Bei diesen 11 Kriegsfilmen wurde auf die Genauigkeit der kleinen Details geachtet

Bild: Popel Arseniy / Shutterstock.com

Es ist nicht einfach, einen guten Kriegsfilm zu drehen. Der Betrachter soll an einen Ort und in eine Zeit versetzt werden, in der niemand gern leben will. Die meisten Menschen von uns hatten das große Glück, den Krieg nie selbst erlebt zu haben. Umso wichtiger ist es, dass uns gute Kriegsfilme einen realistischen Eindruck vom Krieg vermitteln. Eine realistische Darstellung kann dabei helfen, die Schrecken des Krieges und die Ängste der Soldaten nachzuvollziehen.

Viele Kriegsfilme schaffen dies leider nicht. Hier wird Dramatik und Action in den Vordergrund gestellt, um möglichst viele Menschen in die Kinosäle zu locken. In der folgenden Aufzählung sind jedoch Kriegsfilme zusammengestellt, die einen realistischen Eindruck vermitteln.

1. Briefe aus Iwo Jima – 2006

Bild: Sohel Parvez Haque / Shutterstock.com

Die meisten Kriegsfilme erzählen den Krieg aus der Sicht eines amerikanischen Soldaten. In „Briefe aus Iwo Jima“ ist dies jedoch anders. Regisseur und Produzent Clint Eastwood hat damit das Gegenstück zu seinem Film „Flags of our Fathers“ geschaffen. Der ältere Film dreht sich um die gleiche Schlacht, jedoch aus der Sicht eines amerikanischen Soldaten. Nach der Einnahme der strategisch wichtigen Vulkaninsel Iwo Jima wurden von US-amerikanischen Truppen unzählige Briefe von japanischen Soldaten gefunden.

„Briefe aus Iwo Jima“ versucht uns zu vermitteln, wie furchtlos japanische Soldaten während einer der größten Schlachten des Zweiten Weltkrieges vorgegangen sind. Grundlage für den Film ist ein Buch eines japanischen Generals. Darin werden sogar seine originalen Zitate verwendet.

2. Glory – 1989

Bild: yaalan / Shutterstock.com

Im Historiedrama „Glory“ wird die Geschichte des privilegierten weißen Soldaten mit dem Namen Robert Gould Shaw erzählt. Er wurde als Kommandant des zweiten ausschließlich mit schwarzen Soldaten besetzten Unionsregimentes im amerikanischen Bürgerkrieg eingesetzt. Der Zuschauer erhält einen realistischen Eindruck in die Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges.

Grundlage für das Drehbuch waren die Briefe, die er damals verfasste. Dies erwies sich als sehr guter Ansatz, da so die Dynamik der damaligen Zeit detailgetreu wiedergespiegelt werden konnte. Der Film streckt nicht davor zurück, die Realität des Krieges zu zeigen. Viele Szenen stellen dar, wie brutal die Kämpfe gewesen waren und dass der Weg ins Lazarett meistens mit dem Tod endete.

3. Full Metal Jacket – 1987

Bild: Imago / ZUMA Wire

Stanley Kubrick machte es sich zur Vision, einen Kriegsfilm zu entwerfen, der einem Zug von Marines im Vietnamkrieg folgte. Er wollte dies so detailgetreu wie nur möglich machen. Schon lange Zeit vor Beginn der Dreharbeiten begann er mit seinen aufwendigen Recherchen. Hierfür las er vietnamesische Zeitungen, studierte unzählige Fotografien und sah sich altes Filmmaterial an.

Schließlich entstand im Jahr 1987 sein Meisterwerk „Full Metal Jacket.“ Die Uniformen und Actionszenen waren sorgfältig gedreht. Der größte Vorteil war jedoch die Erfahrung des Darstellers R. Lee Ermey. Der ehemalige Übungsleiter aus dem Vietnamkrieg brachte sein Kenntnisse als technischer Berater ein und übernahm sogar zusätzlich die Rolle des Gunnery Sergeant Hartmann.

