Jesse Ventura – seine Militärzeit wirft Fragen auf

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In den USA kann wirklich „Jeder“ „Alles“ schaffen heisst es. So auch Jesse Ventura. Als professioneller Wrestler und bekannte TV-Persönlichkeit hat er es sogar bis in den Rang des Gouverneurs von Minnesota geschafft. Dieser Erfolg hat ihn sehr viel Arbeit gekostet. Bevor er sich jedoch in der WWF und Weltpolitik einen Namen verschaffte, hatte er ganz andere Sachen im Kopf.

Jesse Ventura war nämlich zuvor geschlagene 6 Jahre beim Militär. In der letzten Zeit haben sich jedoch immer wieder Fragen ergeben, die den Dienst von Jesse in einem merkwürdigen Licht darstellen. Wir gehen der Sache in diesem Artikel genauer auf den Grund.

1. Der Anfang

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Wir fangen am besten erst mal weiter vorne an. Wie konnten sich derartige Fragen entwickeln? Es war so, Ventura war Mitglied der World Wrestling Föderation (WWF) und das für viele, viele Jahre. Er machte sich dort einen Namen. Nicht nur im Ring, sondern auch als Moderator. Die Zeit in der Moderation nutzte er, um zu Beobachten und zu Lernen.

1987 kam dann eine Chance, die sein Leben für immer verändern sollte. Er spielte neben Arnold Schwarzenegger in sowohl The Running Man und Predator. Beide Filme schlugen in Hollywood ein wie eine Bombe. Jesse wurde zur neuen Größe in Hollywood und ebnete seinen Weg für die Zukunft.

2. Erste Siege

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Sein Erfolg im Showbusiness wuchs ihm nicht zu Kopf. Knapp 10 Jahre später machte er einen überraschenden Abstecher in die Politik. Geld und Erfolg alleine war ihm scheinbar nicht das Wichtigste. Er wollte mehr Einfluss und Macht. Dies führte dazu, dass er der Bürgermeister von Brooklyn Park wurde.

Als Bürgermeister von Brooklyn Park sammelte die ersten wichtigen Erfahrungen in der Politik. Sein nächstes Ziel war es, der Gouverneur von Minnesota zu werden. Er packte es. Jesse Ventura wurde im November 1998 ins Amt erhoben. Von 1998 bis 2002 war er tätig, zog sich dann jedoch zurück, weil er offenbar seine Familie aus der Öffentlichkeit ziehen wollte.

3. Jesse’s Militärzeit

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Wie war wohl die Militärzeit die Jesse Ventura absolviert hat? Es begann alles im Dezember des Jahres 1969. Sein Spitzname in der Einheit, in der er diente, lautete „The Body“. Ein Einsatz führte ihn leider für eine viel zu lange Zeit in den grausamen Vietnamkrieg. Dieser Krieg kostete nach Schätzungen etwa 1 – 3.8 Millionen Menschen ihr Leben.

Jesse Ventura gab an, dass er schon bald im Rang eines Navy Seals unterwegs war. Doch es gibt einige Menschen, die das anzweifeln. Ein genauer Blick in seine Erfolge und Abzeichen bestätigen, dass dies nicht möglich ist. Hat Jesse Ventura der Welt womöglich eine Geschichte aufgetischt?

4. Familie

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Um weitere Einzelheiten zu erfahren, sollten wir noch weiter in die Vergangenheit zurückwandern. Jesse Ventura wurde in Minneapolis im Jahre 1951 als der Sohn von George und Bernice geboren. Die Eltern stammten jeweils aus Deutschland und der Slowakei. Als Jesse dann gerade das Teenager-Alter abgeschlossen hatte, begann er mit dem Wrestling.

Inmitten der 70er-Jahre war Jesse schon voll im Wrestling verankert. Und nicht nur das, er nutzte seine körperliche Kraft sogar anderswo und wurde Leibwächter für die Rolling Stones. Das währte nicht lang, denn schon bald wurde er viel bekannter. Er schaffte es, seinen Namen als blonder Wrestler durch die Welt zu posaunen.

5. All or nothing

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Jesse Ventura ist nicht gerade bekannt als Vorzeige-Sauber-Mann. Er trägt so ziemlich alles, aber sicher kein weißes Hemd. Vielleicht ist dies einer der Gründe, warum er so weit gekommen ist. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Eines von Venturas Zitaten war „Win if you can, lose if you must, but always cheat.“ Betrüge immer! Das ist krass.

Jesse schaffte es, zweimal den Titel beim Aufstiegskampf zu gewinnen. Im Anschluss wechselte er wieder in die amerikanische Wrestlingvereinigung. Dort gedieh er ziemlich gut. Jesse Ventura ist ein Gewinner und gibt nie auf, wenn er nicht auf dem ersten Platz angekommen ist.

6. Unaufhaltbar

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Niemand konnte den erfolgsorientierten Jesse Ventura aufhalten. Er hatte riesige Ziele und den Entschluss gefasst, sie allesamt zu erreichen. Welche das genau waren, wollte er niemandem mitteilen. Eines Tages in Minnesota, verbündete er sich mit Adrian Adonis, um bei den World Tag Team Championships anzutreten. 12 Monate lang rockte die beiden zusammen die Liga.

Jesse war erfolgreich. Eines Tages wurden beide wieder in die WWF transferiert und konkurrierten mit den Größten der Größten. Es war sogar so knapp, dass Ventura beinahe Champion wurde im Kampf gegen Bob Backlund und Hulk Hogan. Leider reichte es nicht. Doch es hinterließ einen bleibenden Eindruck bei Ventura.

