Die gefährlichsten Straßen der Welt

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Wer den Nervenkitzel liebt und nicht nach einer ruhigen Sonntagsausfahrt strebt, der ist hier richtig beraten. Schon alleine der Gedanke an das Betreten dieser Straßen lässt einem die Haare im Nacken zu Berge stehen. Felsiges Gelände, metertiefe Abgründe und steile Klippen jagen jedem normalen Menschen einen kalten Schauer über den Rücken.

Die Vorstellung, diese Wege passieren zu müssen lassen den ein oder anderen nachts nicht Schlafen. Wären Sie bereit, auch nur den kleinen Zeh auf diese Passagen zu setzten? Finde Sie heraus und wer weiß, vielleicht ergibt sich so auch schon dein nächstes Reiseziel. Klicken Sie weiter für die gefährlichsten Straßen der Welt:

1. Guoliang-Tunnel-Straße, China

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Die zum Guolian-Tunnel gehörende Straße findet sich in der chinesischen Provinz Henan im Osten des Landes. Sie ist einer der steilsten Straßen der Welt und gilt als so gefährlich, dass es nur erlaubt ist, diese Straße zu Fuß zu betreten. Diese Passage wurde einst innerhalb von fünft Jahren errichtet, um das hoch oben im Taihang-Shan-Gebirge gelegene Dorf Guoliang auf dem Verkehrswege mit der Außenwelt zu verbinden. Dafür wurde von nur 13 Arbeitern ein Tunnel durch das Gebirge angelegt, der 1,2 Kilometer lang, fünf Meter hoch und vier Meter breit ist. Die meisten der furchtlosen Arbeiter haben glücklicherweise die Eröffnung ihres Werks im Jahre 1977 noch erlebt, auch wenn es zu einigen Unfällen wären der Konstruktion kam.

2. Trans Siberian Highway, Russland

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Der Trans Siberian Highway ist eine der längsten Strecken der Welt. Dabei bezeichnet der Begriff ein Netzwerk von Bundesstraßen, die sich über die ganze Weite Russlands ziehen: von der Ostsee des Atlantiks bis zum Pazifik. Die Route erstreckt sich auf über 11.000 Kilometern von St. Petersburg nach Vladivostok.

An manchen Abschnitten des Highways kann keinesfalls mehr die Rede von einer Straße sein und unheimliche Wälder, gruselige Wüsten sowie mysteriöse Kreaturen warten nur darauf, das nächste kaputte Auto zu verschlingen. Wer sich zu sehr gruselt, kann die gleiche Strecke auch mit der wesentlich beliebteren Eisenbahn zurücklegen.

3. Atlantikstraße, Norwegen

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Diese einzigartige Strecke, die auf Landessprache Atlanterhavsvegen heißt, verbindet mehrere Inselgruppen über acht Brücken miteinander. Die Route schlängelt sich zwischen Inseln, Holmen und Schären hindurch und ist durch herausfordernde Straßenabschnitte verbunden, die in den Gesteinsschichten der Küstenlandschaft verankert sind.

Auf der Atlantikstraße kann man zwischen Bud im Westen und Kristiansund im Osten fahren und ein einmaliges Aufeinandertreffen von Küste, Kultur und Geschichte genießen. So idyllisch das alles auch klingen mag, können Regen, Wind und andere harte Wetterbedingungen ein riskantes Hindernis darstellen. Besonders auf den vielen Brücken ist man der Witterung gnadenlos ausgesetzt. Trotzdem lohnt sich die Fahrt alleine für die atemberaubende Natur.

4. Karnali Rajmarg, Nepal

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Diese Straße im Westen Nepals verdient sich regelmäßig den Titel „tödlichste Straße der Welt“. Jährlich sterben hier über 50 Menschen und trotzdem wird diese Route von den Einwohnern des Landes viel befahren, da sie große wirtschaftliche Bedeutung für abgelegenere Distrikte besitzt. Die 232 km lange Überlandstraße überquert dabei die Bergketten des vorderen Himalayas und ist weitgehend unasphaltiert und von steilen Abgründen flankiert.