4. Wir waren Helden – 2002

Bild: aslysun / Shutterstock.com

In „Wir waren Helden“ wird ein dreitägiger Vietnamkriegskonflikt dargestellt, der als Schlacht von Ia Drang bekannt ist. Der Kriegsfilm zeigt militärische Taktikten wie das Abfeuern von mehreren Munitionsrunden auf ein Ziel oder das Aufspüren von Feinden. Der Film basiert laut Angaben des Regisseurs auf einem Buch des ehemaligen US-Armeegenerals Hal Moore.

Der pensionierte General beschwerte sich darüber, dass fast jede Hollywood-Produktion nicht der Wahrheit entsprach. Daher hat es sich Regisseur Randall Wallace zur Aufgabe gemacht, die Geschehnisse ins rechte Licht zu rücken. Dies ist ihm laut General Hal Moore letztlich gut gelungen. Dennoch bekam sein Werk auch große Kritiken. Dem Film wird eine patriotische und einseitige Heldenverehrung vorgeworfen.

5. Black Hawk Down – 2001

Bild: serkan mutan / Shutterstock.com

Der Kriegsfilm „Black Hawk Down“ aus dem Jahr 2001 handelt von einem Journalisten, der während der Schlacht von Mogadischu in Somalia war. Grundlage für die auf Tatsachen beruhenden Dreharbeiten war das Buch: „Kein Mann bleibt zurück.“ Viele Hoolywood-Film neigen dazu, Kriegsfilme zu stilisieren.

Hier wurde sich aber für einen reduzierten und düsteren Stil entschieden. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie der Film den Absturz eines Hubschraubers sowie die Taktiken amerikanischer Soldaten bei starkem Beschuss zeigt. Der Film gibt zwar keinen tieferen Einblick in Politik oder Geschichte. Dafür würdigt er aber imposant den mutigen Einsatz aller Soldaten, die in dieser wichtigen Schlacht gekämpft haben.

6. Stalingrad – 1993

Bild: Olesya Yurchatova / Shutterstock.com

Tatsächlich gibt es sogar zwei Filme mit dem Titel „Stalingrad.“ Neben dem deutschen Film aus dem Jahr 1993 gibt es noch einen russischen Propagandafilm von 2013. Die deutsche Produktion wird als eine der detailgetreusten aller Zeiten bezeichnet. Hier wird die Perspektive von zwei Soldaten dargestellt, die bei der Mission, die sowjetische Hauptstadt zu erobern versagt haben.

Die Schlacht um Stalingrad Ende 1942/ Anfang 1943 brachte die Wende im Zweiten Weltkrieg. Der Kriegsfilm scheute nicht davor, die Verwirrung der Soldaten oder schreckliche Leichenszenen zu zeigen. Auch international bekam der Kriegsfilm Anerkennung. Deutschland wurde dafür gelobt, dass es die Seite des Verlierers in einer der wichtigsten Schlachten der Geschichte gezeigt hat.

7. Lone Survivor – 2013

Bild: Jessi et Nono / Shutterstock.com

„Lone Survivor“ aus dem Jahr 2013 basiert auf dem gleichnamigen Buch. Darin berichtet der US Navy Seal Marcus Luttrell über seine Erfahrungen aus Afghanistan. Der Kriegsfilm erzählt die Geschichte von vier Navy Seals, die in Afghanistan stationiert waren. Nach dem Angriff der Taliban mussten die Soldaten ein Szenario auf Leben und Tod durchleben. Im Film wirkt es vielleicht so, als wäre alles dramatisiert dargestellt.

Aber alles ist tatsächlich so passiert. Die Soldaten mussten in Wirklichkeit Klippen hinunterspringen, um den Schüssen der Taliban zu entkommen. Dabei verlor Mike Murphy sein Leben. Und auch die Szene, in der Marcus Luttrell von freundlichen Dorfbewohnern Hilfe bekam, entspricht der Wahrheit.