7. Das Leben ist kein Ponyhof

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Das Leben ist nicht immer ein gerader Weg. Es läuft nie so, wie man es sich wünscht oder plant. Genau so verlief es auch mit Jesses WWF Karriere. 1984 fanden Doktoren Blutklumpen in seiner Lunge. Das ist das Aus für seine WWF Karriere. Er kam zwar erneut zurück, war allerdings nie der, der er vorher war.

Die Luft war raus. Es war Zeit für etwas anderes. Der Körper des Menschen ist zwar ein Geschenk. Es ist jedoch nicht immer auf ihn Verlass. Kurze Zeit später beschloss Jesse, die aktive Karriere an den Nagel zu hängen. Stattdessen nahm er Platz hinter dem Ring und begann zu kommentieren.

8. Multi-Talent

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Es gibt Menschen die haben ein Talent. Und es gibt sehr wenige Menschen die mehrere Talente haben. Jesse Ventura hatte scheinbar mehrere Talente. Auch außerhalb des Rings bewies er sein Können und entwickelte sich somit innerhalb von kürzester Zeit zu einem Publikumsliebling.

Sein Stil war neu und frisch. Er war sehr unterhaltend und konzentrierte sich üblicherweise auf den Schurken im Ring. Wenige Monate später hatte er sich bereits einen regelmäßigen Platz in der Kommentator-Rige erkämpft. Was konnte diesen Mann noch aufhalten? Es schien so, als ob ihn nichts stoppen könnte. Ganz gleich, was er anfasste, es wurde im handumdrehen zu Gold.

9. Der neue Weg

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1992 war das Jahr, in dem sich einiges ändern sollte. Jesse Ventura verließ die WWF und wanderte in Richtung WCW. Doch auch da hielt die neue Partnerschaft nur 2 Jahre. Der Grund war, dass Jesse scheinbar während der Arbeit eingeschlafen sei. Wer könnte es ihm verübeln? Er hatte schon viel gesehen.

1999 sollte dann sein großes Comeback-Jahr werden. The Body kehrte zurück in einer völlig neuen Funktion als Gast- und Color-Kommentator. Ein Color Kommentator ist jemand, der Farbe und Unterhaltung in die Moderation bringt. Insgesamt hat Jesse bis hier bereits eine goßartige Karriere in sehr unterschiedlichen Feldern hingelegt und ist somit ein wahres Multi-Talent.

10. Der große Schritt in die Politik

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1990 war Jesse dann so weit. Er betrat die politische Bühne mit einem Knall. Wie man es von ihm schon gewohnt war. Die von ihm ins Leben gerufene Kampagne für die Kandidatur als Bürgermeister von Brooklyn Park war ein voller Erfolg. Er schaffte es, für vier Jahre gewählt zu werden.

Doch für Jesse Ventura war das noch nicht genug. Er ist ein Mann, der sehr hungrig ist und so weit an die Spitze will wie nur irgend möglich. Acht Jahre später trat er die Kandidatur zum Gouvernour von Minnesota an. Es war eine Premiere. Ein erfolgreicher Sportler, der zum Politiker wurde.

11. Eine neue Strategie

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Jesse Ventura war alles aber wirklich kein Normalo. Er war derjenige, der die Dinge einfach etwas anders anging. Seine Kampagnen waren geprägt von Aussagen fernab der politischen Norm. Die Menschen in Minnesota waren fassungslos und hellauf begeistert. Endlich mal jemand, der die Dinge direkt und klar ansprach.

Entgegen der Freude vieler seiner anderen, gegnerischen Mitstreiter, gelang ihm diese Strategie sehr gut. Die Öffentlichkeit fand das gut. Wir vermuten, dass sein Stand aus der WWF ihm sehr wohl geholfen hat, eine gewisse Gunst, in der Öffentlichkeit zu erlangen. Wer im Ring steht, ist ein Kämpfer. Zu Kämpfern blicken die Menschen auf.

12. Die Sieger-Rede

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Einige vermuteten Jesse würde es nicht weit bringen. Doch trotz der sehr geringen Investitionen in seine Kampagne und wenigen Sponsorengeldern schaffte er es. Jesse Ventura wurde der neue Governour von Minnesota. Entgegen aller Behauptungen schaffte Ventura das Unmöglich-geglaubte.

In seiner atemberaubenden Sieger-Rede haute er sämtliche Energie raus, die er am Wahltag noch zur Verfügung hatte. „Wir haben die Welt in Schock versetzt.“, sagte er. Dabei betonte er das Wort wir, um seine Wähler vollständig mit einzubeziehen. Er war sehr gut darin, die Menschen mitzureißen. Die anwesende Presse hingegen nahm die Rede nicht sonderlich gut auf. Woran konnte das liegen?

13. Es ist nicht immer einfach

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Wer so weit an die Spitze wandert, wie Jesse Ventura, hat nicht nur Freunde um sich herum. Ganz im Gegenteil, wer so weit kommt, der hat auch viele Feinde um sich herum. Jesse führte viele Debatten mit politischen Kontrahenten. Er wurde oft kritisiert für seine unzureichende Vorbereitung. Doch vielleicht war es diese gewisse Spontanität, die ihm eine überlegende Authentizität zuteilwerden ließ.

Oft hieß es, Jesse Ventura hätte keine fundierte politische Meinung, wenn es um tragende Fragen ging. Einige Jahre später, es war 2002, entschied Jesse sich dazu erneut anzutreten. Die Presse startete eine Anti-Jesse-Kampagne. Er ließ sich nicht beirren. Denn er ist ein Kämpfer. Er gab nie auf. Er hörte nie auf das, was andere sagten.