Touristen werden trotz der Gefahr zahlreich durch atemberaubende Aussichten für das perfekte Erinnerungsbild an den Nervenkitzel der Reise gelockt. Besonders bei schlechter Sicht und in der Nacht birgt die unbefestigte Straße viele Gefahren. Oft sind die Straßenabschnitte auch zu schmal um zwei Autos aneinander vorbeifahren zu lassen.

5. Commonwealth Avenue, Philippinen

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Während die meisten gefährlichen Straßen in abgelegenen Gebieten liegen, befindet sich die Commonwealth Avenue im Herzen von Quezon City und trägt den Spitznamen „Killer Highway“ der Philippinen. Hier gibt es nahezu keine Verkehrsregelungen, was in Verbindung mit dem extremen Verkehrsaufkommen jedes Jahr zu mehreren hundert teils auch tödlichen Unfällen zwischen Fahrradfahrern, Fußgängern, Autos und Motorrädern führt.

Die asphaltierte Straße ist 12,4 Kilometer lang, variiert zwischen sechs und 18 Spuren und hat eine Geschwindigkeitsbegrenzung von nur 60 km/h. Die meisten Tode lassen sich schlicht und ergreifend auf Stau, Chaos und unverantwortlichen Fahrstil zurückführen. Das einzige, was man zu seiner eigenen Sicherheit tun kann ist diese Straße zu umfahren.

6. Federal Highway 1, Mexiko

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Obwohl viele Straßen in Mexiko ziemlich verlassen sind, ist die Tatsache, dass man keinerlei Fahrprüfung bestehen muss, um sich hinter das Steuer eines Autos zu setzen dürfen, Grund genug, von den mexikanischen Autobahnen eher Abstand zu halten. Der Federal Highway 1 ist auch bekannt als Carretera Transpeninsular, weil er auf 1711 km die Halbinsel Baja California durchquert.

Er wurde 1973 fertiggestellt und wird hauptsächlich von Lastwägen aber auch Touristenbussen befahren. Gefährlich werden können hier auch teils riesengroße Löcher in der Leitplanke und Spuren, die in den Abgrund führen. Auf dieser Straße ist volle Konzentration gefordert damit man nicht im Graben landen weil man von der Straße abgekommen ist.

7. James Dalton Highway, Alaska

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Der James Dalton Highway verbindet Fairbanks in Zentralalaska mit Deadhorse nahe der Beaufortsee und endet somit wenige Kilometer vor dem Polarmeer. Die meisten Menschen auf dieser Route sind zwar Fahrexperten und Trucker, aber dennoch kommt es regelmäßig zu Kollisionen innerhalb einer gefährlichen Mischung aus Gas- und Öl-Transportern sowie Touristenfahrzeugen.

Mittlerweile patrouilliert ein Helikopter zweimal pro Tag über der Straße, um die Strecke auf Unfälle oder liegen gebliebene Fahrzeuge zu prüfen, weil es keine Ortschaften und kaum Versorgungsmöglichkeiten entlang der Route gibt. Auch der Handy Empfang ist schlecht und somit ist es oft nicht möglich per Telefon Hilfe anzufordern. Die Straße ist nicht geteert und wegen der sehr strengen Winter oft in keinem guten Zustand -im Sommer ist es definitiv einfacher, sich hier fortzubewegen.

8. Kabul-Jalalabad Highway, Afghanistan

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Diese Straße verbindet auf einer Länge von 143 Kilometern die Städte Kabul und Jalalabad in Afghanistan. Die einst in gutem Zustand eröffnete asphaltierte Straße ist mittlerweile nur noch die reinste Schotterpiste, die an vielen Stellen einer Mondlandschaft ähnelt. Sie folgt dem Fluss Kabul für 64 Kilometer durch Territorium der Taliban.