8. 84 Charlie Mopic – 1989

Bild: Imago / Everett Collection

Der US-amerikanische Kriegsfilm 84 Charlie Mopic kam 1989 heraus. Die Scheindokumentation folgt einem Kameramann, der einem LRRP-Team aus dem Vietnamkrieg zugeteilt wurde. Es ist einer der ältesten Filme mit gefundenem Filmmaterial, aber er ist zu 100 % authentisch. Angefangen von der schlechten Ausrüstung der Soldaten, über die verwendeten Funkkommunikationen bis hin zur gesprochenen Sprache ist alles historisch korrekt.

Ein amerikanischer Veteran aus dem Irakkrieg sagte, es ist hervorragend, dass es keine ablenkende Nebenhandlung gibt. Nur der unmittelbare Kampf ums Überleben steht im Vordergrund. Das gefundene Filmmaterial stellt alles so genau dar, wie es kein großes Projekt schaffen kann. Alles wurde mit der Handkamera gedreht.

9. Hamburger Hill – 1987

Bild: Imago / Hoch Zwei Stock/Angerer

Der US-amerikanische Anti-Kriegsfilm „Hamburger Hill“ erzählt die Geschichte einer Operation der US-Armee im Vietnamkrieg, die sogenannte Schlacht am Hamburger Hill. Der Auftrag lautete, den Hügel zu erstürmen. Der Film erhielt allerdings nie große Aufmerksamkeit, da er nur neun Monate nach „Patoon“ herauskam und von „Full Metal Jacket“ überschattet wurde, der fast zeitgleich veröffentlicht wurde.

Trotz der wenigen Aufmerksamkeit zeigt der Film genau das tägliche Leben eines durchschnittlichen Kriegszuges. Auf einen großen Rahmen wurde verzichtet. Der gesprochene Slang wurde so perfektioniert übernommen, dass Untertitel hinzugefügt werden mussten. Ein Historiker sagte darüber, dass die Kampfszenen so wirklich erschienen, wie es zu wünschen ist.

10. Maschine – 1979

Bild: NDAB Creativity / Shutterstock.com

Dieser Film von 1970 war als schwarze Komödie über die Prüfungen und Schrecken des Krieges geplant. Trotzdem wurde er zu einem der größten Werke über den Krieg überhaupt. Dieses kulturelle bedeutende Projekt folgte einer in Korea stationierten medizinischen Einheit. Eigentlich sollte mit dem Film der Vietnamkrieg stark kritisiert werden. Es war verständlich, dass es gewisse Ungenauigkeiten geben würde.

In Bezug auf die täglichen Rituale und Possen der US Navy Seals waren die Szenen weitgehend korrekt. Die Soldaten mussten einiges unternehmen, um nicht den Verstand zu verlieren. Ein Film muss nicht dramatisch sein, um den historischen Fakten zu entsprechen. Der Erfolg liegt in der Einfachheit.


Viele Kriegsfilme schaffen dies leider nicht. Hier wird Dramatik und Action in den Vordergrund gestellt, um möglichst viele Menschen in die Kinosäle zu locken. In der folgenden Aufzählung sind jedoch Kriegsfilme zusammengestellt, die einen realistischen Eindruck vermitteln.

11. Der Soldat James Ryan – 1998

This image has an empty alt attribute; its file name is shutterstock_1943867431.jpg
Bild: Getmilitaryphotos / Shutterstock.com

Der Kriegsfilm „Der Soldat James Ryan“ aus dem Jahr 1998 von Stephen Spielberg ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Angefangen von den Uniformen, über das eingesetzte militärische Gerät trifft der Film ins Schwarze. Die erste Szene zeigt die stürmische Eroberung des Omaha Beach. Beim Ansehen dieser Szene mussten tatsächlich Veteranen des Zweiten Weltkrieges die Kinos verlassen, weil Erinnerungen in ihnen geweckt wurden.

In Bezug auf die Handlung gibt es jedoch Unstimmigkeiten. Die von Tom Hanks gespielte Figur sowie seine Mission, den Sohn einer Mutter zu retten, existierten in Wirklichkeit gar nicht. Trotzdem ist es beeindruckend zu sehen, wie viele Details dieses hervorragend gelungenen Kriegsfilmes richtig gut dargestellt werden.