15 coole Filmszenen, bei denen improvisiert wurde

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Natürlich hat jeder Schauspieler und jede Schauspielerin ein Skript. Und da wäre noch der Regisseur, der genau sagt, was die Darsteller zu tun haben. Aber es wäre ja langweilig, wenn immer alles genau nach Plan liefe, oder?

Allein die künstlerische Freiheit verlangt, dass auch mal vom Drehbuch abgewichen wird. Und dabei kommen oft die coolsten Szenen zustande.

Oder es läuft ganz zufällig jemand vor die Kamera und ändert dadurch unbewusst das Geschehen. Auch Haustiere haben durchaus schon mal das Set gesprengt. Und dann müssen die Stars lässig bleiben und improvisieren. Wir haben 15 Filmszenen für Euch gesammelt, in denen Freestyle am Ende Trumpf war.

1.Das Imperium schlägt zurück

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In „STAR WARS: Episode 5 – Das Imperium schlägt zurück“ (1980) haben sich die Rebellen nach der Zerstörung des Todessterns vorerst auf dem Eisplaneten Hoth verschanzt. Als die Imperiale Sternenflotte angreift, fliehen die Rebellen. Captain Han Solo und Prinzessin Leia Organa entkommen in Solos Millenium Falken.

Es ist spürbar, dass die beiden starke Gefühle füreinander haben – auch wenn Leia das nicht zugeben will. Die beiden retten sich in eine Gasminen-Wolkenstadt. Und dort spitzt sich die Lage und das Verhältnis der beiden dramatisch zu. Denn Han Solo wird gefangen genommen und soll in Karbonit eingefroren werden. Und es ist unklar, ob er das überleben wird!

Das ist der Moment, in dem Leia ihm ihre Liebe gesteht. Und was tut er? Zumindest, nicht dass, was in seinem Skript steht. Denn demnach soll er Leias Liebe in Worten erwidern. Aber Darsteller Harrison Ford empfand das für die Rolle des coolen und stoffeligen Han Solo irgendwie unpassend. Also antwortet dieser spontan auf Leias Liebesgeständnis mit den unvergesslichen Worten: „Ich weiß!“

2. Mrs. Doubtfire

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1993 glänzte Robin Williams in der Rolle eines Kindermädchens im weltberühmten Film „Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen“. Darin geht es um einen Stimmenimitator, der von seiner Frau abserviert wird. Außerdem verliert er das Sorgerecht für seine drei Kinder.

Um genau diese öfters sehen zu können, startet der Vater eine Maskerade. Er verkleidet sich als ältere Dame und bewirbt sich bei seiner Ex-Frau auf die Stelle eines Kindermädchens. Aufgrund verstellter Stimme erkennt sie ihn nicht und stellt ihn ein.

In einer Szene tarnt sich Robin Williams in seiner weiblichen Rolle mit einer Kuchenglasur als Maske. Weil die Scheinwerfer am Set solche Hitze verursachten, rutschte die Glasur Mrs. Doubtfire deutlich schneller von der Visage als geplant. Also improvisierte Robin Williams. In dem Augenblick, in dem die Glasur in den Tee einer ungebetenen Besucherin tropfte, erwiderte er keck: „Bitteschön, jetzt haben Sie ihre Milch und ihren Zucker.“

3. Django Unchained

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2012 kam Quentin Tarantinos Western „Django Unchained“ in die Kinos. Zu den Hauptdarstellern zählen Größen wie Jamie Foxx, Christoph Walts und Leonardo DiCaprio.

Im Film geht es um einen Sklaven namens Django, der von seiner Frau Broomhilda getrennt wurde. Django wird von Dr. King Schultz befreit, einem deutschen Zahnarzt, der zusätzlich als Kopfgeldjäger arbeitet. Gemeinsam ziehen sie los, jagen böse Jungs und machen sich später auch auf die Suche nach Broomhilda. Diese Suche führt sie zu Plantagenbesitzer Calvin Candie, gespielt von Leonardo DiCaprio.

Leonardo DiCaprio ist bekannt dafür, in Filmen gerne über seine Grenzen zu gehen. So auch diesmal. Während eines Abendessens bekommt seine Rolle Calvin Candie einen heftigen Wutanfall und zerschlägt dabei mit bloßer Hand eines der Gläser. Schauspieler Leonardo DiCaprio nahm die Schnittwunden gerne in Kauf, um so authentisch wie möglich zu wirken. Seine Hand musste er im Anschluss an den Dreh nähen lassen.

4. Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes

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1981 glänzt Harrison Ford in seiner zweiten ikonischen Rolle: In „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“ spielt er den namen-gebenden Titelhelden. Der Abenteuerfilm von Steven Spielberg und George Lucas gewann vier Oscars.

Im Film geht es um den Archäologieprofessor Dr. Jones, der vom amerikanischen Geheimdienst den Auftrag erhält, die verschollene Bundeslade zu finden. Auch die Nazis wollen die von Mythen umwobene Lade für sich beschlagnahmen. Und so entsteht ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

In einer Szene des Filmes wird Indiana Jones von einem Schwertkämpfer gestellt. Das ganze sollte ursprünglich in einem actiongeladenen Duell ausgetragen werden. Dazu war Hauptdarsteller Harrison Ford aber körperlich nicht in der Lage. Eine Lebensmittelvergiftung hatte ihn im Vorfeld so geschwächt, dass die Sequenz notgedrungen geändert werden musste.

Und so greift Indiana Jones kurzerhand zur Knarre, um seinen furcht einflößend ausschauenden Gegner recht nonchalant auszuschalten.

5. Plötzlich Prinzessin

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„Plötzlich Prinzessin“ (2001) ist die Geschichte eines unscheinbaren Mauerblümchens, das über Nacht zur Prinzessin des Königreiches Genovien wird. Und damit die 15jährige Mia das auch schafft, bekommt sie von ihrer Großmutter Prinzessinen-Unterricht und natürlich das nötige Make over.

Klar ist aller Anfang schwer, weil Mia zwar ausgesprochen bezaubernd, aber auch sehr tollpatschig ist. Scheinbar hat sich Darstellerin Anne Heathaway perfekt in ihre Rolle eingefühlt. Denn bei den Dreharbeiten demonstrierte auch sie unfreiwillig ihre Tollpatschigkeit, rutschte auf einer glitschigen Bank aus und landete mit Schwung auf dem Po. Autsch! Keine geplante Szene, aber definitiv perfekt abgestimmt auf die Rolle.

6. Jungfrau (40), männlich, sucht…

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2005 schlüpfte Schauspieler Steve Carell in die Rolle des 40-jährigen Andy Stitzer, der die geeignete Sexpartnerin sucht, um sich von seiner Jungfräulichkeit zu verabschieden. Weil Andy eher introvertiert ist und am liebsten Videospiele zockt oder auf seiner Tuba spielt, kostet ihn die ganze Aktion reichlich Überwindung.

Es gibt Verwechslungen, Pannen, Enttäuschungen …und natürlich Liebe. Aber davor gibt es auch noch eine sehr anschauliche Waxing-Szene. Andy soll sich in einem Kosmetikstudio die Wallemähne auf seiner Brust mit Wachs entfernen lassen. Und damit die Szene besonders authentisch wird, hat Steve Carell natürlich vor laufender Kamera das ganze direkt über sich ergehen lassen. Kein Double, keine Tricks.

Entsprechend echt waren auch die Schmerzensschreie des Schauspielers. Nachdem die Szene im Kasten war, wusste Carell: Das macht er nie wieder!

7. Rocky

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1976 kam „Rocky – Die Chance seines Lebens“ ins Kino und wurde zum absoluten Überraschungserfolg. In der Titelrolle Sylvester Stallone, der außerdem das Drehbuch zum Film geschrieben hatte.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Rocky Balboa, ein Amateur-Boxer, der die einmalige Chance wahrnimmt, gegen den amtierenden Schwergewichts-Boxweltmeister Apollo Creed anzutreten. Rocky ist der typische Underdog. Er ist arm, ungebildet und arbeitet als Geldeintreiber.

Doch mit der Aussicht auf einen Kampf gegen Apollo Creed mobilisiert Rocky all seine Kraft. In einer Filmszene joggt er beim Training durch die Stadt. Von einem Passanten wird Rocky eine Orange zugeworfen. Ein zufällig entstandener Augenblick! Denn die wenigsten der Passanten hatten gewusst, dass sie gerade Statisten eines Filmes werden.

8. Thor – The Dark Kingdom

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Alleine die gewaltigen Muskeln von Thor demonstrieren schon eindrucksvoll, dass man wirklich sehr stark sein muss, um seinen mächtigen Hammer hochzuheben.

