Die Geschichte erzählt uns von herausragenden Figuren, die zu einem Symbol oder zu einer Legende geworden sind. Allerdings legt die heutige Gesellschaft und besonders die Wissenschaft großen Wert darauf, dass Überlieferungen mit Fakten und Beweisen belegt werden. Weil es genau bei diesen historischen Figuren an Beweisen oder an handfesten Informationen fehlt, gehen einige Historiker davon aus, dass sie nicht mal existieren.
Die Menschen erzählen gerne Geschichten und Märchen, die sogar so gut werden, dass sie sich als Folklore durchsetzen. Natürlich brauchen gute Erzählungen auch starke und aussagekräftige Charaktere, damit sie erfolgreich werden. Wir haben eine Liste aufgestellt mit Persönlichkeiten, deren Existenz angezweifelt und infrage gestellt werden.
1. Robin Hood
Die Figur von Robin Hood ist ein wahres Abbild eines Helden, der für soziale Gerechtigkeit gekämpft hat. Er nahm von den Reichen und verteilte es an die Armen. Diese Idee und das Idol eines Kämpfers sind natürlich ein Einfall, an den die Menschen gerne glauben. Nicht umsonst wurden mehrere Filme um diese Persönlichkeit gedreht.
Allerdings konnte die Existenz von Robin Hood nicht bewiesen werden. Es wird davon ausgegangen, dass er im 13. oder 14. Jahrhundert gelebt hat. Die Idee der Figur hat ehemalig viele Verbrecher dazu gereizt, ihre rechtswidrigen Aktivitäten hinter der Maske eines guten Diebes zu verstecken. Nichtsdestotrotz scheint Robin Hood nur in dem Märchen von FitzWarins gelebt zu haben.
2. Sun Tzu
Die Existenz von Sun Tzu selbst scheint belegbar zu sein, auch wenn einige entscheidende Informationen ausbleiben. Er soll zwischen 534 und 453 v. Chr. gelebt haben und der Sohn einer adeligen Familie gewesen sein. Außerdem ist er in China bekannt für seine Tätigkeiten als Philosoph, General und Militärstratege.
Die Informationen scheinen auszureichen, um ein Dasein zu beweisen. Eigentlich wird auch eher angezweifelt, ob er der Autor des weltberühmten Buches die Kunst des Krieges ist. Dieses Buch gilt nämlich als bedeutendstes Werk der Kriegsliteratur und Militärstrategie. 13 Kapitel und 68 Thesen veranschaulichen, dass jedes Mittel genutzt werden muss, um das Ziel zu erreichen. Es geht unter anderem auch um Kriegsvorbereitung und Kriegsführung.
3. Die schöne Helena
Die griechische Mythologie ist natürlich ein Komplex für sich und ist lauter Symbole, die weltweit bekannt sind. Ein Beispiel für einen griechischen Charakter ist Helena, die Tochter von Zeus und Leda. Sie war und ist bekannt für ihre atemberaubende Schönheit, die zu ihrer Zeit wohl keine Konkurrenz erlaubte. Sie hatte so viele Verehrer, dass ihr Vater einen Schwur ablegen ließ, damit sich keiner an ihr vergriff. Helena entschied sich für Menelaus, einen griechischen König. Dennoch ließ sie sich von dem trojanischen Prinzen entführen und soll sogar der Grund für den Trojanischen Krieg gewesen sein.
Aufregende Geschichte, allerdings scheinbar nur erfunden. Die Historiker fanden keine Beweise und gehen davon aus, dass es sie nicht mal gab.
4. Midas
Die Midas Berührung beruht auch auf einer griechischen Mythologie, um genau zu sein auf der Figur Midas. Dieser griechische König hat eine sagenhafte Vergangenheit, denn als Kind sollen Ameisen Weizenkörner in seinen Mund gelegt haben. Die Menschen in seiner Umgebung nahmen deswegen an, dass er später extrem reich werden wird.
Genau so sollte es auch sein, denn er soll über eine besondere Gabe verfügt haben. Er konnte angeblich Gegenstände in Gold verwandeln, indem er sie nur einmal berührte. Midas soll sogar aus Versehen seine eigene Tochter in Gold verwandelt haben. Die Gabe sowieso, aber auch der Charakter an sich soll niemals existiert haben. Es ist nicht wirklich schade, denn er soll sowieso geizig gewesen sein.
5. Odysseus
Odysseus ist einer der bekanntesten Figuren der ganzen griechischen Mythologie. Er ist nicht nur eine herkömmliche Figur, sondern tatsächlich ein Held. Odysseus ist einer der Hauptcharaktere in Ilias von Homer. In diesem Abschnitt des ältesten niedergeschriebenen Werkes Europas wird ein Teil des Trojanischen Krieges behandelt.
Nach dem Fall von Troja begibt sich Odysseus mit seiner Mannschaft auf die Heimreise, die zehn oder sogar elf Jahre gedauert haben soll. Diese Heimreise beansprucht einen großen Teil des Werkes, weil das Team große Hürden überwinden muss. Es gibt wilde Spekulationen über potenzielle geografische Gebiete, auf denen diese Reise stattgefunden haben soll. Allerdings konnte kein einziges archäologisches Beweismaterial gesichert werden.
