERE“ sehen.

13. Ein erfolgreicher Film

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Auch wenn Oher nicht ganz so glücklich mit der Darstellung des Films war, so war „Blind Side“ sowohl bei den Zuschauern als auch bei den Kritikern beliebt und somit ein großer Erfolg. Der Film wurde für einen Oscar in der Kategorie bester Film nominiert und Sandra Bullock gewann nicht nur einen Golden Globe, sondern auch einen Oscar. Außerdem brach „The Blind Side“ einen Rekord an den Kinokassen.

Für heutige Verhältnisse war das Budget des Films mit gerade einmal nur 30 Millionen Dollar relativ klein. Dennoch brachte die Hollywood-Produktion über 309 Millionen Dollar in die Kinos und konnte damit einen Rekord als ertragreichster Sportfilm in der Geschichte Hollywoods verzeichnen.

Interessant: Wie viele Sprachen denken Sie, gibt es auf der Welt?

Weltweit existieren derzeit etwa 7.000 verschiedene Sprachen, wobei die genaue Anzahl je nach Definition variieren kann. Erstaunlicherweise sprechen rund 90% der Weltbevölkerung nur etwa 100 dieser Sprachen, während die restlichen 6.900 Sprachen von weniger als 10% der Menschen gesprochen werden. Diese Vielfalt zeigt sich besonders in Papua-Neuguinea, das trotz seiner geringen Bevölkerung von knapp 9 Millionen Menschen mehr als 800 verschiedene Sprachen beherbergt. Die Dominanz weniger Sprachen und die Bedrohung vieler kleiner Sprachen durch das Aussterben werfen interessante Fragen zur kulturellen Vielfalt und Erhaltung auf.