In dem Science-Fiction-Film „Thor“ von 2011 verkörpert Schauspieler Chris Hemsworth die Rolle des Donnergottes. Thor ist der Sohn von Odin, dem Göttervater und Herrscher über das Königreich Asgard. „The Dark Kingdom“ ist der zweite Thor-Film und Teil der Marvel`s Avengers-Reihe.

Im Kampf gegen die Dunkelelfen kehrt Thor wieder auf die Erde zurück. Dabei ist sein Hammer stets seine wichtigste Waffe, von der wir wissen, dass nur Thor sie heben kann. Umso bizarrer also eine Szene, in der Schauspieler Chris Hemsworth eigentlich einen Witz machen wollte. Als er hinter seiner Geliebten Jane einen Raum betritt, sieht er eine Garderobe und hängt den Hammer kurzerhand an den Haken. Den Machern gefiel der Witz so gut, dass sie die Szene drin ließen.

9. Titanic

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Im Jahr 1997 ist die „Titanic“ einmal mehr untergegangen. Diesmal unter der Regie von James Cameron. Der Film beschreibt die Jungfernfahrt der RMS Titanic im Jahr 1912, bei der das damals größte Schiff der Welt mit einem Eisberg kollidierte und unterging. Dabei starben mehr als 1500 Menschen.

In Cameron`s Spielfilmdrama spielen Leonardo DiCaprio und Kate Winslet die Hauptrollen. Rose ist eine junge Frau aus vornehmer Gesellschaft und Jack ein mittelloser Künstler. Im Laufe des Films verlieben sich die beiden unsterblich ineinander.

Eine der wohl berühmtesten Szenen des Film kommt relativ zu Beginn der Handlung auf Deck. Jack steht an der Spitze des gigantischen Schiffes – vor sich nur das Meer – und er reist glücklich die Arme hoch. Jeder, der den Film gesehen hat, weiß, was Jack dann schreit. Aber der Weg dahin war bei den Dreharbeiten deutlich umständlicher. Regisseur James Cameron gefielen die vorab besprochenen Formulierungen nicht. Dann kam die passende Eingebung. Und Leonardo DiCaprio alias Jack durfte endlich schreien: „Ich bin der König der Welt!“

10. Der Herr der Ringe

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Knapp sieben Jahre hat Regisseur Peter Jackson an der Umsetzung von J.R.R. Tolkiens Roman gearbeitet. 2002 kam der zweite Teil der „Herr der Ringe“-Trilogie ins Kino.

Im zweiten Teil „Die zwei Türme“ kommen Aragorn, Legolas und Gandalf ins Königreich Rohan, wo der durch böse Mächte stark geschwächte Theoden regiert. Ihm zur Seite steht seine Nichte Éowyn, die zusehends über der Entwicklung im Land verzweifelt. Als Aragorn und seine Freunde auf die Burg Theodens zureiten, tritt Éowyn aus der Haupthalle und lässt den Blick über Rohan schweifen. Dabei sieht sie die drei Reiter in der Ferne.

Und in diesem Augenblick löst sich die Flagge neben ihr vom Mast und fliegt symbolträchtig davon. Inhaltlich sehr passend, trotzdem purer Zufall! Denn im Skript war die wegfliegende Flagge gar nicht geplant.

11. Dirty Dancing

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Manchmal reicht ein albernes Warm up, um die perfekte Szene zu erzeugen. So geschehen im Kult-Tanzfilm „Dirty Dancing“ von 1987. Doch bis es zur ersten Tanzszene zwischen Baby und Johnny kommt, müssen erst mal ein paar Hürden genommen werden.

Der Film spielt 1963. Die Familie Houseman verbringt die Sommerferien im Ferienresort „Kellerman´s“. Schon vom ersten Moment an ist Baby, die jüngere Tochter der Housmans, von Tanzlehrer Johnny Castle fasziniert. Wirklich näher kommt sie ihm allerdings erst, als sie ihm und dessen Tanzpartnerin Penny aus der Patsche hilft. Baby lernt mit Johnny tanzen, um bei einem wichtigen Auftritt einzuspringen. Und dabei verlieben sich die beiden ineinander.

Es gibt eine Szene in der zweiten Hälfte des Films, in der Johnny und Baby in einem Tanzproben-Raum zum Lied „Love is strange“ von Mickey & Sylvia herumtanzen und albern. Tatsächlich gab es die Szene so aber gar nicht im Skript. Die beiden Schauspieler waren vielmehr dabei, sich für die kommenden Aufnahmen aufzuwärmen. Nun zählt die Sequenz zu einer der schönsten im Film!