6. Pythagoras
Pythagoras ist jedem ein Begriff, denn spätestens im frühen Schulalltag wird der berühmt-berüchtigte Satz des Pythagoras auftauchen. Es ist eine geniale Gleichung, die für uns zwar mittlerweile einleuchtend und selbstverständlich ist, allerdings damals zu einer sehr nennenswerten Erkennung gehörte. Sie gehört zu dem Basiswissen in der Mathematik.
Ob er tatsächlich gelebt hat, kann nicht belegt werden. Es wird behauptet, dass er zu den antiken griechischen Philosophen gehörte, die als Vorsokratiker kategorisiert werden. Pythagoras soll von Griechenland aus nach Süditalien ausgewandert sein. Seine Werke beruhten nicht nur auf mathematischen Erkenntnissen, denn er widmete sich auch der Religion oder der Politik. Viele Historiker bestreiten jedoch, dass er überhaupt jemals irgendeine Erkenntnisse niedergeschrieben hat.
7. Alan Smithee
Wer erinnert sich noch an The Twilight Zone? Diese US-amerikanische Serie mit Science Fiction als auch mit Mysterien-Elementen hat 5 Staffeln und stammt aus dem Jahr 1959. Es handelt sich hierbei um kurze Geschichten, die meistens überraschend enden. Die Serie wird dominiert von einem gewissen Sarkasmus, psychologischen Spielchen und wird sogar als schauderhaft eingestuft.
Kein Wunder, dass die Filmregisseure nicht mit der Serie in Verbindung gebracht werden wollten. Alan Smithee ist nämlich ein Pseudonym, das von Regisseuren genutzt wird, wenn sie ihren eigenen Namen für die Produktion nicht verwenden wollen. Alan Smithee ist also tatsächlich nichts weiter als ein ausgedachter Name für einen fiktiven Regisseur.
8. Jim Crow
Jim Crow ist ein erfundener Charakter, dessen Idee von Thomas D. Rice stammt. Jim Crow verkörpert das Stereotyp eines Schwarzen, der tanzt und singt. Die Bühnenfigur fand Erfolg im Theater, sollte aber später in einem tiefgründigeren Kontext Aufsehen erregen.
Die Vereinigten Staaten von Amerika haben eine tragische Geschichte hinsichtlich der Diskriminierung von Schwarzen. Auch wenn die Benachteiligung mit der Zeit verboten wurde, wird niemand die Jim-Crow-Gesetze vergessen, die von der genannten Bühnenfigur symbolisiert werden. Sie verstärken nämlich die Regeln der sogenannten Rassentrennung, die die Rechte von Schwarzen in öffentlichen Behörden und Verkehrsmitteln drastisch einschränkten. Die Bezeichnung Jim Crow wurde von Schwarzen kritisch konnotiert.
9. John Doe und Jane Doe
Der Name John Doe oder Jane Doe ist wohl jedem Liebhaber von Krimis ein Begriff, denn er wird benutzt für Leichen, die in einer Ermittlung nicht identifiziert werden können.
Diese Überlegung ist auf jeden Fall sinnvoll, denn sonst würden wahrscheinlich Tausende von Leichen in einem großen Wirrwarr durcheinander kommen. Es wurden natürlich an beide Geschlechter gedacht, denn für männliche Leichen, die man nicht identifizieren kann, wird der Name John Doe verwendet. Für weibliche hat man sich den Namen Jane Doe ausgedacht. Es mangelt leider ein Wenig an Kreativität, aber das können wir verzeihen, schließlich geht es um nichts Anderes als Tote.
10. Jack Dawson
Leider müssen wir jetzt die Titanic-Fans enttäuschen, denn dieses Meisterstück basiert leider nicht auf wahren Ereignissen. Jack Dawson, der auf geniale Art und Weise von Leonardo DiCaprio verkörpert wird, hat es noch nie gegeben.
Das Schiff Titanic selbst soll es tatsächlich gegeben haben, aber die Geschichte, die dieses tragische Ereignis noch dramatischer gemacht hat, ist erfunden. Eigentlich könnte man sich darüber freuen, dass die traurige Geschichte um Rose und Jack nicht der Wahrheit entspricht. Allerdings ist sie so herzzerreißend, wie eine Liebesgeschichte nur sein kann. Der männliche Schauspieler hat ebenfalls die Herzen erobert, sodass wir uns wenigstens mit ihm trösten können.
11. Sherlock Holmes
Sherlock Holmes ist der Detektiv schlechthin, denn seine Bücher und Geschichten haben sich bis heute durchgesetzt. Es gibt zahlreiche Filme und Serien, die auf dem genialen Gedächtnis dieses Mannes beruhen.
Diese Kunstfigur hat es jedoch ebenfalls nicht gegeben und das kann sogar bewiesen werden, denn sie wurde einfach erfunden. Der Autor Arthur Conan Doyle hat sich diese brillante Persönlichkeit im Jahr 1886 ausgedacht und zur Hauptfigur seines Romans gemacht. Seine Romane sind beliebt für seine realitätsnahe Arbeitsmethode, unausschöpfbare Kreativität, seine genauen Beobachtungen und für die unerwarteten Enden und Schlussfolgerungen. Sherlock Holmes wurde zu einem Symbol für Detektive weltweit und findet sich bis heute in unserem Sprachgebrauch wieder.