Auch andere bewaffnete Terrorgruppen treiben hier ihr Unwesen und Tragen Meinungsverschiedenheiten auf der Straße aus. Flankiert wird die Route ohne Sicherheitsbarrieren von 600 Meter tiefen Klippen, die schon mehr als einmal Fahrzeuge von leichtsinnigen Fahrern herab gestürzt sind. Die wahnsinnigen Fahrer auf dieser Strecke bergen mit Abstand das größte Risiko. Nicht nur die Straße selber sondern auch die kämpferischen Aktivitäten sorgen für doppelte Gefahr.

9. Stilfser Joch, Italien

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Auf schwindelerregender Höhe von 2757 Metern ist das Stilfser Joch in Italien bestimmt einer der schönsten Strecken der Welt, aber eben auch eine der gefährlichsten. Es verbindet Bormio im Veltin mit Prad im Vinschgau (Südtirol). Die 49 Kilometer lange Passstraße gilt als „Königin der Alpenstraßen und wurde zwischen 1820 und 1825 unter widrigen Umständen in Rekordzeit fertiggestellt.

Für Fahrbegeisterte birgt die Panorama-Route einige Gefahren: von niedrigen Barrieren, die den freien Fall verhindert, über im Winter eisbedeckten Boden, 180-Grad-Kurven bis zu Lawinengefahr bei starkem Schneefall. Auch bei Motorrad Fahrern ist die Straße sehr beliebt, da sie einen besonderen Nervenkitzel garantiert. 

10. Nairobi-Nakuru Highway, Kenia

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Der Highway verbindet Nairobi, die Hauptstadt Kenias mit Nakuru im westlichen Teil des Landes. Auf dieser Straße liegt die Gefahr anders als an den meisten anderen Straßen nicht unbedingt an den schlechten Konditionen selbst, sondern viel mehr an der riskanten Fahrweise der Fahrzeugführer, die den neu asphaltierten Untergrund mit einer Rennstrecke verwechseln.

Hinzu kommen unzählige betrunkene Fahrer, schlechtes Fahrkönnen und plötzlich auftauchende Fußgänger mitten auf dem Highway. Die Fahrzeuge sind oft in einem sehr schlechten Zustand was auch auf die Bremsen zutrifft. Eine Organisation wie den TÜV oder Führerscheinprüfungen gibt es nicht. Innerhalb eines Jahres sind hier so schon bis zu 320 Menschen ums Leben gekommen.

11. Ruta 5, Chile

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Die Ruta 5 ist die Hauptschlagader des Straßenverkehrs in Chile. Sie reicht mit etwa 3364 km von der Grenze zu Peru bis zur Stadt Puerto Montt und durchquert dabei Grassteppen, Täler, Wälder und Berge sowie die Atacamawüste im Norden des Landes. Sie ist außerdem Teil des Panamerikanischen Highways.

Gerade im nördlichen Teil regnet es so gut wie nie, was sie zur trockensten Straße der Welt macht. In der öden Einsamkeit mancher Abschnitte, sollte man lieber keine Panne haben, schon gar nicht, bei Windgeschwindigkeiten, die teilweise die Autos wie Fliegen von der Straße fegen. Hier macht es Sinn die Straße nur mit einem Reisebus und ausreichend Wasser sowie Verpflegung zu passieren.

12. Yungas-Straße, Bolivien

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Wenn die Yungas-Straße in Bolivien bei den Einheimischen schon einen Spitznamen wie “Death Road” (Todesstraße) trägt, versteht man schnell, dass es sich nicht um eine entspannte Panoramafahrt handeln wird. Die Route schlängelt sich ohne Leitplanken auf meistens unbefestigten, matschigen Wegen durch atemberaubende Landschaften und endlos tiefe Abgründe.

Häufig sorgen auch Regen und Nebel mit geringen Sichtweiten, Steinschläge oder Erdrutsche für Todesgefahr. Trotz des unheilvollen Namen, nehmen Touristen die Chance wahr, die „Old Yungas Road“ auf dem Fahrrad zu erleben. Der nördliche Teil der Strasse ist sogar offiziell die tödlichste Straße der Welt mit jährlich mehr als 200 Todesopfern.