12. Rain Man

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Kein Zweifel: „Rain Man“ (1988) ist ein Film, der einem unter die Haut geht. Die Beziehung zwischen dem selbstverliebten Charlie Babbit und seinem autistischen Bruder Raymond erlebt im Laufe des Filmdramas eine starke Entwicklung.

Auf seine Filmrolle soll Dustin Hoffman sich fast ein Jahr lang vorbereitet haben. Zurecht hat er für seine Darstellung mehrere bedeutende Filmpreise gewonnen. Aber auch Tom Cruise glänzt durch Spontanität. Und die ist auch von Nöten – etwa in einer gemeinsamen Szene in einer Telefonzelle.

Die Situation ist folgende: Während Charlie Babbit noch ganz Old School ein Telefonat in einer winzigen öffentlichen Telefonzelle führt, sperrt er seinen Bruder aus Sicherheitsgründen mit in die Zelle ein. In seiner Aufregung lässt der gestresste Raymond einen Furz. Beziehungsweise war es Dustin Hoffman, der dem Augenblick wohl die besondere Würze geben wollte. Tom Cruise greift Hoffmans Geruchszugabe auf und integrierte sie spontan in den Wortwechsel der Szene.

13. Der Pate

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Witzig – die Katze hat es sogar in Wachs gegossen auf den Schoß des Paten bei Madame Tussauds in Hong Kong geschafft. Dabei weiß keiner, wie sie ursprünglich bei den Dreharbeiten ans Set geraten ist. Plötzlich saß sie auf dem Schoß von Marlon Brando und ließ sich kraulen.

Und dabei entstand eine der wohl berühmtesten Szenen der Filmgeschichte mit einem der berühmtesten Filmzitate von Marlon Brando alias Vito Corleone: „Bonasera, Bonasera, was habe ich dir getan, dass du mich so respektlos behandelst. Du kommst in mein Haus am Hochzeitstag meiner Tochter und bittest mich einen Mord zu begehen.“ 

Der US-amerikanische Spielfilm von 1972 basiert auf dem Roman von Mario Puzo. Die Filmregie führte Francis Ford Coppola. Der Mafiafilm mit Marlon Brando und Al Pacino zählt zu den größten Meisterwerken der Filmgeschichte. Und die geheimnisvolle Katze hat es irgendwie mit ins Team geschafft.

14. Der weiße Hai

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Zwei Töne reichten, um den bedrohlichen Soundtrack von „Der weiße Hai“ zu einem der berühmtesten aller Zeiten zu machen. Für die Musik verantwortlich war John Williams. Und Steven Spielberg führte bei dem 1975 veröffentlichten Thriller die Regie.

Zur Geschichte: Nachdem an einem amerikanischen Badestrand mehrere Menschen durch einen Hai getötet wurden, macht sich eine Crew auf, den Hai zu jagen und zu töten. Zur Mannschaft zählen der erfahrene Haijäger Quint, der Meeresbiologe Matt Hooper und Polizeichef Martin Brody.

Als Brody Köder ins Wasser wirft, um den Hai anzulocken, bekommt er das riesige Ungetüm erstmals zu sehen. Völlig geschockt sagt er zu Quint: „Sie werden ein größeres Boot brauchen.“ – Ein spontanes Statement des Darstellers, das zu einem der bekanntesten Filmzitate in der Filmgeschichte wurde.

15. The Wolf of Wall Street

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Eigentlich ist es unvorstellbar, dass es sich bei dem Film von Martin Scorsese tatsächlich um eine Biografie handelt. Aber tatsächlich beschreibt „The Wolf of Wall Street“ (2013) das Leben des Börsenmaklers Jordan Belfort. Belfort verdiente in den 80ern ein Millionenvermögen und wurde, wegen Betrug und Geldwäsche in den 90ern zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

Verkörpert wird Börsenmakler Belfort von Leonardo DiCaprio. Und dieser hat noch relativ am Anfang des Filmes eine sehr eigenwillige Szene mit Filmkollegen Matthew McConaughey. Die beiden sitzen in einer Szene in einem gehobenen Restaurant und tauschen sich beruflich aus.

Plötzlich beginnt McConaughey, sich auf die Brust zu klopfen und dabei ein Lied zu summen. Er fordert sein Gegenüber auf, es ihm gleich zu tun. In der Szene improvisiert McConaughey und schafft damit einen genialen und sehr bizarren Filmmoment – fernab jeder Drehbuchvorgabe.