4. Kann die WM die katarische Bevölkerung für den kollektiven Mehrwert von Diversität sensibilisieren?
Das Weltbild eines Großteils der katarischen Einheimischen stützt sich rigoros auf die Lehre des Wahhabismus. Diese Lesart des Islam bestimmt über rechtliche Grundlagen, Verhaltensregeln, Werte und Normen. Entsprechend gelten Personen der LGTBQ+-Community nach wahhabistischem Verständnis als abnorm.
Das katarische Rechtverständnis, das gemäß § 285 des katarischen Strafgesetzbuches homosexuelle Handlungen aktuell als rechtswidrig einstuft und mit Gefängnisstrafen ahndet, leistet Vorschub für die homophoben Äußerungen, die in Katar an der Tagesordnung und gesellschaftlich akzeptiert sind. Demnach titulieren einzelne katarische Sportkommentatoren etwa Homosexualität als “ gefährliche Ideologie“ für die sich ausdrücklich zu schämen sei. Aufgrund dieser Aspekte rangiert Katar im “ LBTBQ Equality- Index“ auf Rang 159 von insgesamt 198 Ländern.